Die Canary Flex im Test, komplett kabellos und gut?

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Komplett kabellose Ãœberwachungskameras liegen voll im Trend! Mittlerweile gibt es hier auch einige Auswahl auf dem Markt.

Eins der ganz klar spannenderen Modelle stammt vom Hersteller Canary und hört auf den Namen Flex.

Die Canary Flex ist eine sehr schicke und kompakte kabellose Überwachungskamera, welche sowohl via Akku wie aber auch über einen normalen Netzanschluss betrieben werden kann. Der Hersteller bewirbt die Flex als „die vielseitigste HD-Sicherheitskamera der Welt“.

Aber wie schlägt sich die Canary Flex verglichen mit der Konkurrenz in form von Netgear, Ring und Co.? Dies ist gilt es im Test der Canary Flex herauszufinden!

An dieser Stelle viele Dank an Canary für das Zurverfügungstellen der Flex für diesen Test!

 

Die Canary Flex im Test

Die Canary Flex ist eine recht kompakte komplett kabellose Ãœberwachungskamera. Mit 110 x 49 x 43mm ist diese sogar glatt das kompakteste mir bekannte Modell, kompakter als eine Netgear Arlo Pro, Reolink Argus usw.

Canary setzt bei dieser auf ein ovales Design, das ich als sehr freundlich und vergleichsweise wenig technisch bezeichnen würde. Der größte Teil des Gehäuses besteht aus einem wertigen matten Kunststoff in Weiß oder Schwarz. Auf der Front gibt es bei beiden Versionen lediglich einen schwarzen Hochglanz Bereich, in welchem die Kameralinse wie auch die diversen Sensoren eingelassen sind.

Die Kamera ist wie die meisten komplett kabellosen Modelle sowohl für den Innen- wie auch Außeneinsatz geeignet. Daher macht es auch durchaus Sinn, dass die Canary Flex recht dezent gestaltet ist.

Ähnlich wie Netgear bei seinen Arlo Kameras setzt auch Canary bei der Flex auf eine magnetische Halterung, auch wenn diese hier etwas anders ausfällt.

Das Grundprinzip bleibt aber gleich. Die magnetische Halterung bietet eine sehr gute Flexibilität was die Ausrichtung der Überwachungskamera angeht und auch die Montagemöglichkeiten betrifft. Mit im Lieferumfang liegen bereits zwei Halterungen, einmal für die Wandmontage und eine zum Aufstellen der Kamera.

Weitere Halterungen bietet Canary gesondert an.

Eine wichtige Frage bei allen Überwachungskameras ist natürlich die Stromversorgung. Die Canary Flex hat einen 6700mAh starken Akku bereits integriert. Wie lange dieser hält, hängt natürlich etwas von Eurer Nutzung ab.

Alternativ könnt Ihr die Kamera aber auch kabelgebunden betreiben. Ein passendes Kabel welches sich ebenfalls magnetisch mit der Kamera verbindet liegt bei.

Interessanterweise nutzt die Canary Flex allerdings ein Standard USB Netzteil, was ich begrüße.

Im Gegensatz zu Netgears Alro Kameras oder den Blink Modellen wird die Canary Flex direkt mit Eurem WLAN verbunden! Es gibt also keine zusätzlichen Boxen, Bridges usw.

Erneut etwas was ich begrüße. Achtet allerdings darauf, dass am Ort wo Ihr die Flex installieren wollt auch ein ausreichend starkes WLAN Signal verfügbar ist.

 

Installation und Einrichtung

Um die Canary Flex zu nutzen benötigt Ihr zunächst die Canary App für IOS oder Android. In der App müsst Ihr ein Konto beim Hersteller anlegen.

Dafür ist Eure Mail Adresse und Eure Telefonnummer zwingend nötigt. Anschließend geht es an das Verbinden der Kamera.

Durch diesen an sich sehr einfachen Prozess geleitet Euch die Canary App ausgesprochen gut. Im Grunde müsst Ihr nur die „Sync“ Taste auf der Rückseite der Kamera drücken und einmal Euer WLAN Passwort eingeben.

Anschließend wird die Kamera noch geupdatet und das war es. Leider gab es hier bei meinem ersten Versuch einen Fehler, bei Versuch Nummer zwei funktionierte alles tadellos!

 

Die App und Feature

Wie bei den meisten Smart Home Kameras ist auch die Canary App recht einfach gehalten. Geht Ihr in die App findet Ihr zunächst eine einfache „Übersicht“.

Hier könnt Ihr den aktuellen Netzwerkstatus sehen, wie auch den Akkustand. Ebenso könnt Ihr von hier aus in die Einstellungen, die Live-Ansicht und auch die Aufnahmen gelangen.

Die Live-Ansicht braucht via LTE rund 5-10 Sekunden zu laden, je nachdem wie stark die WLAN Verbindung ist und ob Ihr die Kamera im Akku oder Netzbetrieb nutzt. Damit ist die Canary Flex durchschnittlich flott.

In der Live-Ansicht könnt Ihr entweder eine 2 Wege Kommunikation einleiten, oder gleich einen Notruf absetzen.

Videos werden von der Canary Flex ausschließlich in der Cloud gespeichert. Hierbei habt Ihr diverse Möglichkeiten die Aufnahme zu konfigurieren. Die Canary App kann das sogenannte Geofencing nutzen.

Ihr könnt die Kamera also so einstellen, dass diese das Aufnehmen automatisch stoppt, wenn Ihr bzw. ein Familienmitglied zuhause ist und erst wieder startet wenn alle Personen das Haus verlassen haben.

Zusätzlich könnt Ihr auch einen Nacht-Zeitraum festlegen, in welchem die Kamera auch aufzeichnet, egal ob Ihr Zuhause seid oder nicht.

Ihr habt zudem die Wahl, soll die Kamera alle Bewegungen aufzeichnen oder nur wenn eine Person erkannt wird. Letzteres reduziert natürlich die Fehlauslösungen, kann aber je nach Winkel, Distanz usw. etwas ungenauer sein. In meinem Test funktionierte die Personenerkennung aber sehr zuverlässig!

Welcher Modus aktiv ist könnt Ihr natürlich auch jederzeit per Hand festlegen oder halt automatisch via Geofencing.

Etwas sehr Spannendes ist im Übrigen die Möglichkeit auch die Live-Ansicht zu deaktivieren wenn Ihr Zuhause seid! So müsst Ihr keine Angst haben beobachtet zu werden.

 

Die Mitgliedschaft

Wie die meisten Cloud Kameras versucht Euch auch die Canary Flex ein Abo zu verkaufen. Dies ist hier aber halbwegs fair gestaltet!

Ihr habt bereits ein durchaus brauchbares „Standard“ Abo, für das Ihr nichts weiter bezahlen müsst. In diesem Abo werden alle Aufnahmen der Kamera 24 Stunden gespeichert.

Ihr könnt wichtige Aufnahmen natürlich innerhalb dieses Zeitraums auch auf Euer Smartphone herunterladen.

Wollt Ihr eine 30 Tage Video Speicherung und weitere „Bonus“ Feature, dann müsst Ihr 99€ pro Jahr zahlen. Dieses Abo deckt dann aber auch bis zu 5 Geräte ab.

Mehr Infos zu dem Ganzen hier: https://canary.is/de/mitgliedschaft/

Dieses Abo Modell geht soweit in Ordnung! Es gibt hier klar noch Anbieter wie Blink oder Netgear die mehr kostenfrei anbieten, aber auch Hersteller wo ein Abo mehr oder weniger Pflicht ist (Ring z.B.).

Lediglich, dass die Mitgliedschaft etwas aggressiv in der App beworben wird stört mich etwas.

 

Bildqualität

Die Canary Flex nutzt einen Full HD Bildsensor. Dies sagt allerdings erst einmal nicht viel aus, denn zum einen ist ein Full HD Sensor nicht gleich Full HD Sensor, zum anderen handelt es sich hier um eine kabellose Kamera.

Wie bei den meisten komplett kabellosen Kameras ist auch bei der Canary Flex die Bitrate der Aufnahme vergleichsweise gering. Die grundsätzliche Bildqualität ist bei Tag allerdings tadellos.

Nein die Flex kann nicht mit einer „großen“ Full HD Überwachungskamera mithalten, aber die Bildqualität lässt auch wenig Raum für Kritik.

Man ist hier auf dem Level von Reolink, den größeren Netgears usw.

Bei Nacht wird es etwas schwieriger. Die Canary Flex verfügt natürlich über IR LEDs, aber auch nicht übermäßig kräftig sind. In Räumen ist die Ausleuchtung gut bis sehr gut und auf freier Fläche leicht überdurchschnittlich, für ein komplett kabelloses Model.

Rechnet aber nicht, dass die Kamera einen großen Hof ausleuchten kann. Ab 5-8 Metern wird die Nachtsicht langsam knapp.

Bonus Punkte gibt es für den großen 116 Grad Blickwinkel. Zum Vergleich eine normale Smartphone Kamera hat um die 70 Grad. Die Canary Flex nimmt also einen recht großen Bereich auf.

 

Fazit

Die Canary Flex ist sehr gute Überwachungskamera*, welche mir gerade für den Innen-Bereich ausgesprochen gut gefällt!

Hier kann diese ihre Stärken verglichen mit der Konkurrenz besonders gut ausspielen!

Der für mich größte Pluspunkt ist das Geofencing Feature. Dieses erlaubt es die Kamera automatisch abzuschalten wenn Ihr mit Eurem Smartphone zuhause seid. Ideal für die Privatsphäre und praktisch da Ihr Euch so nicht durch x ungewollte Aufnahmen und Benachrichtigungen quälen müsst.

Ebenso ist der Standfuß im Innenraum extrem gut und sehr schön flexibel. Ebenfalls sehr schön ist die Kamera, welche sich auch gut verstecken lässt aufgrund der kompakten Abmessungen.

Natürlich ist die Canary Flex auch im Außenbereich stark, dank Wasserschutz und guter WLAN Reichweite.  Allerdings ist die Canary Flex natürlich auch nicht perfekt! Die Akkulaufzeit ist solide, aber auch nicht überragend und die App teils etwas träge. Diese Punkte würde ich aber nicht als NoGos bezeichnen.

Was mich etwas mehr gestört hat ist das Abo System. Zwar ist die Canary Flex durchaus auch ohne zusätzliches Abo vernünftig nutzbar, aber einige Feature sind hinter dieser „Paywall“ versteckt. Dies ist aber bei Cloud Kameras auch nichts Ungewöhnliches.

Solltet Ihr Euch für die Canary Flex würde ich vermutlich auch zu der Canary Mitgliedschaft raten.

Kurzum die Canary Flex ist eine sehr spannende komplett kabellose Überwachungskamera, dessen wichtigstes Feature sicherlich das Geofencing und somit das Automatische Ein/Ausschalten ist. Dieses ist meines Wissens nach aktuell auch ausschließlich bei der Canary Flex zu finden. Mit 250€ (zum Zeitpunkt des Tests) ist die Flex keine günstige Anschaffung, aber da hier nicht noch eine zusätzliche Basis Station benötigt wird, halte ich den Preis für okay.

Positiv

  • Gute Bildqualität
  • Sinnvoller Einsatz von Geofencing
  • Sehr schickes Design
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Akku und Netzbetrieb
  • Verbindet sich direkt mit Eurem WLAN

Neutral

  • App teils etwas träge

Negativ

  • Zusätzliches kostenpflichtiges Abo „empfohlen“, allerdings auch nicht zwingend nötig

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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