ACEMAGIC V1 Mini PC im Test: Lohnt sich der Intel N97 Zwerg?

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Intels N100 Serie CPUs erfreuen sich großer Beliebtheit! So ist der N100 und seine Geschwister der N97 und N95 sicherlich nicht die schnellsten Prozessoren, ganz im Gegenteil, aber diese haben ausreichend Power für Office-Anwendungen und die Nutzung als Home-Server. Dabei brauchen die N100, N97 und N95 extrem wenig Energie und sind kostengünstig erhältlich.

So gibt es eine Vielzahl an Mini-PCs mit diesen Prozessoren in der 100 – 200 € Preisklasse. Einen solchen Mini-PC haben wir heute in Form des ACEMAGIC V1 vor uns. Der ACEMAGIC V1 setzt dabei auf den Intel N97 als Basis (N97 = N100 mit mehr Leistung/Powerlimits) und einem sehr schönen kompakten Formfaktor.

Damit ist dieser in der Theorie ideal als Mini-Office PC, Multimedia-PC oder als “HomeLab” Server. Wollen wir uns den ACEMAGIC V1 Mini-PC einmal im Test ansehen!

 

Der ACEMAGIC V1 im Test

Mit gerade einmal 100 x 100 x 33 mm trägt der ACEMAGIC V1 den Titel Mini-PC vollkommen zu Recht. Wir haben hier einen Mini-PC, der kaum größer ist als eine Handfläche.

Dabei setzt dieser auf ein recht hochwertiges silbernes Design. Allerdings besteht das Gehäuse komplett aus Kunststoff.

Die Anschlüsse des V1 sind über die Front und Rückseite verteilt, welche komplett belegt sind. An den Seiten finden wir recht großzügige Lüftungsöffnungen, genau wie auf der Unterseite.

 

Anschlüsse des ACEMAGIC V1

Auf der Front des ACEMAGIC V1 findest du neben dem Einschalter und einer Status LED folgende Anschlüsse:

  • 2x USB A 3.2 Gen 1
  • 1x 3,5 mm Audio-Ausgang

Zusätzlich haben wir auf der Rückseite folgende Anschlüsse:

  • 1x HDMI 2.0
  • 1x DisplayPort 1.4
  • 2x USB 2.0
  • 1x Gbit LAN

Damit verfügt der PC über alle Anschlüsse, die du im Normalfall benötigst. Allerdings, im Detail gibt es dann doch ein paar Schwächen. Wie leider sehr viele Mini-PCs mit Intel N100/N95/N97 verzichtet auch der ACEMAGIC V1 auf USB C komplett.

Ebenso haben wir auf der Rückseite keinen schnellen USB Port. Ich verstehe, dass hier der Platz sehr knapp war, aber ich hätte anstelle der USB 2.0 Ports lieber weitere USB 3.2 Ports gesehen.

 

Aufrüsten?

Obwohl der ACEMAGIC V1 ein vergleichsweise kleiner Mini-PC ist, lassen sich bei diesem durchaus ein paar Komponenten aufrüsten. So kannst du die Unterseite des PCs entfernen und findest dort:

  • 1x M.2 PCIe Slot (2280)
  • 1x SO-DIMM DDR4 Slot

Entsprechend kannst du den Arbeitsspeicher und den Speicher des MINI-PCs aufrüsten. Wie leider bei Systemen auf N100/N95/N97 Basis haben wir hier nur einen RAM Slot. Leider nutzt ACEMAGIC hier eine DDR4 Basis, es gibt auch entsprechende Mini-PCs mit DDR5 (die Intel N100/N95/N97 CPUs können beides), die etwas mehr RAM Bandbreite haben.

 

Software

Bei mir war auf dem ACEMAGIC V1 Windows 11 Pro vorinstalliert und aktiviert. Es handelte sich hierbei um eine komplett saubere Windows 11 Version, ohne außergewöhnliche vorinstallierte Programme usw.

 

Intel N97, der schnellere N100

Der ACEMAGIC V1 setzt auf den Intel N97 Prozessor, einem Schwestermodell des N100.

Intel N100 Intel N97 Intel N95
Kerne 4 4 4
Max. Turbo-Taktfrequenz 3,4 GHz 3,6 GHz 3,4 GHz
TDP 6 W 12 W 15 W

 

Auf dem Papier sind alle drei Prozessoren sehr dicht beieinander. Der größte Unterschied ist die TDP, also die maximale Leistung, die der Prozessor aufnehmen darf.

Hier ist der Intel N100 auf 6 W limitiert. Eine niedrige Leistungsaufnahme mag zwar im ersten Moment gut klingen, aber praktisch bremst dies den N100 deutlich aus! Diese Handbremse ist beim N97 oder N95 ein gutes Stück gelockert, weshalb diese gerade bei Multicore-Last ein gutes Stück flotter sein können.

 

Benchmarks

Aber wie sieht es in der Praxis aus? Werfen wir hier zunächst einen Blick auf die diversen Benchmarks.

Der ACEMAGIC V1 reiht sich bei den anderen Mini-PCs mit Intel “N” CPUs ein. Heißt, diese landen ziemlich am Ende des Testfeldes. Allerdings haben wir hier verglichen mit älteren CPUs eine recht gute Single Core Leistung, was dem N97 in der Praxis doch ein gutes Stück hilft. Doch wie schlägt er sich im Alltag? Überraschend gut! WebBrowse, Office-Programme und sogar Videowiedergabe laufen durchweg flüssig. Auch das System an sich wirkt erfreulich reaktionsschnell, was nicht immer für alle Systeme mit Intel N100 gilt. Die leicht höhere TDP des Intel N97 zahlt sich also etwas aus. Falls du dich jetzt fragst „hey der Geekom Mini Air12 schnitt in Benchmarks doch mit Intel N100 besser ab als V1, wie kann das sein?“ RAM ist das Zauberwort. Der Geekom Mini Air12 setzt als einer der wenigen Mini-PCs mit Intel N100 auf DDR5 RAM, was diesem einen deutlichen Leistungsboost verglichen mit DDR4 Basierten Systemen gibt.

Allerdings, Hand aufs Herz, wird der ACEMAGIC V1 damit noch lange nicht zum Rennboliden. Für Office, Browser und ähnliche Aufgaben reicht er locker, aber mehr sollte man dann auch nicht erwarten. Auch für die Nutzung im Bereich des Home Labs oder als “Media-PC” ist der ACEMAGIC V1 wunderbar geeignet!

Die Mischung aus sehr niedriger Leistungsaufnahme und einer Leistung, die für Medienwiedergabe, Docker usw. locker ausreicht, macht Systeme mit Intel N100, N97 usw. in diesem Bereich sehr attraktiv.

 

Extrem leise

Erfreulicherweise ist die Lautstärke ein weiterer Pluspunkt des ACEMAGIC V1. Selbst unter CPU Volllast bleibt der PC kaum bis gar nicht hörbar. Dies ist einer der leisesten Mini-PCs, den ich bisher im Test hatte.

 

SATA SSD

Etwas, was mich allerdings beim ACEMAGIC V1 enttäuscht hatte, war die Nutzung einer SATA basierten SSD.

Dies ist zwar in der Praxis kein Drama, die SSD wird hier kaum der Flaschenhals sein, aber der preisliche Unterschied zwischen einer SATA und NVME SSD ist praktisch 0, daher wundert mich die Nutzung der langsameren SATA Option. Hier war die “RS512GSSD310” verbaut, welche 553 MB/s lesend bzw. 512 MB/s schreibend erreichte, also das Maximum der SATA Schnittstelle. Ein Upgrade auf eine NVME SSD ist natürlich möglich.

 

Wie hoch ist der Stromverbrauch?

Ein wichtiger Faktor bei MINI-PCs ist der Stromverbrauch und hier enttäuscht der ACEMAGIC V1 nicht! So benötigt der MINI-PC im Leerlauf gerade einmal 5-6 W!

Bei der normalen Nutzung schwankt die Leistungsaufnahme im Bereich 10 W.

Unter Volllast pendelte sich der Stromverbrauch bei ca. 24 W ein. Damit ist der ACEMAGIC V1 unterm Strich ein sehr sparsamer PC!

 

Fazit

MINI-PCs mit Intel N100/N97/N95 usw. sind immer eine etwas spezielle Sache. So sind solche Mini-PCs sehr sparsam, sehr kompakt und auch meist sehr günstig erhältlich. Dies gilt auch für den ACEMAGIC V1.

So haben wir hier einen Mini-PC, der wirklich den Titel “Mini” verdient und im Leerlauf gerade einmal 5-6 W benötigt. Dies dank der sehr energieeffizienten CPU. Allerdings darfst du gerade bei der Leistung absolut keine Wunder erwarten!

Der Intel N97 ist ausreichend fürs Webbrowsen, Office und die Medienwiedergabe, kommt aber bei umfangreichen Anwendungen schnell an seine Grenzen, genau wie beim Multitasking. Ist das für dich OK und passt dies zu deiner Anwendung, dann haben wir hier einen spannenden Mini-PC.

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Michael Barton
Michael Barton
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