Gute und günstige SSDs kann es nie genug geben. Da ist es doch erfreulich, dass Crucial mit seiner neuen MX500 genau versucht dies zu erreichen.
Im Gegensatz zu vielen anderen SSDs ist die MX500, obwohl diese neu auf dem Markt ist, außerordentlich preiswert zu bekommen.
Dabei soll die Crucial MX500 allerdings dennoch eine sehr hohe Leistung liefern. Die technischen Daten sehen mit 560MB/s lesen und 510MB/s schreiben wie auch mit 95k/90k IOPS ausgesprochen gut aus.
Wollen wir uns doch einmal im Test ansehen ob die MX500 wirklich die aktuell erste Wahl ist, wenn es um eine schnelle und günstige SSD geht.
An dieser Stelle vielen Dank an Crucial für das Zurverfügungstellen der MX500.
Die Crucial MX500 im Test
Crucial setzt bei MX500 ganz klassisch auf den 2,5 Zoll Formfaktor mit einer dicke von 7mm. Ebenfalls wie bei Crucial üblich, besitzt die MX500 ein silbernes Aluminium Gehäuse mit einem Blau/silbernen Crucial Aufkleber.
Qualitativ macht die SSD einen guten Eindruck, billig wirkt das Gehäuse auf keinen Fall!
Im Lieferumfang der SSD ist ein Abstandshalter, um die SSD auch in 9,5mm hohen Schächten verbauen zu können, sowie Software seitig Acronis True Image und das Crucial Storage Executive Tool. Letzteres dient für Firmware Upgrades und Ähnliches.
Die MX500 ist aktuell in allen gängigen Kapazitäten verfügbar, also 250GB, 500GB, 1TB und sogar 2TB. Dabei sind die Preise für alle Kapazitätsklassen ausgesprochen attraktiv.
Im Inneren setzt Crucial bei allen Versionen auf einen 64-Layer-3D-NAND, selbstverständlich aus dem Hause Micron.
Die 500GB Version besitzt hierbei 8 NAND Chips, die 1TB 16 Chips usw.
Gesteuert werden die Speicherchips von einem Silicon Motion SM2258 Controller. Hierbei handelt es sich zugegeben nicht um einen absoluten High End Controller. Der SM2258 ist zwar durchaus leistungsfähig, aber auch primär für günstigere SSDs gedacht. So kommt dieser beispielsweise in der Crucial BX300, ADATA Ultimate SU800, Mushkin Triactor 3D oder auch der Intel SSD 540s zum Einsatz.
Die Lebensdauer der MX500 wird von Crucial mit 180TB für die 500GB Version, 360TB für die 1TB Version und 700TB für die 2TB Version angegeben.
Auf dem Papier ist dies eine sehr ordentliche Haltbarkeit. Zum Vergleich die Samsung 850 EVO mit 500GB soll laut Samsung 150TB durchalten.
Wichtig diese TBW Angabe ist eher wie ein Mindesthaltbarkeitsdatum zu betrachten. In der Regel halten SSDs deutlich länger als was der Hersteller angibt.
Die TBW Angabe ist primär für die Garantie wichtig. Diese ist bei der MX500 entweder 5 Jahre oder bis die TBW Angabe überschritten wurde.
Benchmarks
Beginnen wir mit ein paar theoretischen Benchmarks. Diese müssen nicht zwangsläufig die Realität wiederspiegeln, geben uns aber erst einmal einen ersten Eindruck, was die SSD zu leisten vermag.
Folgendes Testsystem kommt für diese Tests zum Einsatz:
- Intel Pentium G4620
- MSI C236M Workstation
- 16GB RAM
- Fractal Design Define R4 Black Pearl
- Corsair RMx Series RM550x 550W ATX 2.4
Da alleine die Werte der Crucial MX500 natürlich etwas langweilig und nichtssagend wären, habe ich sämtliche Tests auch mit folgenden SSDs durchgeführt: Samsung 850 EVO, Samsung 850 Pro, Western Digital Blue, Corsair Force LE, Kingston SUV400S37, Mushkin Triactor 3DL und Crucial MX300.
Damit sind in allen Tabellen eine große Spanne, von teurer High End SSD bis zum günstigen Einsteigermodell vertreten.
Beginnen wir mit Crystal Diskmark, dem beliebtesten und vermutlich auch besten SSD Benchmark.
Wie wir sehen, schlägt sich die Crucial MX500 sehr gut! Gerade lesend wo diese sich nur der deutlich teureren Samsung 850 Pro geschlagen geben muss.
Aber auch schreibend landet die Crucial MX500 in den Top 3, was ein fast etwas überraschend gutes Ergebnis ist.
Gerade wenn man die Werte der Crucial MX500 mit der MX300 vergleicht, fällt doch ein sehr großer Leistungssprung auf. Gerade bei kleineren Dateigrößen schlägt sich die MX500 sehr gut.
Schauen wir uns auch noch die AS SSD Benchmarks an.
Ähnliches Ergebnis auch hier. Lesend muss sich die Crucial MX500 nur einer SSD geschlagen geben, diesmal aber der Corsair Force LE, welche ebenfalls eine Preisklasse über der MX500 liegt.
Die Samsung 850 Pro hingegen wird lesend geschlagen.
Schreibend schneidet die Crucial MX500 etwas schwächer ab, landet hier aber dennoch im soliden Mittelfeld, hinter der Samsung 850 EVO, 850 Pro und der Western Digital Blue.
Aber erneut würde ich dies als sehr gutes Ergebnis einstufen!
Ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis liefert die Crucial MX500 bei der Zugriffszeit.
Hier landet die SSD auf Platz 3 und kann nur von der Samsung 850 EVO und der Corsair Force LE geschlagen werden.
Praktische Tests
Natürlich sind Benchmarks etwas sehr Schönes, aber die Praxis spricht oftmals eine andere Sprache. Von daher wie schlägt sich die MX500 in der Praxis?
Beginnen wir hier mit einem einfachen Kopiertest. Bei diesem kopiere ich drei Datei-Zusammenstellungen auf die MX500.
Datei Mix 1 ist 24,6GB groß und besteht aus einer bunten Mischung aus großen und ein paar kleinen Dateien (es handelt sich um den Programm Ordner von Bioshock infinite).
Datei Mix 2 ist im Grunde genommen Datei Mix 1 nur als ein ZIP Archiv gepackt, also eine große Datei. Datei Mix 3 ist 5,04GB groß, besteht aber aus 13814 einzelnen Dateien, also viele kleine Dateien.
Die Ausgangs bzw. Ziel SSD ist eine Toshiba OCZ RD400 NVME SSD, welche die MX500 nicht ausbremsen wird.
Lesend erreicht die Crucial MX500 absolute Spitzenwerte! Hier kann sich die Crucial MX500 problemlos an die Spitze des Testfelds setzen. Dabei kann die MX500 besonders bei kleineren Dateigrößen punkten. Zum Vergleich die MX500 erreicht beim Test-Datei Set 3 109,6MB/s, die Samsung 850 Pro „nur“ 98,8MB/s. Bei gemixten Dateigrößen erreicht die MX500 303,7MB/s, die Samsung 850 Pro 300MB/s.
Bei großen Dateien muss sich dann die MX500 allerdings der Samsung 850 Pro geschlagen geben. Dennoch unterm Strich reicht es für den ersten Platz aller getesteten SATA SSDs.
Schreibend sieht die Welt allerdings etwas anders aus. Hier muss sich die Crucial MX500 mit Platz 3 von 8 zufriedengeben. Lediglich die beiden Samsung SSDs (850 Pro und EVO) können hier an der Crucial vorbeiziehen.
Wenn wir dies mit der älteren Crucial MX300 vergleichen, welche bei beiden Tests auf dem letzten Platz landet, ist das eine gigantische Steigerung!
Kleine Anmerkung an dieser Stelle. Die Crucial MX300, Corsair Force LE und Kingston SUV400S37 schneiden in den Schreibtests aufgrund eines SLC Caches so schlecht ab.
Die Crucial MX500 hingegen kann Ihre Schreibgeschwindigkeit auch beim konstanten Schreiben von Daten voll halten! Daumen hoch dafür!
Praxistest Nr. 2, Datei entpacken. Auf die SSDs wird ein 54GB ZIP Archiv mit einem bunten Dateimix kopiert und ausgepackt.
Die SSD muss also gleichzeitig lesen und schreiben.
Bei diesem Test schneidet die MX500 etwas schlechter ab. Etwas schlechter ist allerdings relativ. Die MX500 konnte diesen Test in 10:10 Minuten absolvieren, die Samsung 850 Pro, die NR. 1 in diesem Vergleich, schaffte dies in 9:49 Minuten. Der Unterschied ist also auch nicht gigantisch.
In jedem Praxistest muss natürlich ein Windows Boot Test sein. Hier habe ich gleich zwei unterschiedliche Durchläufe gemacht. Durchlauf A, Zeit von der Betätigung des Einschalters, bis der Desktop angezeigt wird. Durchlauf B, Zeit von der Betätigung des Einschalters bis zum Start von Windows und fünf zusätzlichen Programmen.
Alle beide Tests wurden jeweils drei Mal durchgeführt. In der Tabelle seht ihr den Mittelwert aus allen drei Durchläufen.
Wie wir sehen, startet Windows 10 von SSDs verdammt schnell, egal welche SSD Ihr verwendet. Am schnellst startet aber Windows von der Samsung 850 Pro. Am zweit schnellsten von der Crucial MX500!
Wie sieht es aus, wenn wir Windows + Programme starten?
Hier fällt die MX500 einen Platz weiter zurück, auf Platz 3. Weiterhin ein top Ergebnis, gerade wenn man die Preisklasse der Crucial MX500 bedenkt.
Fazit
Die Crucial MX500 ist ein voller Erfolg! Dies liegt nicht nur am sehr günstigen Preis der SSD, sondern auch an der sehr hohen Leistung.
Sowohl in theoretischen Benchmarks wie aber auch im Praxiseinsatz konnte die MX500 voll überzeugen. Gerade die Leseperformance ist unheimlich stark, was beispielsweise super ist für schnelle Programm Starts. Aber auch schreibend liefert die MX500 eine Oberklasse Performance. Erfreulicherweise kann diese sogar ihre Schreibgeschwindigkeit konstant halten, was nicht selbstverständlich ist für solch eine günstige SSD.
Lediglich die Samsung 850 Pro konnte in meinem Test die Crucial MX500 konstant schlagen. Wenn man aber bedenkt, dass die 500GB Crucial MX500 für rund 130€ zu bekommen ist, während die 850 Pro rund 220€ kostet, kann man sich hier echt nicht beschweren.
Kurzum ihr sucht eine günstige und sehr schnelle SATA SSD, dann sollte die Crucial MX500 aktuell eure erste Wahl sein.
Sehr ausführlich, akribisch aber auch realitätsnah getestet – Dankeschön
Habe selbst zwei MX500 im Einsatz. Auch nach über 2 Jahren bin ich noch immer sehr zufrieden! Danke nochmals für den ausführlichen Test!