Mit dem RoboVac 11 hat Eufy seinen ersten Staubsaugroboter nun auch nach Deutschland gebracht. Eufy nie von gehört? Das ist wenig überraschend denn Eufy ist eine recht neue Marke, hinter welcher, der eher für sehr gute Powerbanks und Ladegeräte bekannte Hersteller, Anker steckt.
Einen Staubsauger Roboter möchte ich nicht mehr in meinem Alltag missen und wenn Ihr erst einmal auch einen kennengelernt habt, dann wird dies vermutlich auch für Euch gelten.
Angefangen habe ich vor einigen Jahren mit einem Modell von Samsung, der mir auch lange Zeit treue Dienste geleistet hat. Danach bin ich auf einen iRobot Roomba 780 umgestiegenen, einem 500€+ Modell!
Dieser wurde mittlerweile vom Xiaomi Mi Robot Vacuum ersetzt. Zwischen durch hatte ich auch noch ein paar andere Modelle in den Fingern.
Daher habe ich schon ein wenig Erfahrung mit Staubsaugrobotern. Umso gespannter war ich als ich das erste mal davon gelesen habe, dass Anker einen Roboter auf den Markt gebracht hat.
Zu diesem Zeitpunkt war dieser nur in der USA erhältlich aber das hat sich mittlerweile geändert!
Daher hier nun der Test zum Eufy RoboVac 11 Staubsauger Roboter! Kann dieser überzeugen?
Lieferumfang
Der Eufy RoboVac 11 wird in einem großen braunen Karton geliefert.
In diesem finden wir eine deutsche Anleitung wie auch den Staubsauger Roboter, die Ladestation, ein Netzteil, vier „Wedel“, ein zusätzliches Set Filter und eine kleine Reinigungsbürste.
Der Anker / Eufy RoboVac 11 im Test
Der RoboVac 11 ist wie auch die meisten Konkurrenzmodelle rund geformt mit zwei „Fühlern“ auf der Front.
Das was ich als Fühler bezeichne sind zwei kleine rotierende Bürsten, die über den Sauger hinausragen und dabei helfen sollen Schmutz und Staub aus Ecken zu holen in die der Sauger ansonsten nicht passen würde.
Der Staubsauger Roboter selbst besitzt einen Durchmesser von ca. 32cm und eine Höhe von ungefähr 8,5cm.
Wie üblich gibt es auf der Front einen Stoßfänger welcher bei einem Kontakt mit einem Möbelstück den Roboter Informiert und dementsprechend umdrehen lässt.
Dieser Stoßfänger ist leicht gummiert was Möbel vor Kratzern schützen soll.
Auf der Unterseite des RoboVac 11 findet man wie üblich eine rotierende Bürste, die den Saugmotor unterstützt.
Diese Bürste lässt sich bei Bedarf entfernen und reinigen.
Der Schmutz selbst wird in einem großen Auffangbehälter am hinteren Ende des Saugers aufgefangen. Hier gibt es zwei Filterstufen. Zum einen den normalen Behälter in welchem durch ein Gitter sämtlicher großer Schmutz aufgefangen wird, wie auch einen HEPA Filter.
Dieser HEPA Filter hat keinen direkten Kontakt mit dem gröberen Schmutz wodurch dieser sich in der Praxis nicht so schnell zusetzen sollte.
Gesteuert wird der RoboVac 11 entweder über den Knopf auf der Oberseite oder über die beigelegte Fernbedienung.
Auf dem Roboter selbst befindet sich dabei nur der Start/Pause Knopf während die Fernbedienung etwas komplexer ist.
Hier könnt Ihr den RoboVac manuell steuern wie auch diverse Modi auswählen wie gereinigt werden soll (Max, Auto, Ränder, Spot) und einen Zeitplan einprogrammieren.
Rein qualitativ wirkt der Anker / Eufy RoboVac 11 vernünftig. Zwar kann dieser nicht ganz von der Massivität des Materials mit beispielsweise dem iRobot oder dem Xiaomi mithalten, aber billig fühlt sich das gute Stück auch beim besten Willen nicht an.
Saugleistung / Fahrverhalten / Intelligenz
Saugleistung, Fahrverhalten und die Intelligenz sind für mich die drei wichtigsten Punkte bei einem Staubsaugroboter.
- Saugleistung = Wie gut kann der Sauger Schmutz und Staub von diversen Böden aufnehmen?
- Fahrverhalten = Deckt der Staubsaugroboter wirklich alle Bereiche eines Raums ab oder „verheddert“ er sich in irgendeiner Ecke und vergisst den restlichen Raum? Kommt er gut mit Teppichkanten oder Türschwellen klar?
- Intelligenz = Erkennt der Staubsaugroboter Hindernisse und umfährt er diese gezielt oder fährt er beim Treffen eines Hindernisses einfach immer nur in eine andere Richtung?
Es hilft nichts wenn ein Staubsaugroboter gut saugt aber dumm wie Stroh ist und in jeder Ecke hängen bleibt, ähnliches gilt auch umgekehrt.
Wie schlägt sich hier der Eufy RoboVac 11?
Saugleistung
Beginnen wir bei der Saugleistung. Der RoboVac 11 besitzt eine rotierende Bürste auf seiner Unterseite welche relativ weiche Borsten hat und in gewissen Abständen eine Gummillippe.
Zusätzlich ist natürlich auch ein Saugmotor an Board.
Der RoboVac 11 macht einen guten Job sowohl auf Teppichen wie auch glatten Böden.
Auf glatten Böden ist die effektive Saugleistung durchaus mit der eines normalen Staubsaugers zu vergleichen. Hier spielt die etwas kleinere Saugleistung dank der rotierenden Bürste einfach keine Rolle.
Bei Teppichen und vor allem Teppichkanten sieht das etwas anders aus. Hier merkt man schon, dass der Motor weniger Power hat als bei einem klassischen Staubsauger.
Allerdings erneut dank der rotierenden Bürste macht auch der RoboVac 11 einen guten Job welcher meinem iRobot Roomba 780 nichts nachsteht.
Klar, gerade bei Tierhaaren schafft es der RoboVac 11 nicht beim einmaligen Drüberfahren 100% des Schmutzes zu entfernen, aber hier macht es die Masse.
Der Staubsauger Roboter fährt meist mehrfach über eine Stelle, zum anderen kann man diesen im Zweifel auch mehrfach pro Tag oder jeden Tag losschicken.
Dadurch baut sich keine „Schmutzmasse“ auf als wie wenn man nur alle 2-3 Tage einmal regulär durchsaugt.
Und das ist vermutlich die größte Stärke eines Staubsauger Roboter im Generellen, er fährt zu mindestens bei mir öfter als ich sonst mir die Zeit nehmen würde zu saugen.
Zudem passt der RoboVac 11 unter Sessel und die Couch (sofern diese ca. 9cm oder mehr Luft haben).
Hierdurch hat meine Wohnung eine deutlich konstantere Reinlichkeit!
Die Saugleistung lässt sich in zwei Stufen per Hand regeln. Anker gibt zudem die Saugleistung mit 1000ppa an, was ziemlich viel wäre.
Fahrverhalten
Der Eufy RoboVac 11 nutzt das „zick zack“ Fahrprinzip. Heißt es wird auf den ersten Blick kein Muster ersichtlich wie der Roboter sich bewegt. Ähnliches macht auch der iRobot Roomba 780 und die allermeisten Staubsauger Roboter.
Dabei ist der Hintergedanke das der Staubsauger einfach durch dieses „Zufalls Prinzip“ jede Stelle des Raums irgendwann mal erwischt.
Dies funktioniert auch, meist. Hier kommt es etwas auf den Aufbau Eures Raums an. Habt Ihr recht große offene Flächen dann funktioniert das Ganze gut.
Sind die Räume aber sehr groß und im schlimmsten Fall nochmals etwas verschachtelt dann kann es passieren, dass der RoboVac 11 nicht alle Bereiche gleichmäßig bearbeitet.
Hier bevorzuge ich eigentlich ganz klar das Verhalten des Xiaomi Mi Robot Vacuum. Dieser verfügt aber über deutlich mehr teure Elektronik zum ermessen des Raums weshalb vermutlich Anker/ Eufy auf dieses klassische Verhalten zurück gegriffen hat, das keine duzenden Sensoren benötigt und vermutlich von der Programmierung etwas einfacher ist.
Allerdings macht der Eufy RoboVac 11 trotzdem einen sehr guten Job welcher erneut vergleichbar ist mit dem iRobot Roomba 780.
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Teppichkanten und ähnliche Hindernisse machten dem Sauger verhältnismäßig wenig Probleme. Meine Teppiche sind ca. 1,5-2cm hoch und wurden ohne Probleme befahren.
Ähnliches gilt auf für Kabel welche meist vom RoboVac 11 verschont werden. Jedoch muss man hier etwas aufpassen, an einem quer gespannten Kabel wird der RoboVac 11 sich dennoch verheddern oder daran ziehen.
Achtet also ein wenig auf Lampen oder Ladekabel! Wenn diese aber etwas in die Ecke oder gegen die Wand gestopft sind ist das kein Problem.
WICHTIG beim ersten mal Fahren beobachtet bitte den Eufy RoboVac 11 etwas um gegeben falls eingreifen zu können, wenn er irgendwo mal etwas Probleme hat, aber das gilt so für alle Staubsauger Roboter.
Neben dem automatischen Modus gibt es auch noch einen Spot Modus in welchem der Eufy nur einen kleinen Bereich reinigt, einen MAX Modus in dem etwas intensiver gearbeitet wird und den Interessanten Kantenmodus.
In diesem fährt der Roboter nur die Ränder des Raums ab. Dies ist ein sehr praktischer Modus, da Ecken und Kanten im Automatik Modus etwas schlechter gesäubert werden und man so bei Bedarf nachbessern kann.
Intelligenz
Der Eufy RoboVac 11 ist mittelmäßig intelligent. Er erkennt zwar Hindernisse und versucht diese ein wenig zu umkreisen aber das funktioniert eher mäßig je nach Form und Größe des Hindernisses.
Zwar schreibt Eufy/Anker, dass der RoboVac 11 im Auto Modus die Raumgröße Berechnet und seinen Weg dementsprechend optimiert aber dies ist in keinem Fall mit z.B. dem Xiaomi Mi Robot Vacuum zu vergleichen.
Ich vermute das dies eher etwas Marketing Bla Bla ist.
Kurzum der Eufy RoboVac 11 sticht nicht durch eine besonders hohe „Intelligenz“ hervor, aber er ist auch nicht vollständig dumm wie einige der unter 100€ Modelle die auf dem Markt sind.
Der Staubsauger Roboter schafft es sich zudem erstaunlich gut aus Hindernissen wie z.B. Stuhlbeinen zu befreien.
Lautstärke und Akku
Beginnen wir mit dem Akku. Der Eufy RoboVac 11 verfügt über einen 38,48Wh starken Akku, welcher sich sogar durch eine kleine Klappe auf der Unterseite erreichen lässt.
Dies sind vier 18650 Zellen, die aneinander gelötet sind.
Damit schafft es der Sauger ca. eine Stunde dauerhaft aktiv zu sein. Nachdem er komplett leer ist, muss man aber mit gut 3,5- 4 Stunden rechnen ehe er die nächste Runde drehen kann.
Ich glaube am meisten hat mich die Lautstärke des Eufy RoboVac 11 überrascht. Dieser ist ziemlich leise! Deutlich leiser als ein normaler Handstaubsauger oder auch die meisten anderen Roboter Staubsauger.
Vermutlich sollte man diesen zwar dennoch nicht an einem schlafenden Baby vorbeischicken aber wir sind hier an einem Punkt angekommen wo der RoboVac z.B. beim Fernsehen nicht stören würde.
Selbst auf der höheren Stufe ist er immer noch recht leise.
Daumen hoch dafür!
Fazit zum Eufy RoboVac 11
Es gab in den letzen Jahren eine deutliche Entwicklung bei den Staubsaugrobotern. Teilweise was die Leistung angeht aber Primär betrifft diese Entwicklung den Preis.
Der iRobot Roomba 780 stellte im Jahr 2013 mit einem Kaufpreis von rund 500€ noch die Königsklasse dar.
Mittlerweile kann man ganz klar sagen, dass der 230€ Eufy RoboVac 11 eine gleiche, wenn nicht sogar leicht bessere Leistung bietet!
Dies ist aus meiner Sicht beeindruckend!
Der Eufy RoboVac 11 saugt auf glatten Böden perfekt und selbst auf Teppich immer noch gut, dazu kommt ein gutes Fahrverhalten und ein recht leiser und unkomplizierter Betrieb.
Etwas was man ansonsten, gerade bei asiatischen Marken sehr selten sieht, ist eine gute Bedienungsanleitung. Erstaunlicherweise bringt der Eufy/Anker Staubsaugroboter selbst diese mit.
Kurzum für einen Kaufpreis von 230€ kann ich den Eufy RoboVac 11 ohne Probleme empfehlen! Dieser ist ein solider Mittelklasse Staubsaugroboter.
Wer einen Oberklasse Roboter sucht, muss allerdings noch etwas drauflegen bzw. im Falle des Xiaomi Mi Robot Vacuum etwas experimentierfreudig sein.