Die kalte Jahreszeit beginnt und die Hersteller von smarten Heizkörper-Thermostaten beginnen um die Kundschaft zu kämpfen.
Mit SwitchBot betritt hier dieses Jahr ein neuer Hersteller die Bühne. Diese bieten nun auch ein Smart Radiator Thermostat an, welches sich von der Konkurrenz abhebt.
So setzt dieses zunächst auf eine lokale Bluetooth-Steuerung, kann aber mithilfe eines optionalen Hubs erweitert werden. Was bringt diese Erweiterung?
Neben einer Remote-Steuerung auch Features wie Geo-Fencing, welches beispielsweise bei anderen Herstellern wie Tado eine monatliche Gebühr kostet.
Wollen wir uns das SwitchBot Smart Radiator Thermostat im Test ansehen.
An dieser Stelle vielen Dank an SwitchBot für das Zur-Verfügung-Stellen des Thermostats für diesen Test.
Das SwitchBot Smart Radiator Thermostat im Test
SwitchBot bietet sein Smart Radiator Thermostat in verschiedenen Versionen an bzw. in verschiedenen Set-Zusammenstellungen.
Du kannst einerseits das Thermostat „Solo“ kaufen oder mit verschiedenen Steuerungseinheiten bzw. dem Hub. Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist hier der Hub optional und nicht benötigt, wenn dir die Kurzdistanz-Steuerung via Bluetooth ausreicht.
Das Thermostat selbst ist vom Design recht schlicht gehalten. Wir haben ein einfaches weißes Thermostat mit einem versteckten Display und einem Drehknopf auf der Front.
Das Display ist komplett unsichtbar, außer du betätigst den Drehknopf. Dann leuchtet dieses auf und zeigt dir die aktuelle Temperatur bzw. die eingestellte Temperatur.
Die Stromversorgung verläuft über zwei AA-Batterien. Laut Hersteller soll ein Set Batterien ca. 10 Monate reichen.
Universell kompatibel
Mit im Lieferumfang des Thermostats liegen 6 Adapter (Danfoss RA, Danfoss RAV, Danfoss RAVL, M28x1.5, Giacomini und Caleffi).
Bei meiner alten Heizung passte aber der Standard-Schraubanschluss.
Lokal via Bluetooth oder Remote via Hub
Um das SwitchBot Smart Radiator Thermostat zu nutzen, benötigst du die SwitchBot App. Grundsätzlich kannst du das Thermostat einfach via Bluetooth steuern und programmieren (Zeitplan einstellen).
Aufgrund der Bluetooth-Verbindung bist du hier aber bei der Reichweite dann eingeschränkt. Die Steuerung funktioniert nur im gleichen Raum bzw. 1-2 Räume weiter entfernt, Bluetooth-typisch halt.
Willst du dein Thermostat von „überall“ steuern und erweiterte Funktionen wie Geofencing nutzen, dann benötigst du z. B. den „SwitchBot Hub Mini Matter Enabled“.
Die SwitchBot Hubs verbinden sich via Bluetooth mit dem Thermostat und „übersetzen“ die Steuerung dann aufs WLAN. So kannst du das Thermostat von überall steuern und bist nicht auf die Bluetooth-Verbindung beschränkt.
Natürlich kann ein Hub mehrere Thermostate abdecken. Allgemein ist die Bluetooth-Reichweite des Thermostats beachtlich! Daher wird in der Regel ein zentral positionierter Hub eine mittelgroße Wohnung abdecken können.
Die SwitchBot App
Die SwitchBot App ist recht klassisch gestaltet und generell sehr unproblematisch. So würde ich sagen, dass SwitchBot-Produkte auch von „Anfängern“ gut nutzbar sind.
So findest du auf der Startseite eine Übersicht über alle verbundenen Smart-Home-Produkte, wie auch eine kleine „Vorschau“ des Status.
In diesem Fall wird angezeigt, was die Zieltemperatur und was die eingestellte Temperatur ist.
Dies hilft, die Übersicht zu bewahren, gerade wenn du mehrere Thermostate hast. Tippst du die entsprechende Kachel an, landest du in den erweiterten Einstellungen. Hier kannst du das Thermostat manuell steuern, aber auch vor allem einen Zeitplan hinterlegen.
So wird es in der Regel am meisten Sinn machen, das Thermostat über solch einen Zeitplan zu steuern.
Hier kannst du beispielsweise einstellen, dass von 9 bis 12 Uhr auf 20 Grad geheizt werden soll, von 12 bis 18 Uhr auf 18 Grad usw.
Nur glatte Werte!
Grundsätzlich scheint die Temperaturmessung am Thermostat ausreichend genau zu sein, allerdings kann das Thermostat anscheinend nur glatte Werte messen bzw. zeigt diese an!
Es wird also z. B. nur 17 Grad, 18 Grad, 19 Grad usw. angezeigt.
Ebenso kannst du auch nur glatte Werte für die Temperatur einstellen, also beispielsweise eine Temperatur von 19,5 Grad lässt sich nicht einstellen, nur 19 oder 20 Grad.
Das halte ich klar für einen Schwachpunkt an diesem System. Klar, in der Praxis treffen Thermostate die Werte eh nie so genau, aber eine 0,5-Grad-Abstufung wäre schon gut gewesen.
Externe Temperaturmessung möglich
Was erfreulicherweise geht, ist die Verknüpfung mit gesonderten Temperatursensoren. So bietet SwitchBot diverse Temperatur- und Raumluft-Messgeräte an, wie z. B. den Meter Pro https://techtest.org/der-switchbot-meter-pro-im-test-smart-home-co2-messung/
Anstelle nach dem internen Temperatursensor zu steuern, kann das Thermostat auch den Temperatursensor in diesen Modulen nutzen.
Gerade bei größeren Räumen kann das sehr sinnvoll sein, denn hier gibt es meist eine recht große Abweichung zwischen der Temperatur am Heizkörper und in der Mitte des Raums.
In der Praxis
In der Praxis hat das SwitchBot Smart Radiator Thermostat bei mir erwartungsgemäß gut funktioniert.
So arbeitet dieses recht klassisch: Die Temperatur fällt unter den eingestellten Wert, dann wird das Ventil geöffnet. Dabei hatte das Thermostat auch mit meinen alten Heizkörpern keine Probleme, der Motor scheint also ausreichend kräftig.
Dabei arbeitet das Thermostat auch erstmal komplett autark vom Internet. Selbst bei einem kompletten Internetausfall lässt es sich noch manuell steuern bzw. es arbeitet seinen Zeitplan ab, was nicht selbstverständlich ist.
Das Einzige, was ich zu kritisieren hätte, wäre die etwas grobe Abstufung. Bist du jemand, der die Temperatur präzise auf 0,x Grad eingestellt haben möchte, dann bist du hier nicht ganz richtig.
Allerdings hatte das Thermostat bei mir an sich relativ fein reagiert bzw. ich habe zu meinen Zigbee-Thermostaten keinen Unterschied gespürt, auch wenn dieses die Temperatur nur in ganzen Zahlen misst.
Das Geofencing, also das automatische Ein-/Ausschalten des Thermostats, wenn du gehst oder kommst, läuft über eine Wenn-Dann-Regel, die du anlegen musst.
Etwas „komplizierter“, aber soweit funktionierend, im Zusammenspiel mit dem Hub.
Fazit
Das Fazit zum SwitchBot Smart Radiator Thermostat ist durchaus gemischt. Einerseits haben wir hier eine durchaus interessante und auch günstige Alternative zu etablierten Anbietern wie Tado. Der modulare Aufbau ist clever gelöst und der Verzicht auf einen zwingend benötigten Hub ist durchaus sympathisch.
So funktioniert das Thermostat zunächst einmal komplett autark via Bluetooth. Die Reichweite ist hier durchaus beachtlich und du kannst das Thermostat problemlos aus 1-2 Räumen entfernt steuern. Erst wenn du erweiterte Funktionen wie Remote-Steuerung oder Geofencing benötigst, brauchst du den optionalen Hub. Und hier zeigt SwitchBot eine durchaus kundenfreundliche Politik, denn Features wie Geofencing kosten keine monatliche Gebühr, anders als bei der Konkurrenz.
Die universelle Kompatibilität ist ebenfalls ein Pluspunkt. Die 6 mitgelieferten Adapter decken die meisten Heizkörper ab und der Motor ist ausreichend stark, auch für ältere Systeme.
Allerdings hat das SwitchBot Thermostat auch eine wichtige Schwäche: Die fehlende 0,5-Grad-Abstufung. Du kannst nur ganze Grade einstellen und auch die Temperaturanzeige erfolgt nur in ganzen Zahlen.
Die SwitchBot App ist erfreulich unproblematisch und auch für Einsteiger gut nutzbar. Die Möglichkeit, externe Temperatursensoren einzubinden, ist praktisch und kann gerade bei größeren Räumen durchaus sinnvoll sein.
Unterm Strich ist das SwitchBot Thermostat ein gutes, wenn auch nicht ganz perfektes Produkt. Ich sehe dieses vor allem interessant für Nutzer, die schon im SwitchBot-Ökosystem unterwegs sind. Hier ist dieses mit rund 40 € absolut in Ordnung und sicherlich die sinnvollste Möglichkeit für die smarte Heizkörpersteuerung.