Nach Ecovacs hat nun auch Dreame seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, den A1.
Wie auch schon das Modell von Ecovacs verzichtet auch der A1 auf ein Begrenzungskabel. Der Dreame A1 geht sogar noch ein Stück weiter! Dieser verzichtet auch auf Beacons oder andere externe Sensoren, sondern verlässt sich bei der Navigation nur auf ein sehr komplexes LiDAR-3D-Sensor-System.
Dieses soll laut Dreame eine Genauigkeit von bis zu 1cm bei der Navigation erlauben, was fast schon unglaublich klingt!
Aber wie gut funktioniert dies in der Praxis? Kann das wirklich so zuverlässig funktionieren? Viele andere Mähroboter ohne Begrenzungskabel haben in der Praxis meist eher versagt.
Wollen wir dieser Frage doch einmal im Test nachgehen!
An dieser Stelle vielen Dank an Dreame für das Zurverfügungstellen des A1 für diesen Test.
Der Dreame Roboticmower A1 im Test
Dreame wirbt beim A1 mit einer Flächenleistung von bis zu 2000 m². Entsprechend haben wir hier schon einen etwas größeren Mähroboter vor uns.
Allerdings wirkt dieser deutlich kompakter als er eigentlich ist. So erinnert mich das graue “Hochglanz” Design mit dem Roboticmower A1 Schriftzug an der Seite deutlich mehr an ein Rennauto als an einen klassischen Mähroboter.
Ebenso wirkt der A1 deutlich windschnittiger als der GOAT G1-2000 von Ecovacs oder der Husqvarna 315X.
Kurzum, ich finde den Mäher sehr schick! Allerdings müssen wir auch ehrlich sein, es ist ein “Werkzeug” und gerade der Hochglanz Kunststoff wird im Laufe der Zeit zerkratzen.
Was die generelle Verarbeitungsqualität angeht, sieht der Dreame A1 überzeugend aus. Der Husqvarna 315X wirkt im direkten Vergleich vielleicht einen Hauch robuster, aber hier gibt es nichts zu meckern.
Lediglich lässt sich der A1 nicht gut greifen. Hier fehlt eine passende Mulde am hinteren Ende. Man kann diesen unter der Kunststoffabdeckung packen, aber das wirkt etwas “instabil”.
Die Ladestation des A1 ist vergleichsweise einfach. Diese besitzt ein langes Kabel und ein wetterfestes Netzteil.
Das Spannendste ist eine kleine Bürste auf der Oberseite, welche den LIDAR Sensor bei der Einfahrt reinigt.
Keine Begrenzungskabel und keine Beacons
99% aller Mähroboter auf dem Markt nutzen Begrenzungskabel, welche du einmal um deine Rasenfläche legen musst.
Der ECOVACS GOAT G1 war einer der ersten Mähroboter, der auf dieses Kabel verzichtet. Anstelle dessen navigierte dieser mit Kameras und Beacons, welche du in deinem Garten verteilen musst.
Der Dreame A1 verzichtet sogar auf diese Beacons! Anstelle nutzt dieser einen LiDAR-3D-Sensor.
Entsprechend musst du abseits der Ladestation nichts weiter in deinem Garten montieren oder einrichten! Ladestation aufstellen und los gehts.
Kabeltechnisch gibt es nur das Netzkabel zur Ladestation.
App oder Display
Gesteuert wird der A1 wahlweise über die Smartphone App oder über das Display und die Tasten auf der Oberseite.
Hier finden wir 4 Steuerungstasten wie auch ein Drehrad.
Die Einrichtung, ein virtuelles Begrenzungskabel
Nach dem Start des Mähroboters musst du zunächst einen PIN festlegen. Dies geschieht direkt am Mähroboter. Anschließend schickt dich dieser in die Smartphone App.
Im Dreame A1 ist sowohl WLAN als auch Bluetooth verbaut. Die App stellt zunächst via Bluetooth eine Verbindung her und nutzt diese Verbindung, um dann den Mäher in dein WLAN einzubinden.
WICHTIG! An der Ladestation muss ein WLAN-Netz verfügbar sein.
Anschließend erstellst du mit diesem ein virtuelles Begrenzungskabel. Du steuerst dafür den Mäher direkt mit deinem Smartphone (dieses wird als Fernbedienung genutzt) an der Grenze deiner Rasenfläche entlang.
So rahmst du deine Rasenfläche ein und der Mähroboter wird diese gefahrene Grenze nicht überschreiten.
Du kannst anschließend auch noch No Go Zonen festlegen. Es ist dabei nicht schlimm, wenn nicht an allen Stellen deines Gartens WLAN verfügbar ist.
Hast du deinen Garten einmal umfahren, bist du auch schon mit der Einrichtung fertig!
App
Der Dreame A1 nutzt die Dreamehome App. Diese macht einen sehr guten und hochwertigen Eindruck.
Dort kannst du eine Karte deines Gartens sehen, den Mähroboter starten, nach Hause schicken, die Karte bearbeiten, nogo Zonen anlegen usw.
Zudem kannst du natürlich einen Zeitplan anlegen und wirst informiert, wenn der Mäher festhängen sollte, fertig ist, usw.
In geraden Bahnen durch deinen Garten
Die meisten Mähroboter mit Begrenzungskabel fahren nach dem Zufallsprinzip durch deinen Garten. Heißt, sie fahren kreuz und quer und hoffen, mit der Zeit alle Stellen zu erreichen.
Dieses Prinzip funktioniert an sich, kann aber dauern!
Der Dreame A1 hingegen fährt in geraden Bahnen durch deinen Garten. Dieser sucht sich nach dem Start einen gewissen Abschnitt und fährt dort dann ganz geordnet hin und her.
Ähnlich wie aktuelle Saugroboter merkt sich der A1 dabei auch schon, wo er war, wo er noch Stellen ausgelassen hat usw. Hierdurch hat dieser eine sehr gute Abdeckung des Gartens und vergisst nicht einzelne Stellen.
Nach meiner Erfahrung funktioniert die Navigation des A1 dabei erfreulich gut! Dieser wirkt sehr sicher und auch wenn er mal eine Stelle im ersten Moment ausgelassen hat, kehrt dieser zu der Stelle zuverlässig zurück.
Mein Garten ist relativ verschachtelt mit einem Gartentisch, zudem haben meine Hunde den Rasen etwas verunstaltet. So ist dieser alles andere als glatt.
Aber damit ist der A1 deutlich besser klargekommen als ich erwartet hätte. Also ja die Navigation funktioniert wirklich gut.
Es ist bisher bei mir noch kein einziges Mal vorgekommen, dass der Mäher sich verlaufen hat oder die virtuelle Begrenzung überschritt. Die virtuelle Begrenzung wird wirklich auf wenige cm eingehalten. Dabei scheint der Mäher tendenziell eher vorsichtig in der Begrenzung zu bleiben als diese zu überfahren.
Kurzum, ich bin richtig zufrieden mit der Navigation.
Zeitsparend!
Durch das gezielte Abfahren meines Gartens ist der A1 auch sehr schnell unterwegs. So braucht dieser für die Mähung meines Vorgartens ca. 1 Stunde, womit dieser +- genauso schnell unterwegs ist wie der ECOVACS GOAT G1-2000.
Zum Vergleich der Husqvarna 315X benötigt für eine gute Mähung ca. 6-8 Stunden (3-4 Stunden Mähen, 3-4 Stunden Laden).
Hindernisvermeidung: gut, aber auch nicht perfekt
Wie fast jeder Mähroboter besitzt auch der Dreame A1 eine flexible Stoßstange. Kommt diese in Kontakt mit einem festen Objekt, dann dreht der Mäher ab bzw. stoppt.
Allerdings nutzt der A1 auch seinen LIDAR Sensor, um Hindernisse zu erkennen und zu vermeiden. Dabei kannst du in der App auswählen, auf welche Größe an Hindernissen der Mähroboter achten soll.
- über 10 cm
- über 15 cm
- über 20 cm
Die größeren Stufen machen primär Sinn wenn du höheres Gras hast oder einzelne Halme die hochstehen.
Größere Hindernisse, wie Blumentöpfe usw., umfährt der Dreame A1 auch sehr zuverlässig. Hier verzichtet der Mäher auch völlig auf einen Kontakt zum Hindernis.
Kleinere bzw. flachere Hindernisse werden meist ebenfalls kontaktlos erkannt und umfahren, aber auch nicht immer. Sobald aber der A1 das Hindernis mit der Stoßstange berührt, dreht dieser aber natürlich ab und merkt sich auch, dass da was war und tastet sich bei der weiteren Fahrt vorsichtiger an diesen Bereich heran.
Hindernisse wie Gartenstühle und Sonnenliegen machen dem A1 an sich keine großen Probleme. Er lässt dann entsprechend den Bereich aus, aber versucht möglichst gut um die Objekte herum zu mähen.
Also ein unerwartetes Hindernis bringt den Dreame A1 nicht aus dem Konzept, wie es beispielsweise bei den früheren Bosch Mährobotern passieren konnte.
Entsprechend ist die Hindernisvermeidung auch besser als beim Husqvarna 315X, welcher sich ausschließlich auf seine Stoßstange für das Erkennen von Hindernissen und Tieren verlassen muss.
Allerdings ist im direkten Vergleich die Objekterkennung des ECOVACS GOAT G1-2000 noch einen Hauch zuverlässiger. Nicht verwunderlich, denn dieser hat auch noch eine Front-Kamera.
Dennoch ist der A1 bei dutzenden Fahrten bisher kein einziges Mal hängen oder stecken geblieben! Beeindruckend!
Update: Nachdem ich dies geschrieben habe, hat es der A1 doch mal geschafft sich unter einem Gartenstuhl zu verfangen. Allerdings ändert dies nichts an meinem Punkt, dass die Hindernisvermeidung doch gut ist, signifikant besser als bei sämtlichen Husqvarna und Gardena Modellen, die ich bisher in den Fingern hatte.
Geländegängigkeit
Mein Garten hat eine leichte Hanglage und durch meine Hunde ist der Rasten teils in einem wilden Zustand, mit tiefen Laufspuren.
Zudem ist mein Garten durch ein Gartenhaus in der Mitte getrennt, hat diverse Hochbeete usw.
Damit kommt der Dreame A1 gut klar!
Prinzipiell soll der A1 bis zu 45 Grad bewältigen können. Ich glaube, dass der Mähroboter dies schaffen kann, wenn es sich um eine gleichmäßige Steigung handelt.
Allerdings, gerade wenn dieser in der Steigung wenden muss, tut er sich doch schwerer als der ECOVACS GOAT G1-2000 oder der Husqvarna 315X.
Daher würde ich sagen ja, der Dreame A1 ist gut „geländegängig“ aber etwas schlechter als meine beiden Vergleichsmodelle.
Schnitthöhe Digital verstellbar
Du kannst beim Dreame A1 die Schnitthöhe über die App bzw. das Display zwischen 3 cm und 7 cm einstellen. Dies ist ungewöhnlich, denn in der Regel haben Mähroboter hierfür ein physisches Drehrad.
Heißt der A1 hat einen zusätzlichen Motor, welcher den Schneidteller auf und ab bewegen kann.
Wie gut mäht der A1?
Prinzipiell nutzt der Dreame A1 das gleiche Schneidprinzip wie die Mähroboter von Husqvarna, Gardena, ECOVACS und Co.
Wir haben drei kleine “Rasiermesser” welche beweglich auf einer Scheibe gelagert sind, die rotiert.
Auf den ersten Blick mag dies etwas lächerlich aussehen, gerade verglichen mit den großen Messern von “richtigen” Rasenmähern. Aber meine Erfahrung zeigt hier ganz klar, dass dieser Aufbau sehr gut funktioniert!
Klar, der Mähroboter ist nicht ideal für kniehohes Gras, aber dafür ist kein Mähroboter gedacht. Diese sind gedacht/gemacht, dein Gras auf einer guten Höhe zu halten.
Und dies schafft der Dreame A1 auch absolut problemlos!
Durch die scharfen Messer haben wir ein sehr sauberes Schnittbild, welches zudem auch sehr gleichmäßig ist.
Also mach dir um die Schnittleistung keine Sorgen, sofern du das Gras nicht zu lang werden lässt (ab 10 cm wird es langsam schwierig für den Mäher).
Testfazit zum Dreame A1
Dreame hat mit dem A1 einen wirklich beeindruckenden Mähroboter. Das Wichtigste ist hier die Navigation, welche bei mir im Garten und Test tadellos funktionierte!
Dies ganz ohne Begrenzungskabel, Beacons und anderen Hilfsmitteln. Dennoch ist die Navigation viel viel besser als ich erwartet hätte! Selbst wenn du den Mäher irgendwo anders hinsetzt, findet dieser immer wieder seine Position.
Er hält sich auch sehr genau an das virtuelle Begrenzungskabel und arbeitet meinen Garten sehr zuverlässig und auch schnell ab.
Ähnlich wie ein guter Saugroboter erstellt dieser eine Karte von deinem Garten und arbeitet diese Stück für Stück in geraden Bahnen ab.
Dabei nutzt der Mähroboter auch seinen 3D LIDAR Sensor für die Hinderniserkennung. So kann er Hindernisse erkennen und berührungslos umfahren. Dies funktioniert nicht immer zu 100%, aber meistens! Wenn wir dies mit klassischen Mährobotern vergleichen, welche abseits der beweglichen Stoßstange überhaupt keine Hinderniserkennung mitbringen, ist dies ein gewaltiger Vorteil. Tendenziell macht der ECOVACS die Hindernisvermeidung noch etwas besser.
Die Mähleistung des Dreame A1 ist gut, auf dem Level der anderen Mähroboter seiner Klasse, und auch die Lautstärke ist angenehm niedrig.
Ich kann damit den Dreame A1 mit gutem Gewissen empfehlen! Ich denke dieser wird sich vor allem in folgenden Gärten wohlfühlen:
- Kleine bis große Gärten
- bis mittel komplexes Layout
- bis mittlere Steigungen oder “Hügel”
Auch wenn in deinem Garten mal ein paar Dinge herumstehen, du Hochbeete usw. Hast, ist der A1 gut geeignet.
Verglichen mit dem ECOVACS GOAT G1-2000, welcher die erste Alternative ist, haben wir vor allem 2 Vorteile. 1. du brauchst keine auffälligen Beacons 2. die Navigation und Gartenabdeckung war tendenziell einen Hauch besser.
Wahnsinn!
Ein wirklich sehr sehr guter und umfangreicher Testbericht. Absolut tip top!
Wir haben auch einen großen Mähbereich, und ich denke auch über einen (zusätzlichen) Mähroboter nach, der mir die Arbeit erleichtert. So brauche ich mit dem großen Aufsitzmäher (übrigens ein E Mäher, mit 1,5 kWh großem LiOn Akku) nur noch die großen Flächen abfahren, was sehr zeitsparend ist.
Vielen Dank für diesen Testberericht!