Klassische LED Streifen haben die Beleuchtung in den eigenen vier Wänden revolutioniert. Nie war es einfacher Licht oder sogar Farbakzente zu setzen.
LED Streifen haben allerdings einen großen Nachteil, diese sind nicht sonderlich dekorativ wenn man direkt auf diese blickt.
LIFX hat mit dem Beam nun eine Art dekorativen LED Streifen auf den Markt gebracht, den man nicht verstecken muss, ganz im Gegenteil. Beim Beam handelt es sich um kleine schmale Kunststoff Panels die Ihr in fast beliebiger Form anordnen könnt und welche auf Wunsch in allen erdenklichen Farben leuchten.
Damit ähnelt das LIFX Beam System den Nanoleaf LED Panels die ich bereits vor einer Weile vorgestellt habe, nur in anderer Form und vom anderen Hersteller.
Wollen wir uns da doch auch einmal die LIFX Beam im Detail ansehen. Wie gut funktioniert das System und kann das Licht überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an LIFX für das Zurverfügungstellen der LED Panels für diesen Test.
Das LIFX Beam im Test
Im Gegensatz zum Nanoleaf LED Panel und auch dem LIFX Tile, handelt es sich beim Beam um eine Art festen LED Streifen mit integriertem Diffuser.
Ein Modul des LIFX Beam ist dementsprechend mit xx relativ schmal, aber mit xx recht lang. Wobei LED Streifen natürlich eine starke Vereinfachung ist.
Ich nehme zwar an, dass sich im Inneren ein sehr wertiger LED Streifen befindet, aber aufgrund des Milchglas/Plexiglas Gehäuses und der dementsprechenden Verteilung des Lichts ist die Anmutung des Beams völlig anders! Dazu aber später mehr.
Im Starter Kit des Beams befinden sich sechs einzelne Stücke, welche Ihr mehr oder weniger frei anordnen könnt, wie auch ein T Verbinder und natürlich der Controller + Netzteil.
Im Gegensatz zum Nanoleaf LED Panel setzt LIFX nicht auf irgendwelche kleinen Kunststoff Brücken, um die einzelnen Stücke zu verbinden, sondern auf Magnete.
Am Ende jedes Beam Stücks sind vier Kontakte und ein Magnet. Richtet Ihr also die Streifen passend aus haften diese aneinander und stellen damit eine Verbindung her.
Diese Verbindung ist zwar mechanisch nur mäßig belastbar, funktioniert aber in der Praxis erstaunlich gut! Probleme, dass einzelne Stücke keinen Kontakt hatten gab es keine! Selbst wenn man die Streifen an der Verbindungsstelle etwas knickt bleibt die elektrische Verbindung bestehen.
Klasse!
Lediglich wenn Ihr einen Knick legen wollt, benötigt Ihr einen speziellen Verbinder. Einer dieser liegt auch mit im Set. Dieser Erlaubt entweder eine L oder T Form mit den Streifen zu bilden.
Der Verbinder besitzt also auf drei seiner vier Seiten einen Anschluss für die einzelnen Streifen.
Sollten Euch dies nicht genug sein, Ihr könnt einen zweiten T Verbindern nachkaufen und nutzen, genau wie zwei weitere Streifen.
Ein Controller + Netzteil unterstützt bis zu 8 Streifen und zwei Verbinder. Mit dem Starterset seit Ihr also schon nah an der Maximalausstattung.
Was das Gehäuse und die Verarbeitung der einzelnen Streifen/Stücke angeht würde ich sagen diese sind unspektakulär. Das Gehäuse besteht wirklich komplett aus einem halb durchsichtigen weißen Kunststoff, welcher das Licht verteilt.
Es gibt kein Branding oder sonstige Logos auf den einzelnen Stücken. Diese sind also im ausgeschaltetem Zustand wirklich sehr dezent.
Auf dem kleinen Controller findet sich zwar ein Herstellerlogo, aber aufgrund des langen Kabels, welches auch magnetisch an einem beliebigen Ende des LIFX Beams angebracht werden kann, könnt Ihr Controller und auch das Netzteil gut verstecken.
Die Wandmontage erfolgt über Klettstreifen die einfach an die Wand geklebt werden. Dies ist natürlich eine sehr permanente Methode der Montage (bei Tapete langsam abziehen, dann sollte es hier auch keine Schäden geben) aber das Ganze hält gut!
Die Streifen sind nicht sonderlich schwer, daher überrascht dies auch nicht.
Kleiner Kritikpunkt zum Abschluss. Ihr müsst den Beam leider zwingend über die App oder einen Sprachassistenten steuern! Ich hätte mir hier zusätzlich vielleicht eine kleine Taste am Controller gewünscht für ein einfaches Ein/Ausschalten. Diese ist aber leider nicht vorhanden.
Auch bietet LIFX keine Hardware Fernbedienung optional an. Ihr könnt hier aber auf 3. Anbieter Lösungen zurückgreifen, solltet Ihr unbedingt eine physische Taste haben wollen, siehe Flic.
Die App und Einrichtung
LIFX nutzt bei all seinen Produkten eine direkte WLAN Verbindung. Es ist also keine Bridge oder Ähnliches nötig.
Um den LIFX Beam mit Eurem WLAN zu verbinden und zu steuern benötigt Ihr die LIFX App, welche wie üblich für alle großen Plattformen verfügbar ist.
An sich gefällt mir die LIFX App recht gut, diese ist aber vergleichsweise verspielt und recht „umfangreich“. Für erweiterte Nutzer ideal, für den 0815 Nutzer könnte man die App glatt etwas abspecken.
Aber das ist natürlich etwas Geschmackssache.
Auf der Startseite findet Ihr zunächst eine Übersicht über alle verbundenen Lampen. Dort könnt Ihr diese mit einem Tap gleich ein- bzw. ausschalten.
Auch könnt Ihr hier alle Lampen gemeinsam steuern oder auf Basis von Gruppen(Räumen).
Wollt Ihr die Farbe oder die Helligkeit verändern, dann müsst Ihr in ein Untermenü. Dieses Untermenü würde ich in drei Bereiche unterteilen, Farbe, Weiß, Effekte.
Die Farben, genau wie die diversen Weißtöne, stellt Ihr über ein selbsterklärendes Wählrad ein. Hier könnt Ihr im Grunde jede Farbe auswählen die Ihr Euch wünschen könnt. Ebenso lässt sich die Helligkeit % genau steuern.
Sehr interessant sind auch die Effekte. Hier könnt Ihr Flackereffekte, einen Farbwechsel, ein Stoboskop usw. einstellen. Dabei bietet Euch die App auch relativ große Eingriffsmöglichkeiten bezüglich der Geschwindigkeit, der Farben usw.
LIFX bietet erfreulicherweise viele Verbindungsmöglichkeiten zu anderen Diensten, wie Amazon ALEXA, Google Home, IFTTT, Nest, Logitech Harmony, Flic usw.
Wenn ich einen Kritikpunkt an der App bzw. der Steuerung des LIFX Beam hätte, dann wäre es die Signalstabilität. Des Öfteren habe ich während der Steuerung die Meldung erhalten der Beam wäre Offline, obwohl dieser im gleichen Raum wie der Router war.
Nervig ja, aber auch kein Weltuntergang, denn diese Meldung hielt jedes mal nur 2-3 Sekunden und die Verbindung war wieder da.
LIFX sollte hier noch einmal nacharbeiten, gegebenenfalls die Timeout Zeit etwas hochdrehen.
Das Licht
Kommen wir zum Licht. Der Beam erzeugt ein sehr helles und kräftiges Licht. Dabei werden alle Farben sauber und gleichmäßig gut dargestellt. Selbst Grün- und Türkistöne die oftmals für RGB LEDs problematisch sind bereiten dem LIFX Beam keine Probleme.
Ich würde hier sagen, dass wir RGB LEDs der höchsten Güte vor uns haben. Mich würde es sogar nicht wundern wenn LIFX im Inneren auf RGBW LEDs setzt, also RGB LEDs die über eine zusätzliche weiße Diode verfügen.
Warum? Auch die Weiß -Darstellung des LIFX Beams ist überzeugend. Normale RGB LEDs, gerade die billigen, schwächeln hier oftmals etwas.
Wollt Ihr dem Beam also nicht nur für bunte Farben einsetzen, sondern auch für eine reguläre Beleuchtung, dann ist dies kein Problem!
In jedem Stück des LIFX Beams sitzen natürlich mehrere LEDs, welche auch in einem gewissen Rahmen unabhängig voneinander gesteuert werden können.
Ihr könnt hier also auch innerhalb eines Streifens unterschiedliche Muster und Färbungen erstellen. Davon machen auch die Effekte Nutzen.
So kann der LIFX Beam auch durchlaufende Farben und ähnliches darstellen. Diese Effekte sind sehr schön flüssig und sauber laufend.
Zum Abschluss hätte ich lediglich einen kleinen Kritikpunkt. Die Lichtverteilung innerhalb der einzelnen Stücke ist nicht ganz perfekt. Dies sieht man sogar auf Bildern noch stärker als in der Praxis. Keine große Sache, aber hier gäbe es noch etwas Luft nach oben.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des LIFX Beam hat mich positiv überrascht. Das LIFX Beam benötigt ausgeschaltet (aber mit dem WLAN verbunden) nur 0,5W.
Zum Vergleich, das Nanoleaf LED Panel war beispielsweise ein gigantischer Stromfresser! Dieses brauchte bis zu 4,3W im ausgeschalteten Zustand! 0,5W im Leerlauf ist also völlig okay.
Eingeschaltet liegt der maximale Stromverbrauch des LIFX Beams bei 28,xW mit 6 Streifen.
Jeder Streifen/Stück benötigt also +- 4,xW. Hier finden wir vermutlich auch den wahren Grund warum Ihr maximal 8 Stücke an einem Controller nutzen könnt.
Das beiliegende Netzteil hat maximal 30W. Ich vermute, dass die maximale Helligkeit minimal reduziert wird wenn Ihr mehr als 6 Streifen verbindet um das Netzteil nicht zu überlasten.
Dies wird subjektiv vermutlich nicht auffallen, aber verhindert das Ihr das System beliebig lang gestallten könnt. Ähnliches macht Philips im Übrigen bei seinem HUE+ LED Streifen. Dort wird sogar die Helligkeit pro LED bis zu halbiert wenn Ihr diesen erweitert.
Von daher halte ich das Starterset mit 6 Streifen schon für vernünftig groß!
Fazit
Ja der LIFX Beam ist mit 200€ nicht gerade günstig, aber ja der LIFX Beam ist Cool! Gerade wenn Ihr eine etwas moderne Wohnung habt ist der LIFX Beam einfach ein Hingucker, auf welchen Ihr sicherlich auch das ein oder andere mal angesprochen werdet.
Dabei ist der Beam Optisch wie auch technisch gut umgesetzt! Die von LIFX verwendeten LEDs machen einen sehr wertigen Eindruck und produzieren ein helles und kräftiges Licht, durch alle Farben hinweg.
Selbst Weißtöne werden gut dargestellt!
Auch die Montage ist angenehm problemlos und das Verbinden der einzelnen Stücke dank Magneten kinderleicht. Volle Punktzahl soweit!
Die LIFX App macht soweit einen guten Job, hatte bei mir aber mit kurzen Verbindungsabbrüchen (ca. 2-3 Sekunden) zu kämpfen, welche nicht übermäßig tragisch sind, aber natürlich auch nicht optimal.
Dafür bietet die App viele Optionen und auch viele Verbindungsmöglichkeiten zu 3. Anbieter Systeme, wie IFTTT, Alexa und Co.
Kurzum der LIFX Beam ist ein klasse Produkt, welches nicht alltäglich ist! 200€ sind hier nicht günstig, aber auch nicht überteuert.
danke für den Test. Sehen wirklich ziemlich gut aus. nur sind mir 200€ für ein bisschen Ledlicht einfach viel zu viel.Da hol ich mir vorher die HUE play und tackere die an die Wand