Mit dem PD3205U bietet BenQ einen großen 32 Zoll 4K Monitor für Designer und Content Creator an. Dieser soll neben einer hervorragenden Bildqualität auch mit einer großen Anschluss Vielfalt und einem fairen Preis überzeugen.
So bekommst du den BenQ PD3205U für knapp unter 800€, was für einen professionellen 32 Zoll 4K Monitor erst einmal nicht zu viel ist.
Dies aber auch nur, wenn die Bildqualität stimmt! Wollen wir uns den BenQ PD3205U also einmal im Test ansehen, kann dieser überzeugen und hält er was er verspricht?
An dieser Stelle vielen Dank an BenQ für das Ausleihen des PD3205U für diesen Test.
Der BenQ PD3205U im Test
Bei dem BenQ PD3205U handelt es sich um einen “professionellen” Monitor, der sich an Grafiker, Architekten usw. richtet.
Entsprechend ist dieser auch etwas schlichter und einfacher designt als es z.B. ein Gaming Monitor wäre. BenQ nutzt hier einen einfachen grauen Kunststoff für das Gehäuse.
Dieser ist soweit in Ordnung, aber der Monitor ist auch keine Augenweide, zumindest wenn du ihn von hinten oder der Seite betrachtest. Von vorne sehen wir primär das Panel und einen kleinen Rahmen, der lediglich unten etwas dicker ausfällt.
Auf ein Herstellerlogo hat BenQ auf der Front verzichtet. Dieses ist auf den Fuß des Standfußes verlegt worden. Der Standfuß ist wie auch der Monitor selbst sehr minimalistisch, aber stabil und unterstützt die gängigen Ergonomie-Optionen.
Anschlüsse
Der PD3205U verfügt über folgende Anschlüsse:
- 1x HDMI 2.0
- 1x DisplayPort 1.4
- 1x USB C (mit Power Delivery 90W)
- 2x USB 3.0 B Eingänge
- 1x USB C
- 2x USB A 3.2
Der BenQ PD3205U verfügt mit HDMI, DisplayPort und USB C über alle drei wichtigen Monitor-Anschlüsse.
Der USB C Port kann dabei sogar ein angeschlossenes Notebook mit bis zu 90W versorgen. Hast du ein XPS 13, MacBook Pro 13 oder Ähnliches, dann ist mit dem BenQ PD3205U eine Einkabel-Lösung möglich!
Zumal wir auch einige USB-Ports haben und entsprechend ein HUB im Monitor integriert ist.
Ebenfalls integriert sind zwei sehr einfache Lautsprecher!
Mit praktischem Puck!
Mit im Lieferumfang des BenQ PD3205U ist eine kleine Kabelfernbedienung mit Drehrad und ein paar Schnellauswahltasten.
Gerade wenn du mehrere Geräte am Monitor und die KVM Funktion nutzt, stellt diese Kabelfernbedienung einen großen Mehrwert dar!
Zusätzlich gibt es aber natürlich auch ein volles Set an Steuerungstasten am Monitor direkt.
Das Panel, die Technischen Daten
Schauen wir uns zunächst einmal die technischen Daten des BenQ PD3205U an.
- 31,5 Zoll
- 3840×2160 “4K UHD” Auflösung
- 250 cd/m² normale Helligkeit
- 350 cd/m² spitzen Helligkeit (HDR)
- IPS Panel
- 1000:1 Kontrast
- 99% Rec.709 ,99% sRGB
Die technischen Daten des Monitors lesen sich gut, aber zugegeben auch nicht außergewöhnlich. Gerade die maximale Helligkeit von 250 cd/m² wirkt etwas niedrig für die Klasse an Monitor, die wir hier vor uns haben.
Farbraum
BenQ wirbt beim BenQ PD3205U mit 99% sRGB Farbraum. Dies wäre soweit okay, aber auch nichts “Besonderes”.
Wie sieht es in der Praxis aus?
Ich kann die 99% sRGB von BenQ bestätigen. Neben 99% sRGB erreicht der Monitor 74% AdobeRGB und 73% DCI-P3.
Dies sind akzeptable Werte, wichtig ist hier vor allem die hohe Abdeckung von sRGB, welcher nun mal der wichtigste und am weitesten verbreitete Farbraum ist.
Die Kalibrierung
BenQ macht beim PD3205U keine Angaben, ob es eine besondere Kalibrierung gibt.
Allerdings ist der Monitor von Haus aus ordentlich kalibriert. Wir haben ein Delta E im Schnitt von 1,48, was sehr gut ist und ein maximales Delta E von 5,34, was nicht perfekt, aber okay ist.
Der BenQ PD3205U wäre nicht meine erste Wahl für hardcore Bildbearbeitung, aber er wäre dafür auch nicht furchtbar, gerade in so einem “Allround-Betrieb”, siehe Architektur, Markler usw.
Schalte Uniformity (eventuell) aus
Der BenQ PD3205U hat von Haus aus ein Feature namens Uniformity eingeschaltet. https://www.benq.eu/de-de/knowledge-center/expertstudio/screen-uniformity.html
Uniformity soll für eine gleichmäßigere Darstellung von Bildern über die komplette Fläche des Monitors sorgen. Dies funktioniert auch in einem gewissen Rahmen. Das Bild des Monitors und auch die Ausleuchtung wird sehr gleichmäßig.
Allerdings kommt dies auch zu einem Preis! Die maximale Helligkeit und auch der Kontrast wird massiv beschnitten.
Ich war im ersten Moment von den Messwerten des PD3205U fast schon etwas geschockt.
Mit Uniformity erreicht der Monitor lediglich eine maximale Helligkeit von 172 cd/m² und einen Kontrast von 1:540, was recht schlecht ist.
Schaltest du Uniformity aus, erhältst du eher Werte, wie du sie von einem Monitor dieser Klasse erwarten kannst.
Helligkeit
Bei der Helligkeit ist der BenQ PD3205U recht unspektakulär. BenQ wirbt mit lediglich 250 cd/m². Im HDR Modus sollen bis zu 350 cd/m² erreicht werden, aber dies ist eher weniger wert. Für ein echtes HDR Feeling brauchst du deutlich mehr Helligkeit und Kontrast. Dies gilt im Allgemeinen für die meisten IPS oder VA Monitore ohne mini LED Backlight.
Der BenQ PD3205U erreichte in meinem Test 220 cd/m². Dies ist nicht übermäßig viel, wirkt aber in der Praxis einfach aufgrund der Größe des Monitors mehr als es ist.
220 cd/m² sind für ein normales Büro völlig okay, lediglich wenn du sehr viel Sonne vor oder hinter dem Monitor hast, dann fällt die niedrige Helligkeit etwas auf.
Aber erneut aufgrund der Größe des Monitors ist dieser trotz der niedrigen Helligkeit gerade bei Licht von hinten (wenn du diesen vor einem Fenster stehen hast), erstaunlich gut ablesbar.
Dennoch wäre etwas mehr Luft nach oben bei der Helligkeit gut gewesen.
Kontrast
Der BenQ PD3205U verfügt über ein IPS Panel und entsprechend ist auch der Kontrast mit 1:1000 angegeben.
Und diese Angabe bestätigt sich in der Praxis mit 1:1080 auch bzw. wird sogar leicht überschritten. Subjektiv sehen die Kontraste gut aus!
Subjektiver Eindruck und Erfahrungen
Bei Monitoren gibt es qualitativ einen gewissen Punkt, wenn dieser überschritten wird, dann wird es schwer ohne direkten Vergleich Unterschiede auszumachen. Dies gilt beispielsweise auch für Smartphone-Displays, welche gerade in der High End Klasse an diesem Punkt angekommen sind.
Auch den BenQ PD3205U würde ich in diese “gut genug” Klasse packen. Sowohl die Messwerte wie auch im direkten Vergleich zu anderen, teils teureren Monitoren, zeigt uns natürlich, dass es noch etwas Luft nach oben gibt. Allerdings ist das Bild sehr stimmig. Farben passen, die Bildschärfe ist natürlich dank 4K tadellos und die guten Kontraste machen das Bild knackig. Auch die Kalibrierung ist unspektakulär gut.
Zur Helligkeit habe ich mich bereits geäußert. 220 cd/m² ist nicht die Welt, aber in einem normalen Innenraum ausreichend. Erst wenn es um spezielle Lichtverhältnisse geht, könnte die Helligkeit des BenQ PD3205U ein Nachteil sein. Beispielsweise du sitzt in einem extrem hellen Raum, einen ungünstigen Lichteinfall usw.
Allerdings hilft hier die Größe dem PD3205U doch ein gutes Stück! Mit 31,5 Zoll ist dieser schon ein kleiner Brocken, aber je nach Sitzabstand angenehm. 27 Zoll halte ich für den guten Standard, aber ähnlich wie bei Fernsehern könnte der Trend sich zu größeren Monitoren bewegen und 31,5 bzw. 32 Zoll sind hier eine angenehme Größe. Groß, aber nicht so groß, dass du den Kopf bewegen musst.
Sicherlich ein Highlight des PD3205U ist der USB Hub /KVM. Du kannst deine Maus, Tastatur, Lautsprecher usw. über die USB Ports des Monitors anbinden und bis zu drei PCs/Macs mit dem Monitor verbinden.
Je nachdem welche Bildquelle du nutzt, werden die USB Ports automatisch hin und her geschaltet. Ideal, wenn du mit mehreren Computern arbeitest! So musst du deine Eingabegeräte nicht manuell hin und her wechseln.
Dies funktioniert auch in der Praxis tadellos! Zudem kann der Monitor auch ein Notebook das via USB C verbunden ist mit bis zu 90W laden. Wichtig, nutzt du USB C + 4K 60Hz dann sind die USB Ports auf USB 2.0 Geschwindigkeit limitiert, was aber für Maus, Tastatur usw. ausreicht.
Stromverbrauch
Kommen wir zum Abschluss noch auf den Stromverbrauch zu sprechen.
Dieser schwankt je nach eingestellter Helligkeit zwischen 13,9W und 37,4W. Dies ist relativ wenig für solch einen großen Monitor, was aber auch nicht überrascht. Der primäre Stromfresser bei einem Monitor ist natürlich die Hintergrundbeleuchtung und der PD3205U wird nun mal nicht super hell. Entsprechend hält sich auch der Stromverbrauch sehr in Grenzen.
Fazit
Der BenQ PD3205U ist ein guter Allround Monitor, welcher vor allem aufgrund seiner Größe, Auflösung und der Portausstattung überzeugen kann.
Mit 31,5 Zoll ist der PD3205U sehr groß für einen PC Monitor. Die 4K Auflösung sorgt aber dennoch für ein scharfes Bild. Die Bildqualität würde ich als unauffällig gut bezeichnen.
- 99% sRGB
- 74% AdobeRGB
- Delta E 1,48
- 220 cd/m² Helligkeit
- 1:1080 Kontrast
Dies sind keine schlechten Werte, aber auch nicht herausstechen. Der BenQ PD3205U eignet sich damit sowohl als Office-Monitor, wie auch für leichte Foto und Videobearbeitung.
Der größte Kritikpunkt ist sicherlich die maximale Helligkeit, welche ich mit lediglich 220 cd/m² messen konnte. Aufgrund der Größe des Monitors wirkt dieser zwar heller als er eigentlich ist, aber die maximale Helligkeit ist auch nicht gigantisch.
Dies ist so ein wenig die Schwäche des PD3205U. Im Gegenzug ist die Ausleuchtung des Monitors tadellos.
Ein Highlight am PD3205U ist der USB Hub / USB Dock. Du kannst ein Notebook via USB C verbinden, dieses mit bis zu 90W laden, das Bild übertragen und auch die diversen USB Ports des Monitors speisen.
Dies ist auch aus meiner Sicht der primäre Einsatzzweck. Du hast ein Notebook in deinem Büro oder Privat das du oft vom Schreibtisch entfernt und einfach mit einem Kabel wieder anschließen möchtest? Dann ist der BenQ PD3205U ein super Monitor mit gutem Bild!
Hallo,
ich möchte Dir allgemeines Feedback zu Deinen Monitor-Tests geben.
Du verwendest einen SpyderX mit der Software von Datacolor. Auf Deinen Tests sehe ich massive Abweichungen beim Farbe 1F. Dieses Phänomen hatte ich auch und ich bin dem auf den Grund gegangen.
Ich habe 5 verschiedene werkskalibrierte Monitore alle mit Delta E < 2 nebeneinander gestellt. Alle auf Werkskalbrierung / sRGB eingestellt. Helligkeit bei allen Monitoren nach Augenmaß angepasst. Ergebnis: Alle Monitore sehen praktisch identisch aus. Abweichungen für ein ungeschultes Auge nicht erkennbar. Die Monitore müssen sich also per Kalibrierung definitiv auf gleiches Niveau bringen lassen, so dass man keinen Unterschied sieht.
Ich habe dann alle 5 Monitore mit der Spyder Software auf 6500 2,2 120 kalibriert. Teilweise sahen sie unterschiedlich aus. Farbstiche. Weisswert definitiv falsch. Kann eigentlich nicht sein, wenn da die Werkskalibrierung passt.
Bei allen Monitoren hatte ich mit der Spyder Software gute Messergebnisse in der Farbtreue. Immer eine Ausnahme. Wert 1F. Teilweise massiv. Teilweise gering. Aber immer herausstechend.
Ich habe dann verschiedene Validierungen gemacht. Mittels Spyder Software, DisplayCal, Herstellersoftware bei HW kalibrierbaren Monitoren und Calman. Ich habe 3 verschieden Colorimeter benutzt.
Keine Software-Kolorimeter-Kombination hat den Ausreisser bei 1F bestätigt. Alle Software-Kolorimeter-Kombinationen haben ungefähr die gleiche Helligkeit gemessen. Ausnahme die Spyder Software bei manchen Monitoren. Alle Software-Kolorimeter-Kombination haben ungefähr die gleiche Farbtemperatur gemessen. Ausnahme die Spyder Software bei manchen Monitoren.
Ich habe dann für alle Monitore den vollständigen Werkskalibrierungsbericht beim Hersteller angefragt. Und mir wurden fast alle zur Verfügung gestellt. Ergebnis kein Monitor hat lt. Bericht auch nur annähernd die Abweichung im Blau, welche die Spyder Software meldet.
Mein Ergebnis: Der SpyderX Colorimeter ist super. Die Spyder Software aber nicht. Sie liefert je nach Monitor absolute Bullshit Ergebnisse.
– SpyderX + DisplayCal = okay
– SpyderX + Calman = okay
– SpyderX + Herstellersoftware für HW Kalibrierung = okay
– SpyderX + Datacolor Software = Lotteriespiel / Bullshit
Bitte mache Tests zukünftig nicht mehr mit der Datacolor Software. Die ist Schrott. Da der SpyderX nicht ohne weiteres mit DisplayCal läuft, empfehle ich die Anschaffung eines Calibrite Plus. Der arbeitet mit DisplayCal, Calman, iColor, Herstellersoftware stressfrei zusammen.
Tests mit Datacolor Software sind ein Lotteriespiel. Kann man in die Tonne treten.