9x NP-FW50 Akkus für Sony Kameras im Vergleich, welcher ist der beste Akku für eine Sony Kamera?

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Wer eine Sony SLR bzw. spiegellose Kamera besitzt, wird vermutlich auch den NP-FW50 Akku verwenden. Dieser Akku Typ kommt in den meisten größeren Sony Kameras zum Einsatz. Leider sind allerdings Sony Kameras nicht für eine besonders gute Akkulaufzeit bekannt. Wer also nicht unterwegs mit einem leeren Akku dastehen möchte, muss sich ein paar Ersatzakkus zulegen.

Allerdings sind die originalen Sony NP-FW50 Akkus mit über 50€ sehr teuer! Bei Amazon und eBay bekommt man hingegen schon Nachbauten für teilweise unter 10€ das Stück. Teilweise werben die Hersteller sogar mit höheren Kapazitäten als beim Original.

Die Verlockung ist also ohne Frage groß einfach ein paar Nachbauten zu kaufen. Selbst wenn diese nicht so gut sind, man bekommt zum Preis eines originalen Akkus 4-5 Nachbauten.

Aber sind die NP-FW50 Akkus von Bundlestar, Mondpalast, RAVPower, Expresstech und Co. wirklich schlechter als das Original? Funktionieren alle Akkus die man so von 3. Anbietern bekommt? Und stimmt die Angabe von einigen Herstellern, welche sogar höhere Kapazitäten versprechen?

All dies versuchen wir in einem Vergleich von NP-FW50 Akkus für Sony Kameras herauszufinden! Welcher ist der beste NP-FW50 Akku?

 

Die Testkandidaten

Für diesen Vergleich habe ich acht NP-FW50 Akkus von 3. Anbietern auf Amazon.de gekauft, wie auch einen neuen originalen Akku von Sony, zum Vergleich.

Folgende Akkus befinden sich im Testfeld:

Der teuerste Akku stammt natürlich von Sony mit knapp über 50€. Der günstigste Akku kommt von Odoga mit 16,99€ für ein 2er Set inklusive Ladegerät.

die besten FW50 Akkus im Vergleich

Der teuerste 3. Anbieter Akku ist der Bundlestar BAXXTAR PRO-ENERGY mit 23,90€, womit selbst dieser weniger als die Hälfte des Originals kostet.

Was die Kapazität angeht, versprechen Euch alle Hersteller, abseits von Weiss, eine höhere Kapazität als das Original.

Preis Angegebene Kapazität
Ayex NP-FW50 Li-Ion Akku           16,90€ 1120 mAh
blumax für Sony NP-FW50 1030mAh Akku 18,90€ 1030 mAh
Bundlestar BAXXTAR PRO-ENERGY Qualitätsakku für Sony NP-FW50           23,90€ 1080 mAh
Expresstech 2x NP-FW50 NPFW50 Akku 9,49€ 1300 mAh
Mondpalast Qualitäts akku 1500 mah für fur für Sony NP-FW50             9,99€ 1500 mAh
Odoga NP-FW50 Ersatzakku             8,49€ 1080 mAh
RAVPower NP FW50 13,99€ 1100 mAh
Sony NP-FW50 W-Serie Lithium Akku 50,99€ 1020 mAh
Weiss NP-FW50 Li-Ion Akku           22,90€ 950 mAh

Sony spricht bei seinem aktuellen NP-FW50 Akku von 1020mAh Kapazität. Die meisten 3. Anbieter versprechen zwischen 1030mAh und 1100mAh. In der Praxis, sofern die Kapazitätsangabe stimmt, macht dies nicht den großen Unterschied.

Sony verspricht bei seiner großen A7 R III 650 Fotos mit einer Aufnahme, ein Foto frisst also rechnerisch rund 1,6mAh Energie. Mit einem 1080mAh Akku könntet Ihr also 37,5 Fotos mehr machen.

Interessant ist allerdings der Mondpalast Akku, welcher mit 1500mAh wirbt, und der Expresstech Akku, welcher mit 1300mAh wirbt. Dies wäre durchaus ein signifikanter Unterschied.

Zu dem Zeitpunkt wo ich diesen Teil des Tests, schreibe habe ich noch keine Messwerte, aber ich Zweifel die Kapazitätsangabe dieser beiden Akkus einfach mal an.

Ich glaube, es ist hier sehr verlockend für Hersteller sich einfach Werte aus den Fingern zu saugen. Das Nachprüfen fällt ja sehr schwer und subjektiv einen Unterschied zu erkennen ist kaum möglich.

Umso interessanter werden die Messwerte.

 

Gewicht

Kommen wir zum Gewicht der Akkus. Warum ist das Gewicht interessant? Es ist doch egal, ob die Kamera ein paar Gramm leichter oder schwerer ist?!

Ja das stimmt natürlich, aber das Gewicht ist der erste Anhaltspunkt für die Qualität eines Akkus.

Wenn ihr einen NP-FW50 Akku oder allgemein einen Li-Ion Akku öffnet, werdet Ihr im inneren Drei Folien finden, welche unterschiedlich beschichtet und aufgerollt sind.

Umso mehr Fläche/Rollungen, umso mehr Kapazität. Akkus mit größerer Kapazität sind meist nur enger gewickelt, so dass mehr Wicklungen in den Akku passen.

Hierdurch werden die Akkus schwerer, da mehr Masse im Inneren. Dies ist auch der Grund warum teilweise Fake Akkus mit Sand gefüllt werden, damit man diesen die niedrige Kapazität nicht so schnell anmerkt.

 

 

Wie viel Kapazität haben die Akkus wirklich?

Kommen wir zu dem Teil, auf den Ihr sicherlich schon gespannt seid, der Kapazitätsmessung. Diese ist bei solchen Akkus nicht ganz so einfach, daher musste ich mir hier einen kleinen Adapter basteln, welcher mir es erlaubt die Kapazität und Spannung zu messen, wie auch den Akku mit einem konstanten Strom zu entladen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei einem Leser bedanken, welcher mich auf die Idee des Adapters gebracht hat.

Die Kapazität eines Akkus hängt allerdings stark von zwei Faktoren ab. Zum einen die Geschwindigkeit, mit der der Akku entladen wird, zum anderen, wo der Entladeschluss ist. Li-Ion Akkus sollten wie auch die meisten anderen Akkus nicht vollständig entladen werden, ansonsten könnten diese Schaden nehmen.

Nach ein wenig Abwägen habe ich mich für einen Entladeschluss bei 6V entschieden, werde aber auch einen Wert bei 6,95V angeben. Warum? Meine Sony A7R II kennzeichnet Akkus bei 6,95V als leer. Dies kann natürlich bei anderen Sony Kameras anders sein, daher gebe ich auch beide Werte an.

Aber mit welchem Strom soll man die Akkus entladen? Nehmen wir den „Worst Case“. Sony gibt bei der A7 R II folgendes an „ca. 340 Aufnahmen (LC-Display) (CIPA-Standard)“.

Eine Aufnahme frisst bei der A7 R II also 3mAh (1020mAh / 340). Bei einem Einsatz mit 100 Bildern die Stunde würde die Kamera also 300mAh Energie fressen. Diesen Wert habe ich auch für meinen Test genutzt.

Wichtig, natürlich verbrauchen andere Kameras mehr/weniger Strom. Allerdings wird dies die Werte nicht großartig verändern. Bei einem Langsameren entladen werden alle Akkus etwas mehr Leistung schaffen, beim noch schnelleren Entladen etwas weniger. Dies ist aber konstant für alle Akkus, es wird sich an der Rangliste nichts verändern.

Kommen wir zu den Werten.

Das Erste was auffällt ist, wie sehr teilweise die Herstellerangaben danebenliegen. Das Zweite was auffällt ist das der originale Sony Akku die höchste Kapazität bietet mit 977mAh bzw. 949,5mAh, obwohl dieser mit der zweit niedrigsten Kapazität beworben wird.

Auf Platz zwei folgt der Akku von RAVPower mit 948,2mAh bzw. 867mAh und auf Platz drei der Akku von Bundlestar mit 918,5mAh bzw. 838,8mAh.

Sehr interessant ist auch der vierte Platz, denn hier liegt der Akku von Weiss! Dieser wurde ursprünglich mit der niedrigsten Kapazität im Testfeld beworben.

Die Akkus welche mit der höchsten Kapazität beworben wurden, von Expresstech und Mondpalast, landen hingegen auf 9 und 7, enttäuschend.

Sehr interessant ist auch der Spannungsverlauf der Akkus beim Entladen.

Die Spannung eines Akkus ist je nach Ladestand unterschiedlich. Im Falle der NP-FW50 Akkus starten diese mit 8,2-8,3V. Umso weiter diese entladen werden umso tiefer fällt die Spannung.

Interessanterweise bricht die Spannung der Akkus ab ca. 7-6,8V, wo auch die Sony A7R II Schluss macht, sehr schnell und stark ein.

Ich nehme also an das die Akkus bzw. die Kameras darauf konzipiert sind bis 7-6,8V zu funktionieren.

 

Akkustand

Etwas in der Praxis doch recht Wichtiges ist die Akkustandsanzeige. Zwar sollte man sich auf diese nie zu 100% verlassen, aber dennoch ist ein ungefähr richtiger Wert in der Praxis ist nett.

Wie steht es hier um die Akkus? Für diesen Test habe ich alle Akkus auf ca. 50% entladen und von der Sony A7RII den Akkustand auslesen lassen und mit den zuvor gemessenen Werten verglichen.

Den genausten Akkustand zeigte, wenig überraschend, der originale Sony Akku an. Hier lag lediglich 1% zwischen dem angezeigten Wert und der Realität.

Auf Platz zwei folgt der Bundlestar BAXXTAR PRO und blumax Akku mit jeweils 5% Abweichung und auf Platz drei der Weiss NP-FW50 Li-Ion Akku und RAVPower Akku mit 6% Abweichung.

Auf dem letzten Platz landet der Odoga NP-FW50 Ersatzakku mit einem Unterschied von 23%!

Interessanterweise zeigten die Akkus eher einen zu niedrigen Stand an als einen zu hohen. So herum ist dies eigentlich noch besser, also wenn der Akku zu voll angezeigt wird.

Natürlich ist dies nur eine Stichprobe, es könnte sein das im 10% Bereich andere Werte erreicht werden, dennoch sollte uns dies eine grobe Übersicht geben.

 

Fazit

Welcher ist der beste NP-FW50 Akku für Sony Kameras?

Der beste Akku stammt von Sony selbst. Auch wenn andere Akkus mit einer höheren Kapazität beworben werden lieferte der Sony NP-FW50 W-Serie Lithium Akku die höchste echte Kapazität. Auch habe ich keine Zweifel daran, dass der originale Sony Akku langfristig, die so ziemlich beste Leistung bringen wird.

Allerdings würde ich nicht die originalen Akkus kaufen, diese sind einfach zu teuer.

Der wahre Testsieger sind die Akkus von RAVPower. Diese bieten eine 3% bzw. 9% niedrigere Kapazität als der originale Akku kosten, im Doppelpack aber gerade mal ¼ des Sony Akkus.

Hier fällt die Wahl nicht schwer!

Auch sehr gut abgeschnitten hat der Bundlestar BAXXTAR PRO-ENERGY Akku, welcher allerdings etwas schlechter war als der RAVPower und mehr kostete. Sollten die Akkus von RAVPower mal nicht mehr verfügbar sein, wären die Bundlestar BAXXTAR PRO-ENERGY Akkus die nächst beste Alternative.

Wenn der Test etwas gezeigt hat dann, dass Ihr die Finger von Akkus lassen solltet welche mit zu hohen Kapazitäten werben. Der Akku von Expresstech sollte 27% mehr Kapazität haben als der originale Sony Akku, hatte aber effektiv 32% weniger Kapazität. Der Mondpalast Qualitätsakku sollte 47% mehr Kapazität haben als das Original, hatte aber effektiv 23% weniger Kapazität. Zwischen Angabe und Realität liegen hier 50%.

Kurzum meine Empfehlung für die besten NP-FW50 Akkus:

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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8 Kommentare

  1. Hi, vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag! Ich habe ebenfalls mehrere NP-FW50 Akkus von verschiedenen Herstellern und habe mir einen Kapazitätstester namens „Tec-06“ gekauft, welcher oftmals empfohlen wurde, da er für den Preis eine gute Genauigkeit bietet und zudem auch eine Vierleitermessung. Nun habe ich ein paar Akkus schon getestet, aber bei den Originalen bricht der Test nach wenigen Sekunden immer ab und der Akku gibt 0V aus. Stecke ich ihn dann in ein Ladegerät, springt er wieder an und erfüllt in einer Kamera auch vernünftig seinen Dienst. Daher hatte ich den Eindruck, dass die Originalen ohne Kommunikation zu einer Kamera keine Ladung freigeben. War das bei dir auch so? Grüße, Daniel

    • Update zu meinem eigenen Eintrag: Ich habe festgestellt, dass ich auch die Sony-Akkus entladen kann, allerdings nur mit 100mA. Den Fremd-Akkus machen höhere Ströme nichts aus…

      • Hi, sorry dein Kommentar war mir durchgegangen. Ja ich habe den Sony Akku einfach so entladen. Ich hatte allerdings die Akkus ohne Probleme mit 300mAh entladen können.

  2. Ich hatte aufgrund eines früheren Tests das Baxxtar Bundle gekauft und war mit einer Sony Alpha 6300 auch recht zufrieden. Aber nach nur 18 Monaten und sicher unter 50 Ladungen gab das erste Akku den Geist auf. Das Ladegerät sagte nach wenigen Sekunden voll, die Kamera aber leer. Sicher ist es nicht einfach, die Haltbarkeit zu testen, aber ohne die sind die restlichen Bewertungen relativ sinnlos. Mir nützen auch 80% Ersparnis beim Kauf nichts, wenn ich 5x öfter Ersatz besorgen muss.

    • Mittlerweile habe ich auch das zweite Akku entsorgt und das Ladegerät ist lediglich noch als USB Netzteil zu verwenden, Akkus lassen sich damit auch nicht mehr laden. Ich habe es nochmals mit relativ teuren Ersatzakkus von Duracell versucht, bisher machen die einen guten Eindruck. Mal sehen, was die Zeit bringt.

  3. Ja, ich war 2021 der Empfehlung gefolgt und hatte 2 RAVPower Akkus inkl. Ladegerät gekauft. Heute hat sich der 2. Akku verabschiedet: er lädt kurz auf, das Ladegerät signalisiert grüne LED = voll – in der Kamera NEX6 gibt es dann die Meldung: Akku erschöpft. Sehr unbefriedigend, am Ende kommt man doch nicht um den Kauf eines Original Sony Akkus herum

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