Das Rollei C6i Carbon Stativ im Test

-

Ein gutes Stativ ist etwas was einen über Jahre begleiten kann, meist sogar deutlich länger als die eigentliche Kamera. Daher ist ein gutes Stativ essenziell für jeden Hobby Fotografen oder Filmer gerade in dann, wenn man an sich selbst einen semi professionellen Anspruch hat.

Als Einsteiger wird man sicherlich sehr überrascht sein wie teuer Stative werden können. Für Premium „professionelle“ Modelle können gerne höhere dreistellige Summen fällig werden.

Das Rollei C6i Carbon gehört hier sicherlich nicht zu den „günstigsten“ Modellen aber auch nicht zu den teuersten mit rund 300€.

Aber lohnt es sich 300€ für ein Stativ auszugeben? Und was bekommt man gegenüber einem einfacherem Stativ zusätzlich geboten? Finden wir es im Test heraus!

 

Das Rollei C6i Carbon

Auf den ersten Blick wirkt das C6i Carbon recht „normal“. Das C6i ist ein normales Dreibeinstativ mit Kugelkopf. Wie üblich sind aber natürlich die Details ausschlaggebend, welche man meist nicht sofort    sieht. Ein solches Detail versteckt sich schon im Namen, nämlich die Materialwahl.

Rollei setzt beim C6i „Carbon“pPrimär auf schwarzes Carbon, das bei den Beinen und der Mittelstange zum Einsatz kommt und eine leichte Musterung besitzt, welche allerdings nur bei entsprechendem Licht sichtbar ist. Neben den Carbonelementen sind natürlich auch Aluminium und Gummielemente am Stativ zu finden, hauptsächlich an den Gewinden und Schrauben des Stativs.

Um die Optik etwas interessanter zu gestalten, hat Rollei beim C6i ein paar rote Elemente verbaut. Das Ganze ist sehr dezent aber in Kombination mit dem Carbon verleiht dies dem C6i eine gewisse professionelle Optik.

Rein von der Verarbeitungsqualität ist das C6i definitiv seinen Kaufpreis Wert! Das ganze Stativ wirkt hochwertig und solide verarbeitet. Hierbei muss natürlich dazu gesagt sein, dass das Rollei C6i Carbon lediglich 1,6KG auf die Wage bringt. Dies ist recht wenig, was es natürlich schwerer macht einen „massiven“ Eindruck zu hinterlassen.

Trotzdem schafft dies das C6i Carbon! Gerade die Beine wirken nicht „dünn“ oder empfindlich wie es bei den super günstigen Aluminium Stativen meist der Fall ist.

Drehknöpfe und „Hebel“ besitzen ebenfalls eine durchgehend hohe Qualität.

Mit hoher Qualität ist auch durchaus das Gefühl beim Betätigen und Drehen gemeint, welches hier sehr hochwertig anmutet.

Dies ist im direkten Vergleich mit günstigeren Stativen durchaus einer dieser „Luxus“ Punkte, welche beim C6i Carbon merklich besser sind.

Hierzu gehören beispielsweise die Schalter welche es ermöglichen den Winkel der Beine zu verstellen. Diese fühlen sich beim C6i butterweich an.

Ähnliches gilt auch für alle anderen Verschlüsse am Stativ. Von diesen gibt es auch durchaus einige.

 

Die Beine lassen sich beispielsweise drei mal ausziehen. Rollei nutzt hier Drehschrauben zur Arretierung der Beine, diese Drehschrauben müssen allerdings zum Feststellen nur eine 3/4 Drehung zurücklegen. Solltet Ihr das Stativ also ausziehen wollen, müsst Ihr Euch keinen Wolf drehen.

Etwas schwierig ist lediglich das Einprägen der Drehrichtung. Man spürt nur sehr bedingt am Drehrad wann die Beine festgestellt sind.

Wie bei den allermeisten aktuellen Stativen verfügt auch das C6i Carbon über eine Mittelsäule. Diese Mittelsäule kann für ein schnelles Wechseln der Arbeitshöhe ein Stück herausgezogen werden, oder sogar umgedreht werden für Objekte welche sich sehr dicht am Boden befinden.

Das Feststellen dieser Säule erfolgt über eine recht kleine aber gut erreichbare Drehschraube.

Es ist ebenfalls möglich an dieser Mittelsäule einen Hacken zu befestigen, um Gewichte an das Stativ anzubringen oder ein Bein abzuschrauben und dann mithilfe der Mittelsäule sich ein Einbeinstativ zu bauen.

Bei einem Preis von rund 299€ darf es durchaus selbstverständlich sein, dass ein Stativkopf mit zum Set gehört. Hierbei handelt es sich beim C6i um einen klassischen Kugelkopf.

Dieser wirkt wie auch das restliche Stativ gut und massiv verarbeitet. Hierbei kommt mir der Kopf bzw. die Kugel relativ klein vor.

 

Rollei gibt allerdings die Trageleistung mit 12KG für Kopf und Stativ an, was im Regelfall mehr als genau sein sollte.

Mit meiner „kleinen“ Nikon D5500 hatte das Stativ selbstverständlich keine Probleme. Ich denke auch die meisten Fotografie Setups werden deutlich unter den 12KG bleiben selbst, wenn man die Hebelwirkung miteinbezieht.

Das Rollei C6i Carbon besitzt selbstverständlich auch eine „Schwellwechselplatte“ für das zügige Aufsetzen/Abnehmen der Kamera.

Ich muss allerdings gestehen, wirklich begeistert bin ich von der hier verwendeten Methode nicht. Die Schnellwechselplatte welche an Eurer Kamera montiert wird, ist vergleichsweise groß und wird auf das Stativ von vorne oder hinten aufgeschoben.

Sitzt die Kamera lässt sich mithilfe einer Schraube eine Seitenwand der Führung anziehen, welche die Platte in Position hält.

Das Ganze funktioniert selbstverständlich problemlos, allerdings sind mir hier die Schnellwechselplatten, welche beispielsweise von Cullmann verwendet werden, lieber.  Das Anziehen der Schraube beim Rollei dauert doch etwas länger als das einfache Steckprinzip. Zudem muss man darauf achten, dass die Schraube auch wirklich fest angezogen ist.

 

Abmessungen

Ein sehr wichtiger Punkt bei einem Stativ ist auch die Größe, minimal wie auch maximal. Im kleinstmöglichen Zustand ist das Rollei C6i Carbon ca. 48cm lang und 14cm dick.

Allerdings ist das Stativ in dieser Form nicht bzw. nur sehr bedingt nutzbar. Die kleinstmögliche nutzbare Höhe, sofern die Kamera nicht kopfüber angebracht ist, liegt bei rund 61cm.

Nun lassen sich noch die Beine dreimal ausziehen und die Mittelsäule einmal.

Mit voll ausgezogenen Beinen kommt das Rollei auf rund 145cm. Diese 145cm sind aber auch noch nicht das Maximum, bei ausgezogener Mittelsäule kommen nochmals ca. 30cm hinzu.

Dies macht eine maximal Höhe von rund 175cm.

Wichtig diese Werte wurden von mir gemessen! Es ist also durchaus möglich, dass hier und da noch ein paar cm mehr drin sind wenn beispielsweise die Beine etwas steiler aufgestellt werden.

Das Gewicht des Stativs liegt bei niedrigen 1,63KG.

 

Fazit

Lohnt es sich für das Rollei C6i Carbon 299€ (zum Zeitpunkt des Tests) auszugeben? Nein und ja, für Anfänger und die meisten „normalen“ Hobby Fotografen denke ich nicht.

Viele Features, welche das C6i von Stativen der 100-200€ Preisklasse abhebt, sind Details. Hierzu gehören beispielsweise die angenehm zu drehenden Verstellschrauben, die sehr hohe Tragekraft, das Nutzen von Carbon, die hohe Arbeitshöhe, schnelles auf/zusammenbauen usw.

Bei einem Preis von 299€ sind selbstverständlich die Basis Features wie ein sicherer Stand und hervorragende Verarbeitung gegeben.

Das Rollei C6i Carbon lohnt erst dann so richtig, wenn man einen professionellen oder zumindest semi-professionellen Anspruch hat.

Ich denke hier ist man dann in einem Nutzerkreis welcher solch ein Stativ welches einen über Jahre hinweg begleiten kann zu schätzen weiß.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Immer noch aktuell! Eine Flut an fake Speicherkarten mit Versand durch Amazon? 256GB microSD Speicherkarten von Dawell, Karenon, Adamdsy im Test

Ich war bei Amazon auf der Suche nach einer günstigen 256GB microSD Speicherkarte. Hier bin ich auf Modelle von Dawell, Karenon und Adamdsy gestoßen. Während...

Powerstations, über 10 Modelle im Test, was gilt es zu beachten?

Powerstations haben in den letzten Monaten deutlich an Beliebtheit gewonnen. Egal ob nun als “Notfall-Generator” bei einem Blackout oder einfach als portable Energiequelle. Entsprechend...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Neuste Beiträge

Was bringt ein Lüfter beim MagSafe-Laden? ESR Qi2 3-in-1 kabellose Ladestation mit CryoBoost im Test

Vor einer Weile haben wir uns die an sich sehr gute AMEGAT MagFusion 3-in-1 Ladestation im Test angesehen. Allerdings war mir bei dem Test...

TINECO A30S im Test: Leistungsstarker Akkusauger für Tierhaare unter 200€

Ein Akkustaubsauger ist ein Segen in jedem Haushalt. Allerdings kann einem bei einem Blick auf die Preise, welche die großen Hersteller teils für ihre...

5x Lithium AA Akkus im Vergleich, XTAR, ANSMANN, Hixon und mehr im Vergleich

Bei AA-Akkus setzen wir in der Regel weiterhin auf die klassische Nickel-Metallhydrid-Zellenchemie. Aber warum? Mittlerweile gibt es auch einige lithiumbasierte AA-Akkus auf dem Markt. Diese...

Wissenswert

Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info

USB Power Delivery Ladegeräte sind nichts Neues mehr. Es gibt hunderte Modelle auf dem Markt, und diese sind mittlerweile der de-facto-Standard. Auch fast alle Smartphone-Hersteller...

Stromsparender und Leistungsstarker Desktop für Office, Foto und Video-Bearbeitung (Ryzen 8000)

Aufgrund der aktuellen Strompreise und Umweltbedenken ist der Stromverbrauch von Computern ein zunehmend wichtiger Faktor. Gerade dann, wenn der PC über viele Stunden im Leerlauf...

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2024

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.