Günstiges Power Delivery Ladegerät aus China, das Baseus TC-012PD im Test (6,xx€)

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USB Power Delivery ist der Ladestandard der Zukunft. Bereits aktuell nutzen einige der wichtigsten Smartphones diesen Standard, unter anderem die Modelle von Apple.

Dementsprechend sind aber auch die Ladegeräte vergleichsweise teuer. Wobei teuer hier natürlich relativ ist. Ihr bekommt einfache 18W USB PD Ladegeräte für +-15€ bei Amazon.

Baseus Tc 012pd Im Test 5Aber es geht natürlich noch günstiger! Bei AliExpress finden sich duzende Modelle für unter 10€. Ich habe mir hier einfach mal das Baseus TC-012PD bestellt. Zum Zeitpunkt meiner Bestellung hat dieses 6,22€ gekostet.

Aber kann ein 18W USB Power Delivery Ladegerät für 6,22€ etwas taugen? Finden wir es im Test heraus.

 

Das Baseus TC-012PD im Test

Für einen solch niedrigen Preis darf man bei der Verarbeitung und dem Formfaktor keine Wunder erwarten. Diese bietet das Baseus TC-012PD auch nicht!

Baseus Tc 012pd Im Test 1Ihr erhaltet hier ein ganz einfaches Stecker Netzteil, welches komplett aus Hochglanz-Kunststoff gefertigt ist. Nicht mein bevorzugtes Material!

Ihr müsst das Baseus TC-012PD nur schief ansehen und es hat Kratzer und Fingerabdrücke.

Baseus Tc 012pd Im Test 2Auch das Gehäuse ist mit 50 x 43 x 26mm nicht übermäßig kompakt, aber auch nicht zu groß. Wir haben hier halt ein absolutes Standard Ladegerät vor uns.

Dies gilt auch für die Anschlüsse. Das Baseus TC-012PD bietet uns genau einen USB C Port.

Baseus Tc 012pd Im Test 3Dieser kann 18W Leistung nach dem Power Delivery Standard liefern. Genau genommen 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A. Interessanterweise unterstützt das Ladegerät ähnlich wie bei Quick Charge auch variable Spannungen, also Spannungen abseits der üblichen Stufen.

Laut Hersteller werden hier 3,3V-5,9V/3A oder 5,9V-11V/1,6A zusätzlich unterstützt.

 

Ein erster Test

Das Baseus TC-012PD hat sich in meinem Test teils etwas „zickig“ verhalten, was USB PD angeht. Teils musste ich das Netzteil neu einstecken, da ansonsten Spannungen von über 5V nicht auszulösen waren. Das Ganze würde ich nicht als übermäßig problematisch einstufen, aber ich habe bisher noch nie gesehen, dass sich ein Netzteil bzw. die Logik welche für Power Delivery zuständig ist aufhängt. Das Ganze ist aber selten genug aufgetreten, dass dies kein NoGo ist.

Interessanterweise verfügt das Ladegerät allerdings nicht über die 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A, sondern gibt sich meinem Testgerät nur als „5V/2,4A, 9V/2A oder 12V/1,5A“ zu erkennen.

Das wir hier 5V/2,4A und nicht 5V/3A haben ist aber vermutlich Absicht. Dies habe ich schon bei anderen Modellen gesehen. Es gibt Smartphones welche tatsächlich langsamer laden wenn eine 5V/3A Stufe vorhanden ist. Diese Smartphones bevorzugen dann (warum auch immer) 5V/3A über die 9V/2A Stufe und laden langsamer. Wird nur 5V/2,4A angeboten wird auf 9V gesprungen.

Dieses Verhalten hatte ich beispielsweise bei Samsung Smartphones beobachtet. Prinzipiell kann das Baseus TC-012PD im Ãœbrigen 5V/3A.

 

Das Ladetempo

Folgende Geräte habe ich am Baseus TC-012PD getestet:

  • Huawei Mate 20 Pro
  • Apple iPhone 11 Pro
  • Apple iPad Pro 11
  • Apple MacBook Pro
  • Motorola Moto G8 Plus

LadetempoStarten wir mit einem wichtigen Punkt. Die meisten Smartphones aktuell unterstützen USB Power Delivery zum Schnellladen. Allerdings wird dies bei vielen Modellen nicht beworben!

Beispielsweise das Samsung Galaxy S10 unterstützt offiziell nur Quick Charge, das Huawei Mate 20 Pro nur Super Charge und das Motorola Moto G8 Plus auch nur Quick Charge.

Alle diese drei Modelle und auch viele der verwandten Modelle können aber auch via USB Power Delivery schnellgeladen werden. Google versucht hier im Hintergrund alle Hersteller auf einen Standard zu puschen. So unterstützt das Samsung Galaxy S8, S9, S10 und die jeweiligen Note Modelle USB Power Delivery, die Moto G7 und G8, das Xiaomi Mi 9 usw.

Baseus Tc 012pd Im Test 7Selbst die neueren Huaweis (vom P10, P20, Mate 10 und Mate 20 weiß ich es sicher) unterstützten USB Power Delivery zum schneller laden. Diese erreichen nicht ganz das Tempo wie an einem Super Charge Ladegerät, aber diese sind schneller unterwegs als an einem normalen Ladegerät.

Hinzu kommen natürlich die Geräte die von Haus aus USB PD unterstützen, wie alle neueren Apple Geräte, die Google Pixel Serie oder auch die Nintendo Switch.

Passend hierzu konnte das Baseus TC-012PD alle hier getesteten Smartphones schnellladen! Ja das iPhone 11 Pro, das iPad Pro 11 und das MacBook Pro könnten an einem 30W oder 45W USB Power Delivery Ladegerät noch etwas schneller laden, aber im Falle des iPads und iPhone entspricht das Baseus TC-012PD dem original beiliegenden Ladegerät.

 

Die Effizienz

Schauen wir uns zum Abschluss noch die Effizienz an.

EffizienzDiese sieht doch gar nicht mal so übel aus! Selbst bei niedriger Auslastung erreicht das Ladegerät noch 81% Effizienz, welche in der Spitze auf bis zu 85% ansteigen kann.

Für ein USB Ladegerät dieser Preisklasse ist das top!

 

Fazit

Aus neutralen Gesichtspunkten taugt das Baseus TC-012PD. Das Ladegerät liefert die beworbene Leistung, funktionierte 1a mit allen getesteten Geräten und selbst die Effizienz passt.

Letztere ist sogar genau genommen gar nicht mal so übel!

Baseus Tc 012pd Im Test 6Ist das Ganze überraschend? Um ehrlich zu sein nein. Mit 6,xx€ ist das Baseus TC-012PD zwar günstig, aber auch nicht so unfassbar billig, dass es sich hier zwingend um Schrott handeln muss.

Zudem ist Baseus durchaus ein Markenhersteller und ganz blöd gesagt, die Chinesen sind sehr gut darin geworden Netzteile zu bauen.

Würde ich mein 1000€ Apple iPhone 11 Pro am Baseus TC-012PD laden? Ich ja und ich sehe grundsätzlich keinen Grund dies nicht zu tun, allerdings würde ich Euch eher zu etwas hochpreisigen Modellen raten. Bei solch günstigen Modellen ist es nicht sicher, wie diese altern und ob es nicht doch mal zu Problemen kommt, auch wenn es im Test dafür keine Anhaltspunkte gibt.

Sucht Ihr aber einfach ein günstiges 2. Ladegerät für Powerbanks usw. und seid auch etwas experimentierfreudiger, dann Go! Das Baseus TC-012PD ist günstig und taugt.

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Michael Barton
Michael Barton
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