Mit dem ARCTIS NOVA 5 bietet SteelSeries ein neues “plattformübergreifendes” Gaming-Headset an. Wie ist das gemeint? Wir haben hier ein kabelloses Headset, das neben einem klassischen 2,4 GHz Funkempfänger auch Bluetooth unterstützt. Dadurch kannst du das ARCTIS NOVA 5 mit deinem PC, Playstation, Nintendo Switch, Smartphone und sogar VR-Headsets wie dem Meta Quest nutzen.
Zudem soll das Headset “unglaublich detaillierte Klangwelten mit kristallklaren Höhen, präzisen Mitten und tiefen Bässen” liefern, sowie eine sehr gute Akkulaufzeit von bis zu 60 Stunden. Wollen wir uns das SteelSeries ARCTIS NOVA 5 einmal im Test ansehen! An dieser Stelle vielen Dank an SteelSeries für das Zurverfügungstellen des Headsets für diesen Test.
Das SteelSeries ARCTIS NOVA 5 Wireless im Test
Das NOVA 5 setzt auf das bekannte SteelSeries-Design. So ist das Headset einerseits sehr dezent gestaltet, wirkt aber auch zugegeben nicht wie ein “Premium”-Kopfhörer, was unter anderem an dem vergleichsweise einfachen Kunststoff liegt.
Was ich aber sehr am SteelSeries ARCTIS NOVA 5 Wireless schätze und auch allgemein an den meisten SteelSeries-Headsets, ist die Größe. Das NOVA 5 ist kein großer Brocken, der auf deinem Kopf sitzt – ganz im Gegenteil.
Das Headset ist für ein kabelloses Modell vergleichsweise leicht und “luftig”. Überraschend, gerade wenn wir bedenken, dass das Headset eine Akkulaufzeit von bis zu 60 Stunden hat! Dabei verzichtet das ARCTIS NOVA 5 auf Dinge wie RGB-LEDs.
Es gibt lediglich eine Status-LED und eine LED am Mikrofon, die anzeigt, ob dieses aktiv ist oder nicht. Geladen wird das Headset natürlich über einen USB-C-Port.
Ausziehbares Mikrofon
Eine Besonderheit einiger SteelSeries-Headsets ist das Mikrofon, das sich einfahren lässt. Dies ist auch bei dem ARCTIS NOVA 5 der Fall.
So lässt sich das Mikrofon komplett einfahren, wenn du es nur als Kopfhörer in der Öffentlichkeit nutzen willst.
2,4 GHz und Bluetooth
Im Lieferumfang des ARCTIS NOVA 5 liegt ein kleiner USB-C-Empfänger bei. Das Headset unterstützt allerdings auch alternativ Bluetooth. Eine “kabelgebundene” Nutzung, also einfach über den USB-C-Port zu verbinden, ist leider nicht möglich.
Starker Tragekomfort
Einer der größten Pluspunkte am SteelSeries ARCTIS NOVA 5 Wireless ist der Tragekomfort. So ist das Headset für ein kabelloses Modell relativ leicht und kompakt. Dabei setzt SteelSeries auf ein schwebendes Kopfband sowie Ohrpolster aus einem recht luftdurchlässigen Stoff. Zwar sind die Ohrmuscheln nicht riesig, aber ich finde dennoch, dass das Headset einen hervorragenden Job beim Tragekomfort macht!
So wirkt das Headset nicht zu schwer oder zu warm. Die Polsterung könnte für meinen Geschmack noch ein paar Millimeter dicker sein, aber das Headset macht hier schon einen fantastischen Job. Ich würde sagen, dies ist eines der bequemsten kabellosen Gaming-Headsets.
Klang stark anpassbar
Über die SteelSeries-App bzw. Desktop-Anwendung lässt sich der Klang des ARCTIS NOVA 5 stark anpassen. So findet sich hier ein umfangreicher EQ und andere Einstellungen.
Der EQ ist sehr umfangreich und bietet auch Profile für diverse Spiele wie CS2 usw. Diese Profile klingen neutral betrachtet nicht so gut, verstärken aber beispielsweise Frequenzen für Schritte usw.
Klang des SteelSeries ARCTIS NOVA 5
Aber wie klingt nun das ARCTIS NOVA 5? Von Haus aus überraschend “unaufgeregt”. So ist das Headset relativ neutral abgestimmt. Wir haben einen guten Bass, der aber auch von Haus aus nicht “hervorsticht”. Ähnliches gilt auch für die Mitten und Höhen.
Das NOVA 5 klingt gut, aber wirklich sehr neutral und sehr gut ausbalanciert. Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Aber wenn wir bedenken, dass ein großer Teil dieses Headsets die Klanganpassung über Profile ist, macht dies Sinn. Denn so kannst du den Klang des Headsets ein gutes Stück verändern. Gerade wenn du Musik mit dem ARCTIS NOVA 5 hören willst, würde ich empfehlen, ein EQ-Profil mit einem Hauch mehr Bass und Höhen zu nutzen, denn dies tut dem Headset richtig gut!
Damit bekommt das ARCTIS NOVA 5 um einiges mehr “Druck” und Dynamik, was das Headset auch sehr gut umsetzt. Mit ein paar EQ-Anpassungen kann das NOVA 5 auch in Musik hervorragend klingen. So kann das Headset durchaus einen kräftigen und satten Bass liefern. Das EQ “Immersion” oder “Deep Bass” verwandelt das NOVA 5 in Musik in ein völlig anderes Erlebnis! Sicherlich liegt aber der Fokus dieses Headsets auf dem Gaming-Bereich. Selbst ohne die besonderen Profile stellt das Headset Schritte und ähnliche Geräusche sehr gut hörbar dar, aufgrund der recht neutralen Klangwiedergabe.
Mit den speziellen Profilen wird dies aber nochmals etwas verstärkt, beispielsweise dem Profil für CS2. Hiermit klingt das Headset „furchtbar“, aber es werden halt die Frequenzbereiche angehoben, in denen Schritte und andere Geräusche ablaufen, die hierdurch besser hörbar sind, auf Kosten des generellen Klangs.
Mehrere Audio-Geräte
Spannenderweise wird das NOVA 5 über den USB-C-Empfänger nicht nur als ein Headset erkannt, sondern gleich von Windows als vier verschiedene Audiogeräte.
So kannst du jedem dieser Audiogeräte ein eigenes EQ-Profil zuordnen und beispielsweise “Chat-Klänge” von Discord über ein anderes EQ-Profil laufen lassen als Musik und Games.
Virtueller Raumklang
Natürlich bringt die SteelSeries-Software auch die Möglichkeit für virtuellen Raumklang mit. Dies wird hier Spatial Audio genannt.
Klang via Bluetooth etwas sauberer
Was mich etwas überrascht hat, war der Klangunterschied zwischen dem 2,4 GHz USB-Empfänger und Bluetooth. So klingt das Headset via Bluetooth besser?! Etwas, was ich so nicht erwartet hätte. Über den 2,4 GHz-Empfänger neigt das Headset etwas zum Ausfransen der Höhen, als gäbe es hier eine leichte Kompression. Etwas verbessern konnte ich dies, wenn ich in Windows die “Signalverbesserung” deaktiviert habe. Via Bluetooth klang das Headset tendenziell etwas “sauberer” und brillanter. Mehr als überraschend und auch etwas schade, denn via Bluetooth hat die Software von SteelSeries keinen Zugriff auf das Headset.
Überdurchschnittliches Mikrofon
Viele kabellose Gaming-Headsets haben sehr schlechte Mikrofone. Erfreulicherweise zählt das des NOVA 5 nicht dazu.
So liefert das Headset eine sehr klare und saubere Mikrofonqualität, ohne zu große Kompression oder Artefaktbildung. Zwar würde ich das Headset jetzt nicht für professionelle Aufnahmen nutzen, aber das Mikrofon gehört schon zu den besseren.
Fazit
Es gibt in der Praxis sehr viel am SteelSeries ARCTIS NOVA 5 Wireless zu mögen. So ist das Headset vor allem sehr alltagstauglich! Wir haben einen sehr guten Tragekomfort. Das Headset ist nicht zu warm auf den Ohren und für ein kabelloses Modell relativ “leicht und luftig”. Hinzu kommt die sehr gute Akkulaufzeit und das generell unaufdringliche und problemlose Verhalten des Headsets. Grundsätzlich klingt das NOVA 5 dabei auch gut. Allerdings verlässt es sich relativ stark auf die umfangreichen EQ-Einstellungen.
Von Haus aus klingt das Headset sehr neutral und unaufgeregt. Ich gehöre zu den Menschen, die etwas mehr Bass mögen, entsprechend machte mir Musik mit dem Headset primär über das entsprechende EQ-Preset so richtig Spaß. Hier kann das Headset dann auch durchaus richtig Laune machen mit einem guten Schuss Bass und “Druck”. Dabei ist aber dennoch Gaming die größte Stärke des Headsets. So lassen sich Schritte usw. gut heraushören, auch ohne weitere Einstellungen. Mit den diversen EQ-Profilen für Spiele und dem virtuellen Raumklang erhältst du einen klaren Vorteil! Allerdings ist hier auch nicht alles “perfekt”. So ist in den oberen Höhen ein leichtes Ausfransen wie von einer Kompression zu hören. Spannenderweise nur über den USB-C-Empfänger.
Via Bluetooth war der Klang absolut sauber. Nicht dramatisch, aber bei einem 100€+ Headset doch etwas zu kritisieren. Positiv wiederum war das Mikrofon. Hier rechne ich bei kabellosen Headsets immer mit dem Schlimmsten, aber für ein kabelloses Headset war das NOVA 5 hier richtig gut. Kurzum, ja das SteelSeries ARCTIS NOVA 5 ist aus meiner Sicht empfehlenswert. Vor allem aufgrund der Alltagstauglichkeit und des Tragekomforts.
Ich nutze das Corsais HS 80 Max. Das hat mit vor geraumer Zeit ein Gamerkollege empfohlen. War seinerzeit nicht ganz billig, ist aber mittlerweile für den gleichen Preis wie das oben beschriebene Headset erwerbbar. Ich mag den schlichten Look und den Tragekomfort. Der Sound ist ebenfalls prima, Mikrofon nutze ich nicht, klingt aber ok.