Nextorage ist ein absoluter Geheimtipp im Bereich der Speicherkarten. So bieten diese einige interessante Modelle an. Hierzu zählen unter anderem auch die CFexpress Typ A Speicherkarten, wovon Nextorage gleich zwei Modelle anbietet.
Einerseits haben wir die A1SE, welche in sehr hohen Kapazitäten und niedrigem Preis angeboten wird. Auf der anderen Seite haben wir die A1PRO, die ein gutes Stück teurer ist.
Aber warum ist die A1PRO so viel teurer als die A1SE? Beide Speicherkarten werden doch mit 950 MB/s lesend wie auch schreibend beworben, sollten also gleich schnell sein?!
Versuchen wir in diesem Artikel zu klären!
Die Nextorage A1PRO im Test
Bei der “großen” Nextorage A1PRO handelt es sich um eine recht typische CFexpress Typ A Speicherkarte.
Diese hat den bekannten Formfaktor, setzt aber auf ein reines Kunststoff-Gehäuse, wie Sonys eigene Modelle. Dies ist insofern ungewöhnlich, da viele 3. Anbieter Metallgehäuse verwenden, da sie besser bei der Wärmeabfuhr sind. Diese ist bei CFexpress oftmals ein großes Problem.
Die A1PRO und A1SE unterscheiden sich dabei ausschließlich aufgrund des Aufklebers, zumindest äußerlich.
So besitzt die A1SE einen weißen Aufkleber, die A1PRO einen schwarzen Aufkleber.
Bis zu 640 GB bzw. 1920 GB
Nextorage bietet seine CFexpress Typ A Speicherkarten in vielen verschiedenen Größen an.
A1PRO
- 40 GB
- 80 GB
- 160 GB
- 320 GB
- 640 GB
A1SE
- 480 GB
- 960 GB
- 1920 GB
Wie kommt es, dass beide Speicherkarten in solch unterschiedlichen Kapazitäten angeboten werden?
Offiziell gibt es hierfür keine Erklärung. Allerdings habe ich eine Vermutung. So nutzen die meisten aktuellen Flash-Speicher sogenannte TLC NAND. Hierbei werden in einer Speicherzelle 3 Bits gespeichert. Dies ist recht “speichereffizient” und auch günstiger in der Fertigung verglichen mit Zellen, die nur 1 oder 2 Bits pro Zelle speichern, erhöht aber die Komplexität des Schreibvorgangs und verringert somit die Geschwindigkeit.
Ich vermute, dass bei den CFexpress Typ A Speicherkarten, die auf Kapazitäten wie 320 GB oder 160 GB setzen (also wie hier die A1PRO), nur 2 Bits pro Zelle in TLC NAND geschrieben werden.
Das senkt die Komplexität des Schreibvorgangs (was diesen beschleunigt) und verbessert auch die Haltbarkeit. Daher vermute ich, dass rein von der Hardware die A1PRO deutlich mehr Kapazität hat, diese aber reserviert hat, für eine bessere Leistung.
- 40 GB = 64 GB
- 80 GB = 128 GB
- 160 GB = 256 GB
- 320 GB = 512 GB
- 640 GB = 1024 GB
Zufälligerweise sind z.B. 160 GB 2 / 3 von 256 GB. Wir haben hier also vermutlich 256 GB TLC NAND (3 Bits pro Zelle), der aber wie MLC NAND (2 Bits pro Zelle) genutzt wird, für bessere Leistung und Haltbarkeit.
CFexpress Speicherkarte sind NVMe SSDs
CFexpress Speicherkarten sind von der grundsätzlichen Technik ein gutes Stück anders als klassische SD-Karten.
So sind CFexpress Speicherkarten im Kern NVMe SSDs, wie diese in deinem PC/Notebook verbaut sind, nur in einem kompakteren Formfaktor. So setzen CFexpress Typ A Speicherkarten auf deine PCIe 3.0 x1 Verbindung zur Kamera, was bei aktuellen CFexpress Typ Speicherkarten auch der Grund für die maximalen +- 950 MB/s ist, welche dieser Standard bietet.
Selbiges gilt für CFexpress Typ B Speicherkarten, welche aufgrund des größeren Formfaktors einfach mehr Kontakte besitzen und somit eine PCIe 3.0 x2 Verbindung zur Kamera herstellen können, welche entsprechend die doppelte Geschwindigkeit bietet.
Prinzipiell ist es sogar möglich, CFexpress Speicherkarten mit Adaptern intern in einem PC zu verbauen und als Systemlaufwerk zu nutzen. Dies ist natürlich nicht empfehlenswert, aber technisch machbar. Siehe beispielsweise diesen Adapter
Höhere Haltbarkeit von CFexpress Speicherkarten
Ein wichtiger Faktor bei CFexpress Speicherkarten, neben der höheren Geschwindigkeit verglichen mit SD-Karten, ist die Haltbarkeit.
Jede Speicherkarte kann unvorhergesehen kaputtgehen, dies gilt auch für CFexpress Speicherkarten.
Allerdings hast du bei SD-Karten keinerlei Möglichkeiten, den Zustand der Speicherkarte auszulesen. Diese funktioniert oder funktioniert nicht. Du kannst nicht sehen, wie viele Schreibzyklen diese hatte, ob schon Zellen Fehler gemeldet haben usw.
Dies ist bei CFexpress Speicherkarten anders! So kannst du über Anwendungen wie CrystalDiskInfo am PC auslesen, wie der Zustand der Speicherkarte ist. Dies gilt auch für unsere beiden Nextorage Modelle.
So kannst du hier auch sehen, wie viele Daten bereits auf die Speicherkarte geschrieben wurden und entsprechend, wie gut diese schon genutzt wurde.
Auch unabhängig davon nutzen CFexpress Speicherkarten in der Regel hochwertigeren NAND und besitzen bessere Algorithmen, um die Datensicherheit sicherzustellen, siehe ECC, Wear Leveling usw.
CFexpress Typ A = für Sony
Es gibt 2 Typen (genau genommen 3) von CFexpress Speicherkarten: Typ A und Typ B. Typ A wird derzeit exklusiv von Sony genutzt, Typ B von Nikon, Fuji, Canon usw. Es ist möglich, eine Typ A Speicherkarte mit Adapter in einer Typ B Kamera zu nutzen, aber nicht umgekehrt.
Erster Leistungstest
Laut Nextorage bietet sowohl die A1PRO als auch die deutlich günstigere A1SE 950 MB/s lesend und schreibend.
Stimmt das? Zunächst teste ich dies mit Hilfe von CrystalDiskMark am PC.
Die 160 GB A1PRO erreichte bei mir maximal 934 MB/s lesend und 880 MB/s schreibend.
Die 480 GB A1SE erreichte bei mir maximal 934 MB/s lesend und 853 MB/s schreibend.
Dies sind aber weiterhin verglichen mit anderen CFexpress Typ A Speicherkarten absolute Spitzenwerte.
Konstante Leistung?
Aber wenn die A1PRO und die A1SE so dicht beieinander liegen, woher kommt der Preisunterschied?!
Konstante Schreibrate ist das Zauberwort! So besitzt die A1SE einen sogenannten Schreibcache. Also nur ein kleiner Teil der Speicherkarte lässt sich mit dem vollen Tempo beschreiben.
So besitzt die A1SE lediglich eine konstante Schreibrate von +- 400-440 MB/s. Dies ist also die “echte” Schreibrate, was auch zu anderen “günstigen” CFexpress Speicherkarten passt.
Was ist aber bei der A1PRO?
Die A1PRO bietet eine konstante Leistung. So bot die 160 GB Version bei mir ohne Temperaturprobleme ziemlich konstant +- 800 MB/s.
Praxis-Test in der A1
Machen wir auch einen Praxis-Test. Hierfür habe ich die Sony A1 genutzt. Folgende Einstellungen habe ich vorgenommen:
- 30 Bilder/s
- 1/2000 s Belichtungszeit
- Manueller Fokus
- ISO 100
Hier habe ich zwei Tests durchgeführt. Zunächst habe ich 30 Sekunden lang den Auslöser durchgedrückt, um zu schauen, wie viele Bilder am Ende auf der Speicherkarte landen.
Mit der A1PRO konnte die A1 479 Bilder in diesen 30 Sekunden machen. Dies ist der 2. beste Wert, den ich bisher bei einer CFexpress Typ A Speicherkarte messen konnte.
Mit der A1SE hingegen schaffte die A1 “nur” 349 Bilder in der gleichen Zeit. Dies ist aber weiterhin schneller als mit jeder anderen SD-Karte.
Noch deutlichere Unterschiede verglichen mit SD-Karten sehen wir bei der Zeit, die es dauert, bis die Kamera den Buffer, also Zwischenspeicher, in die SD-Karte geschrieben hat.
Fazit
Die CFexpress Typ A Speicherkarten von Nextorage sind hervorragend und auch beide Modelle machen Sinn!
So bietet die Nextorage A1SE deutlich mehr Kapazität zum günstigeren Preis, ist aber bei konstanter Schreiblast mit ca. 400 MB/s relativ langsam für eine CFexpress Speicherkarte. Allerdings ist diese weiterhin schneller als jede SD V90 Speicherkarte, zuverlässig und günstiger.
Suchst du also viel Kapazität zum günstigen Preis, dann ist die Nextorage A1SE eine super Wahl!
(Werbelink)
Aber in diesem Artikel soll es primär um die Nextorage A1PRO gehen. Diese bietet vor allem eine konstante Leistung von praktisch +- 800 MB/s. Dies auch ohne Temperaturprobleme, was bei CFexpress Typ A Speicherkarten oft der Fall ist.
Damit ist diese die 2. schnellste CFexpress Typ A Speicherkarte, die ich bisher im Test hatte! Schneller als die Sony eigene und nur minimal von der Lexar Gold geschlagen.
Da die A1PRO aber deutlich günstiger ist als die Sony CFexpress Typ A Speicherkarte und auch günstiger als die Lexar, ist dies ein top Ergebnis.
Damit sind beide CFexpress Speicherkarten von Nextorage absolut empfehlenswert!
- CFexpress 2.0 Typ A Karte
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