Mit dem 850T bietet der asiatische Hersteller Proscenic einen recht günstigen, aber laut Hersteller guten Saugroboter an. Dieser soll dankt einer hohen Saugleistung von 3000Pa und einer intelligenten „IPANS 2.0“ Navigation punkten.
Dabei verzichtet Proscenic allerdings auf aufwendige Sensoren, wie LIDAR oder Kameras für die Navigation. Wollen wir uns im Test dennoch einmal ansehen ob der Proscenic 850T Saugroboter überzeugen kann!
An dieser Stelle vielen Dank an Proscenic für das zur Verfügung stellen des Proscenic 850T für diesen Test!
Der Proscenic 850T Saugroboter im Test
Bei dem Proscenic 850T handelt es sich auf den ersten Blick um einen recht klassischen Saugroboter. Dieser setzt auf ein komplett rundes Design und misst maximal XX cm in der Höhe.
Das Design ist dabei generell sehr schlicht gehalten. Dies verwundert nicht, da der Proscenic 850T komplett auf aufwendige Sensoren oder Ähnliches verzichtet. Im 850T steckt zunächst der übliche Stoßsensor auf der Front.
Die Stoßstange des Saugroboters ist also flexibel und lässt sich eindrücken. Anhand der Stelle wo diese gedrückt wurde kann der Saugroboter auch das Hindernis erkennen. Im Inneren des Proscenic 850T findet sich zusätzlich ein Gyroscope, aber dazu später mehr.
Gesteuert wird der 850T wahlweise über drei Touch Tasten auf der Oberseite, einer beiliegenden Fernbedienung oder über die Smartphone App.
Neben der Fernbedienung liegt die Basis-Station, ein Ladegerät, ein Ersatzfilter, diverse Putztücher, ein Putzaufsatz und die Frontbürsten bei.
Filter und Schmutzauffangbehälter
Der Schmutzauffangbehälter des 850T findet sich im Heck des Saugroboters. Dieser ist wie so oft üblich nicht riesig, aber auch nicht zu klein.
Dabei wird die Luft von unten nach oben durch den Haupttank, durch einen Vorfilter durch einen Feinstaubfilter gedrückt. Letzter macht einen vernünftigen Eindruck.
Lediglich von der Art zum Leeren des Tanks bin ich nicht der größte Fan. Der Schmutzauffangbehälter muss zum Entleeren aufgeklappt werden, was immer das Potenzial bietet, dass etwas Schmutz daneben geht. Immerhin der Mechanismus dafür ist schön leichtgängig.
Die App
Ihr könnt den 850T direkt am Gerät oder über die beiliegende Fernbedienung steuern. Alternativ könnt Ihr auch die Smartphone App nutzen.
Die Proscenic App gewinnt keinen Schönheitspreis! Die App ist sehr einfach und fast schon etwas generisch aufgebaut, macht aber prinzipiell ihren Job.
Über die App könnt Ihr den Saugroboter natürlich starten und stoppen. Ihr könnt auch die Sonderprogramme wie die Spot-Reinigung oder die Randreinigung starten. Ebenso könnt Ihr die Saugleistung regeln.
In der Mitte der App seht Ihr zudem eine vom Saugroboter erstellte Karte. Da der 850T aber keine Kamera oder Laser-Sensoren hat ist diese Karte vorsichtig ausgedrückt sehr rudimentär. Der Saugroboter sieht seine Umgebung nicht, versucht sich diese aber anhand der zurückgelegten Strecken zusammenzureimen, was mal mehr und mal weniger gut funktioniert.
Feature wie No-Go Bereiche oder das gezielte Reinigen von Bereichen werden aber nicht unterstützt!
Bonuspunkte gibt es für die schöne deutsche Übersetzung, welche mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. „Reinigungsrekord“ und „Abnormale Nachricht“ sind zwei dieser Highlights.
Wollt Ihr den Roboter nicht von unterwegs steuern, ist die App und auch die WLAN Verbindung prinzipiell nicht zwingend erforderlich. Ihr könnt auch alles via Fernbedienung machen.
Navigation
Der Proscenic 850T besitzt keinen Laser-Sensor oder eine Kamera. Der Saugroboter kann also seine Umgebung nicht sehen, wie es die teureren Modelle können. Damit ist der 850T zwar blind, aber nicht blöd!
Normalerweise setzten Saugroboter ohne Kamera oder Laser-Sensor auf eine Zufallsnavigation, diese fahren also zufällig in eine Richtung, bis sie ein Hindernis treffen, fahren dann wieder in eine zufällige Richtung usw. Solche Saugroboter sind wenn möglich zu vermeiden!
Der Proscenic 850T setzt aber auf eine geordnete Navigation und fährt in geraden Bahnen durch Eure Wohnung. Dabei merkt er sich sogar rudimentär wo er schon war und wo er noch hin muss.
Wie macht das der 850T ohne Laser-Sensor? Im 850T ist ein Gyroscope verbaut, welches die Drehrichtung usw. des Saugroboters aufzeichnet. Dies in Kombination mit dem Stoßsensor in der Front, erlaubt es dem 850T die gefahrenen Bahnen genau aufzuzeichnen. Wenn wir so wollen tastet sich der Proscenic 850T durch Eure Wohnung und merkt sich die Stellen wo es keine Hindernisse (Wände, Möbel usw.) gab und sucht hier und da nach weiteren Durchgängen, wenn ein anderer Weg versperrt ist.
Hierdurch arbeitet der Saugroboter deutlich effizienter und genauer als Modelle die nur zufällig navigieren. Auch kommt der 850T deutlich besser mit etwas komplexeren Wohnungen und mehreren Räumen klar. Super!
In meinem Test navigierte der Saugroboter erfreulich sicher durch meine Wohnung und kehrte zu zuvor ausgelassenen Stellen auch von alleine wieder zurück.
Allerdings ist hier auch nicht alles perfekt. So navigierte der 850T schon etwas unsicherer als beispielsweise der Roborock S6 mit Laser-Navigation. Ab und zu wurden Stellen doppelt überfahren oder kleine Randbereiche ausgelassen. Damit der 850T merkt, dass er einen Bereich vergessen hat muss dieser eine gewisse Größe haben. Es kann also passieren, dass kleinere Ecken hinter Möbeln usw. dennoch ausgelassen werden.
Um andere Räume zu erkennen muss der Saugroboter zudem eine Tür sauber treffen. Dieser muss in einer sauberen Bewegung in den Raum fahren, ohne Tür oder Rahmen zu treffen, ansonsten wird der Raum übersprungen.
Der Proscenic 850T hat also eine gute Navigation, kann aber auch nicht ganz mit den „Flaggschiffen“ mithalten.
Erfreulich gut war die Fluchtlogik. Ich hatte keine Probleme mit einem Hängenbleiben des Saugers, auch an problematischeren Möbeln, Socken oder vereinzelten Kabeln.
Saugleistung
Proscenic gibt die Saugleistung des 850T mit 3000Pa an, was sehr viel ist. Allerdings ist dies eine wenig aussagekräftige Zahl, da es kein Standard-Testverfahren gibt um diese Zahl zu ermitteln.
Auffällig, die Bürste auf der Unterseite ist vergleichsweise schmal, was den Luftstrom etwas mehr fokussiert. Dies wird sicherlich dem Luftstrom ein gutes Stück helfen.
Grundsätzlich ist die Saugleistung des Proscenic 850T als gut, aber auch nicht überragend zu bezeichnen. Auf glatten Böden erreichen wir bei normalem Hausstaub oder Tierharen eine Saugleistung die knapp an die 100% kommt. Lediglich wenn es um pulverartige Substanzen, wie Sand, Mehl usw. geht, wird bei einem einmaligen Überfahren lediglich knapp unter 90% aufgesaugt.
Auf Teppichen kommt es etwas auf die Verschmutzung an. Einfacher Staub oder gröbere Verschmutzungen werden gut bis sehr gut entfernt! Hier macht gerade die rotierende Bürste einen guten bis sehr guten Job. Bei Dingen wie Tierhaaren wird es etwas schwerer. Katzenhaare kleben nach meiner Erfahrung etwas weniger und sind somit etwas weniger problematisch.
Allerdings die Haare meines Hundes stellen den Proscenic 850T vor Probleme. Grundsätzlich werden auch diese Haare zu 80-90% entfernt, aber Haare die mit der Fahrrichtung liegen und somit nicht von der Bürste angehoben werden können, bleiben meist auch liegen.
Habt Ihr Haustiere sorgt der 850T schon für eine massiv reduzierte Schmutzbelastung, ab und zu müsst Ihr aber Teppiche manuell nachbearbeiten.
Lautstärke
Der Proscenic 850T ist ein leiser, wenn nicht sogar sehr leiser Saugroboter!
Dieser verfügt über drei Stufen. Anscheinend wird bei der Lautstärkeeinstellung aber nur die Leistung des Saugmotors reguliert, die rotierende Bürste bleibt davon unberührt. Daher gibt es auch bei der Stufe 1 „Leise“ und Stufe 2 „Normal“ kaum Unterschiede. Das Geräusch der rotierenden Bürste dominiert hier, ist aber nicht sonderlich laut oder schrill.
Auf Stufe 3 „Hoch“ dreht dann der Saugmotor doch hörbar hoch. Allerdings selbst auf voller Leistung ist der Proscenic 850T nicht übermäßig laut.
Ich habe diesen weitestgehend konstant auf „Normal“ gelassen, wo dieser überdurchschnittlich leise ist.
Fazit
Normalerweise kann ich Saugroboter ohne Laser- oder Kamera- Unterstützer Navigation nicht empfehlen! Der Proscenic 850T stellt hier aber eine der wenigen Ausnahmen dar!
Dank der Navigation auf Basis eines Gyroskope ist der 850T zwar blind, kann sich aber merken wo er schon war und wo er noch hin muss. Dies funktioniert nicht ganz so gut wie bei den großen Modellen mit Laser-Sensor, aber es hilft doch deutlich merkbar bei der Navigation.
So bewegt sich der Proscenic 850T in geraden Bahnen durch Eure Wohnung und kommt auch mit etwas komplexeren Wohnungen und mehreren Räumen klar.
Dabei würde ich die Saugleistung als gut bis sehr gut bezeichnen! Habt Ihr primär glatte Böden, dann könnt Ihr bei normalem Staub usw. mit einer Saugleistung von annähernd 100% rechnen. Tierhaare + Teppiche sind ein etwas größeres Problem und hier werdet Ihr gelegentlich manuell nacharbeiten müssen, aber auch hier reduziert der 850T die Menge an Schmutz signifikant!
Dennoch würde ich Euch den Proscenic 850T primär für kleinere und offenere bis mittel komplexe Wohnungen empfehlen. Wollt Ihr ein ganzes Haus saugen, dann empfehle ich zu einem größeren Modell zu greifen. Allerdings für rund 240€ (zum Zeitpunkt des Tests) ist mir aktuell kein besserer Saugroboter bekannt!
Positiv
- Ordentliche Navigation dank Gyroskope…..
- Sehr gute Saugleistung auf glatten Böden
- Gute Saugleistung auf Teppichen
- Putzfunktion
- App-Unterstützung
- Fernbedienung
- Sehr leise!
Neutral
- …. Navigation kann aber nicht mit Modellen mit Laser oder Kamera-Unterstützung mithalten
- In sehr komplexen Wohnungen können kleinere Bereiche übersehen werden
- App eher mäßig
Negativ
- –
Hallo, wir haben seit zwei Wochen den 850T , alles soweit gut!
Haben ihn auf geplante Reinigung alle zwei Tage 5.15Uhr eingestellt! Auch prima…..aber er fährt trotzdem zu anderen Zeiten (meist Morgens gegen 10/11) selbstständig los!!!!
Sowas schommal gehört? Hab die App auch nochmal neu geladen ,es geht nicht weg!
Wir sind so zufrieden aber das nervt! Vielleicht ein Montagsmodell erwischt?
Danke fürs Beantwortung
Mit freundlichem Gruß aus Moers