Das neue Dell XPS 13 9370 im Test, kleiner, schneller, besser?

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Ich habe mich zugegeben etwas auf das neue Dell XPS 13 9370 gefreut. Ich bin ein treuer und sehr zufriedener Nutzer des „alten“ Dell XPS 13.

Daher war ich auch sehr gespannt in welche Richtung Dell mit dem neuen XPS 13 gehen will. Als dieses nun auf der CES vorgestellt wurde, war ich zunächst etwas hin- und hergerissen. Habe mich aber dennoch für einen Kauf entschieden.


Wollen wir doch einmal in diesem Test klären ob ich mit dem Dell XPS 13 9370 zufrieden bin und ob ich dieses weiterempfehlen kann!

 

Das Dell XPS 13 9370 im Test

Auf den ersten Blick ähnelt das neue Dell XPS 13 9370 dem alten XPS 13 sehr stark. Selbst auf den zweiten Blick sind die Unterschiede gering, was aber auch nichts Schlimmes ist.

Das Dell XPS 13 9370 ist ein sehr schickes und hochwertiges Windows Notebook. Der Deckel des XPS ist aus Aluminium gefertigt und nur mit einem schlichten Dell Logo versehen. Auch die Unterseite des Notebooks ist aus Aluminium gefertigt, das Innere des XPS 13 9370 ist hingegen aus Kunststoff.

Dies ist eine gute Entscheidung! Die Kunststoff Handballenauflage und Tastatur wirkt hierdurch etwas weicher und angenehmer bei der Nutzung. Wobei Kunststoff nicht ganz richtig ist. Dell spricht von einer Karbonfaser-Handauflage mit Soft-Touch-Beschichtung.

Die Massivität des XPS 13 beeinflusst dies nicht. Das Notebook ist weiterhing sehr stabil und robust gebaut, obwohl dieses sehr dünn ist.

Die Dicke liegt bei 7,8 – 11,6 mm, das Notebook wird nach vorne hin etwas dünner, was ebenfalls den Komfort bei der Nutzung erhöht. Mit 1,21KG ist das XPS 13 relativ leicht, allerdings für ein High End Ultrabook auch kein absolutes Leichtgewicht.

Wo das Dell XPS 13 voll punkten kann, ist bei den sonstigen Abmessungen. Mit 30cm x 20cm ist das Dell XPS 13 9370 extrem kompakt, selbst für ein 13 Zoll Notebook. Wenn wir dieses aufklappen, wird auch klar warum.

Das XPS 13 besitzt fast keinen Displayrand oben und zu den Seiten des 13 Zoll Panels. Dell nennt dies „InfinityEdge-Display“. Neu beim XPS 13 9370 ist das Displayglas, welches auch bei der Full HD Version von Corning stammt. Genau genommen handelt es sich hierbei um Gorilla Glas 4.

Allerdings bringt dies auch einen Nachteil mit. Selbst das Full HD Panel, welches beim alten XPS 13 noch matt war, ist nun ein Hochglanz Panel.

Eine ebenfalls etwas streitbare Entscheidung ist sicherlich die Portauswahl. Auf der linken Seite des Dell XPS 13 9370 finden wir zwei USB C 3.1 Thunderbolt 3 Ports und eine Akku Status LED.

Auf der rechten Seite ist ein weiterer USB C 3.1 Port zu finden, wie auch ein 3,5mm Kopfhöreranschluss und ein microSD Kartenleser.

Ja das neue Dell XPS 13 9370 besitzt keinen normalen USB Port mehr! Was ich davon halte, werde ich später noch kommentieren.

Eins muss man Dell aber lassen, es wäre für einen normalen USB Port vermutlich kein Platz mehr gewesen ohne das Design zu verändern.

Allerdings trickst hier Dell auch etwas. Das XPS 13 9370 wird zu seinen Seiten etwas schmäler, es ist also in der Mitte dicker als am Rand. Hätte man die Keilform des alten XPS 13 beibehalten wäre vermutlich der Platz für normale USB Ports dagewesen.

Da es auch keinen gesonderten Ladeport gibt, wird das Dell XPS 13 9370 auch via USB C geladen. Das beigelegte Ladegerät ist erfreulicherweise winzig! Dieses ist das kompakteste 45W Ladegerät das ich bisher bei einem Notebook gesehen habe, was definitiv positiv ist.

Neu beim XPS 13 9370 ist auch die Webcam Position. Diese befindet sich suboptimaler Weise weiterhin unter dem Display, über dem Display ist kein Platz, allerdings ist die Kamera nun zentriert und mit Windows Hello ausgestattet (Gesichtserkennung).

Auch neu ist der Fingerabdruckscanner im Einschalter, welcher erfreulich gut und schnell funktioniert.

 

Der innere Aufbau

Wie es sich für einen Technik Nerd gehört, habe ich natürlich das Dell XPS 13 9370 direkt einmal geöffnet um mir den inneren Aufbau anzusehen.

Hier gibt es durchaus ein paar interessante Dinge zu sehen. Wie zu erwarten war, ist der Arbeitsspeicher und auch der Prozessor fest verlötet. Etwas überraschend ist allerdings die anscheinend fest verbaute WLAN Karte (oder diese befindet sich auf der anderen Seite des PCB).

Was nicht fest verbaut ist, ist die SSD! Diese ist gut zu erreichen und wäre problemlos austauschbar. Dell hat die SSD sogar mit einem kleinen Kühlkörper versehen. Wo wir beim Kühlkörper sind, interessanterweise nutzt Dell im XPS 13 gleich zwei Lüfter. Dies war beim alten XPS 13 nicht der Fall.

Ebenfalls besitzt das Notebook auf seiner linken Unterseite einige Wärmeleitpads, welche Hitze von einem unbekannten Chip auf die Aluminium Unterseite übertragen soll.

Bei diesem recht auffällig aufwendig gekühlten Chip kann es sich entweder um die WLAN Karte handeln (welche eigentlich nicht solch eine Kühlung benötigen würde) oder um den USB C/ Thunderbolt 3 Ladecontroller. Letzteres vermute ich da dieser direkt neben den Thunderbolt 3 Ports ist.

 

Display

Das Dell XPS 13 9370 verfügt über ein 13 Zoll Display, für welches ihr zwei Optionen zur Auswahl habt. Entweder ein Full HD Panel oder ein 4K Touch Panel.

Ich habe die Version mit Full HD Panel gekauft, von daher kann ich nicht viel zur 4K Version sagen. Aber egal welche Version Ihr kauft, beides sind Hochglanz Panels! Dies ist ein wichtiger Unterschied zum alten XPS 13.

Wie steht es um die Qualität des Full HD Panels? Subjektiv sehr gut! Farben sind klar, Kontraste hoch und auch die Schärfe tadellos.

Dieser subjektive Eindruck wird auch von den Messwerten bestätigt.

Dell bewirbt das 4K Panel mit einer 100% sRGB Farbraumabdeckung, einem Kontrast von 1:1500 und einer Helligkeit von 400 cd/m². Das ganze wird aber so formuliert als würde dies nicht für das Full HD Panel gelten, was aber so nicht stimmt.

Laut meinen Messungen erreicht auch das Full HD Panel eine 99%iege Abdeckung des sRGB Farbraums und 73%iege Abdeckung des AdobeRGB Farbraums.

Die maximale Helligkeit liegt ebenfalls über den 400 cd/m² welche von Dell für das 4K Panel beworben wird. Genau genommen konnte ich 409 cd/m² messen, was erfreulich viel ist. Genug, dass selbst eine Outdoor Nutzung, trotz des spiegelnden Displays, in einem gewissen Rahmen möglich ist.

Der Kontrast des Display liegt bei ebenfalls sehr guten 1130:1. Ja für ein IPS Panel ist dies ein überdurchschnittlicher Wert!

Aufgrund einer sehr hohen Farbtreue eignet sich das Dell XPS 13 9370 auch für „Content Creators“. Foto oder Videobearbeitung ist also auch mit dem Full HD Panel problemlos möglich. Generell ist das Display, subjektiv und objektiv absolut hervorragend!

 

Tastatur und Trackpad

Die Tastatur des Dell XPS 13 9370 ist für mich ein großer Pluspunkt, gerade verglichen mit den Apple MacBook Pros. Die Tastatur besitzt ein gutes/normales QWERTZ Layout in voller Größe. Auch die Beschriftung ist klar und das weiße LED backlight angenehm hell.

Der Druckpunkt und auch das Druckgefühl ist ausgesprochen gut. Die Tasten besitzen zudem einen großen Hub für solch ein kompaktes Ultrabook. Dabei ist der Druckpunkt recht knackig, allerdings der Anschlag relativ weich. Hierdurch ist die Tastatur sehr unanstrengend. Dies ist schwer zu beschreiben, aber ich liebe die Tastatur des XPS 13!

Hier bin ich vielleicht auch nicht ganz neutral. Ca. 90% aller Artikel auf Techtest.org wurden auf dem alten XPS 13 geschrieben, daher bin ich an die Dell Tastatur gut gewöhnt. Dies zeigt allerdings auch wie gut ich die Tastatur des XPS 13 finde (ja das alte und das neue XPS 13 haben weitestgehend die gleiche Tastatur).

Kurzum ich kann das Dell XPS 13 9370 für Vielschreiber voll empfehlen.

Die F Tasten sind im Übrigen mit Zusatz Funktionen doppelt belegt, wie Lautstärke Regelung, vorspulen, zurückspulen usw. Ihr habt hier sogar die Wahl, ob Ihr lieber die F Tasten primär nutzen wollt oder die Multimedia Tasten.

Wie steht es um das Trackpad?

Das Trackpad des Dell XPS besitzt eine Softtouch Textur und integrierte Maustasten. Das Tracking ist 1a genau wie die generelle Empfindlichkeit. Wir sind hier zwar noch nicht ganz auf MacBook Niveau, aber das Trackpad ist ziemlich gut.

 

Lautsprecher

Das Dell XPS 13 9370 besitzt jeweils einen Lautsprecher an der linken und rechten Seite. Bei solch einem dünnen Notebook darf man natürlich nicht zu viel Klang erwarten, allerdings sind die Lautsprecher des XPS 13 ordentlich!

Das Notebook ist laut, Glas klar und sauber. Auch die räumliche Abbildung ist gut. Es wirkt nicht so als käme der Klang aus den Seiten des Notebooks, sondern irgendwo unter der Tastatur hervor.

Die Bass Wiedergabe ist natürlich stark eingeschränkt, aber Musik klingt ausreichend voll. Man ist hier gut 1-2 Stufen über Smartphone Lautsprechern. Abends mal einen Film im Bett auf dem XPS 13 9370 schauen ist problemlos möglich! Die Klang Atmosphäre passt hierfür.

Verglichen mit dem älteren und dickeren XPS 13 hat sich bei den Lautsprechern wenig verändert. Ich würde sagen, dass das neue XPS 13 einen ticken lauter und klarer ist, das Alte dafür etwas mehr Tiefgang hatte.

Dennoch bietet das XPS 13 9370 die zweit besten Lautsprecher die ich bisher in einem Ultrabook gehört habe (nach dem Apple MacBook Pro).

 

Leistung

Das XPS 13 9370 gibt es mit zwei verschiedenen Prozessoren, dem i5-8250U und dem i7-8550U. Bei beiden CPUs handelt es sich um Quad Core CPUs, der i7-8550U besitzt allerdings 8 Threads, der i5-8250U 4 Threads. Auch taktet der i7-8550U etwas höher.

Wie steht es praktisch um die Leistung? Mein XPS 13 9370 ist mit einem i7-8550U und 16GB RAM ausgestattet.

Beginnen wir hier mit ein paar Benchmarks.

Dell XPS 13 9370 Chinebench R15

WOW! Der i7-8550U im Dell XPS 13 9370 bietet fast die gleiche Leistung wie der i7-7700HQ aus High End Gaming Notebooks. Das Alienware 13, mit i7-7700HQ, hat auf der CPU Seite lediglich 1% mehr Leistung als das XPS 13 9370, das 3000€ Alienware 15 mit i7-7820HK ist gerade mal 9% auf CPU Seite schneller.

Der Sprung von 7. auf 8. Generation hat sich bei den Ultra Low Power CPUs richtig gelohnt. Der direkte Vorgänger des i7-8550U, der i7-7500U, ist satte 54% langsamer im Cinebench Test.

Dell hat den i7-8550U im XPS 9370 etwas „übertaktet“. Wobei Ãœbertaktet nicht ganz richtig ist, das Power Limit der CPU ist einfach etwas höher angesetzt. Der i7-8550U kann einen Takt zwischen 1,8GHz und 4GHz haben. Aufgrund des höheren PowerLimits hält der Prozessor einen höheren Takt als eigentlich normal. Im Xiaomi Mi Notebook Pro pendelt sich der i7-8550U bei 2,1-2,3GHz ein, beim Dell XPS 13 bei 2,8-3,1GHz.

Damit eignet sich das Notebook auch problemlos für Videoschnitt, Fotobearbeitung usw. Solltet ihr dies planen, wählt auch am besten die Version mit 16GB RAM.

Wie steht es um die Grafikkarte? Der i7-8550U besitzt leider weiterhin die Intel 620 GPU. Dementsprechend ist natürlich die Gaming Performance, vorsichtig gesagt, stark eingeschränkt. Aber kann man dennoch ein paar Spiele auf dem XPS 13 9370 spielen?

Erstaunlicherweise ist das Spielen von etwas älteren oder weniger Leistungshungrigen Titeln durchaus mit dem XPS 13 9370 möglich!

Overwatch läuft beispielsweise bei einer Full HD Auflösung auf hohen Details mit 32FPS im Schnitt. Für ein wirklich gutes Spiele- Erlebnis sollte man allerdings auf mittlere Details runter gehen, bei welchen 40FPS+ im Schnitt erreicht werden.

Auch Spiele wie Starcraft 2, League of Legends usw. lassen sich gut bei einer mittleren bis hohen Detailstufe spielen.

Wie steht es um die SSD? Dell setzt beim XPS 13 9370 auf eine m.2 PCIe NVME SSD. Im Falle meines XPS 13 auf eine 512GB „Toshiba KXG50ZNV512G“.

Nicht verwunderlich, Dell setzt bei seinen Notebooks sehr oft auf Toshiba SSDs. Qualitativ kann man sich hier nicht beschweren! Die Toshiba KXG50ZNV512G ist eine top aktuelle NVME SSD der gehobenen Klasse. So neu, dass diese von CrystalDiskInfo noch nicht erkannt wird.

In meinem Test erreichte die SSD lesend satte 3156MB/s und schreibend vernünftige 1116MB/s. Kurzum viel besser geht es für eine NVME SSD aktuell kaum.

 

Kühlung und Lüfter

Beginnen wir beim Lüfter bzw. bei den Lüftern, denn das XPS 13 9370 besitzt zwei. Diese Lüfter werdet Ihr allerdings im Alltag nur sehr selten bemerken.

Im normalen Alltagseinsatz drehen die Lüfter so gut wie nie hoch. Egal ob Videos, dem Installieren von Programmen, X offenen Tabs usw. Damit sich die Lüfter einmal regen muss schon über einige Sekunden (ca. 10 Sekunden) eine 100%ige Last vorhanden sein.

Was die Lautstärke des Dell XPS 13 9370 angeht, würde ich dieses als ziemlich perfekt einstufen! Selbst unter Volllast sind die Lüfter sehr erträglich, ein vergleichsweise leises Surren. Aber wie gesagt die Lüfter sind fast nie aktiv.

Leider hat dies auch Nachteile, nämlich die Temperaturen. Unter Volllast schnellen die Temperaturen auf 95 Grad + hoch und der Prozessor beginnt ein recht starkes Throttling.

Nach 10 Sekunden setzten dann allerdings die Lüfter ein, welche den Prozessor auf knapp über 80 Grad gehalten bekommen, ohne CPU Throttling.

Bei Anwendungen wie Videoschnitt steht Euch also nach 10 Sekunden die volle Leistung zur Verfügung. Der Intel Core i7-8550U pendelt sich zudem bei guten 2,87GHz ein.

Kurzum das Kühlsystem des Dell XPS 13 9370 ist sowohl was die Temperaturen angeht, wie aber auch die Lautstärke ziemlich ideal. Im Leerlauf oder in niedrig Last Situationen ist das Notebook komplett Leise.

 

Akkulaufzeit

Bei einem Ultrabook ist die Akkulaufzeit mit einer der wichtigsten Punkte. Auf dem Papier bietet das XPS 13 einen 52Wh starken Akku. 52Wh ist eine ordentliche Kapazität, wie sieht es aber in der Praxis aus?

Es kommt hier natürlich etwas auf die Nutzungssituation an. Dell spricht von über 19 Stunden Akkulaufzeit „bei Verwendung von Word oder Excel“.

Wenn das stimmt, wäre dies natürlich fantastisch! Allerdings ist dieser Wert etwas praxisfern und wie ich vermute unter „Labor“ Bedingungen ohne WLAN, Tastaturbeleuchtung usw. entstanden.

Ich konnte rund 16,5 Stunden erreichen, bei einer minimalen Displayhelligkeit (welche indoor durchaus ausreicht), keinen anderen offenen Programmen außer Word, abgeschalteter Tastatur-Beleuchtung, keinen Hintergrundprogrammen usw.

Würde man auch das WLAN abschalten, wären also vielleicht die 19 Stunden möglich, dies wäre dann aber eine extrem eingeschränkte Nutzung.

Bei einer normalen Web/Office Nutzung, also mehrere Browser Tabs offen, Word und Excel laufen, Tastatur Beleuchtung an, Display auf mittlerer Helligkeit usw. also so wie man in der Regel seinen Computer nutzt, sind rund 8 Stunden möglich. Dies ist immer noch ein sehr guter Wert!

Geladen wird das XPS 13 9370 via USB C. Allerdings kann das Notebook nicht einfach an jedem beliebigen USB C Ladegerät laden. Normale Powerbanks können das XPS 13 nicht laden. Powerbanks oder Ladegeräte welche den USB Power Delivery Standard unterstützen funktionieren allerdings mit dem XPS 13.

 

Kritik

Das XPS 13 9370 bietet auch ohne Frage etwas Raum für Kritik. Wobei sich diese Kritik sich weniger auf das Notebook bezieht, sondern viel mehr auf Dells Entscheidungen.

Das alte XPS 13 war für viele ein nahezu perfektes „professionelles“ Ultrabook. Es war ausreichend leistungsstark, kompakt und besaß eine sehr gute Akku-Laufzeit. Im Gegensatz zu Apples MacBook Pros hat Dell allerdings nicht auf normale USB Ports, einen SD Kartenleser usw. verzichtet um das Notebook „künstlich“ modern und noch schlanker zu machen.

Tja das hat sich nun mit dem XPS 13 9370 geändert. Das neue XPS 13 bringt viele Änderungen mit, nach welchen vermutlich die wenigsten Nutzer gefragt haben. Nur noch USB C Ports, lediglich ein microSD Kartenleser, ein spiegelndes Display (keine Option auf ein mattes Display), ein kleinerer Akku, dafür noch dünner usw.

Golem.de hat einen Artikel zum XPS etwas reißerisch „Dell hat das XPS 13 ruiniert“ betitelt, aus diesen Gründen.

Ich bin hier etwas in zwei gespalten. Einerseits kann ich Dell verstehen, welche etwas Neues bieten mussten und auch mit der Zeit gehen müssen, andererseits sind viele der Änderungen eher eine Verschlechterung. Das XPS 13 9370 geht eher in die „Lifestyle“ Richtung, als in die Produktivitätsrichtung, schade. Wer ein Lifestyle Notebook sucht, wird vermutlich eh eher ein Apple MacBook kaufen als ein Dell XPS. Daher weiß ich nicht ob diese Entscheidung Dells clever war.

Bei dieser ganzen Kritik muss man allerdings auch ein wenig die Praxis betrachten. Nur noch USB C kann nervig sein, aber um ehrlich zu sein, die Zeit ist vorbei wo man noch X USB Geräte wie Drucker, Mäuse, Scanner usw. an seinem Notebook anschließen musste. Es gibt jede Menge guter Bluetooth Mäuse und bei externen Laufwerken/HDDs tut auch ein Adapter nicht weh.

Ganz im Gegenteil ein USB C Dock kann am Arbeitsplatz praktischer sein, als alle Geräte direkt mit dem Notebook zu verbinden. Wenn man das XPS mitnehmen will reicht es dann ein Kabel vom Notebook zu trennen.

Der etwas kleinere Akku ist schade, aber die Akkulaufzeit des XPS ist weiterhin gigantisch und dank USB C kann man das Notebook auch an einer Powerbank laden und ein microSD Kartenleser wird vermutlich vielen Nutzern reichen, welche eh nur die Speicherkarten aus dem Smartphone lesen/beschreiben. Ja für Fotografen sicherlich suboptimal (und ja ich denke, man hätte genug Platz gehabt), aber vermutlich verkraftbar.

Bleibt am Ende für mich nur das spiegelnde Display, welches ich überhaupt nicht verstehen kann. Wäre beim neuen XPS ein Touchscreen in jedem Model, dann wäre dies verständlich, aber das ist nicht der Fall! Gerade bei der Outdoor Nutzung war das alte Full HD Display deutlich praktischer. Dies ist aber natürlich ein Problem, mit welchem das neue XPS nicht alleine dasteht. Immerhin ist das Display mit 409cd/m² ausreichend Hell, dass eine outdoor Nutzung immer noch möglich ist.

 

Fazit 

Das Dell XPS 13 9370 ist und bleibt das Vorzeige Windows Ultrabook! Ja man kann sich über den Wegfall der normalen USB Ports beschweren, aber abseits davon ist das XPS 13 9370 ziemlich perfekt!

Die Verarbeitung und Haptik ist hervorragend, das großflächige InfinityEdge-Display weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal und auch die Leistung ist dank 8. Gen Intel CPUs herausragend.

Zumal die Kühllösung des XPS 13 9370 ziemlich fähig ist. Der Intel Core i7-8550U überhitzt selbst bei konstanter Volllast nicht und im normalen Alltag sind die Lüfter nicht hörbar. Videoschnitt oder Fotobearbeitung ist für das XPS 13 9370 kein Problem! (der I7-8550U im XPS 13 ist auf dem Level des i7-7700HQ)

Hinzu kommt die klasse Tastatur, welche wie ich finde der des Apple MacBook Pros meilenweit überlegen ist, das gute Touchpad und das sehr gute Display. Letzteres ist zwar leider auch in der Full HD Version nun spiegelnd, aber Qualitativ 1a.

Das Full HD Display eignet sich problemlos für die Foto/Videobearbeitung mit einer 99% sRGB Farbraumabdeckung. Auch die Helligkeit ist recht hoch, was das spiegelnde gut kompensieren kann.

Bei allem Lob muss man aber auch sagen, dass der Sprung vom alten XPS 13 auf das neue XPS 13 auch nicht gigantisch groß ist. Das Neue hat einige plus Punkte, aber auch ein paar Minuspunkte. Der größte Pluspunkt ist natürlich die Leistung und die Kühlung, der größte Minuspunkt das weglassen der normalen USB Ports.

Solltet ihr aber mit den USB C Ports des XPS 13 9370 klar kommen, kann ich für dieses eine volle Empfehlung aussprechen! Ich beispielsweise habe die normalen USB Ports im Alltag nur selten vermisst, weniger als ich zunächst dachte.

Kurzum das Dell XPS 13 9370 das beste Windows Ultrabook, das ich bisher in den Händen halten durfte!

Positiv

  • Sehr schnelle NVME SSD
  • Lüfter im Alltag meist komplett aus
  • Temperaturen des Intel Core i7-8550U im grünen Bereich, selbst bei dauerhafter Belastung
  • Hervorragende CPU Leistung (von Dell „übertaktet“)
  • 2x Thunderbolt 3
  • Sehr gute Tastatur und gutes Trackpad
  • Sehr gutes Display…..

 

Negativ

  • …. Welches aber spiegelt
  • Keine normalen USB Ports

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Michael Barton
Michael Barton
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14 Kommentare

    • Hi,

      immer noch vorhanden, aber deutlich schwächer als beim alten XPS 13! Nur hörbar wenn man den Kopf direkt auf die Tastatur legt.

  1. Ich hab gemischte Gefühle. Natürlich mit der Zeit gehen müssen, aber Fakt ist USB C hat noch nicht eine wesentliche Verbreitung erreicht.

    Das Display gefällt mir gut, aber wie ist beispielsweise die Kamera im Skype-Einsatz? Muss man sich darauf einstellen vom Hals nach oben gefilmt zu werden?

    Oder was mir rein subjektiv auch nicht gefällt ist die „Carbon“ Strukturierung des Keyboards.

    • Hi,

      ja das die Kamera dir in die Nase filmt ist leider der Fall.

      Diese Carbon Struktur möchte ich allerdings etwas verteidigen. Optisch kann man über diese sicherlich streiten, aber vom „Gefühl“ an der Hand ist dieser Kunststoff deutlich angenehmer als Metall. Auch ist die Kante des Notebooks weniger hart und die Handballenauflage erwärmt sich weniger stark.

      Von daher finde ich Dells Entscheidung zugunsten von „Kunststoff“ für den Innenraum des Notebooks gut, auch wenn Alu auf dem ersten blick sicherlich hochwertiger wirkt.

  2. Natürlich hatte meine Aussage hauptsächlich optische Gründe. Überlegt man weiter, bringt Kunstoff aber auch einige gehörige Nachteile mit sich was Wärmeabfuhr, Haltbarkeit, Kratzfestigkeit und auch ganz banal gesagt Werterhalt, angeht.

    Wenn es nur um das angenehme Gefühl gehen soll, ist beispielsweise die Keyboard-Oberfläche des Microsoft Surface Laptops genial. Aber über die Haltbarkeit etc. reden wir mal gar nicht.

    Ich bin einfach der Meinung, dass ab einer gewissen Preisklasse, Aluminium oder eine Magnesium-Legierung zum Einsatz kommen sollte.

    Dies ist aber meine ganz persönliche Meinung.

    • Hi,

      ich habe dies noch nicht getestet, aber es sollte über die beiden Thunderbolt 3 funktionieren.

      Gaming wird selbstverständlich nichts bei dieser Auflösung, aber Videos und Office Anwendungen sollten kein problem sein.

  3. extrem, dass Du einen Artikel erfasst aus einer persönlichen und realitätsnahen Perspektive. bin mir am Ãœberlegen von einem MacbookPro 13Pro zu wechseln (Late2012). allerdings bin ich hin- und hergerissen zwischen einem X1 Carbon G6/T480s und dem XPS13 9370 „AlpineWhite“ – mich beschäftigem v.a. Dinge wie TrackPad (MacBook nach wie vor unerreicht gemäss div. Artikeln), Temperaturen inkl. Lüfterlärm/CoilWhine, . Die Tests werden vorwiegend mit Windows10 gemacht, kannst Du Aussagen betreffend Linux/Ubuntu in Bezug auf Akkulaufzeit, etc. machen?

    • Hi,

      der Vergleich MacBook Pro / Dell XPS 13 ist extrem schwer!

      Das Trackpad, selbst der alten Macs, ist weiterhin unübertroffen. Hier kann auch das Dell XPS 13 nicht mithalten.

      Die Temperatur/Leistung des XPS 13 ist sehr unproblematisch. Ja es wird recht heiß, aber es überhitzt nicht und hält auch einen hohen Boost Takt. Ich würde sagen hier ist das XPS 13 dem MacBook Pro (zu mindestens den aktuellen) gleichwertig/leicht überlegen. Beim Lüfterlärm tun sich beide ebenfalls nicht viel. Im Leerlauf sind die aktuellen Macs genau wie das XPS 13 komplett leise. Ja das XPS 13 hat etwas CoilWhine, dafür ist dieses unter Volllast ein gutes stück leiser.

      Zu Linux/Ubuntu kann ich leider nicht viel sagen. Aber Dell verkauft dieses ja sogar selbst mit Ubuntu, daher sollte der Treiber Support passen.

  4. Hey Michael,
    Ich habe nun ebenfalls da xps13 gekauft in der gleichen Konfiguration wie du es in deinem Test hast.
    Was mir direkt aufgefallen ist, ist dass der Lüfter entgegen deinem Testbericht sehr schnell sehr hoch dreht und das bereits beim normalen surfen. Wenn der Laptop mit dem Netzteil verbunden ist dreht der Lüfter selbst schon im idle auf eine geringe Drehzahl hoch auch wenn er stabil auf einem Tisch steht und ausreichend Luft von unten bekommt.

    Im Akkubetrieb sieht es zwar besser aus und die Lüfter sind auch mal still, aber insgesamt ist das schon etwa unbefriedigend in der Preisklasse.

    Hast du in der Richtung (besonders bei der Nutzung mit Netzteil) ähnliche Erfahrungen gemacht?

    • Hi,

      dem kann ich bedingt zustimmen. Ja das Notebook wird wärmer wenn es Auflädt (ein Nachteil des aufladens via USB C), aber das der Lüfter hochdreht ist dabei sehr selten, zu mindestens bei mir. Kann aber durchaus passieren.

      Ohne Netzteil dreht der Lüfter bei mir beim Webbrowsen eigentlich nie hoch (ich verwende Chrome). Hast du vielleicht mal im Dell Power Management Tool nachgesehen? Dort kann man den Lüfter noch anpassen.

    • Hi, kleines Update.

      Was für ein BIOS hast du? Habe gerade das 1.2.1 (glaube ich) installiert, vorher war 1.0.2 drauf.

      Mit dem Update scheint der Lüfter etwas anders geworden zu sein.

  5. Danke für die Info. Ich habe das aktuelle BIOS installiert (in dessen Changelog genau die Lüfterprobleme erwähnt waren) und es ist um Welten besser! Überhaupt kein Vergleich mit vorher. Wenn ich jetzt noch ein recourcen-schonendes PowerProfil fürs surfen z.B. auswähle, ist der Lüfter eigentlich nie zu hören.

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