Das Xiaomi Mi Band 4 ist kaum im Handel, da ist schon von Verkaufsrekorden zu hören. Dies ist auch nicht verwunderlich, schließlich gelten die Mi Bänder als fast schon legendär!
Xiaomis Mi Band Fitnessarmbänder stehen für große Leistung, viel Akkulaufzeit und das zu kleinem Preis.
Dieser kleine Preis ist zwar beim neuen Mi Band 4 auf rund 40€ angewachsen, ist damit aber für einen Fitnesstracker mit OLED Farbdisplay, Pulsmesser usw. auf keinem Fall zu viel. Zumindest in der Theorie!
Aber wie gut ist das Mi Band 4 in der Praxis und ist dieses den Aufpreis vom Mi Band 3 wert?
Finden wir dies im Test heraus!
Das Xiaomi Mi Band 4 im Test
Bei dem Mi Band 4 handelt es sich um das absolut klassische Fitnessarmband, wie dieses im Bilderbuch zu sehen wäre. Das Mi Band 4 ist zwar verglichen mit seinen Vorgängern etwas gewachsen, aber der grundsätzliche Aufbau bleibt ähnlich.
Bei dem Mi Band 4 handelt es sich eigentlich nur um eine kleine Kapsel, welche in ein Silikon Armband eingeklemmt wird.
Xiaomi legt hier ein einfaches schwarzes Armband bei, welches qualitativ soweit brauchbar ist. Ich finde das Silikon etwas steif, aber im Alltag kann ich mich nicht beklagen. Wie üblich wird es im Handel auch jede Menge alternativer Armbänder geben, sobald das Mi Band 4 etwas an Verbreitung gewonnen hat.
Die alten Armbänder des Mi Band 3 usw. passen dabei nicht auf das neue Mi Band 4!
Xiaomi hat in das Mi Band 4 mehr Feature integriert, was dieses etwas größer gemacht hat. Das Wichtigste ist das Display, welches von 0,78 Zoll beim Mi Band 3 auf 0,95 Zoll Beim Mi Band 4 angewachsen ist. Xiaomi setzt hier auch weiterhin auf die OLED Technik.
Allerdings ist das Display beim Mi Band 4 nun endlich farbig und in der Theorie etwas heller. Xiaomi gibt die Helligkeit mit 400 cd/m² an.
Bei dem Display handelt es sich auch um einen Touchscreen, welchen Ihr allerdings erst aktivieren müsst. Hierfür müsst Ihr zunächst auf eine Touchtaste unterhalb des Display „drücken“, dann wird das Display aktiv.
Auf der Rückseite des Xiaomi Mi Band 4 finden wir den mittlerweile obligatorischen Pulssensor, wie auch die Kontakte für das beiliegende Ladepad.
Aufgrund des größeren Displays hat Xiaomi bei Mi Band 4 auch einen größeren Akku verbaut. Seine Laufzeit schwankt recht stark je nach Nutzung, aber Ihr könnt mit guten 3 Wochen bei leichter Nutzung und 2+ Wochen bei intensiverer Nutzung rechnen.
Was den Wasserschutz angeht, wirbt Xiaomi mit 5 ATM, was 50 Metern Wassertiefe entspricht. Dennoch seid vorsichtig wenn Ihr mit dem Mi Band 4 schwimmen gehen wollt. Aufgrund der Armbewegungen beim Schwimmen können selbst bei niedrigeren Tiefen schon mehr als 5 ATM „Druck“ anliegen.
Ich nehme zwar an, dass dies das MI Band 4 aushalten wird, garantieren kann ich es aber nicht. Zum Schwimmen gibt es bessere Fitnesstracker.
Die Software
Softwareseitig kommt beim Mi Band 4 wie üblich Mi Fit zum Einsatz. Mi Fit hat sich aber seid dem Mi Band 3 etwas gewandelt. Es gab für die Anwendung ein kleines „Refresh“, primär optischer Natur.
Die Mi Fit App ist nun eindeutig etwas freundlicher und moderner gestaltet und wirkt auch mehr nach der App eines großen „A“ Herstellers.
Auf der Startseite der Mi Fit App findet Ihr zunächst eine Übersicht über Eure jeweiligen Tageswerte. Von hier aus könnt Ihr auch direkt ein „Programm“ starten, wie Laufen, Gehen, Fahrradfahren usw.
Tippt Ihr einen der Werte an, z.B. die Schrittzahl, dann landet Ihr in der Detailansicht. Hier könnt Ihr mithilfe eines Diagramms schnell sehen wann Ihr wie viele Schritte gemacht habt.
Neben den täglichen Werten finden sich hier aber auch historische Werte, der letzten Woche, Monat usw.
Dabei unterscheidet die Mi Fit App auch automatisch zwischen den Aktivitäten die Ihr ausgeführt habt, klasse!
Allerdings finde ich, dass diese durchaus interessanten Diagramme seit dem refresh der Mi Fit App etwas zu sehr versteckt wurden. Xiaomi hat gefühlt hier das Design vor die Funktion gestellt.
Dennoch bleibt die Mi Fit eine der beste Fitness Apps die mir bisher begegnet sind!
Feature und Funktionen des Mi Band 4
Was kann das Mi Band 4 nun alles? Starten wir mit einer kleinen Übersicht der wichtigsten Feature:
- Schrittzähler (Sporttracking)
- Schlaftracker
- Pulsmesser
- Uhr
- Benachrichtigungen
Starten wir bei der Basisfunktion jedes Fitnesstrackers, das Schrittzählen. Der Schrittzähler im Mi Band 4 arbeitet natürlich durchgehen im Hintergrund. Dabei versucht das Band auch Eure Aktivitäten etwas aufzuschlüsseln.
Lauft Ihr ein Stück wird dies in der App auch als Laufen markiert. Alternativ könnt Ihr auch direkt ein Sportprogramm starten, solltet Ihr gerade Joggen gehen oder Ähnliches. Dann werden nicht nur Eure Schritte gezählt, sondern auch die zurückgelegte Strecke via GPS mit weiteren Informationen aufgezeichnet.
Das Mi Band 4 besitzt allerdings KEIN GPS Modul! Es wird hier das GPS Eures Smartphones genutzt. Dies hat aber den Vorteil, dass die zurückgelegte Strecke, Geschwindigkeit usw. recht akkurat aufgezeichnet wird (das GPS in einem Smartphone ist meist genauer als in einem Fitnesstracker).
Während eines Sportprogramms wird auch konstant Euer Puls gemessen.
Im Normalfall, außerhalb der Sportprogramme, misst das Mi Band 4 nicht Euren Puls. Über die Mi Fit App könnt Ihr allerdings einstellen, dass immer in gewissen Intervallen der Puls gemessen wird. Dies kostet allerdings ein wenig Akkulaufzeit.
Erfreulicherweise ist der Pulsmesser allerdings sogar recht gut und genau! Nicht so genau wie eine Apple Watch, aber für einen 40€ Fitness Tracker beeindruckend genau.
Tragt Ihr das Mi Band 4 durchgehend, dann misst dieses auch Euren schlaft. Dabei erkennt dieses automatisch wann Ihr einschlaft, aufwacht und ob Ihr in einer Tief- oder Leichtschlafphase seid.
Erneut funktioniert dies sehr schön akkurat! Man merkt bei der Genauigkeit, dass wir uns in der 4. Generation eines Produkts befinden.
Die vermutlich größte Neuerung beim Mi Band 4 ist das Display. Während die alten Mi Bändern sehr einfache Displays hatten, ist das des Mi Band 4 fast schon als „schön“ zu bezeichnen.
Die wichtigste Neuerung sind natürlich die Farben. Xiaomi nutzt diese auch um die Menüs auf dem Fitnesstracker und auch die Uhrenblätter deutlich lebendiger zu gestallten.
Ja Ihr könnt über die Mi Fit App verschiedene Uhrenblätter installieren, ganz nach Eurem Geschmack.
Allerdings ist auch etwas Kritik angebracht. Zum einen ist das Display des Mi Bands nicht permanent aktiv, zum anderen ist die Ablesbarkeit in praller Sonne eher mäßig. Ja an sich ist das Display ausreichend hell, aber bei starker Sonneneinstrahlung hilft dies auch nur bedingt.
Kommen wir zu guter Letzt noch auf Benachrichtigen zu sprechen. Erhaltet Ihr eine Benachrichtigung vibriert der Fitnesstracker kurz und es ist das jeweilige Icon + eine Textvorschau auf dem Display zu sehen. In der Mi Fit App könnt Ihr hier auswählen für welche Apps Ihr Beschichtungen erhalten wollt und für welche nicht. Grundsätzlich können für alle Apps die Ihr auf Eurem Smartphone installiert habt Benachrichtigungen an das Mi Band weitergeleitet werden.
Wie genau sind aber die Werte des Mi Bands? Zum Vergleich habe ich mir eine Withings Steel HR Sport und die Amazfit Stratos 2 geschnappt und gemeinsam mit dem Mi Band 4 getragen für einen kleinen Lauf.
Die Werte der Amazfit Stratos 2 und des Mi Band 4 sind fast identisch, während die Withings Steel HR Sport etwas drunter liegt.
Dies passt aber, da die Withings Steel HR Sport tendenziell etwas weniger zählt. Kurzum ich würde den Schrittzähler des Mi Band 4 als genau einstufen.
Fazit
Das Xiaomi Mi Band hat seit der ersten Generation einen weiten Weg gekommen. Aber eins gilt seit der ersten Generation, mehr Fitness Tracker für weniger Geld ist kaum zu bekommen.
Dies gilt auch für das Mi Band 4! Zwar ist das Mi Band 4 mit +-40€ das teuerste Mi Band bisher, es ist aber auch klar das beste. Zumal man deutlich sieht wieso das Mi Band 4 teurer ist als das Mi Band 3.
Die wichtigste Neuerung ist das Display, welches mit fast einem Zoll für einen Fitnesstracker recht groß ist und zum anderen dank Farb-OLED Panel auch recht gut aussieht! Ein besseres Display habe ich in einem günstigen Fitnesstracker bisher noch nicht gesehen.
Aber auch funktional kann das Xiaomi Mi Band 4 überzeugen! Es sind alle Basisfunktionen vorhanden die man sich bei einem Fitnesstracker wünschen kann, beginnend beim Schrittzähler, über die Möglichkeit Routen via GPS aufzuzeichnen, einem Pulsmesser, Schlaftracker und die Möglichkeit Benachrichtigen auf der Uhr zu erhalten.
Dabei sind die Sensoren des Mi Band 4 erfreulich akkurat und die Akkulaufzeit mit 2-3 Wochen top!
Kurzum für rund 40€ ist das Xiaomi Mi Band 4 klar der beste Fitnesstracker aktuell auf dem Markt und durchaus schon eine große Steigerung verglichen mit dem Mi Band 3.
Toller, informativer Bericht, das Mi Band 4 steht schon auf meiner Wunschliste 🙂
Das soll wohl Schlaf heißen 🙂 „Tragt Ihr das Mi Band 4 durchgehend, dann misst dieses auch Euren schlaft.“
Zu schade, dass das Gerät nicht kabellos (QI) geladen werden kann.
Ist Dir schonmal Fitnesstracker mit diesem Merkmal aufgefallen?
Danke an dieser Stelle für Deine immer lesenswerten und gut gemachten Artikel lieber Michael!
Nein bisher noch nicht. Ich vermute dies ist auch problematisch. Für kabelloses Laden ist eine runde Spule nötig, welche in einem „Band“ Problematisch ist.
Die Apple Watch mit ihren 36mm ist ja auch für kabelloses Laden geeignet. Ich weiß nicht, wo die technische Untergrenze liegt. Für mich wäre das jedenfalls ein so wesentliches Merkmal für ein Armband-Gerät, dass ich sofort und ohne jedes Zögern dafür mehr Breite in Kauf nehmen würde.
Dann müsste die Uhr nur noch abends auf die Nachttischleuchte mit integriertem QI-Ladegerät im Fuß gelegt werden.
Ich habe heute das Gerät gekauft und bin doch recht ernüchtert.
Trotz aktueller Firmware, die auch die „Apps“ mit deutschsprachigen Bezeichnungen zeigt, wird das Datum in „englischer Form“ gezeigt.
Bei den verfügbaren Watchfaces ist eines hässlicher als das andere. Es scheint kein einziges dezentes, minimalistisches zu geben. Auch nicht über die iOS-App „Amaz Tools“.