XPPen Magic Note Pad im Test: Das beste Android-Tablet für Notizen & Zeichnen?

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Der Hersteller XPPen ist primär für seine Grafiktabletts bekannt. Allerdings hat XPPen mittlerweile auch ein paar interessante “Stand-Alone” Android-Tablets mit Stift Support auf den Markt gebracht. Das XPPen Magic Drawing Pad hatten wir uns auch schon im Test angesehen. Nun hat XPPen ein weiteres Tablet auf den Markt gebracht, das Magic Note Pad. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um ein Tablet, welches speziell für Notizen, Zeichnen usw. gemacht ist. Dieses hebt sich dabei stark von normalen Tablets ab. Mehr dazu im Test!

An dieser Stelle vielen Dank an XPPen für das Zurverfügungstellen des Tablets.

 

Das XPPen Magic Note Pad im Test

Das XPPen Magic Note Pad ist kein “08/15”-Tablet, sondern hebt sich bereits optisch ein gutes Stück von normalen Android-Tablets ab. So ist es eine Mischung aus normalem Tablet und E-Reader. Dieses ist designt, primär hochkant genutzt zu werden.

Dafür besitzt das Magic Note Pad an der linken Seite einen etwas breiteren Rahmen, welcher ein komfortables Halten mit einer Hand erlaubt. In diesem etwas breiteren Rahmen ist auch eine kleine Einbuchtung, welche für den beiliegenden Stylus gedacht ist. Der Stylus wird hier magnetisch gehalten.

Das Display des Tablets bietet eine Größe von 11 Zoll (10,95 Zoll, genau genommen). Zwar sind alle Ränder des Tablets etwas größer, dennoch wirkt es subjektiv nicht “klobig” oder veraltet. Das Tablet misst 182 x 259 x 7 mm und bringt 495 g auf die Waage. Dabei nutzt XPPen primär Kunststoff beim Gehäuse. Lediglich das Display besitzt eine matte Glas-Abdeckung. Generell wirkt das Tablet vernünftig gebaut, es ist aber auch kein absolutes Premium-Tablet.

 

Android 14

Das XPPen Magic Note Pad setzt auf Android 14 und hatte während meines Tests bereits ein Update erhalten, allerdings für ein paar Stabilitätsverbesserungen.

Ob es große Android-Versionsupdates geben wird, kann ich nicht sagen. Allerdings, das verwendete Android 14 ist sehr schön clean! Es gibt ein paar vorinstallierte Zusatz-Apps, aber diese sind alle sinnvoll.

So haben wir eine Notizen-App, eine Office-App und natürlich die Google Standard-Apps. Auch generell ist das Betriebssystem und die UI schön aufgeräumt und geschmackvoll gestaltet, dicht am Standard.

 

X-Paper Key

Neben dem Einschalter besitzt das Tablet eine weitere Taste, den “X-Paper Key”. Der X-Paper Key erlaubt es, zwischen drei Display-Einstellungen umzuschalten.

  • Normaler Farben-Modus
  • Papierähnlicher Farbmodus
  • Schwarz-Weiß-Modus Solltest du das Tablet primär für Notizen nutzen wollen, kannst du so etwas die “Ablenkungen” reduzieren.

 

Ein Tablet mit mattem Display

Das Display ist eine große Besonderheit beim XPPen Magic Note Pad. Nicht zwingend aufgrund der technischen Daten.

  • 10,95 Zoll
  • 1920 x 1200 Pixel
  • 90 Hz
  • 400 cd/m²
  • 95% sRGB
  • LCD

So haben wir hier ein 16:10 “Full HD” Display mit einer soliden Helligkeit von 400 cd/m². Nicht schlecht, aber auch keine herausstechenden Werte. Das Besondere beim Display ist die matte Oberfläche. Diese minimiert natürlich Spiegelungen, was die Ablesbarkeit deutlich verbessern kann, aber hilft vor allem im Zusammenspiel mit dem Stylus. Wir haben hier zwar keine extreme Textur, wie z.B. beim Remarkable Tablet, aber dennoch verbessert die matte Oberfläche das Gefühl und vor allem die Kontrolle des Stylus massiv! Dazu aber später mehr.

Da wir aber auch keine extreme Textur haben, ist der negative Einfluss auf die Bildqualität deutlich niedriger. Ein komplett klares Hochglanz-Display ist aus reiner Sicht der Bildqualität immer das Beste. Farben usw. wirken hier einfach am klarsten. Umso gröber die Textur des Displays wird, desto schlechter wird die Bildqualität. Wir haben hier nur eine recht leichte matte Textur, entsprechend ist an der Bildqualität des XPPen Magic Note Pad nichts zu bemängeln. Wir haben hier zwar kein “Luxus” OLED oder Mini-LED-Panel, wie bei Flaggschiff-Tablets, aber das Display ist ausreichend klar, Farben werden gut und kräftig wiedergegeben und auch Blickwinkel sind absolut OK.

XPPen gibt die Helligkeit mit 400 cd/m² an und ja, das Display hat eine gute Helligkeit. An sich wäre diese für den Outdoor-Einsatz nicht ausreichend, aber aufgrund des matten Panels ist die Ablesbarkeit dennoch OK, sofern du nicht in direkter Sonne bist. Die Kalibrierung des Tablets ist gut, sofern du die “Bildverbesserer” abschaltest. Kurzum, wir haben ein mattes Display, welches eine gute Bildqualität liefert, auch für “künstlerische” Anwendungen.

 

Wie gut ist der Stylus?

Der Stylus ist das wichtigste Element beim XPPen Magic Note Pad. Wir haben hier einen “aktiven” Stylus, welcher allerdings nicht geladen werden muss. Hältst du den Stylus dicht über das Display des Tablets, wird bereits ein Zeiger angezeigt, der sich passend mitbewegt. Berührt die Spitze das Display, wird entsprechend ein “Druck” ausgelöst. Wir haben hier also keinen “billigen Stylus”, sondern ein Modell, das einem Zeichentablett würdig ist. Dieser kann dabei auch bis zu 16384 Druckstufen wahrnehmen. 16384 Druckstufen ist extrem viel für einen Stylus und zeigt uns auch, wo die Expertise von XPPen liegt.

Und ja, der Stylus ist in der Praxis richtig gut! So reagiert dieser wirklich sehr sauber auf Druck und ist auch sehr reaktionsschnell. So gibt es fast keine Verzögerung oder “Lag” beim Zeichnen oder Schreiben, was mich sehr positiv überrascht hat. Dies in Kombination mit der schönen Textur des Displays und des Stiftes macht das Magic Note Pad MNP1095 wirklich sehr gut für das Schreiben von Notizen!

Das Schreiben auf dem Tablet fühlt sich natürlich an und ich kann auch vergleichsweise “schön” und klein auf dem Tablet schreiben. Für den Stylus gibt es die volle Punktzahl!

 

Nur eine Kamera

Spannenderweise verzichtet das XPPen Magic Note Pad auf Kameras auf der Rückseite. Wir haben lediglich eine Kamera auf der Front für Videotelefonie.

Das ist eine streitbare Entscheidung. Ich denke, bei einem Tablet sind Kameras nicht ganz so wichtig, aber eine Hauptkamera beispielsweise zum Scannen von QR-Codes wäre doch ganz nett gewesen.

 

Aber zwei Lautsprecher

Erfreulicherweise verfügt das XPPen Magic Note Pad aber über zwei Lautsprecher, oben und unten bzw. links und rechts, je nachdem, wie du das Tablet hältst. Die Lautsprecher sind qualitativ auch OK. Diese sind ziemlich laut, klar und mit einem soliden Volumen für ein Tablet. Teils sind diese etwas schrill bei hohen Lautstärken, aber hier habe ich schon Schlechteres in teureren Tablets gehört.

Für mal einen Film am Abend auf dem Tablet oder ein YouTube-Video sind die Lautsprecher absolut in Ordnung. Nicht absolut herausragend, aber auch alles andere als furchtbar.

 

Performance, was leistet der MT8781?

Das Herzstück des Magic Note Pad stellt der MediaTek MT8781 dar, auch bekannt unter dem Namen “Helio G99”. Wir haben einen SoC (Prozessor), welcher für den Einsatz in Smartphones und Tablets der oberen Mittelklasse konzipiert wurde. Allerdings ist der MediaTek MT8781 Helio G99 Baujahr Ende 2022. Entsprechend ist dieser nicht mehr ganz taufrisch. So ist die Leistung des Tablets nicht furchtbar, aber du bekommst deutlich günstigere Modelle mit vergleichbarer Leistung.

Der MediaTek MT8781 Helio G99 bietet eine ähnliche Leistung wie der Qualcomm Snapdragon 695, welchen du im +- 250€ Samsung Galaxy Tab A9+ findest. Suchst du also das beste “Preis zu Rechenleistungs-Verhältnis”, ist das Magic Note Pad nicht die beste Wahl.

Im Allgemeinen läuft das Tablet gut. Also Webbrowsen ist flüssig, Zeichen-Apps laufen absolut problemlos und auch die meisten Spiele laufen gut. Allerdings kann es gerade beim Laden von Apps oder wenn im Hintergrund Updates durchlaufen, zu kleinen Rucklern kommen. Das XPPen Magic Note Pad läuft in solchen Situationen, auch kurz nach dem Neustart, nicht immer ganz perfekt rund. Unterm Strich ist also die Leistung OK, aber auch kein Glanzpunkt.

 

Fazit

Das XPPen Magic Note Pad ist ein absoluter Exot, aber ein spannender Exot. Das Highlight an diesem Tablet ist ohne Frage der Stylus. So haben wir hier einen extrem hochwertigen Stift, welcher nicht nur sehr reaktionsfreudig ist, sondern sich auch sehr gut anfühlt. Letzteres auch dank des leicht texturierten Displays des Tablets. Hierdurch hast du sehr viel Kontrolle und Präzision über den Stift und kannst recht natürlich auf dem Tablet schreiben oder zeichnen. Gerade als Notiz-Tablet ist dieses wirklich hervorragend! Hier ist klar ersichtlich, dass XPPen einige Erfahrungen mit Stiften und Grafiktabletts hat.

Auch generell ist das Tablet gelungen. So ist dieses sehr schön, schlank, leicht und liegt gut in der Hand. Auch die generelle Displayqualität ist hoch. Allerdings ist das Tablet auch sehr auf die Nutzung als “Notizbuch” zugeschnitten. So haben wir beispielsweise keine Kameras auf der Rückseite des Tablets. Immerhin sind die Lautsprecher soweit OK, entsprechend ist die Medien-Wiedergabe gut auf dem Tablet möglich. Mal nen Film oder ein YouTube-Video schauen ist mit dem XPPen Magic Note Pad problemlos möglich.

Der Helio G99 ist ein solider SoC, aber für ein Tablet der 400€ Preisklasse eher etwas schwächer. So läuft das Tablet generell gut, aber gerade wenn mehrere Dinge gleichzeitig passieren, kann es doch mal zu kleinen Rucklern oder längeren Ladezeiten kommen. Nicht dramatisch, aber ist dir der Stylus und das optimierte Display egal, gibt es Tablets mit mehr Power in dieser Preisklasse. Daher auch das Fazit: Hat der Stift für dich einen großen Wert? Suchst du ein Tablet für Notizen und suchst hier ein Modell mit einem natürlichen Schreibgefühl? Dann ist das XPPen Magic Note Pad vielleicht genau das richtige! Ich mag den Stylus hier deutlich mehr als z.B. den von Samsung-Smartphones und Tablets.

XPPen Magic Note Pad
Positiv
Hervorragender Stylus: Sehr reaktionsschnell, hohe Druckempfindlichkeit (16384 Stufen), kein Aufladen nötig, vermittelt natürliches Schreib-/Zeichgefühl.
Mattes Display: Reduziert Spiegelungen deutlich, verbessert die Stiftkontrolle und das Schreibgefühl massiv, gute Bildqualität trotz Textur.
Gute Displayqualität: Ausreichend hell (400 cd/m², dank Mattierung auch draußen ok), gute Farben (95% sRGB), scharfe Full HD Auflösung, 90 Hz.
Durchdachtes Design
Ordentliche Lautsprecher: Stereo-Sound, ausreichend laut und klar für Medienwiedergabe.
Sauberes Android 14: Nahezu Stock-Android ohne viel Bloatware, sinnvolle Zusatz-Apps (Notizen, Office).
Negativ
Mittelmäßige Performance: Helio G99 ist solide, aber für die Preisklasse (~400€) eher schwach
Keine rückseitige Kamera
88

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Michael Barton
Michael Barton
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