Bluetti X20 im Test: Powerbank mit LiFePO4 und 160 W DC-Ausgang

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Bluetti bietet mit der X20 eine Art Mittelding aus Powerstation und Powerbank an. Die X20 hat eine Kapazität von beachtlichen 153,6 Wh und eine Ausgangsleistung von bis zu 160 W. Dabei nutzt die Powerbank LiFePO4-Akkuzellen, die besonders haltbar und sicher sind.

Im Gegenzug ist die Bluetti X20 auch ein ziemlicher Brocken!

Wollen wir uns die Powerbank/Powerstation doch einmal im Test ansehen. An dieser Stelle vielen Dank an Bluetti für das Zurverfügungstellen der X20 für diesen Artikel.

 

Die Bluetti X20

Mit 205 x 205 x 77 mm und einem Gewicht von 2,3 kg ist die Bluetti X20 schon ein ziemlicher Brocken für eine Powerbank.

Dies liegt sicherlich zu großen Teilen an der Nutzung von LiFePO4-Akkuzellen. LiFePO4-Akkuzellen haben viele Vorteile, wie eine deutlich höhere Haltbarkeit und Sicherheit, sind aber verglichen mit Lithium-Ionen-Akkuzellen, die wir in der Regel bei normalen Powerbanks finden, ein Stück größer.

Daher denke ich, dass diese Powerbank weniger für den mobilen Einsatz gedacht ist und mehr für Haus, Garten und vielleicht Tagesausflüge mit dem Auto. Dabei setzt Bluetti auf ein recht einfaches Gehäuse aus Kunststoff. Die Anschlüsse der Powerbank sind auf der rechten Seite angebracht. Warum das?

Die X20 hat ähnlich wie bei Powerstations üblich ein Display auf der Front, das dir aktuelle Leistungsinformationen anzeigt.

 

Anschlüsse der X20

Die Bluetti X20 besitzt 1x USB-C, 1x DC und 2x USB-A.

  • USB-C: 100 W USB Power Delivery – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A
  • DC-Ausgang: 160 W (DC093-Port) – 20V/8A
  • USB-A 1: 18 W Quick Charge – 5V/3A, 9V/2A, 12V/1,5A
  • USB-A 2: 10,5 W – 5V/2,1A

Wir haben hier zwei wichtige und spannende Anschlussarten. Einerseits den 100 W USB-C-Ausgang, der universell zu USB-Power-Delivery-Geräten kompatibel ist. Egal, ob es sich dabei um ein Smartphone, Tablet oder Notebook handelt. Neben dem USB-C-Port haben wir auch einen DC-Ausgang.

Mit im Lieferumfang sind Adapter für Notebooks, die kein USB-C unterstützen. Mit 160 W bzw. 20V/8A hat dieser Port ordentlich Leistung, auch wenn ich mir hier vielleicht noch etwas mehr gewünscht hätte. Viele Gaming-Notebooks benötigen etwas mehr Leistung (oft bis 240 W). Sollte dein Notebook „nur“ ein 19,5 V Netzteil haben, brauchst du dir keine Sorgen machen, 20 V sind hier in der Regel kein Problem. Die USB-A-Ports würde ich bei einer Powerbank dieser Klasse als „Bonus“ bezeichnen, falls du noch ein kleineres Gerät wie Kopfhörer usw. laden möchtest.

 

Mit Display

Auf der Front der X20 befindet sich ein kleines LCD-Display. Dieses zeigt dir folgende Informationen an:

  • Akkustand in %
  • Ausgangsleistung in Watt
  • Eingangsleistung in Watt

 

Mit PPS

Erfreulicherweise unterstützt der USB-C-Port auch den PPS-Ladestandard.

  • 3,3 – 21 V / 3 A

Wir haben hier einen großen Spannungsbereich – super! Aber nur einen Strom von bis zu 3 A. 3 A ist okay, aber es wäre schön gewesen, wenn die Powerbank bis zu 5 A liefern könnte. Dies ist primär für das Laden von Samsung-Smartphones relevant, da die Bluetti X20 nicht das 45 W Laden von Samsung-Smartphones unterstützt, sondern maximal etwa 30 W. Für Notebooks und Apple-Geräte ist dies nicht relevant.

 

Powerbank mit LiFePO4-Zellen!

Eine große Besonderheit bei der X20 ist die Nutzung von LiFePO4-Akkuzellen. Was ist LiFePO4? LiFePO4 steht für Lithiumeisenphosphat und ist eine alternative Zellchemie zu Lithium-Ionen-Akkus. Dabei tauscht LiFePO4 etwas Energiedichte gegen eine bessere Haltbarkeit und Sicherheit ein. Praktisch ist also z. B. ein Akku mit 100 Wh Lithium-Ionen-Akkuzellen etwa 30 % kleiner als ein 100 Wh Lithiumeisenphosphat-Akku. Daher sehen wir LiFePO4 normalerweise nicht in Powerbanks, Smartphones usw. Im Gegenzug erreichen LiFePO4-Akkuzellen aber eine deutlich höhere Zyklenzahl.

So sind hier 3000+ Zyklen nicht selten. Zum Vergleich: Lithium-Ionen-Akkus erreichen maximal 500-1000 Zyklen. Theoretisch also die bis zu 3-fache Haltbarkeit. Zudem können LiFePO4-Akkus thermisch nicht durchgehen. Diese können im schlimmsten Fall nicht in Flammen aufgehen, wie es bei Lithium-Ionen-Akkus passieren kann (wenn auch selten). Daher werden LiFePO4-Akkus normalerweise primär in Solar-Pufferspeichern und Powerstations genutzt.

 

Mit Lüfter (den du aber nie hörst)

In der Bluetti X20 ist ein Lüfter verbaut. Allerdings ist dieser praktisch nie aktiv! Selbst bei konstanten 100 W über USB-C oder 160 W via DC ist dieser bei mir nie angesprungen.

Vielleicht im Hochsommer, aber bei 20 Grad Raumtemperatur ist der Lüfter überhaupt kein Problem.

 

Konstant volle Leistung

Vielleicht klingt es selbstverständlich, aber die Bluetti X20 kann konstant 100 W via USB-C bzw. 160 W via DC-Ausgang liefern. Dies ist wie gesagt nicht selbstverständlich, und nicht alle Powerbanks können konstant die volle Leistung liefern.

 

Wie hoch ist die Kapazität?

Bluetti wirbt bei der X20 mit einer Kapazität von 153,6 Wh. Dies würden rund 42.000 mAh bei einer „klassischen“ Powerbank entsprechen. Aber wie hoch ist die Kapazität in der Praxis? Dies habe ich wie üblich mithilfe einer elektronischen Last getestet.

Im Test schwankte die Kapazität zwischen 133,49 Wh und 145,2 Wh, was einer Spanne von 87 % bis 95 % entspricht. Dies ist ein top Abschneiden, an dem nichts auszusetzen ist.

 

DC-Ausgang

Sicherlich die größte Besonderheit an der X20 ist der DC093-Ausgang. Dieser bietet eine Spannung von 20 V und eine Leistung von maximal 8 A. Mit im Lieferumfang sind diverse Adapter, um beispielsweise Notebooks an diesem Port zu laden. Der Port hat offiziell eine Spannung von 20 V, praktisch liefert dieser unter Last aber eher etwa 19,5 V.

Im Test hat der Port ohne Probleme mit meinem ASUS ProArt StudioBook 16 OLED funktioniert. Das ASUS ProArt StudioBook 16 OLED hat eigentlich ein 240 W Netzteil, aber hat auch am 160 W Port ohne „Zicken“ funktioniert. Allerdings ist das DC-Laden von Notebooks an Drittanbieter-Ladegeräten immer eine Sache. Dies sollte funktionieren, aber eine Garantie gibt es hier nie. Das Schöne an USB-C ist, dass es einen einheitlichen Standard gibt.

 

Laden der X20

Die Bluetti X20 wird über den USB-C-Port mit, laut Hersteller, bis zu 100 W geladen.

Wir können ein interessantes Ladeverhalten bei der X20 beobachten. So beginnt die Powerbank das Laden zunächst mit 60 W, ehe diese auf 100 W hochgeht. Mit 100 W lädt sie dann eine Zeit lang, ehe sie sich auf 60 W drosselt und mit 60 W auch bis zum Ende lädt. So dauert ein Ladevorgang ziemlich genau 2 Stunden, was sehr schnell ist.

 

Fazit

Die Bluetti X20 ist eine sehr spezielle Powerbank. Das Besondere an dieser ist neben der gehobenen Kapazität vor allem der 160 W 20 V DC-Ausgang. Einen DC-Ausgang findest du an praktisch keiner normalen Powerbank. Hat dieser also für dich einen Wert, ist das schon ein großer Pluspunkt für die X20.

Auch die Kapazität ist eine Stärke der X20. So haben wir hier im Schnitt 140 Wh echte Kapazität, was sehr ordentlich ist und über 99 % aller normalen Powerbanks liegt. Dabei nutzt die Powerbank die haltbaren und besseren LiFePO4-Akkuzellen. So kannst du hier mit 2500+ Zyklen rechnen! Der USB-C-Port bietet 100 W Ausgangs- und Eingangsleistung. So ist die Powerbank in ca. 2 Stunden komplett gefüllt. Schön wäre aus meiner Sicht noch ein regulärer DC- oder XT60-Eingang, beispielsweise für die Nutzung als USV oder Solar-Puffer. Aber abgesehen davon habe ich wenig zu kritisieren.

Klar, du bekommst deutlich kompaktere Powerbanks mit vergleichbarer Kapazität und 100 W USB-C-Port. Aber gerade wenn der DC-Ausgang für dich einen gewissen Wert hat, dann macht die Bluetti X20 ihren Job gut! Alle Funktionen, die die Powerbank hat, sind sauber umgesetzt.

 

Bluetti X20
Positiv
Sehr Hohe Kapazität (Im Test schwankte die Kapazität zwischen 133,49 Wh und 145,2 Wh)
Langlebige LiFePO4-Akkuzellen
100 W USB C Ausgang und Eingang
160 W DC Ausgang
Mit Display
Schnelles laden
Negativ
Recht groß und schwer
PPS nur bis 3 A
85

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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1 Kommentar

  1. Naja, schon ein sehr merkwürdiges Gerät.
    Da hätten es doch ein paar USB Anschlüsse mehr sein dürfen. Oder eine 12 V Kfz Buchse.

    Für weniger Geld bekommt man auch 2 140 Wh Power-Bank mit 25 Ah.

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