Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) im Test: Hohe Auflösung und Farbraumabdeckung im Fokus

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Ein Grafiktablett ist etwas Tolles, gerade für Künstler, aber auch für Fotografen. Hier gibt es einige Optionen im Handel. Einer der spannendsten Hersteller ist Huion, welcher ein großes Sortiment mit vielen verschiedenen Modellen anbietet.

Eins der neuesten Modelle ist das Kamvas Pro 13 (2.5K). Hierbei handelt es sich um ein 13 Zoll USB-C Grafiktablett mit Display. Und dieses Display liest sich auf dem Papier sehr gut!

So haben wir hier eine Auflösung von 2560 x 1600, was auf 13 Zoll für ein sehr scharfes Bild sorgen sollte, sowie eine sRGB Farbraumabdeckung von satten 145%. Damit ist dieses in der Theorie besser als viele Notebook-Displays. Aber wie gut ist das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) in der Praxis? Finden wir es heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an Huion für das Zur-Verfügung-Stellen des Grafiktabletts.

 

Das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) im Test

Das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) setzt auf ein recht klassisches Design für ein Grafiktablett. So haben wir ein flaches Board mit Display auf der Oberseite und Steuerungstasten am Rand.

Dabei ist das Display durch Glas geschützt und das Gehäuse besteht aus Metall. Hierdurch fühlt sich das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) vergleichsweise hochwertig und massiv an. So bringt das Tablet 1 kg auf die Waage, was vergleichsweise viel für ein Grafiktablett ist. Die Dicke liegt bei 10 mm, was angenehm ist.

Spannend sind die Anschlüsse des Huion Kamvas Pro 13 (2.5K), denn hier haben wir zunächst nur 2x USB-C. Allerdings hast du in der Praxis einige Optionen, um das Tablet anzuschließen, denn es liegen einige Adapterkabel im Lieferumfang bei:

  • USB-C zu USB-C Kabel
  • USB-C zu HDMI, 2x USB-A Kabel
  • USB-C zu USB-A Kabel

Hast du ein Notebook mit USB-C-Ausgang, dann stehen die Karten gut, dass du das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) einfach über ein Kabel verbinden kannst. Über diese eine USB-C-Verbindung werden das Display-Signal, der Strom für das Tablet und auch die Daten für die Eingabe übertragen. Viel einfacher kann es nicht gehen!

Hat dein PC kein USB-C mit Display-Signal, kannst du das „Splitter-Kabel“ nutzen, welches auf HDMI und 2x USB-A endet. Einer der USB-A-Stecker wird dabei für die Stromversorgung genutzt und der zweite USB-A-Stecker für die Datenverbindung.

Hast du wiederum ein “Low Power” Gerät wie ein Tablet oder Smartphone, und ja, das Kamvas Pro 13 lässt sich auch an einigen Smartphones nutzen, kannst du den 2. USB-C-Port in Kombination mit dem beiliegenden USB-C-zu-A-Kabel nutzen, um das Tablet mit Strom zu versorgen.

Die Anschluss-Flexibilität ist damit hervorragend! Toll ist auch, dass bereits alle Kabel für so ziemlich alle Geräte-Kombinationen beiliegen. Am besten und einfachsten funktioniert das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) jedoch mit einem Notebook mit einem USB-C- bzw. Thunderbolt 3/4-Port.

 

Mit klappbarem Ständer

Der Lieferumfang des Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) zeigt sich auch abseits der Anschlusskabel stark.

So liegt auch ein Ständer im Lieferumfang bei, welcher ein Winkeln des Tablets für eine komfortable Nutzung erlaubt.

 

Das Display

Sicherlich der wichtigste Faktor beim Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) ist das Display.

  • 13,3 Zoll
  • 2560 x 1600
  • 16:10 Format
  • IPS Panel
  • 1200:1 Kontrast
  • 220 cd/m²
  • 145% sRGB

Auf dem Papier liest sich das Display auch wirklich gut! Wir haben eine hohe Auflösung, gerade wenn wir das 13-Zoll-Format bedenken, sowie eine theoretisch sehr hohe Farbraumabdeckung. 145% sRGB ist beachtlich! Das einzige, was sich nicht so gut liest, ist die Helligkeit von lediglich 220 cd/m².

 

Starke Schärfe und matte Oberfläche

Wir haben mit 2560 x 1600 Pixeln auf 13 Zoll eine recht hohe Pixeldichte von 227 PPI, was beachtlich ist! Entsprechend ist das Display erst einmal sehr scharf, was wichtig ist, denn ein Grafiktablett betrachtest du in der Regel noch aus einer geringeren Distanz als ein Notebook-Display.

Auch praktisch sieht das Display sehr schön scharf aus, wenn auch nicht extrem brillant. Dies liegt daran, dass wir hier eine leicht matte Oberfläche haben. Das Glas des Displays ist für ein besseres Stiftgefühl leicht geätzt. Dies ist hier allerdings verglichen mit anderen Grafiktabletts, die ich in den Fingern hatte, noch relativ dezent.

 

Herausragende Farbraumabdeckung

Ein sehr wichtiges Merkmal für die Qualität eines Displays ist, wie gut diverse Farbräume abgedeckt werden. Hier wirbt Huion mit satten 145% Abdeckung des sRGB-Farbraums! Dies wäre herausragend.

Im Test erreichte das Kamvas Pro 13 (2.5K) satte 100% sRGB, 96% AdobeRGB und 99% DCI-P3. Wichtig: Mein Messgerät misst keine Werte über 100%. Dies sind hervorragende Werte! Solch eine gute Farbraumabdeckung erreichen viele große „Profi“-Monitore kaum. Lediglich eine Handvoll Modelle schaffen solche Werte. Huion hat also offensichtlich wirklich ein sehr gutes Panel gewählt.

 

Sehr gute Kalibrierung

Aber wie steht es um die Kalibrierung? Diese kann bei der Fotobearbeitung fast noch wichtiger sein als eine gute Farbraumabdeckung.

Im Schnitt erreichte das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) eine Delta E Abweichung von 1 und 1,91 im Maximum. Damit ist das Grafiktablett als sehr gut kalibriert einzustufen. Im Allgemeinen gilt ein Delta E von unter 2 als „farbakkurat“.

 

Kontrast des Huion Kamvas Pro 13 (2.5K)

Das Kamvas Pro 13 (2.5K) setzt auf ein IPS-Panel. IPS-Panels haben in der Regel einen Kontrast im Bereich 1:1000. Huion wirbt mit einem Kontrast von 1:1200, was für ein IPS-Panel leicht überdurchschnittlich wäre.

Im Test erreichte das Grafiktablett einen Kontrast von 1:1010, was ziemlicher Standard für ein IPS-Display ist.

 

Helligkeit, die Schwäche

Huion wirbt mit einer Helligkeit von 220 cd/m², was schon vergleichsweise wenig ist. Leider konnte ich sogar nur 180 cd/m² im Test messen. Dies ist ausreichend, da du in der Regel sehr dicht an einem Grafiktablett sitzt und das meist auch in einem Innenraum.

Dennoch wäre etwas mehr “Strahlkraft” schön gewesen. Warum ist das Display nicht heller? Ich denke, dies ist ein Nachteil der USB-Verbindung, welche die Leistungsaufnahme in diesem Fall auf 10 W limitiert. Das Tablet nimmt in der Praxis +- 9 W auf, ist also schon dicht an dem 10 W Limit.

 

Mit OSD

Das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) besitzt auch ein eigenes Menü. Um dieses zu erreichen, musst du den Einschalter lange gedrückt halten, bis dieses auftaucht. Das OSD lässt sich dann mit dem Stylus bedienen.

 

Kein Touch!

Wichtig: Das Kamvas Pro 13 (2.5K) besitzt keinen Touchscreen! Das Display lässt sich nur über den Stylus bedienen.

 

Der Stylus

Wie gut ist der Stylus des Kamvas Pro 13 (2.5K)? Dieser setzt zunächst auf die EMR-Technologie und verfügt über 8192 Druckstufen. EMR bedeutet, dass der Stift über keine interne Batterie verfügt, sondern über das Display “versorgt” wird. Es handelt sich hier also schon um einen aktiven Stylus. Dieser verfügt auch über zwei Tasten, welche du über die Huion App belegen kannst. Selbiges gilt auch für die Tasten am Tablet selbst.

Huion wirbt auch mit einer besonders guten Reaktionszeit des Displays auf den Stift. Dies kann ich allerdings nur bedingt bestätigen. Ja, das Display reagiert schnell auf den Stylus, aber bei sehr schnellen Bewegungen hängt der Strich schon noch etwas hinter der Spitze her. Hier ist das Kamvas Pro 13 (2.5K) auf einem guten Level, aber etwa auf dem gleichen wie die große Konkurrenz.

Wo mir das Kamvas Pro 13 (2.5K) positiv aufgefallen war, war bei der Drucksensitivität. Diese war bei mir wirklich sehr gut und der Stift hat sehr fein auf Änderungen des Drucks reagiert. Allgemein war auch das Stiftgefühl sehr positiv! Ich mag die Form des Huion Stylus und auch das Gefühl auf dem Display war angenehm. Auf einer Skala von “gleitend” bis “kontrolliert/texturiert” ist das Kamvas Pro 13 (2.5K) etwas mehr Richtung gleitend ausgerichtet. Allerdings haben wir hier schon deutlich mehr Kontrolle als beispielsweise bei einem Apple Pencil, der über ein glattes iPad-Display fährt.

Die Präzision des Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) war etwas schwankend. Gerade in der Bildmitte und nach einer Kalibrierung war diese perfekt. Allerdings kann die Präzision nach einer Weile gerade am Bildrand etwas nachlassen. Hier hilft dann eine erneute Kalibrierung. Dann ist das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) wieder absolut präzise. Damit kann ich das Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) grundsätzlich für Fotobearbeitung wie auch fürs Zeichnen als sehr gut geeignet bezeichnen.

 

Fazit

Sicherlich das Highlight am Huion Kamvas Pro 13 (2.5K) ist das Display. Ja, dieses könnte etwas heller sein, aber abseits davon ist die Bildqualität hervorragend!

Wir haben zunächst mit 2560 x 1600 Pixel auf 13,3 Zoll eine sehr gute Schärfe. Dabei ist die Farbdarstellung hervorragend! So erreichte das Tablet im Test 100% sRGB, 96% AdobeRGB und 99% DCI-P3 Farbraumabdeckung, wie auch eine gute Kalibrierung vom Werk aus. Auch der Kontrast war mehr als in Ordnung für ein IPS-Panel.

Selbst die Helligkeit, welche mit 180 cd/m² wahrlich nicht gewaltig ist, reicht meist in Innenräumen aus, auch wenn ich klar etwas mehr Helligkeit bevorzugt hätte. Dies ist aber sicherlich eine Limitierung, welche auch an der USB-C-Verbindung liegt. So kann das Grafiktablett, sofern von deinem PC/Notebook unterstützt, mit lediglich einem USB-C-Kabel verbunden werden. Über dieses eine USB-C-Kabel wird das Tablet mit Daten, Bildsignal und Strom versorgt. Entsprechend darf der Stromverbrauch auch nicht zu hoch ausfallen, was dann die Helligkeit limitiert.

Sollte dein PC kein USB-C haben, kein Problem, ein passendes Adapterkabel auf HDMI liegt bei.

Die Eingabe via Stylus funktioniert ebenfalls gut und auch sehr präzise, sofern du dieses in gewissen Intervallen kalibrierst. Ich würde dabei das Tablet primär für Fotobearbeitung wie auch fürs Zeichnen empfehlen und weniger für Handschrift, was aber natürlich auch möglich ist.

Huion Kamvas Pro 13 (2.5K)
Positiv
Hohe Auflösung: 2560 x 1600 Pixel auf 13,3 Zoll sorgt für eine sehr gute Schärfe.
Exzellente Farbraumabdeckung: 100% sRGB, 96% AdobeRGB und 99% DCI-P3.
Gute Kalibrierung: Delta E Abweichung von 1 und 1,99 im Maximum, farbakkurat
Vielseitige Anschlussmöglichkeiten: Zwei USB-C-Ports, mitgelieferte Adapterkabel für verschiedene Geräte.
Einfache Verbindung: Über ein USB-C-Kabel werden Bildsignal, Strom und Daten übertragen.
Mitgelieferter Ständer
Negativ
Keine Touchfunktion
Geringe Helligkeit (Helligkeit könnte durch die USB-C-Stromversorgung limitiert sein)
Regelmäßige Kalibrierung erforderlich
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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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1 Kommentar

  1. der beitrag ist ja etwas älter…aber beim bildbearbeiten und bei einer kalibrierung SRGB…arbeitet man eh nicht mit mehr als 120 helligkeit…so sind auch viele profile bei druckanbieter ausgelegt….steh z.b. bei den einstellungen von whitwall und saal digital.

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