VOLTERO bietet mit der PS24 eine High End Powerstation an! Diese fasst satte 2200Wh und bietet über vier Steckdosen 2400W konstante Leistung.
Hinzu kommen 4x USB A Ports, 2x USB C Ports und diverse DC Ausgänge. Das ganze kommt aber auch zu einem kräftigen Preis. So verlangt VOLTERO derzeit rund 1700€ für die Powerstation, was aber mit vergleichbaren Modellen eigentlich in Ordnung geht.
Aber natürlich nur dann, wenn auch die Leistung stimmt. Schauen wir uns genau dies im Test an! Kann die Powerstation überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an VOLTERO für das zur Verfügung stellen der PS24 für diesen Test.
Die VOLTERO PS24 Powerstation im Test
Die VOLTERO PS24 ist ein ziemlicher Brocken! Suchst Du eine Powerstation für den regelmäßigen Transport, dann ist diese vielleicht nicht die beste Wahl.
So bringt die PS24 satte 20,7 KG auf die Waage und misst 420 x 270 x 313 mm. Diese Werte sind aber im Anbetracht der Kapazität von 2200Wh auch nicht übermäßig hoch.
Erfreulicherweise ist die Haptik bzw. die Verarbeitungsqualität auch überdurchschnittlich. So wirkt die PS24 ein Stück wertiger als die anderen VOLTERO Powerstations. Vermutlich einfach, da der Kunststoff hier eine größere Last tragen muss.
Aufgrund des hohen Gewichts nutzt VOLTERO auch gleich zwei Tragegriffe, eine gute Entscheidung! So blöd es klingt, mit gefällt gut, dass die Oberseite der Powerstation flach ist! Dies erlaubt es beispielsweise Powerbanks, Smartphones, Notebooks usw. auf die Powerstation zu legen. während Du diese lädst.
Die Ausgänge der Powerstation finden wir auf der Front, genau wie alle Tasten und das Display. Die Eingänge sind allerdings an der Seite unter einer Klappe angebracht. Hier finden wir gleich vier Ports.
So liegen mit im Lieferumfang der VOLTERO PS24 gleich zwei Netzteile, wie auch vier Solarpanel Adapterkabel. Ja Du kannst bis zu vier Solarpanels mit der Powerstation verbinden.
Anschlüsse der VOLTERO PS24
Folgende Anschlüsse besitzt die VOLTERO PS24:
- 4x 230V Schuko-Steckdose mit maximal 2400W konstanter Leistung (5000W Spitzenleistung)
- 3x USB A Quick Charge 3.0 18W
- 1x USB A 5V/2,4A
- 2x USB C – Power Delivery 60W
- 2x DC Ausgang 12V/10A
- 1x KFZ “Zigarettenanzünder” Ausgang 12V/10A
Dies ist an sich eine Ausstattung, die dicht an perfekt ist! 4x Steckdosen, 4x USB A und 2x USB C, genau wie ein Zigarettenanzünder Anschluss für Kühlboxen usw. ist super!
Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann dass die USB C Ports “nur” 60W haben und nicht 100W.
Die Powerstation besitzt gleich vier Eingänge!
- 2x 7909 DC Eingänge (bis zu 200W)
- 2x Anderson Inputs (bis zu 500W)
Die beiden 7909 DC Eingänge sind für die beiden Netzteile die mit im Lieferumfang liegen. Allerdings kannst du über alle vier Ports auch Solarpanels verbinden.
Mit im Lieferumfang liegen vier Adapterkabel auf normale MC4 Stecker! Du kannst mit der VOLTERO PS24 Standard Solarpanels mit 12-45V nutzen!
Mit LiFePO4 Akkuzellen
Die PS24 setzt auf LiFePO4 Akku Zellen (19,2V, 6 Zellen in Reihe). Aber was ist LiFePO4? LiFePO4 steht für Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator, welche eine aktuelle Akkutechnologie ist.
LiFePO4 Akkus haben verglichen mit Lithium Ionen Akkus einige Vorteile, aber auch Nachteile.
Auf Seiten der Vorteile haben wir primär:
- Eine deutlich höhere Haltbarkeit (2000+ Zyklen)
- Eine höhere Sicherheit
LiFePO4 Akkus haben eine sehr hohe Zyklenleistung. Ich konnte bei Voltero keine Angabe zur Zyklenfestigkeit finden, aber bei bei solchen Akkus ist 2000 das Minimum, die meisten Akkus kommen aber auf +- 3000 Zyklen, was verglichen mit den 500-1000 von normalen Lithium Ionen Akkus schon ein dickes Ding ist!
Zudem sind LiFePO4 Akkus deutlich “robuster”. Diese können weniger leicht in Flammen aufgehen bzw. gar nicht. LiFePO4 können sich nicht selbst entzünden, was diese um einiges sicherer macht als Lithium Ionen Akkus.
Allerdings hat dieser Akku Typ auch Nachteile. So sind LiFePO4 Akkus bei gleicher Kapazität größer und schwerer als Lithium Ionen Akkus.
Zudem dürfen LiFePO4 Akkus nicht bei unter 0 Grad geladen werden. Dennoch ist dies für Powerstations die ideale Akku-Technologie.
Das Display
Auf der Front der Powerstation findest Du ein großes Display. Dieses zeigt dir folgende Informationen an:
- Akkustand in %
- Verbliebene Ladedauer / Restlaufzeit
- Leistung in Watt eingehend
- Leistung in Watt ausgehend
- Welche Anschlüsse gerade aktiv sind
- Fehler Codes
Dieses ist nicht übermäßig aufwändig, aber es macht was es soll. Die Genauigkeit der angezeigten Werte war Ok, aber auch nicht ganz “on point”. Ich hatte eine Abweichung von ca. 10%, meist nach unten hin.
Auch zeigt das Display, wenn die Powerstation zu 100% voll ist, keine “Eingangsleistung” mehr an, auch wenn diese gerade noch lädt (beispielsweise beim parallelen Laden/Entladen). Erst wenn der Ladestand auf 99% oder niedriger sinkt, werden wieder Werte angezeigt.
Du wirst bei der PS24 oft den Fehlercode E02 sehen. E02 bedeutet aber einfach “Akku Leer”.
Wie testet techtest.org Powerstations?
Ich habe mittlerweile für Techtest.org mehr als ein duzend Powerstations getestet. Neben der ersten optischen Betrachtung und Einschätzung nimmt vor allem das Testen der Kapazität viel Zeit ein.
Hierbei lade ich die Powerstation wahlweise über das beiliegende Netzteil oder via KFZ Netzteil zunächst auf. Dies meist an einer kleinen Off-Grid Solaranalge im Techtest-Büro, um ein wenig Energie zu sparen.
Anschließend wird die Powerstation über die diversen Ports und Anschlüsse entladen, wieder geladen usw. Dabei messe ich die Energie (in Wh) welche ich aus der Powerstation entnehmen kann, ehe diese sich abschaltet. Diese Messungen wiederhole ich bei unterschiedlichen Leistungsstufen, an AC und DC Ports usw.
Während des Tests wird so eine Powerstation zwischen 5 und 15 Zyklen machen.
Als Messgerät für die AC Messungen kommt das UNI-T UT230B-EU zum Einsatz, wie auch das ATORCH AC3680W. Für die DC Messungen nutze ich die ATORCH DLB-600W 200V 40A DC Elektronische Last und weitere Messgeräte wie das Power-Z KM003C oder das ATORCH AT24.
Parallel teste ich, ob die verschiedenen Anschlüsse auch ihre Leistungswerte einhalten können. Zudem logge ich Ladezeiten und benötigte Energie für das Laden zwischen den einzelnen Entladevorgängen mit, um später die Ladeeffizienz berechnen zu können.
Anschließend folgt ein Praxis Test, wie auch ein Test der “USV” Eigenschaften.
Die Kapazität
Voltero verspricht bei der PS24 eine Kapazität von 2200 Wh. Folgendes konnte ich messen:
Wh | % der HA | |
DC 12V/5A | 1999 | 91% |
USB C 60W | 1934 | 88% |
AC 300W | 2016 | 92% |
AC 1800W | 1964 | 89% |
Die Kapazität schwankt in meinem Test zwischen 1934 Wh und 2016 Wh, was ein sehr gutes Ergebnis ist!
Die Kapazitätsangabe bei Powerbanks und Powerstations bezieht sich in 99% der Fälle auf die Kapazität der Akkuzellen im Inneren. Also hier werden wir 2200 Wh LiFePO4 Zellen haben. Allerdings ist das Entladen nicht zu 100% effizient!
So benötigt die Elektronik, das Display, der Lüfter usw. auch Energie, was die Effizienz senkt. Daher kannst Du auch damit rechnen, dass ein super langsames Entladen, beispielsweise bei 10W über die Steckdosen, super ineffizient ist. Dies ist aber normal!
Wir erreichen hier über 90% der Herstellerangabe, was weit überdurchschnittlich ist!
Die Steckdosen
Die VOLTERO PS24 besitzt vier Steckdosen, die gemeinsam konstant bis zu 2400 W liefern können.
Hierdurch sind diese sehr leistungsfähig und Du kannst praktisch alle Geräte an den Steckdosen betreiben. Natürlich bieten diese auch eine reine Sinuswelle.
In meinem Test gab es überhaupt keine Probleme in Kombination mit PCs, Heizlüftern und Akkuladegeräten.
Prinzipiell kannst Du die Powerstation auch als USV nutzen, also gleichzeitig laden und entladen. Die Umschaltzeit war hier in meinem Test mit meinen PCs unproblematisch.
Es kann beim “Umschalten” zwischen Netzbetrieb und Akkubetrieb bei Powerstations immer eine kurze Verzögerung geben in welcher die Spannung an den Ports einbricht. Manche Geräte reagieren hier sensibler, andere weniger.
In meinem Test hatten meine PCs keine Probleme, es kann bei dir und deinen Geräten aber vielleicht anders aussehen.
Allerdings würde ich die VOLTERO PS24 eh nur semi als USV empfehlen. Klar, beim Solarladen passt das, aber als “Stationäre” USV gibt es bessere Modelle. Zum einen haben wir eine maximale Eingangsleistung von +- 400W über die zwei Netzteile.
Nach Abzug der Effizienz solltest du also im USV Betrieb nicht mehr als konstant um die 300W aus der Powerstation ziehen.
Auch die Effizienz ist eher mäßig, gerade bei niedrigen Lasten, was aber auch nicht ungewöhnlich ist.
Kurzum, die Steckdosen funktionieren problemlos, aber als “gesonderte” USV würde ich die VOLTERO PS24 trotz guter Umschaltzeiten nicht nutzen. Aber ein gleichzeitiges Laden und Nutzen, gerade beim Laden via Solar, ist an sich problemlos möglich.
Die USB Ports
Ich bin ein großer Fan wenn Powerstations leistungsfähige USB Ports besitzen. Die VOLTERO PS24 besitzt auch 2x 60W USB C Ports. Etwas schade, dass dies keine 100W Ports sind, aber 60W reicht in der Regel für die meisten Geräte bereits gut aus.
Genau genommen stimmt die Angabe von 60W hier aber nicht, denn wir haben 2x 65W.
- 5V/3A
- 9V/3A
- 12V/3A
- 15V/3A
- 20V/3,25A
Du kannst auch beide Ports gleichzeitig voll nutzen!
Zudem unterstützen die USB C Ports beide PPS mit 5-11V bei 3A. Hierdurch können diese auch Samsung Smartphones mit bis zu 25W laden.
Info: PPS steht für Programmable Power Supply. Das normale USB Power Delivery bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich dieses eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es nun deinem Smartphone innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone es wäre gerade ideal mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS Ladegerät diesem 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/S22/S23 Serie benötigen PPS um das volle Ladetempo zu erreichen, siehe hier Laden des S23 Ultra. Ein S23 Ultra kann an einem normalen USB PD Ladegerät mit maximal 14W laden, an einem PPS Ladegerät mit 45W. Unterstützt Dein Smartphone kein PPS, dann ignoriert es einfach diese Funktion und behandelt das Ladegerät wie ein normales USB PD Ladegerät.
Laden der Voltero PS24
Du kannst die PS24 über drei Methoden laden.
- Über die beiliegenden Netzteile
- Über einen 12/24V Zigarettenanzünder
- Via Solar
Prinzipiell besitzt die Powerstation vier Anschlüsse, über welche Du diese laden kannst. So kannst Du theoretisch vier Solarpanels mit 12-45V und 2x 200W + 2x 500W anschließen. Laut Hersteller liegt das Maximum bei 1000 W, ich habe aber nicht genug Solarpanels um dies zu testen.
Ich habe die Powerstation an einem normalen 100W Solarpanel (18V) ausprobiert und diese schaffte es im April mit bis zu 86W an dem 100W Panel zu laden. Dabei hat dieser auch bei Schattenwurf usw. sauber hoch und herunter geregelt. Der verbaute Ladecontroller scheint also fähig zu sein.
Die Ladedauer schwankt dabei natürlich massiv je nach Sonneneinstrahlung, Solarpanels usw.
Mit im Lieferumfang liegen 2x 200W Netzteile. Du musst beide nicht nutzen, aber dies halbiert natürlich die Ladezeit.
Mit einem Ladegerät benötigt die Powerstation ca. 13:45h für eine vollständige Ladung. Mit 2 Ladegeräte dauert es mit 7 Stunden ca. die Hälfte der Zeit.
Rund 7 Stunden sind “Ok” für eine Powerstation dieser Größe, aber auch nicht rekordverdächtig schnell.
Ladeeffizienz und Standby Verbrauch
Werfen wir zum Abschluss einen Blick auf die Ladeeffizienz. Also das Verhältnis aus benötigter Energie für das 0% auf 100% Laden der Powerstation im Verhältnis zur später nutzbaren Energie.
Folgende Energie benötigte die Powerstation laut meiner Messung zum vollständigen Laden.
- AC Laden mit einem Netzteil: 2754 Wh
- AC Laden mit zwei Netzteilen: 2736 Wh
- DC Laden 120W: 3011 Wh
Ok, warum ist das DC Laden so viel ineffizienter? Normalerweise sollte dieses effizienter sein.
Die VOLTERO PS24 hat mit rund 11W einen recht hohen Standby Verbrauch, wenn diese eingeschaltet und mit dem Netz verbunden ist. Da das DC Laden mit 120W hier so viel länger gedauert hat, kam dieser Standby Verbrauch vermutlich deutlich mehr zu tragen.
Daher vermute ich auch, dass das Laden mit zwei Netzteilen etwas effizienter war als mit einem Netzteil, da dies schneller geht.
Im besten Fall | Im schlechtesten Fall | |
AC Laden 1x 200W Netzteil | 73% | 70% |
AC Laden 2x 200W Netzteilen | 74% | 73% |
DC Laden | 67% | 64% |
Daraus ergibt sich eine Ladeeffizienz im Bereich von 74% bis 64%. Dies ist Ok! Alles im Bereich von +- 70-75% ist für eine Powerstation ein guter Wert. Werte darüber hinaus sind eher selten. Hier passt also die PS24.
Testfazit zur VOLTERO PS24
Die VOLTERO PS24 ist ein Koloss! Über 2 KWh echte nutzbare Kapazität, 4x Steckdosen mit bis zu 2400W, 4x Ladeeingänge und LiFePO4 Akku Zellen, was kann man sich mehr wünschen?
Dabei hat VOLTERO bei der PS24 auch in der Praxis einen hervorragenden Job gemacht. Sicherlich das wichtigste ist die Kapazität. Hier konnte ich zwischen 1934 Wh und 2016 Wh messen. Für eine Powerstation eine sehr ordentliche Kapazität!
Erfreulicherweise nutzt Voltero dabei LiFePO4 Akku Zellen, welche verglichen mit Lithium Ionen Akkus deutlich haltbarer (über 3000 Zyklen) und sicherer sind.
Dies hilft auch bei der Eignung als Puffer-Speicher oder USV. Grundsätzlich ist die Powerstation auch ganz gut als Solar Pufferspeicher geeignet. Dies natürlich in einem kleinen Umfang, beim Camping, im Gartenhaus usw.
So kannst Du bis zu 4 Solarpanels an der Powerstation anschließen, mit theoretisch 2x 200W + 2x 500W. Ich habe im Test allerdings nur ein Solarpanel ausprobiert, welches aber tadellos und mit guter Leistung funktionierte. Der verbaute MPPT Ladecontroller scheint recht gut zu sein.
Neben den vier Eingängen haben wir eine großzügige Ausgangs-Ausstattung. Alleine die vier Steckdosen sind klasse, welche mit 2400W praktisch für alle Anwendungen ausreichend Leistung haben. Du könntest einen Grill an der Powerstation betreiben, nicht das ich das empfehlen würde, aber es würde gehen.
Auch ist die PS24 prinzipiell als USV nutzbar. In meinem Test waren die Umschaltzeiten soweit ok. Allerdings ist dies nicht die aller effizienteste Powerstation in diesem Bereich und auch effektiv nur bis ca. 300-350W als USV nutzbar.
Kommen wir damit auch zum größten Negativpunkt, dem Aufladen. VOLTERO legt 2x 200W Ladegeräte bei. Dies finde ich verglichen mit einem integrierten Netzteil etwas “unpraktisch”. Zudem dauert das Laden mit 7 Stunden auch etwas länger. Dies machen beispielsweise Powerstations von EcoFlow mit ihrem integrierten Netzteil besser.
Pluspunkte gibt es wieder für die USB C Ports (wenn auch nur 60W), das brauchbare Display und den vernünftigen Lüfter, welcher in der Regel nicht brüllend laut ist.
Kurzum, abseits von der etwas “uneleganten” zwei Netzteil Lösung zum Laden der Powerstation ist die VOLTERO PS24 aus meiner sicht ziemlich perfekt. Gerade wenn Du Funktionen wie App Support nicht benötigst und es dir primär um die Kernfunktion geht, viel Kapazität, viele Anschlüsse und haltbare Akkuzellen, dann ist die VOLTERO PS24 eine sehr gute Wahl!