Kabellos ist die Zukunft und das auch im Audio Bereich. Immer mehr Hersteller setzen auf Bluetooth Kopfhörer oder sogar Ohrhörer und das ist eine logische Entwicklung.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis bei den ersten Smartphones der klassische 3,5mm Anschluss wegfällt, da dieser bereits jetzt oftmals der dickste Teil eines Smartphones ist.
Ich habe bereits in der Vergangenheit einige Erfahrungen mit kabellosen Kopfhörern gemacht, primär aber in der unteren Preisklasse, daher bin ich sehr froh auch mal wieder Bluetooth Kopfhörer der mittleren Preisklasse auf den Ohren zu haben und zwar die Jabra Revo Wireless Bluetooth On-Ear-Kopfhörer.
Die Bluetooth Kopfhörer liegen preislich bei ca. 80-100€, je nachdem welche Farbe Ihr wählt und beim welchem Händler Ihr kauft.
Starten wir einfach traditionell beim Lieferumfang und der Verpackung. Schon bei der Verpackung merkt man, dass es sich hier um ein Produkt einer etwas gehobenen Güte handelt.
Jabra liefert die Revo in einer aufwendigen, halb transparenten Plastikbox, so ist es auch schon im Geschäft möglich einen etwas detaillierteren Blick auf die Kopfhörer zu erhaschen.
Im Inneren finden wir die Kopfhörer, welche mit Klettband in der Box gehalten werden, die üblichen Flyer/Anleitungen, ein Micro USB Ladekabel und eine kleine Tasche.
Ich habe die grau/weiße Version der Jabra Revo, neben dieser gibt es auch noch eine weiß/rote, schwarz/rot und eine schwarz/goldene Version.
Rein optisch finde ich die Jabra Revo außerordentlich gelungen. Jabra geht hier einen anderen Weg als beispielsweise Beats, welche primär auf ein Hochglanz Kunststoff setzten.
Die Revo bestehen primär aus einem gummierten Kunststoff, die Halterungen für die Ohrmuscheln hingegen sind sogar aus Aluminium wodurch die Revo eine gewisse Hochwertigkeit ausstrahlen.
Ich habe hier keine all zu großen Bedenken, dass die Kopfhörer auseinanderbrechen oder sonst wie beschädigt werden könnten.
Wie es so üblich ist, können auch die Revo in der Größe verstellt werden, zudem lassen sie sich für einen besseren Transport einklappen.
Auf Seiten der Anschlüsse haben wir zum einen natürlich den üblichen Micro USB Ladeanschluss und einen 3,5mm Klinken Eingang, Ihr könnt die Jabra Revo also auch kabelgebunden bzw. an Geräten nutzen, welche kein Bluetooth unterstützen.
Zum Aufladen liegt kein separates Netzteil bei, verwendet hierfür also einfach Euren PC oder das Ladegerät Eures Smartphones.
Zur Steuerung der Revo Kopfhörer sind jede Menge Tasten und Schalter vorhanden. Der wichtigste ist natürlich der Einschalter, welcher ein Schieber auf der Unterseite ist. Dieser besitzt drei Positionen, Aus, An und Koppeln.
Beim ersten Einschalten müsst Ihr diesen natürlich auf „Koppeln“ schieben um eine erstmalige Verbindung herzustellen, alternativ sofern Euer Smartphone dies unterstützt, könnt Ihr auch NFC verwenden.
Nun wird es etwas komplizierter, auf der linken Seite zentral, haben wir eine Taste für die Jabra Sound App, zu dieser später mehr, auf der andren Seite ist dort eine Multifunktionstaste. Einmal drücken = Play/Pause, zweimal drücken ist merkwürdigerweise die Wahlwiederholung (ich habe beim Testen ausversehen damit jemanden angerufen….) und gedrückt halten dient dem Ablehnen von Anrufen.
Also ja, die Kopfhörer haben natürlich ein eingebautes Mikrofon zum Telefonieren.
Um diese Multifunktionstaste(rechts) ist ein Touch- Bereich angebracht. Mit dem Finger im Kreis auf diesem fahren, erhöht bzw. senkt die Lautstärke, je nach Richtung, und einmal kurz vorne tippen spult einen Titel vor, hinten einen zurück.
Dies funktioniert auch überraschend gut in der Praxis, sämtliche Befehle wurden zumeist problemlos erkannt.
Kommen wir langsam aber zum Klang.
Wie bereits erwähnt, habe ich schon viel Erfahrung mit günstigen Bluetooth Kopfhörern gemacht, aber auch mit teureren klassischen Kopfhörern (Beyerdynamic DT770, DT880, T90) dementsprechend habe ich etwas Erfahrung was den Klang von Kopfhörern angeht.
Grundsätzlich bin ich zufrieden mit den Jabra Revo Wireless Bluetooth On-Ear-Kopfhörern.
Der Klang der Revo ist basslastig und recht warm abgestimmt. Zwar vibrieren die Jabra nicht auf den Ohren wie ich das schon bei noch bassextremeren Kopfhörern gesehen habe, aber dennoch ist der Bass definitiv die Stärke dieser Kopfhörer.
Solltet Ihr also einen neutralen Klang bevorzugen, lasst die Finger von den Jabra Revo. Ähnliches gilt für den Fall, dass Ihr brillante Höhen oder einen glasklaren Klang wünscht.
Die Jabra Revo sind nicht dumpf sondern einfach recht warm. Die Höhen sind unanstrengend und runden sauber ab.
Es gibt Musik mit welcher sich die Jabra Revo wohler fühlen, als mit anderer. Positiv wäre z.B. Adele welche wirklich gut klingt mit den Jabra, Calvin Harris, Linkin Park auch Lieblingsmensch von Namika ist mir positiv aufgefallen (dieser Song ist wie gemacht für die Jabra Revo).
Negativ hingegen ist mir „Soundtrack Musik“ aufgefallen z.B. Audiomachine. Auch Nightwish oder Allgemeinmusik welche eine gewisse Leichtigkeit hat, ist nur bedingt die Stärke der Jabra Revo.
Interessant wird es im Vergleich zu andren, auch teilweise etwas günstigeren, Kopfhörern z.B. den Avantree Audition welche auch immerhin 60€ kosten.
Und ja, im vergleich hört man den Preisunterschied. Auch wenn die Jabra warm abgestimmt sind „saufen“ die Höhen nicht vollständig ab, wie es bei Bluetooth der unter 50€ Klasse sehr oft der Fall ist.
Ebenso konnte ich keine Klangartefakte ausmachen welche auf eine Kompression bei der Bluetooth Übertragung hinweisen würden, selbiges gilt für Rauschen oder andere Verbindungsprobleme.
Die Jabra Revo sind die klassischen Spaßkopfhörer, welche sich gerade bei PoP, HipHop und elektronischer Musik sehr wohl fühlen.
Der Aufpreis von beispielsweise den Avantree Audition, Mpow Phantom oder Philips SHB7000 würde sich klanglich lohnen, sofern Ihr basslastige Musik mögt.
Der Tragekomfort der Jabra Revo war OK. Es handelt sich bei diesen Kopfhörern um ON-Ear Exemplare, dementsprechend umschließen sie Eure Ohren nicht, sondern liegen auf.
Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass die Kopfhörer etwas kompakter sind als Over the Ear Kopfhörer, zudem etwas lockerer sitzen und etwas Umgebungsgeräusche durchlassen, was gerade im Alltag auf der Straße usw. kein zu vernachlässigender Vorteil ist.
Der Nachteil ist, dass ihr etwas mehr Druck auf Euren Ohren habt. Ich persönlich kam recht gut mit den Jabra klar, natürlich hat sich nach einiger Zeit etwas Druck entwickelt ,aber dann reicht es einmal kurz eine Seite der Kopfhörer anzuheben.
Zum Abschluss noch etwas zu Jabra Sound App.
http://www.jabra.com/headsets-and-speakerphones/all-products/apps/Dolby-and-Jabra-Sound-App
Diese ist für IOS und Android verfügbar und bietet einen Basic Musik Player und eine YouTube Funktionalität. Aber warum sollte ich die Jabra Sound App verwenden?
Die Jabra Sound App bringt eine Dolby Digital Plus Funktionalität und einen Equalizer mit sich.
Ich bin nicht so der Fan von Dolby Digital Kram bei Musik, jedoch der Equalizer funktionierte gut und bot durchaus einen gewissen Mehrwert.
Der Musik Player ist, wie bereits gesagt, recht basic aber funktioniert ebenso wie die YouTube Funktion.
Von daher probiert die App mal aus, kann ja nicht schaden.
Fazit
Würde ich die Jabra Revo Wireless Bluetooth On-Ear-Kopfhörer empfehlen? Das kommt darauf an was für Musik Ihr mögt und wie. Wenn Ihr Pop, HipHop, Elektro, Rock oder allgemein basslastige/warme Musik mögt, dann ja. Andernfalls wäre ich vielleicht vorsichtig. Rein Qualität und optisch sind die Jabra Revo jedoch ohne Frage, top!
Der Preis von ca. 80-100€ (zum Zeitpunkt des Tests) je nach Farbe ist gerechtfertigt, gerade im Vergleich zu günstigeren Bluetooth Kopfhörern. Man hört einen doch recht deutlichen Unterschied zugunsten der Jabra im Vergleich zu z.B. den Avantree Audition welche für 60€ über den Ladentisch gehen oder auch den Philips SHB7000.
Lediglich die schwarz/ goldene Version, welche aus unerklärlichen Gründen 50€ mehr kostet als die anderen Farben, kann ich nicht empfehlen, 150€ sind dann doch etwas zu viel.
Link zum Hersteller /// bei Amazon