HUSQVARNA ist bekannt für seine professionellen Kettensägen. Allerdings bieten diese mittlerweile auch für den erweiterten Heimnutzer diverser akkubetriebener Gartengeräte an.
Hierzu zählt auch die Akku-Kettensäge 120i. Diese kleine Kettensäge ist für rund 250€ inklusive Akku erhältlich, damit zwar nicht super günstig, aber auch nicht überteuert, gerade wenn man den großen Hersteller bedenkt.
Die 120i richtet sich dabei aber weniger an die Profis und mehr an den Heimnutzer, auch wenn hier und da sicherlich Profi Einflüsse zu erkennen sind.
Aber wie schaut es in der Praxis aus? Kann hier die HUSQVARNA Akku-Kettensäge 120i überzeugen? Finden wir dies im Test heraus!
Über Mich
Ehe wir zur Kettensäge kommen ein paar Worte zu mir. Ich bin kein Waldarbeiter oder in irgendeiner Form ein Profi, ich bin ein normaler Gartenbesitzer der ab und zu mal einen größeren Busch, kleineren Baum, ein paar Äste usw. zerteilen muss.
Für diesen Job habe ich eine Kettensäge gesucht. Bisher habe ich dafür eine Bosch Kettensäge AKE 30 LI genutzt, welche durchaus in einer ähnlichen Liga spielt wie die 120i.
Da aber die Bosch Kettensäge AKE 30 LI grausam ist, habe ich mich für ein neues Gerät entschieden, das hoffentlich besser ist.
Dennoch werde ich die Bosch AKE 30 LI (36V) als eine Art Referenz betrachten.
Die HUSQVARNA Akku-Kettensäge 120i
Die 120i ist bereits auf den ersten Blick als HUSQVARNA Kettensäge zu erkennen und das nicht nur aufgrund des HUSQVARNA Schriftzugs auf dem Blatt.
Die Kettensäge besitzt die typische orange/grau Färbung der HUSQVARNA Geräte. Allerdings ist auch bereits auf dem zweiten Blick zu erkennen, dass es sich hier um kein absolutes Profigerät handelt.
So ist die HUSQVARNA 120i äußerlich zu 100% aus Kunststoff gefertigt. Selbst die Zackenleiste auf der Front der Maschine ist aus Kunststoff, genau wie die Halterung für das Blatt und der Mechanismus zum Kettenspannen.
Dies muss natürlich nichts Schlimmes sein, Kunststoff kann sehr robust sein! Gerade bei den wichtigen Teilen merkt man auch, dass HUSQVARNA auf einen sehr stabilen und wertigen Kunststoff setzt.
Auch ist beispielsweise die Schraube für die Abdeckung des Blatts im Inneren mit einem Metallgewinde versehen. Dort wo es also wichtig ist hat HUSQVARNA also durchaus Metall verwendet, aber man merkt schon, dass die 120i sich mehr an die erweiterten Privatnutzer richtet und nicht unbedingt an den Waldarbeiter.
Bei einem Preis von unter 200€ (ohne Akku) ist dies aber auch nicht überraschend. Was mich etwas überrascht hat, ist die Größe der HUSQVARNA 120i. Akku Kettensägen sind in der Regel recht kompakt, die 120i ist allerdings vergleichsweise lang! Diese scheint sogar länger zu sein als die Profi Akkumodelle.
Damit will ich aber auch nicht sagen, dass die 120i unhandlich ist. Gerade das geringe Gewicht von 2,95Kg hilft hier sehr. Auch verglichen mit anderen Modellen ist 2,95KG nicht zu viel.
Kettengeschwindigkeit (m²) | Preis | Gewicht | |
Einhell GE-LC 36/35 Li (Akku) | 15 | 250 € | 4 |
Ryobi OCS1830 (Akku) | 10 | 250 € | 3,6 |
Einhell GE-LC 18 Li (Akku) | 4,3 | 130 € | 2,97 |
Makita DUC353Z (Akku) | 20 | 370 € | 5,2 |
Black+Decker 18V GKC1825L20 (Akku) | 3,5 | 136 € | 3,1 |
HUSQVARNA 120i (Akku) | 11,5 | 260 € | 2,95 |
Bosch AKE 30 LI (Akku) | 8 | 360 € | 5,2 |
Die Handgriffe sind gut angeordnet und erlauben ein komfortables Halten der 120i, keine Klagen hier!
Ebenfalls komfortabel ist das werkezuglose Spannen der Kette, wie auch das Entfernen der Kettenabdeckung.
Die Energieversorgung wird über den 36V Akku von HUSQVARNA geregelt. Genau genommen hat HUSQVARNA auch nur einen Akku-Typ der auf alle HUSQVARNA Akku-Geräte passt.
Bei den Akku-Kettensägen gibt es eine kleine Ausnahme, denn der ganz kleine HUSQVARNA BLI10 Akku funktioniert in diesen nicht. Die größeren Akkus hingegen machen keine Probleme.
Für die 120i gibt es folgende Akkus:
- Bli20 4 Ah
- Bli200 5,2Ah
- BLi300 9,4Ah
- BLi950X 31,1 Ah
Der Akku wird einfach in den Griff der Kettensäge eingesetzt und auf Wunsch dank einer Feder komfortabel ausgeworfen.
Neben dem üblichen Abzug besitzt die Akku-Kettensäge auch ein kleines Bedienfeld über welches Ihr die Säge einschaltet, wie auch den Öko Modus aktiviert. Dieser reduziert die Geschwindigkeit und verlängert die Akkulaufzeit wenn Ihr gerade nur kleinere Objekte schneidet.
Das Sägen mit der HUSQVARNA 120i
HUSQVARNA gibt die Leistung bzw. die Geschwindigkeit der Kette mit 11,5 m/s an, abseits davon konnte ich keine Leistungsdaten finden.
11,5 m/s ist für eine 250€ Akku-Kettensäge in Ordnung! Ja es gibt durchaus Modelle welche hier mehr bieten, aber auch viele die deutlich weniger Geschwindigkeit liefern.
Allerdings heißt dies in der Praxis nicht viel, denn bei den Geschwindigkeitsangaben wird es sich natürlich um Werte im Leerlauf handeln.
Wie sieht es also in der Praxis aus?
Sehr gut! Die HUSQVARNA 120i wird im Grunde nur von der Länge des Blatts zurückgehalten. Dieses ist mit 30cm nur bedingt geeignet 10 Meter Bäume zu fällen, auch wenn grundsätzlich die Leistung vorhanden ist.
Hat man das Blatt komplett in einem Baumstamm versenkt merkt man zwar, dass die HUSQVARNA 120i langsam etwas ans Schwitzen kommt, aber stehen bleibt sie nicht!
Ich habe mit dieser ein paar Stümpfe und Hölzer „bearbeitet“ die mehr als 30cm Durchmesser hatten (von 10-15 Meter Tannen) und mit einem beidseitigen Ansetzen war es möglich diese zu zerteilen.
Ja die HUSQVARNA 120i hat deutlich mehr Zug als meine alte Bosch AKE 30 LI, aber dennoch um 10 Meter Bäume zu fällen würde ich ein anderes, längeres, Modell wählen, auch wenn es vielleicht mit der 120i möglich wäre.
Grundsätzlich gilt alles wofür die 30cm Schnittlänge reicht, wird auch geschafft. Positiv, mit einem Abschalten wegen Überlastung hatte ich keine Probleme! Die Säge wird langsamer, aber sie zieht.
Dennoch ist die HUSQVARNA 120i aber eher gedacht dickere Äste, große Sträucher, kleine Bäume, Palletten usw. zu erteilen, was auch absolut problemlos funktioniert!
Durch Paletten, welche sicherlich nicht der Maßstab sind, geht die HUSQVARNA 120i wie Butter!
Also an Leistung mangelt es nicht!
Ein heißer Akku
Ich hatte zwar keine Probleme damit, dass der Motor der Säge stehen bleibt, weil es eine kurze „Temporäre Überlastung“ gab und man neu ansetzen muss, aber ein anderes Problem hatte ich.
Aktuell ist es recht warm draußen (28 Grad) und Wärme scheint nicht der größte Freund der 120i zu sein.
Ich hatte Probleme mit einem Überhitzen der Kettensäge bzw. des Akkus! Passiert dies schalltet sich die Säge ab und das rote Dreieck blinkt. Ist dies passiert müsst Ihr 5 Minuten warten und es geht weiter.
Natürlich ein einfaches Zersägen ein paar Äste löst dies nicht aus, aber nach 3-4 großen (ca. 30cm) Stämmen war eine Zwangspause fällig. Unter Volllast kann die Säge/Akku also überhitzen.
Ich denke HUSQVARNA hat hier einen kleinen Design Fehler gemacht. Der Akku hat zwar jede Menge Lüftungslöscher aber die Akku-Halterung blockiert diese!
Ich meine bei der großen HUSQVARNA 536Li XP sähe das anders aus und hier wird für eine bessere Belüftung des Akkus gesorgt.
Kette spannen und Wartung.
Das Spannen der Kette bei der Bosch AKE 30 LI war der primäre Grund warum die Säge nun auf dem Müll landet (diese lockert sich ununterbrochen und springt ab).
Das Spannen der Kette ist bei der HUSQVARNA 120i gut gelöst. Die Kette wird über ein kleines Drehrad gespannt. Ja es handelt sich um ein Kunststoffdrehrad, aber im Inneren ist die Mechanik weitestgehend aus Metall. Sicherlich nicht die absolut solideste Konstruktion, aber sie taugt.
Über dieses Drehrad lässt sich die Kette gut und straff spannen, aber vor allem die Kette lockert sich nicht ungewöhnlich stark von alleine. Ihr müsst also nicht ununterbrochen ein Auge darauf haben.
Der Mechanismus ist nur teilweise etwas sehr straff, gerade wenn etwas Schmutz im System ist. Dennoch will ich hier nicht zu laut klagen, der Mechanismus passt.
Solltet Ihr auch mal die Abdeckung des Blatts abnehmen müssen, dann geschieht dies ebenfalls werkzeuglos. Ja auch diese Abdeckung ist aus Kunststoff, wirkt aber sehr stabil! Allgemein sitzt das Blatt schön feste in der Säge. Dieses wackelt nicht groß herum wie man dies teilweise bei billigen Modellen sieht.
Kurzum, zwar hätte HUSQVARNA etwas mehr Metall verwenden können, aber so wie es ist wirkt alles durchdacht und ausreichend robust.
Fazit
Es hat schon Gründe warum manche Marken beliebt bei Profis sind und andere nicht. Im Falle von Kettensägen wird man bei Profis meist auf STIHL oder HUSQVARNA treffen.
Zwar würde ich die 120i nicht als Profi-Modell bezeichnen, aber man merkt doch, dass HUSQVARNA im Kern ein High End Hersteller ist.
Starten wir ausnahmsweise beim Negativen. Hier gibt es nur einen größeren Punkt. Beansprucht Ihr die 120i länger zu 100% kann es passieren, dass diese bzw. sich der Akku aufgrund von Überhitzung abschaltet. Im Winter sicherlich eher weniger ein Problem, aber bei 30 Grad im Sommer ist mir dies bei schwerer Arbeit durchaus ein paar mal passiert. Ich denke allerdings nicht, dass dies ein NoGo ist, da es mir nur beim konstanten Durchtrennen von +- 30cm Stämmen passiert ist und kleinere Arbeiten dies nicht auslösen.
Ein weiter kleiner Kritikpunkt, welchen ich aber verstehen kann, ist das Gehäuse. Die HUSQVARNA 120i ist weitestgehend aus Kunststoff gearbeitet. Sicherlich auch so zu erwarten bei 250€ inklusive Akku. Immerhin der Kunststoff wirkt vernünftig.
Abseits dieser anderthalb Punkte bin ich aber vollkommen zufrieden. Das Wichtigste ist natürlich die Leistung.
Das einzige Limit ist hier mehr oder weniger die Blattlänge von 30cm. Blöd gesagt die 120i hat in meinem Test alles durchbekommen was nicht dicker war als das Blatt lang. Selbst dicke Baumstümpfe kann die 120i klein bekommen, auch wenn man merkt, dass diese sich hier etwas mehr mühen muss.
Primär würde ich die 120i aber natürlich für dickere Äste, Sträucher, kleine Tannen usw. empfehlen, durch welche diese auch wie Butter geht.
Bonuspunkte gibt es für die einfache Montage/Demontage und das Kettenspannen.
Kurzum Ihr sucht eine einfache, aber gute Akku-Kettensäge für kleinere Projekte im Garten? Dann kann ich die HUSQVARNA 120i nur empfehlen! Gerade der Preis von 250€ inklusive Akku ist nicht zu viel verlangt.
Hallo,
ich besitzte die 120i seit Mai 2018 und nutze sie für meinen Garten und mein Baumgrundstück. Die Säge muss im Durchschnitt weniger wie 3 Bh Gesamtlaufzeit/Jahr arbeiten. Sicher auch nicht dicke Bäume fällen.
Seit dem Kauf bis heute war sie 4 Mal defekt. 3 Mal davon ein defekter Akku. Da ich auch andere Akku-Geräte nutze weiß ich, dass man Akkus am besten immer voll geladen haben sollte, auch bei längerer Zeit des Lagerns. Darauf achte ich sehr. Dennoch wurde der Akku nach dem Aufladen und ca. 4-6 Wochen nicht Gebrauch, defekt. Das war schon einmal so. Ein anderes Mal versagte er beim Arbeiten.
Die Säge arbeitet sehr gut, wenn sie arbeitet. Allerdings bin ich sehr enttäuscht von der Qualität des Akkus.
Ich habe Husqvarna aktuell um eine kulante Regelung bzgl. des 3. Akku-Defektes gebeten. Hier warte ich noch auf Antwort.
MfG Stephan Schädel
Hallo,
ja der Akku – mal lädt er – mal nicht. Man steckt ihn nach getaner Arbeit an und will am nächsten Tag weitermachen. Es folgt die Entäuschung, weil die rote Warnlampe blinkt und der Akku vielleicht halbvoll ist. Man steckt neu an und nach 20 Sekunden blinkt es wieder. Irgendwann lädt es dann. Also nichts mit weiterarbeiten. Das ist mir mehrfach passiert. Und es war wärmer als 5°C. Das war am Anfang nie der Fall.
Aktuell funktioniert die Säge nicht und die Warnlampe blinkt permanent. Ja, da hat was geklemmt und die Säge blockiert, aber das ist längst beseitigt und die Kette/ das Antriebsrad lässt ich bewegen.
Aber wenn die Säge funktioniert, lässt es sich gut damit arbeiten.
Die Säge kostet 330 und nicht 250 Euro sie wiegt 4,7 kg und nicht 2,95 wie Hr. Barton schreibt, sie ist lauter als die Profi Akkusäge 160MSA von Stihl und sehr lang 75cm
Das schlimmste ist einfach das unerträgliche laute Kreischen (101dB ob das stimmt?)