Ich habe für Techtest mittlerweile über 70 Monitore getestet. Es passiert selten, dass mich ein Monitor wirklich überrascht. Aber genau das ist mit dem Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M passiert!
Dies ist der beste IPS-Panel-Monitor, den ich jemals vor mir hatte – sowohl für Content Creation als auch fürs Gaming. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel!
Der Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M im Test
Der Philips Evnia 6000 setzt auf ein sehr schlichtes Design. Zwar richtet Philips diesen Monitor durchaus auch an Gamer, aber generell haben wir hier ein absoluter Allround-Monitor.
Er besticht durch ein geradliniges und professionelles Design in grauem Kunststoff. Auch der stabile Standfuß ist vergleichsweise dezent gehalten und bietet die üblichen Ergonomie-Optionen, abgesehen von der Möglichkeit, den Monitor hochkant zu stellen.
Auf der Rückseite des 32M2N6800M gibt es jedoch eine Besonderheit: Hier sind LEDs für ein Ambilight-ähnliches Feature eingelassen – dazu später mehr.
Anschlüsse des Philips Evnia 6000 32M2N6800M
Auf Seiten der Anschlüsse finden wir am 32M2N6800M folgende Ports:
- 2x HDMI 2.1
- 1x DisplayPort 1.4
- 1x USB A 3.1 (Upstream)
- 3x USB A 3.1 (5 Gbit)
- 1x 3,5 mm Audioausgang
Das liest sich soweit sehr gut! Das einzige, was vielleicht fehlt, wäre ein USB-C-Port.
Vernünftiges OSD
Zur Steuerung besitzt der Philips Evnia 6000 einen kleinen Joystick auf der Rückseite. Mit diesem fällt die Navigation durch das OSD recht leicht.
Es ist zwar nicht mein absolutes Lieblings-OSD-Menü, aber es ist vollkommen brauchbar.
Panel, Auflösung und Bildwiederholungsrate
Bereits auf dem Papier liest sich der Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M absolut herausragend:
- 31,5 Zoll
- 3840×2160 UHD
- IPS-Panel
- 700 cd/m² (Normal), 1250 cd/m² (HDR)
- VESA DisplayHDR 1000
- 000:1 Kontrast
- 144 Hz
- Adaptive Sync
Wir haben hier einen 4K-Monitor mit einer Bildwiederholungsrate von 144 Hz. Dadurch ist der Monitor sowohl für produktive Nutzer als auch für Gamer interessant. Mit 144 Hz ist er sicherlich weniger für Profi-E-Sportler geeignet, aber für den normalen Gamer, dem Bildqualität genauso wichtig ist wie die Bildwiederholungsrate, ist dies ideal.
Das Panel hat auf dem Papier eine gigantische Helligkeit von 700 cd/m² im Normalbetrieb und bis zu 1250 cd/m² bei der Nutzung von HDR. Aber wie ist das möglich? Wir haben hier ein Mini-LED-Backlight mit 1152 Zonen Full Array Local Dimming.
Mini-LED-Backlight und Full Array Local Dimming
Der Philips Evnia 32M2N6800M setzt auf ein Mini-LED-Backlight mit 1152 Zonen. Das heißt, der Monitor besitzt 1152 LEDs hinter dem IPS-Panel, die individuell in der Helligkeit gesteuert werden können. Dies hat verschiedene Vorteile:
- Es können deutlich höhere Helligkeiten erreicht werden.
- Die Ausleuchtung ist in der Regel gleichmäßiger.
Ein weiteres Feature, das mit dem Mini-LED-Backlight zusammenhängt, ist Full Array Local Dimming. Dieses erlaubt das dynamische Steuern der LEDs je nach Bildschirminhalt. Beispielsweise kann der Monitor eine Zone des Displays, die schwarz ist, komplett abschalten, um ein echtes Schwarz zu erzeugen – ähnlich wie ein OLED-Monitor.
Gerade bei HDR-Inhalten kann dies einen großen Unterschied machen. Allerdings kann diese Technik auch Nachteile haben, wie den Halo-Effekt, bei dem um helle Objekte auf dunklem Hintergrund eine Art „Schein“ entsteht. Dieser Effekt war beim Philips Evnia 32M2N6800M jedoch vergleichsweise schwach ausgeprägt. Sollte dich dieser Effekt stören, kannst du das Full Array Local Dimming in drei Stufen steuern oder auch komplett abschalten.
Farbraumabdeckung – absolut perfekt!
Philips wirbt mit einer 166% Abdeckung des sRGB-Farbraums und 100% DCI-P3, was herausragend wäre. Und WOW! Der Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M übertrifft hier sämtliche Erwartungen, die ich hatte.
Der Monitor erreicht:
- 100% sRGB
- 100% AdobeRGB
- 100% DCI-P3 Farbraumabdeckung
Dies hatte bisher noch kein anderer Monitor im Test geschafft. Wichtig: Mein Messgerät misst keine Werte über 100%.
Hervorragende Kalibrierung
Aber nicht nur die Farbraumabdeckung ist perfekt, auch die Kalibrierung ist herausragend.
Wir haben im Schnitt ein Delta E von 0,93, was ziemlich perfekt ist. Selbst im Maximum bleibt das Delta E unter 2. Entsprechend ist die Kalibrierung auch für farbakkurate Arbeiten ideal.
Gigantische Helligkeit!
Mit 700 cd/m² bietet der 32M2N6800M laut Philips eine sehr hohe Helligkeit. Bereits mit bloßem Auge war mir klar, dass der Monitor diese sogar noch übertrifft, denn ich musste regelrecht blinzeln, als ich die Helligkeit auf 100% hochdrehte.
So erreichte der Monitor abseits der HDR-Nutzung bis zu 953 cd/m² (mit Full Array Local Dimming) bzw. 931 cd/m² ohne Full Array Local Dimming. Dies ist extrem hell! Gerade wenn wir bedenken, dass bei der Nutzung von HDR noch etwas mehr Helligkeit möglich ist.
Gute Ausleuchtung
Wie bei vielen Monitoren mit Mini-LED-Backlight ist auch beim 32M2N6800M die Ausleuchtung recht gut und gleichmäßig. Trotz der extremen Helligkeit übertrifft diese 90% aller Monitore auf dem Markt.
Kontrast
Beim Kontrast müssen wir unterscheiden, ob Local Dimming aktiv ist oder nicht. Mit Local Dimming können wir einen Kontrast von bis zu 4830:1 erreichen.
Praktisch braucht es jedoch ziemlich optimale Bedingungen, damit dies erreicht wird, wie eine größere, komplett schwarze Fläche. Ohne Local Dimming haben wir einen Kontrast von 1120:1, was ein typischer Wert für einen IPS-Monitor ist. Solide, aber nichts Besonderes.
Standard-Blickwinkel
Die Blickwinkel des 32M2N6800M sind ausreichend gut, aber zugegeben auch nicht außergewöhnlich. Hier bietet der Monitor eine Standardqualität, wie sie von einem IPS-Panel-Monitor zu erwarten ist.
Mit Ambiglow „Ambilight“
Der 32M2N6800M besitzt auf der Rückseite LEDs für ein Feature, das sich Ambiglow nennt. Diese LEDs können statisch in verschiedenen Farben leuchten oder Regenbogeneffekte usw. darstellen. Sie können sich aber auch dem aktuellen Bildinhalt anpassen! Ähnlich wie bei Ambilight wird dadurch der Bildinhalt optisch etwas über den Bildrand hinaus vergrößert. Dieser Effekt kann einen großen Mehrwert darstellen, gerade wenn du eine weiße Wand hinter dem Monitor hast.
An sich funktioniert dies gut, wenn auch mit Einschränkungen. Zum einen sind die LEDs nicht extrem hell, du brauchst also wirklich eine weiße Wand hinter dem Monitor, damit der Effekt zur Geltung kommt. Die Reaktionszeit ist auch nicht extrem schnell, aber akzeptabel.
Etwas, was mich anfangs sehr verwirrt hat: Anscheinend ist das „Follow Video“-Feature nicht verfügbar, wenn Full Array Local Dimming oder HDR aktiv ist. Dies ist natürlich eine gewisse Einschränkung. Daher sehe ich Ambiglow eher als Bonus-Feature beim 32M2N6800M und nicht als Kernkomponente.
Subjektiver Eindruck
Mein subjektiver Eindruck passt perfekt zu den herausragenden Messwerten: Der Philips 32M2N6800M sieht einfach fantastisch aus. Zunächst liefert der Monitor ein wunderbar klares und sauberes Bild. 4K auf 31,5 Zoll ist absolut passend und es gibt hier keine „Anomalien“, die das Bild trüben könnten.
Farben wirken wunderbar brillant und sauber. Zugegeben, der Kontrast ist im Alltag nicht so beeindruckend wie bei einem OLED-Monitor. Allerdings hat der 32M2N6800M einen großen Vorteil: die Helligkeit. OLED-Monitore erreichen meist kaum 250 cd/m² im Normalbetrieb. In einem dunklen Gamer-Zimmer ist das absolut okay, aber beispielsweise in meinem Büro zu wenig. Hier ist der Philips um einiges strahlender! Auf voller Helligkeit ist er in der Lage, dich regelrecht zu blenden.
Hast du also ein helles Büro, dann ist der 32M2N6800M einem OLED klar vorzuziehen. Beim Gaming wird es etwas schwieriger: Ist für dich Gaming absolute Priorität, dann greife lieber zu einem 2K-Monitor mit 240 Hz oder 360 Hz. Ist dir jedoch auch die Bildqualität besonders wichtig und du hast die GPU-Power, um 4K vernünftig zu betreiben, dann ist der Monitor absolut Gaming-tauglich. Die Reaktionszeiten sind für einen Monitor, der eher auf Qualität fokussiert ist, erfreulich gut, und 144 Hz sind im Vergleich zu 60 Hz schon ein massiver Sprung.
Stromverbrauch
Mit gewaltiger Helligkeit kommt auch ein hoher Stromverbrauch. So benötigte der Monitor bei mir im Test bei voller Helligkeit rund 93 W, was auch ein absoluter Rekord ist. Allerdings müssen wir bedenken, dass der Monitor hierbei auch extrem hell ist. Bei einer Helligkeit von ca. 300 cd/m² (25-30% Helligkeit) benötigt dieser knapp unter 50 W, was für einen 4K-Monitor in Ordnung ist. Ein besonders sparsamer Monitor ist der Philips jedoch nicht.
Fazit
Ich halte den Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M für den besten IPS-Panel-PC-Monitor. Philips hat hier einfach alles richtig gemacht. Mit der 4K-Auflösung und den 144 Hz haben wir zunächst einen Monitor, der sich sowohl an professionelle Nutzer als auch an Gamer richtet.
Und mit professionellen Nutzern meine ich wirklich professionelle Fotografen, Künstler usw. Wir haben eine perfekte Farbraumabdeckung mit 100% sRGB, 100% AdobeRGB und 100% DCI-P3 – das habe ich so noch nie bei einem Monitor messen können. Hinzu kommt eine hervorragende Kalibrierung ab Werk sowie eine gute Ausleuchtung dank des Mini-LED-Backlights.
Letzteres ermöglicht dem Monitor auch eine Helligkeit jenseits von gut und böse zu erreichen. Ich konnte im Test bis zu 953 cd/m² messen, und das abseits von HDR. Apropos HDR: Dank Full Array Local Dimming und VESA DisplayHDR 1000 bietet der Monitor ein wirklich gutes HDR-Erlebnis. Sicherlich nicht ganz auf OLED-Niveau, aber so gut, wie es bei einem IPS-Panel-Monitor möglich ist.
Für Gamer bietet der Monitor eine 144-Hz-Bildwiederholungsrate und eine recht gute Reaktionszeit. Für absolute Pro-Gamer würde ich zwar empfehlen, etwas Auflösung gegen Bildwiederholungsrate zu tauschen, aber gerade wenn dir Bildqualität beim Spielen extrem wichtig ist, dann ist der 32M2N6800M auch absolut gaming-tauglich.
Gibt es etwas am 32M2N6800M zu bemängeln? Vom Ambiglow-Feature hätte ich mir etwas mehr erwartet und vielleicht wäre ein USB-C-Port nett gewesen, aber abgesehen davon ist dies ein herausragender Monitor! Brauchst du etwas mehr Helligkeit, dann ist der Philips Evnia 6000 Series 32M2N6800M der beste Monitor, den ich bisher in den Fingern hatte.
Vielen Dank für das Review! Mir ist allerdings aufgefallen, dass der Monitor im SDR im AdobeRGB und im HDR Rottöne eher Richtung Blutorange darstellt. Dies ist mir sowohl subjektiv aufgefallen – wurde aber auch in einem der momentan noch wenigen YouTube-Reviews angesprochen. Ist Ihnen beim Testen etwas derartiges aufgefallen?
Hi. Ich denke daran mir den Monitor zu kaufen für spielen aber auch zum schauen. Bildqualität ist mir echt wichtig.
Hast du was nachkalibrieren müssen ? Hatt der Monitor die 25Hz Funktion? Danke