Powerbanks sind etwas sehr praktisches, für Smartphones, Tablets und Notebooks. Aber was wenn Ihr einen kleinen Kühlschrank oder andere Geräte Mobil betreiben wollt, die nicht auf eine Stromversorgung via USB ausgelegt sind?
Hierfür gibt es so genannte „Power Stations“. Eine Power Station ist blöd gesagt einfach eine große Powerbank, welche meist über einen normalen Stromanschluss, 12V Ausgänge und Ähnliches verfügt.
Meistens sind aber mobile Power Stations recht teuer oder nicht gut. Daher hat die „BEAUDENS tragbare Power Station 166Wh 52000mAh“ recht schnell meine Aufmerksamkeit erhalten.
Die BEAUDENS tragbare Power Station ist mit rund 140€ zwar auch kein Schnäppchen, diese besitzt aber neben dem 230V Stromanschluss, USB-Anschlüssen usw. eine Besonderheit.
Im Inneren ist ein Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator verbaut! Dieser Akku-Typ ist sehr selten, aber eigentlich sehr cool!
Mehr dazu im Test der BEAUDENS tragbare Power Station 166Wh!
Die BEAUDENS tragbare Power Station 166Wh im Test
Mit rund 17 x 15 x 8,5 cm und einem Gewicht von 2,15Kg ist die BEAUDENS tragbare Power Station schon ein gewisser Brocken. Dies liegt natürlich zu großen Teil am großen 166Wh bzw. 52000mAh Akku im inneren.
Bedenkt, Akkus über 100Wh sind in Flugzeugen „problematisch“. Ihr benötigt hier eine Sondergenehmigung. Die BEAUDENS tragbare Power Station ist damit weniger etwas für den Sommer Urlaub und mehr für den Camping Ausflug oder den Garten.
Ein Teil des hohen Gewichts kommt aber auch vom Gehäuse. BEAUDENS setzt hier komplett auf Aluminium, welches sogar recht massiv und stabil anmutet. Nein ich würde die Power Station nicht fallen lassen, aber diese wirkt durchaus als wäre ein etwas rauerer Umgang kein Problem.
Praktischerweise befindet sich ein Tragegriff auf der Oberseite, welcher den Transport des 2,15KG „Brockens“ doch deutlich einfacherer macht.
Was die generelle Qualität angeht bin ich sehr zufrieden! Die Power Station wirkt deutlich wertiger gebaut als ich es erwartet hätte.
Anschlüsse und Technik
Auf der Front der BEAUDENS tragbare Power Station finden wir folgende Anschlüsse:
- 2x 12V DC Ausgang (120W)
- 1x DC Eingang
- 1x 230V Steckdose (150W)
- 2X USB A (12W)
- 1x USB A QC 3.0 (18W)
Bei den USB Ports handelt es sich um zwei „normale“ 5V 2,4A Ports, wie auch einen Quick Charge 3.0 Port. Letzter erlaubt es Euch Smartphones mit bis zu 18W zu laden.
Die beiden 12V DC Ports erlauben es Euch direkt 12V Geräte mit bis zu 120W zu versorgen. Mit im Lieferumfang der BEAUDENS Power Station liegt auch ein Adapter, welcher es Euch erlaubt KFZ Ladegeräte bzw. Kühlboxen usw. zu nutzen, ohne Spezialkabel.
Vermutlich das Highlight ist aber die Steckdose. Wir haben hier die ganz normale deutsche Schuko Steckdose mit 230V und maximal 150W.
Ausreichend, um Kamera-Akkus zu laden, einen Mini Kühlschrank oder Ähnliches zu betreiben usw.
Bedenkt allerdings, dass wir hier kein „saubere“ Wechselspannung haben, sondern nur eine modifizierte Sinuswelle. Diese modifizierte Sinuswellen mögen einige Geräte nicht.
Für Motoren, Kühlboxen usw. ist dies kein Problem! Manche Netzteile können aber zickiger sein. In meinem Test funktionierten aber modernere Smartphone und Notebook Ladegeräte soweit problemlos. Allerdings beispielsweise das Ladegerät des MacBook Pro 16 erzeugte ein „Surren“, welches normalerweise nicht vorhanden wäre. Schlimm? Vermutlich nicht, aber dennoch ist die Power Station für solche Geräte nicht „optimal“, auch wenn sie funktionieren.
Geladen wird die BEAUDENS tragbare Power Station auch über einen DC Eingang. Hier habt Ihr drei Möglichkeiten:
- Über das beiliegende 14,8V 3A Netzteil
- Über einen Zigarettenanzünder (Auto)
- Über ein Solarpanel
Passende Kabel liegen für alle Optionen bei, inklusive dem Solarpanel. Die Power Station hat einen MPPT Laderegel integriert, welcher mit 13V-22V / 2A umgehen kann.
Ihr könnt also jedes beliebige 12V Solarpanel mit der Power Station verbinden! Super!
Was ist ein Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator und ist dieser besser Lithium-Ionen?
Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren oder auch LiFePo4 Akkus genannt sind etwas sehr Spannendes.
Lithium-Eisenphosphat ist verglichen mit Lithium-Ionen eine deutlich stabilere Zellen Chemie. Dies hat in der Praxis einige Vorteile! So besitzen Lithium-Eisenphosphat (LiFePo4) Akkus die ca. 4x Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus.
So wirbt BEAUDENS mit 2000 Zyklen, was absolut normal für solch einen Akku wäre und daher glaubhaft. Lithium-Ionen-Akkus schaffen meist um die 500 Zyklen, ehe die Kapazität rapide sinkt.
Zudem sind Lithium-Eisenphosphat Akkus weniger explosiv. Dies ist bei modernen Lithium-Ionen-Akkus auch nicht mehr so problematisch, aber von Natur aus ist LiFePo4 stabiler und robuster, gerade sollte mal die Ladelektronik versagen. Selbst physische Belastung verkraften diese Akkus recht gut.
Es gibt Lithium-Eisenphosphat / LiFePo4 Akkus, die Ihr einfach an einem Blei-Gel Akku Ladegerät laden könnt. Dieser Akkutyp verzeiht Schwankungen bei der Ladespannung usw. deutlich mehr als Lithium-Ionen-Akkus.
Allerdings haben Lithium-Eisenphosphat / LiFePo4 Akkus nicht nur Vorteile. Diese besitzen eine niedrigere Energiedichte, heißt ein Lithium-Ionen-Akku ist bei gleicher Kapazität deutlich kleiner (ca. die Hälfte). Daher finden wir Lithium-Eisenphosphat selten in Powerbanks, geschweige denn Notebooks oder Smartphones.
Ein weiterer Pluspunkt, in Lithium-Eisenphosphat steckt kein Kobalt und weniger Lithium als in Lithium-Ionen Akkus. Daher können wir von einer etwas geringeren Umweltbelastung sprechen.
Kapazität und erster Test
Starten wir mit der Kapazität. Hier habe ich zwei Tests durchgeführt, einmal eine Messung via USB und einmal an der Steckdose.
Über die USB Ports konnte ich 139Wh messen und über die Steckdose 119Wh.
Erfreulicherweise ist die Steckdose sehr gut geregelt! Wir haben zwar nur eine modifizierte Sinuswelle, aber die 230V werden unter allen Last Situationen ziemlich perfekt getroffen.
Ihr könnt im Übrigen die Steckdose auch während des Ladens nutzen! Habt Ihr also ein Solarpanel angeschlossen, läuft Eure Kühlbox dennoch weiter.
Die USB Ports sind leider nicht ganz so gut geregelt, gerade der normale USB Port.
Mit 5,297V unter Voll-Last ist der USB Port theoretisch sogar außerhalb der erlaubten Spezifikationen. Praktisch ist dies aber kein Problem, vermutlich sogar eher das Gegenteil. Aufgrund des Ladekabels habt Ihr einen gewissen Spannungsabfall.
Ladetempo
Folgende Geräte habe ich an der BEAUDENS tragbare Power Station getestet (via USB):
- Apple iPhone 11 Pro Max
- Huawei Mate 20 Pro
- Moto G8 Plus
- Samsung Galaxy S7 Edge
Hier können wir es kurz machen, denn wir haben ein fast perfektes Ergebnis! Die beiden normalen USB A Ports sind sauber optimiert und bieten ein flottes Ladetempo.
Der Quick Charge Port funktionierte ebenfalls tadellos und besitzt sogar eine FCP Unterstützung, um Huawei Smartphones schnell zu laden, super! Allerdings ist der QC 3.0 Port nicht Apple optimiert.
Wiederaufladen
Ihr könnt die BEAUDENS tragbare Power Station über einen KFZ Zigarettenanzünder, ein Solarpanel oder über das mitgelieferte Netzteil laden.
Der DC Eingang scheint dabei mit einer Spannung von 12-22V umgehen zu können, was auch die Nutzung eines Solarpanels problemlos erlaubt. Dies kann ein völlig normales 12V Panel sein. Ihr müsst hier kein spezifisches Modell kaufen. BEAUDENS legt sogar ein Adapterkabel für die Standard Solarpanel Anschlussklemmen bei.
Aber wie schnell kann die Power Station laden?
An einem Zigarettenanzünder bzw. Solarpanel scheint das maximum bei ca. 26W, was auch zu der „max 2A“ Angabe passt (12V * 2A = 24W). Über das beiliegende Netzteil sind rund 44W möglich.
Damit braucht die Powerstation via Solar rund 7 Stunden und via Netzteil rund 4 Stunden. Dank des verbauten MPPT Ladereglers lädt die Power Station auch bei suboptimalen Licht an einem Solarpanel halbwegs effizient.
Fazit
Voll empfehlenswert! Die BEAUDENS Tragbare Power Station macht einen hervorragenden Job! Dies liegt zunächst an der verbauten Batterie.
Diese hat zwar mit 166Wh keine gigantische Kapazität, basiert allerdings auf Lithium-Eisenphosphat. Dies macht die Nutzung zum einen sehr sicher und zum anderen die Power Station sehr haltbar. Haltbarer als ein Modell das auf Lithium-Ionen-Akkus basiert.
Zum in der 100-200€ Preisklasse auch noch viele „Power Stations“ mit Blei Gel Akkus unterwegs sind, welche in allen Bereichen unterlegen sind.
Auch das Gehäuse der BEAUDENS tragbaren Power Station wertig gebaut und stabil.
Hinzu kommen die vielfältigen Anschluss Möglichkeiten:
- 2x 12V DC Ausgang (120W)
- 1x 230V Steckdose (150W)
- 2X USB A (12W)
- 1x USB A QC 3.0 (18W)
Die USB Ports konnten im Test mit einer sauberen Optimierung überzeugen und auch die anderen Anschlüsse funktionierten tadellos.
Aufladen könnt Ihr die BEAUDENS Power Station zu Hause via Netzteil, im Auto oder unterwegs per Solarpanel. Klasse!
Der einzige Minuspunkt ist die modifizierte Sinuswelle der Steckdose. Diese mögen einige Schaltnetzteile nicht, in meinem Test funktionierten die meisten aber problemlos. Für Kühlboxen usw. taugt die BEAUDENS Power Station natürlich völlig.
Kurzum für 140€ (zum Zeitpunkt des Test) ist die BEAUDENS Power Station ein faires Angebot!
- 139Wh bzw. 119Wh echte Kapazität
- 2x 12V DC Ausgang (120W), 1x 230V Steckdose (150W)
- via Solarpanel Ladbar
- Sehr haltbarer und sicherer LiFePo4 Akku
- Keine reine Sinuswelle
Vielen Dank für Deinen Ausführlichen Bericht.
Ich suche schon eine Zeitlang ein passendes Modell, ich glaube ich habe es jetzt gefunden.
Gruß
Pan
Vielen Dank für den aufschlußreichen Testbericht. Während des Lesens kam mein Gerät mit der Post. 🙂
Ich habe lange im Netz gesucht, um das passende Gerät für meine Bedürfnisse (Kamera-Akkus, E-Zigarette, Samsung-Smartphone und evtl. Drohne) zu finden. Ich glaube, ich habe eine gute Wahl getroffen.
MfG
Detlef
Hallo,
hättest du hierzu ebenfalls kleine bzw. gleich große reine Sinus Alternativen?
Vielen Dank für den Test. Ich hab mir das Ding dann gleich gekauft und will damit meine Motorradbatterie in der Sammel-TG „überwintern“ (d.h. hin und wieder mal nachladen). Allerdings habe ich da ein Problem:
Vollladen, Ladegerät (max. 60W) über Schuko dranstecken und dann die Klemmen vom Ladegerät an die Batteriepole (12V/14AH). Es dauert eine Minute und die Power Station fängt an zu piepen und schaltet ab – warum? Gruß, Hans-Jürgen