Gerade bei modernen SLRs ist eine schnelle Speicherkarte wichtiger denn je, aufgrund zunehmender Dateigrößen und schnellerer Serien-Bild Modi. Hier spreche ich als Besitzer einer Sony A7 R4 aus eigener Erfahrung.
Super schnelle UHS-II Speicherkarten sind allerdings sehr teuer, gerade wenn Ihr nach einem etwas professionelleren Modell sucht.
Genau solche will Lexar mit seinen „Lexar Professional 2000x“ SD Karten bieten. Das wichtigste Merkmal ist eine beeindruckende Datenrate von satten 300MB/s!
Wollen wir uns die Lexar Professional 2000x Speicherkarten einmal näher im Test ansehen.
Die Lexar Professional 2000x im Test
Lexar bietet seine 2000x Professional Speicherkarten aktuell mit folgen Kapazitäten an:
- 32GB
- 64GB
- 128GB
Etwas schade, dass die für viele Nutzer sicherlich attraktive 256GB Größe aktuell noch im Lineup fehlt.
Immerhin werden alle drei Kapazitäten mit einer beeindruckenden Leistung von 300MB/s lesend und 260MB/s schreibend beworben.
Was das Design angeht, sind die SD Karten relativ schlicht mit einem schwarzen Gehäuse und einem „Hochglanz“ Aufkleber.
Geliefert werden die Speicherkarten ganz klassisch in einer Pappe/Plastik Verpackung. Interessanterweise besitzt die 128GB Version einen kleinen USB 3.0 Speicherkartenleser mit im Lieferumfang.
UHS-I vs. UHS-II
Bei den Lexar Professional 2000x handelt es sich um SD Karten nach dem UHS-II Standard! Aber was bedeutet dies? Normale SD Karten sind in der Regel auf ca. 90-100MB/s limitiert was die Datenrate angeht.
Um nun höhere Datenraten zu erreichen verfügen UHS-II über zusätzliche Kontaktpins auf der Rückseite.
Ihr könnt eine UHS-II Speicherkarte weiterhin in jeder Kamera, Speicherkartenleser usw. verwenden. Sofern dieser aber nicht gezielt für den UHS-II Standard optimiert ist, werden die Speicherkarten auf ca. 90-100MB/s limitiert sein.
Haltbarkeit
Wie alle Hersteller wirbt auch Lexar damit, dass die Speicherkarten „Auf Haltbarkeit ausgelegt“ sind. Dabei wird im Detail mit Folgendem geworben:
- Temperaturbeständigkeit (Widersteht einem Betriebstemperaturbereich von 32ºF (-0ºC) bis 158ºF (70 ºC))
- Röntgensicherheit (Geschützt gegen Einwirkung von Röntgenstrahlen auf der Grundlage der ISO7816-1 Richtlinien.)
- Stoßfestigkeit (Stoßfest (200G [1961,33m/Sek^2] 3ms, 150G [1471,00m/Sek^2] 10ms, Von X.Y.Z, 3 Richtungen/je 3 Mal))
- Vibrationsfestigkeit (Vibrationsbeständig (10Hz bis 2000 Hz, 6Grms, 5 Minuten pro 1 Zyklus, 10 Zyklen pro 1 Achse insgesamt 30 Zyklen pro 3 Achsen, basierend auf den Richtlinien der IEC 60512-6-4).)
Dies sind natürlich recht „klassische“ Angaben. Etwas verwundert mich nur die Betriebstemperatur, welche mit minimal 0 Grad etwas „hoch“ auf mich wirkt. Ich gehe stark davon aus, dass die Speicherkarte auch unter 0 Grad funktioniert, aber laut Hersteller ist diese nicht für die Antarktis-Reise geeignet.
Angaben wie viele Schreib-Zyklen die Lexar Professional 2000x aushält gibt es leider nicht, was bei Speicherkarten nicht unüblich ist.
Auf Seiten der Garantie haben wir gute 10 Jahre! Dahingehend seid Ihr also gut abgedeckt.
Performance
Schauen wir uns die Performance der Speicherkarten an. Lexar wirbt mit 300MB/s lesend und 260MB/s schreibend. Getestet wurden die Speicherkarten in einem Realtek PCIe RTS5229 Kartenleser und dem eigenen Lexar Speicherkartenleser.
Starten wir mit dem üblichen CrystalDiskMark Test:
Im Test konnte ich eine maximale Leistung von 270MB/s lesend und 274 bzw 271MB/s schreibend messen. Dies liegt lesend etwas unter der Herstellerangabe und schreibend über der Herstellerangabe, was recht selten ist.
Wie sehen die Werte aber mit dem Lexar eigenen Kartenleser aus?
Hier können wir es kurz machen, der Lexar eigene Kartenleser ist zwar durchaus flott, aber erreicht nicht ganz das Tempo des Realtek PCIe RTS5229. Hier seht Ihr gut das ein Kartenleser einen sehr großen Einfluss auf die Performance hat.
In der Praxis?
Hohe Datenraten sind schön und gut, aber was bringt mir das Ganze in der Praxis? Dies hängt stark davon ab, ob Eure Kamera UHS-II unterstützt.
Hier ein kleines Praxis Beispiel mit folgenden Einstellungen: Sony A7R IV, Serienbild Modus auf „High“ (ca. 6-7 Bilder/Sek) und im RAW Format (61 MB pro Bild).
- Messung 1, Dauer bis der integrierte Cache der Kamera im Serienbildmodus voll ist.
- Messung 2, Dauer bis der Cache komplett auf die Speicherkarte geschrieben ist.
Hier sehen wir zunächst einen großen Unterschied zwischen den UHS-I und UHS-II Speicherkarten. Gerade wenn es um die Zeit geht bis der Cache wieder leer ist.
Hier sind die Lexar Professional 2000x signifikant schneller als z.B. die Samsung Pro Plus oder SanDisk Extreme Pro.
Verglichen mit den KIOXIA Exceria Pro ist das Tempo der Lexar Professional 2000x +- gleich auf. In Benchmarks sind die Lexar etwas schneller, in der Praxis haben die KIOXIA minimal die Nase vorne.
Ich würde allerdings sagen beide Speicherkarten sind +- gleich schnell.
Fazit
Eine super schnelle UHS-II Speicherkarte wie die LEXAR Professional 2000x ist eine teure Anschaffung! 199€ für 128GB ist ein extremer Preis, anders kann man dies nicht sagen.
Daher kann ich diese Speicherkarten auch nicht der breiten Masse empfehlen. In der Regel werdet Ihr mit einer guten „normalen“ SD Karte vollkommen zufrieden sein. Erst wenn Ihr eine wirklich gute Kamera habt mit einer hohen Serienbild-Frequenz, dann kann eine Speicherkarte wie die LEXAR Professional 2000x durchaus sinn machen.
Die 270MB/s Lesend und Schreibend dieser Speicherkarte machen nicht nur das Importieren der Aufnahmen auf Euren PC deutlich flotter, sondern kann auch die Serienbildfunktion positiv beeinflussen.
Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn der Cache der Kamera voll ist, aber man weiter fotografieren möchte. Hier kann die LEXAR Professional 2000x die Zeit bis der Cache leer ist verglichen mit einer SanDisk Extreme Pro um satte 35% reduzieren, was vielleicht nicht viel klingt, aber wenn Ihr darauf wartet weiter fotografieren zu können ist dies durchaus ein relevanter Unterschied.
Kurzum, nutzt Ihr Eure Serienbildfunktion sehr viel und Eure Kamera unterstützt UHS-II, dann kann ich die LEXAR Professional 2000x nur empfehlen, auch wenn diese etwas teuer sind.