Mit der XLR8 bietet PNY eine günstige, aber besonders haltbare NVME SSD an. Ideal für Fotografen und Content Creator!
In diesen Bereichen ist eine hohe „TBW“ Leistung besonders wichtig. TBW Leistung? TBW steht für Terra Byte Written. Umso höher dieser Wert, umso öfter könnt Ihr eine SSD beschreiben.
In normalen Office Systemen ist dies nicht so wichtig, aber gerade beim Fotografieren und Filmen können sehr schnell sehr viele Daten zusammen kommen. Hier macht die PNY XLR8 auf dem Papier eine deutlich bessere Figur als die meisten Modelle von Samsung und Co.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann hier die PNY XLR8 auch überzeugen? Finden wir es heraus!
Die PNY XLR8 im Test
Die XLR8 ist auf den ersten Blick eine recht klassische NVME SSD. PNY setzt bei dieser auf ein dunkel blaues PCB und einen einfachen schwarzen Aufkleber.
Ich finde das Design nicht schlecht, aber diese ist optisch auch nicht die schickste SSD.
Auf einen Kühlkörper hat PNY dementsprechend (leider) verzichtet. Ob dieser nötig wäre schauen wir später.
Auf Seiten des Controllers setzt PNY auf den Phison E12. Der Phison E12 ist ein absolut solider PCIe 3.0 Controller, welcher aber auch nicht mehr als „Flaggschiff“ Controller gilt. Bei den Speichermodulen handelt es sich um Toshiba/WD BiCS3 TLC NAND. Erstaunlicherweise verfügt die 1TB Version bereits über eine beidseitige Bestückung mit Speicher Chips.
Kapazität | Lesend | Schreibend | Preis |
250GB | 3500 MB/s | 1050 MB/s | 40 € |
500GB | 3500 MB/s | 2000 MB/s | 65 € |
1TB | 3500 MB/s | 3000 MB/s | 115 € |
2TB | 3500 MB/s | 3000 MB/s | 275 € |
PNY bietet die XLR8 mit 250GB bis 2TB an. Preislich ist dabei wie üblich die 1TB Version die attraktivste. Lesend sollen alle Versionen 3500MB/s erreichen, was am PCIe 3.0 Limit hängt. Schreibend schwankt die Leistung zwischen 1050MB/s und 3000MB/s. Die 1TB und 2TB Versionen sind hier signifikant schneller als die kleineren Versionen.
Das sicherlich spannendste an der XLR8 ist die TBW Angabe.
Die PNY XLR8 besitzt die 2. höchste TBW Angabe, die ich bisher bei einer SSD gesehen habe. Natürlich ist die TBW Angabe immer mit etwas Vorsicht zu betrachten. Gerade die großen Hersteller sind hier meist etwas „pessimistischer“. Die kleineren Hersteller neigen da eher dazu die TBW Angabe auszureizen.
Dennoch ist davon auszugehen, dass die XLR8 eine etwas haltbarere SSD ist.
Das Testsystem
Folgendes Testsystem kommt für den SSD Test zum Einsatz:
- AMD Ryzen 5 3600X
- ASUS Prime X570-P
- 16GB RAM
- Corsair HX Series HX850 Netzteil
- Windows 10
Wichtig, bei Windows 10 handelt es sich um einen etwas älteren Update-Stand der über alle SSD-Tests konstant gehalten wird, um vergleichbare Werte zu erhalten.
Ich teste hier die 1TB Version der PNY XLR8!
Theoretische Tests
Starten wir in den Test mit einem absoluten Klassiker, CrystalDiskMark, hier zunächst noch in Version 6, da ich in dieser Version viele Vergleichswerte habe.
Lesend erreicht die XLR8 laut CrystalDiskMark rund 3127MB/s. Ein solider „mittlerer“ Wert für eine aktuelle PCIe 3.0 SSD.
Schreibend kommen wir hingegen auf 2878MB/s, was im Verhältnis sogar glatt noch ein etwas besseres Ergebnis ist. Beides liegt allerdings noch ein gutes Stück unter der Herstellerangabe von 3500/3000MB/s, was aber auch nur bedingt überrascht.
Die Performance wird etwas je nach CPU, Mainboard und Betriebssystem Version schwanken und die Hersteller testen hier in der Regel bei absolut optimalen Bedingungen.
Was die Zugriffszeit betrifft hängt die XLR8 im Mittelfeld. Tendenziell ist dabei die Zugriffszeit beim Schreiben besser als beim Lesen.
Etwas schlechter sieht es beim AS SSD Kopier-Benchmark aus. Hier landet die SSD im unteren Teil des Felds.
Doppelt erstaunlich, denn beim regulären AS SSD Benchmark erreicht die XLR8 einen sehr guten Score.
Praktische Tests
Genug der theoretischen Benchmarks, schauen wir uns die Leistung in der Praxis an. Starten wir hier mit der Installation von Windows 10 von einem USB Stick aus. Es wird die Zeit vom letzten „weiter“ Klicken des Installations-Programms bis zur ersten Nutzerinteraktion gemessen.
Hier erreicht die XLR8 ein gutes Ergebnis in der oberen Hälfte des Testfelds. Die SSD kann sich zwar nicht ganz an die Spitze setzen, platziert sich aber zwischen der WD Blue SN550 und der Crucial P5, was kein schlechtes Ergebnis ist.
In Windows angekommen entpacken wir zwei Dateipakete mit WinRAR. Test-Datei Paket Nr. 1 besteht aus 47.000 teils sehr kleinen Dateien und bringt 41GB auf die Waage. Test-Datei Paket Nr. 2 ist 25GB groß und besteht aus rund 2000 Dateien. Paket Nr. 2 ist die Installation von Bioshock Infinite.
Erneut ein ähnliches Bild. Die XLR8 kann sich ziemlich genau in die Mitte des Testfelds setzen.
Kopieren wir nun die entpackten Daten von Ort a nach Ort b, innerhalb der SSD.
Wer hätte es gedacht, die PNY XLR8 setzt sich erneut in die Mitte des Testfelds.
Temperatur
NVME SSDs laufen sehr gerne sehr heiß. Es ist hier nicht ungewöhnlich, dass eine NVME SSD die heißeste Komponente in einem System ist. Wie steht es hier um die PNY XLR8?
Die PNY XLR8 übermittelte via Software bei konstanter Volllast eine maximale Temperatur von 72 Grad, was recht kühl wäre.
Allerdings weiß ich nicht wo diese Temperatur bei der SSD gemessen wird, denn wir haben ein Thermal Throttling. Schauen wir uns ein Wärmebild der SSD an wird auch schnell klar warum.
Der Controller der SSD wird genau 100 Grad heiß! Die 72 Grad scheinen in den Speicher Chips gemessen zu werden.
Ein SSD Kühler ist bei der XLR8 ratsam!
Leistungsaufnahme
Leider ist das Messen des Stromverbrauchs bei M.2 SSDs etwas nicht ganz Triviales. Ich muss mich hier eines Tricks bedienen. Ich verbaue die SSDs in ein externes NVME fähiges USB C 3.1 Gehäuse (Jmicron JMS582) und messe hier den Stromverbrauch dieses Gehäuses inklusive SSD. Ich kann hier das leere Gehäuse in einem gewissen Rahmen herausrechnen, aber die so erhaltenen Werte werden nicht 100%ig genau sein! Allerdings, eine SSD die tendenziell mehr Strom benötigt, wird auch dies in der Tabelle zeigen. Achtet also weniger auf die absoluten Werte und mehr auf den Vergleich zu den anderen Modellen um einzuschätzen ob nun eine SSD eher mehr oder weniger Energie benötigt.
Für die Nutzung in einem Desktop spielt dieser Test fast keine Rolle, hier wirkt sich +- 1W so gut wie 0 auf die Stromrechnung aus. Allerdings in einem Ultrabook kann +- 1W schon fast ne Stunde Laufzeit ausmachen.
Die Leistungsaufnahme der PNY XLR8 im Leerlauf und Standby ist gering, wenn nicht sogar sehr gering! Die Leistungsaufnahme unter Last allerdings ist recht hoch.
In der Praxis ist eine SSD meist aber primär im Leerlauf, von daher ist dies nicht ganz so schlimm. Ich sehe lieber einen niedrigen Leerlauf-Verbrauch, als Last-Verbrauch.
Fazit
Lasst uns ganz ehrlich sein, 95% aller aktuellen NVME SSDs sind empfehlenswert! Wir sind hier bei einem Punkt angekommen wo SSDs gut genug sind, dass die Unterschiede in der Praxis kaum noch eine Rolle spielen.
Es gibt lediglich spezielle Anwendungen, wo sich eine SSD mehr empfiehlt als eine andere.
Die PNY XLR8 ist eine gute Allround SSD, mit einer mehr als soliden Performance in allen Bereichen. Allerdings hat diese ein besonders interessantes Merkmal, die hohe TBW!
Aufgrund der hohen TBW bietet sich die XLR8 besonders für Schreibintensive Anwendungen, wie im Bereich der Foto und Video-Bearbeitung an.
Daher würde ich die PNY XLR8 ganz klar an „Content Creators“ empfehlen, welche nun mal oft größere Datenmengen hin und her kopieren.
Punktabzug gibt es für die recht hohe Hitzeentwicklung, ich würde Euch bei der XLR8 ganz klar zu einem Kühlkörper raten!
die tbw wurde massiv nach unten korrigiert ist damit im aritkel nicht mehr der wahrheit entsprechend. die platte ist nun unterdurchschnittlich. die 2tb platte wurde auf 660tb reduziert, das ist 79% weniger als hier angegeben. die 500gb platte von 800tb auf 170. ich hatte mir die platten schon 2019 wegen der TBW gekauft. 3 stück. eine 250gb, eine 500 und eine 2tb. die 250gb platte ist meine windows partition und ist nach 6640 std betrieb schon auf 82% runter und das einzige was auf der platte passiert, sind windows updates, keine spiele downloads oder große datein. ich fühle mich da echt verarscht von pny