Reolink bietet mit der Argus Eco Ultra eine 4K akkubetriebene Überwachungskamera in der 100€-Preisklasse an. Diese Kamera kommt ohne Abogebühren, Hersteller-Zwangs-Account oder einen Hub aus. Auf den ersten Blick ein sehr spannendes Angebot! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann die Reolink Argus Eco Ultra überzeugen? Und wie gut ist die Akkulaufzeit? Finden wir es in diesem Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Reolink für das Bereitstellen der Argus Eco Ultra für diesen Test.
Die Reolink Argus Eco Ultra im Test
Die Reolink Argus Eco Ultra ist eine vergleichsweise große Überwachungskamera. Sie setzt auf ein leicht längliches Design, das vermutlich dazu dient, mehr Akkuzellen in der Kamera unterzubringen. Das Gehäuse besteht aus weißem Hochglanz-Kunststoff, während die Front in Schwarz gehalten ist, hinter der sich die Linse und die IR-LEDs befinden.
Die Montage erfolgt über ein Gewinde auf der Rückseite, wodurch die Kamera an einer Wand oder einem Pfosten befestigt werden kann. Auf der Unterseite der Kamera finden sich zwei Klappen: eine für den USB-C Ladeport und eine für den microSD-Speicherkarten-Slot.
Optional mit Solarpanel
Reolink bietet für die Argus Eco Ultra ein passendes Solarpanel an. Dieses ist sehr groß und liefert entsprechend viel Leistung. Ich würde dieses absolut empfehlen, wenn die Kamera an einem Ort installiert ist, an dem ausreichend Sonnenlicht vorhanden ist.
So ist die Kamera weitestgehend autark mit Strom versorgt.
Kein Account-Zwang
Fast alle Überwachungskameras auf dem Markt erfordern einen „Account-Zwang“ – das heißt, du musst deine Kamera mit einem Account beim Hersteller verknüpfen. Nicht so bei Reolink! Hier findest du einfach einen QR-Code auf der Kamera, den du mit der App scannst. Anschließend verbindest du die Kamera mit dem WLAN und vergibst ein Passwort – fertig! Aus Datenschutzsicht ideal!
Die Reolink App
Die Reolink App ist recht klassisch aufgebaut. Auf der Startseite siehst du eine Übersicht über alle verbundenen Kameras. Beim Antippen einer Kamera wird die Live-Ansicht geladen, in der du auch manuell Bilder und Videos aufnehmen kannst. Zudem hast du die Möglichkeit, die Aufnahmen der Kamera auszuwerten und die erweiterten Einstellungen aufzurufen.
Wichtig: Hast du mehrere Reolink-Kameras, musst du die Aufnahmen weiterhin pro Kamera einzeln auswerten. Aufnahmen lassen sich natürlich auch auf dein Smartphone herunterladen, um sie zu sichern oder weiterzuleiten.
Die Reolink App war in der Vergangenheit manchmal etwas träge, doch bei der Argus Eco Ultra funktionierte sie tadellos und vergleichsweise flott. Letzteres könnte am schnellen WLAN-Modul der Kamera liegen.
AI-Erkennung
Erfreulicherweise verfügt die Argus Eco Ultra über eine ordentliche AI-Erkennung! Die Kamera kann zuverlässig zwischen Menschen, größeren Tieren (z. B. Hunden), Fahrzeugen und sonstigen Bewegungen unterscheiden.
Das ist wichtig, da du die Benachrichtigungen entsprechend anpassen kannst – z. B. nur, wenn ein Mensch erkannt wurde. In den Aufnahmen wird zudem markiert, was erkannt wurde, was die Auswertung deutlich beschleunigt. Die Erkennung ist überdurchschnittlich gut.
Wie zuverlässig ist die Bewegungserkennung?
Die Bewegungserkennung der Reolink Argus Eco Ultra ist gut, wenn nicht sogar sehr gut. Bewegungen werden zuverlässig erkannt, und Fehlalarme sind dank der AI-Erkennung minimal. Allerdings ist die Reichweite der Bewegungserkennung bei der Argus Eco Ultra überschaubar. Eine Person muss sich auf etwa 5–6 Meter der Kamera nähern, damit diese gut erkannt wird. Zudem braucht die Kamera einen Moment, um zu reagieren – was bei akkubetriebenen Modellen normal ist.
Die vergleichsweise niedrige Reichweite erkläre ich mir durch das weitwinklige Bild. Dadurch sind weiter entfernte Objekte recht klein und für die Bewegungserkennung schwerer zu erkennen. Auf Kurz- und Mitteldistanz arbeitet die Bewegungserkennung jedoch sehr gut, aber für größere Distanzen ist die Argus Eco Ultra weniger geeignet. Ich würde die Kamera daher primär für Orte empfehlen, an denen sich Personen direkt auf die Kamera zubewegen.
Speicherung der Aufnahmen
Wo werden die Aufnahmen der Argus Eco Ultra gespeichert? Wie die meisten Hersteller bietet Reolink eine kostenpflichtige Cloud-Speicherung an. Allerdings musst du diese nicht nutzen! Die Kamera kann Aufnahmen lokal auf einer eingesetzten microSD-Speicherkarte (nicht im Lieferumfang enthalten) oder auch auf einem FTP-Server speichern.
Gerade letzteres ist großartig, da die Aufnahmen so auch gesichert sind, falls die Speicherkarte oder die Kamera gestohlen werden. Vielleicht denkst du jetzt: „Aber ich habe keinen FTP-Server“. Vielleicht doch, denn in den meisten Fritz-Boxen ist solch ein Server integriert! Du könntest einen USB-Stick oder eine externe Festplatte an die Fritzbox anschließen und die Aufnahmen darauf sichern.
Alternativ bietet Reolink auch den neuen Reolink Home Hub an, der mit der Argus Eco Ultra kompatibel ist und ebenfalls eine gesonderte lokale Speicherung der Aufnahmen ermöglicht. Reolink Home Hub
Bildqualität und Blickwinkel (4K!)
Die Reolink Argus Eco Ultra besitzt einen 4K-Sensor! Die Kamera bietet daher mehr als genug Auflösung. Praktisch ist die Bildqualität auch sehr gut – vor allem für eine akkubetriebene Kamera. Wie bei den meisten Akkukameras ist die Bitrate der Argus Eco Ultra nicht übermäßig hoch, dennoch würde ich die Bildqualität sowohl bei Tag als auch bei Nacht als weit überdurchschnittlich einstufen.
Die Kamera hat mit 125 Grad einen sehr weiten Blickwinkel! Damit ist sie ideal, um größere Bereiche zu überwachen, aber weniger geeignet, um Bereiche in der Ferne zu überwachen.
Erfreulich gute Akkulaufzeit
Eine positive Überraschung bei der Reolink Argus Eco Ultra war die Akkulaufzeit. Diese variiert natürlich stark, je nachdem, wie viel die Kamera arbeiten muss. In meinem Garten, an einer mäßig belebten Stelle, lag die Laufzeit bei etwa 2–3 Monaten. Die Kamera verliert also etwa 1 % pro Tag. Das ist eine erfreulich gute Laufzeit! Selbst an einer belebten Stelle wären 1–2 Monate möglich.
Mit dem Solarpanel könnte die Kamera das ganze Jahr über netzunabhängig arbeiten.
Fazit
Suchst du eine akkubetriebene Überwachungskamera mit großem Blickwinkel und legst Wert auf minimale Folgekosten sowie Unabhängigkeit von der Cloud? Dann ist die Reolink Argus Eco Ultra eine der besten Optionen auf dem Markt! Es gibt kein Cloud-Zwangsabo mit Folgekosten oder Ähnliches. Die Aufnahmen werden wahlweise auf einer microSD-Speicherkarte, einem FTP-Server oder dem optionalen Reolink Home Hub gespeichert.
Reolink verzichtet sogar auf einen Account-Zwang, wie ihn fast alle anderen Hersteller haben! Die Argus Eco Ultra ist auch technisch weitestgehend tadellos: Sie bietet eine sehr gute Bildqualität, unter anderem dank des 4K-Sensors, die KI-Erkennung ist gut, und die Akkulaufzeit ist erfreulich lang. Besonders mit dem optionalen Solarpanel wird die Kamera konstant netzunabhängig arbeiten können.
Mit einem Blickwinkel von 125 Grad deckt die Argus Eco Ultra einen großen Bereich ab. Das einzige technische Manko ist die geringe Reichweite der Bewegungserkennung, die unter anderem durch den großen Blickwinkel bedingt ist. Die Kamera ist daher primär für Orte zu empfehlen, an denen du damit rechnest, dass Personen auf sie zugehen.
Alles in allem bin ich mit der Reolink Argus Eco Ultra sehr zufrieden!
Oh, so it’s not a classic IP camera? That’s a shame…
I would expect that if an external power supply is connected (the mentioned PV panel) it will have ONVIF specification for integration into classic camera systems, such as Synology SS.