Reolink Altas 2025 Test: Akku-Kamera mit XXL-Akku & Pre-Recording

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Reolink hat mit der Atlas eine der spannendsten Akku-Überwachungskameras des Jahres 2025 vorgestellt. Warum, was macht die Altas 2025 so besonders?

Dies ist vor allem der große 20.000 mAh Akku, wie auch die Möglichkeit, kontinuierlich Video aufzunehmen! Ja, eine Akku-Überwachungskamera mit kontinuierlicher Aufzeichnung ist etwas extrem Außergewöhnliches. Aber ist dies auch eine gute Idee?

Wie lange ist die Akkulaufzeit der Altas 2025? Finden wir dies im Test heraus! An dieser Stelle vielen Dank an Reolink für das Zur-Verfügung-Stellen der Altas 2025 für diesen Test.

 

Die Reolink Altas 2025 im Test

Aufgrund des mächtigen 20.000 mAh Akkus ist die Atlas eine vergleichsweise große und auch schwere Akku-Überwachungskamera. Diese setzt dabei auf den herkömmlichen “Bullet”-Formfaktor und wird über ein Gewinde auf der Rückseite an einer Wand, Pfosten oder Ähnlichem befestigt.

Eine entsprechende Halterung ist mit im Lieferumfang. Generell macht die Kamera qualitativ einen guten bis sehr guten Eindruck, obwohl sie komplett aus Kunststoff gefertigt ist. Eine weitere Auffälligkeit an der Kamera ist die WLAN-Antenne. Diese ist an der Seite angebracht und lässt sich für einen besseren Empfang ausklappen.

Dabei unterstützt die Altas 2025 grundsätzlich sowohl das 2,4-GHz- wie auch das schnellere 5-GHz-Band. Auf der Unterseite der Kamera finden wir zwei Abdeckungen. Unter der ersten Abdeckung findet sich der Einschalter wie auch der Slot für eine microSD-Speicherkarte. Unter der zweiten wassergeschützten Abdeckung ist hingegen der USB-C-Ladeport.

 

Mit Solarpanel

Mit im Lieferumfang der Altas 2025 ist ein passendes Solarpanel. Dieses ist zwar nicht direkt in der Kamera integriert, lässt sich aber via USB-C anschließen. Mittlerweile gibt es auch einige Überwachungskameras mit Solarpanel, welches direkt im Deckel dieser integriert ist.

Das kann auch funktionieren, aber meist nur bei wirklich perfekter Ausrichtung der Kamera. Ist dies nicht möglich oder unpraktisch, ist ein externes Solarpanel wie bei der Altas 2025 um einiges besser, zumal dieses auch ein gutes Stück größer ist und somit eine deutlich höhere Energieausbeute bietet.

 

Kein Account-Zwang

So gut wie alle Überwachungskameras derzeit im Handel besitzen einen Account-Zwang. Du musst also beim Hersteller ein Konto anlegen und mit diesem deine Kamera verknüpfen. Reolink ist einer der wenigen Hersteller, bei dem dies nicht nötig ist!

Du kannst hier einfach den QR-Code auf der Kamera scannen und fertig. Bei der ersten Einrichtung musst du zur Sicherheit ein lokales Passwort für die Kamera vergeben, welches dann bei jeder neuen Verbindung abgefragt wird, beispielsweise zu einem 2. Smartphone usw.

 

Einfache Einrichtung

Für die Einrichtung der Altas benötigst du die Reolink-App. Die Einrichtung ist kinderleicht! So musst du nur den QR-Code auf der Kamera scannen, diese einschalten und den Rest übernimmt die App. Die Reolink Altas stellt zunächst eine Verbindung via Bluetooth her. Via Bluetooth werden dann die WLAN-Zugangsdaten übertragen. Hat die WLAN-Verbindung geklappt, wird das Bluetooth abgeschaltet und logischerweise eine Verbindung über dein WLAN-Netz hergestellt.

 

2,4-GHz- und 5-GHz-WLAN

Die Reolink Altas 2025 unterstützt sowohl das 2,4-GHz- wie auch das 5-GHz-WLAN-Band.

 

Die bekannte Reolink-App

Die Reolink Altas nutzt die bekannte Reolink-App. Die Reolink-App ist grundsätzlich recht einfach gestaltet. Auf der Startseite findest du eine Übersicht über alle verbundenen Kameras mit einem Vorschaubild.

Dieses stammt aus der letzten Live-Ansicht. Tippst du das Bild an, landest du in der Live-Ansicht. Dabei waren die Ladezeiten bei mir erfreulich niedrig. Dies kann aber natürlich stark davon abhängen, wie gut dein WLAN ist.

Die Altas hat generell eine recht gute Signalstärke, aber montierst du diese in der hintersten Ecke, dann können die Ladezeiten schon etwas träge sein. In der Live-Ansicht kannst du manuell Bilder und Videos machen, die Kamera elektrisch drehen und schwenken und auch die 2-Wege-Kommunikation nutzen.

Früher war ich etwas kritischer gegenüber der Reolink-App, die oftmals recht träge war. Allerdings bin ich mittlerweile mit dieser sehr zufrieden. Ob es hier im Hintergrund Verbesserungen gab oder ob dies einfach an den neueren und besseren Kameras liegt, kann ich allerdings nicht sagen.

 

Smarte Erkennung

Alle aktuellen Reolink-Überwachungskameras bringen “Smart-Erkennungen” mit. Dies gilt entsprechend auch für die Atlas.

Erkennt die Kamera eine Bewegung, wird diese in folgende Kategorien unterschieden:

  • Personen
  • Tiere
  • Fahrzeuge
  • Sonstige Bewegungen

Diese Unterscheidungen sind erfreulicherweise auch ziemlich zuverlässig! Warum ist dies aber ein wichtiges Feature? Du kannst Alarme und auch Benachrichtigungen an gewisse Erkennungen koppeln. Vielleicht möchtest du ja nur benachrichtigt werden, wenn ein Mensch erkannt wurde und nicht, wenn ein Baum im Wind weht. Auch bei der Durchsicht der Aufnahmen ist dies hilfreich, denn du kannst nach bestimmten Erkennungen filtern.

 

Wie zuverlässig ist die Bewegungserkennung? (Pre-Recording)

Die meisten akkubetriebenen Überwachungskameras haben keine „smarte“ Bewegungserkennung, die konstant läuft. Dies würde einfach zu viel Energie benötigen. Stattdessen nutzen diese in der Regel einen klassischen PIR-Sensor (https://de.wikipedia.org/wiki/Pyroelektrischer_Sensor).

Wenn dieser eine Erkennung meldet, wird die Kamera aktiviert, und Systeme wie die smarte Erkennung prüfen das Bild. Hierdurch ist die Kamera praktisch 99% der Zeit im Standby und benötigt keine Energie. Erst wenn der PIR-Sensor die Kamera aufweckt, gibt es einen nennenswerten Stromverbrauch. Allerdings hat dieses System einige Nachteile! Ist eine Bewegung sehr klein, kann es sein, dass der PIR-Sensor die Kamera nicht aufweckt. Auch haben PIR-Sensoren meist eine beschränkte Reichweite. Heißt, eine Person muss sich auf ca. $\pm$6 Meter nähern, ehe die Kamera aufgeweckt wird.

Das macht Akku-Überwachungskameras meist etwas träge. Die Reolink Altas 2025 verfügt auch über einen PIR-Sensor, aber bedient sich eines Tricks, um diese Trägheit zu bekämpfen. Wenn du möchtest, bietet die Kamera ein “Pre-Recording”-Feature. Hierbei nimmt die Kamera “konstant” auf, mit einer reduzierten Bildrate, und schneidet bis zu 10 Sekunden vor dem eigentlich erkannten Event mit ins Video.

Geht eine Person auf die Kamera zu, würde diese normalerweise bei einer Distanz von 6-8 Metern reagieren, dank Pre-Recording hast du aber auch schon die 10 Sekunden zuvor auf der Aufnahme. Dies kann ein großer Vorteil sein und ein wichtiges Element bei der Bekämpfung der Trägheit von Akku-Überwachungskameras. Hierdurch ist die Reolink Atlas 2025 praktisch sehr zuverlässig, was die Bewegungserkennung angeht. Aber das Ganze kommt zu einem Preis: die Akkulaufzeit. Aktivierst du das Pre-Recording, reduziert sich diese massiv!

  • Ohne Pre-Recording – 540 Tage
  • 1 Bild/s Pre-Recording – 28 Tage
  • 3 Bilder/s Pre-Recording – 14 Tage
  • 5 Bilder/s Pre-Recording – 8 Tage

Hier musst du selbst wissen, ob dir der Einschnitt der Akkulaufzeit das Pre-Recording wert ist. Im Sommer kann dabei allerdings das Solarpanel in der Regel die Kamera gegenladen. Ebenso kannst du einen minimalen Akkustand setzen, bei welchem Pre-Recording abgeschaltet wird und die Kamera “regulär” arbeitet.

 

Auch dauerhafte Aufnahmen möglich

Akkubetriebene Überwachungskameras nehmen aus den oben genannten Gründen nur auf, wenn eine Bewegung erkannt wurde. Die Reolink Atlas kann aber auch konstant aufzeichnen. Dies reduziert aber die Akkulaufzeit extrem, auf 8 Tage oder weniger.

 

Wo werden die Aufnahmen der Reolink Altas gespeichert?

Reolink bietet bei all seinen Kameras eine Vielfalt an Optionen zur Speicherung der Aufnahmen:

  • Auf einer eingesetzten microSD-Speicherkarte
  • In der Reolink Cloud (kostenpflichtig)
  • Auf einem lokalen FTP-Server
  • Auf dem Reolink Home Hub

Zunächst kannst (und solltest du) eine Speicherkarte in der Reolink Altas einsetzen. Von Haus aus werden auf dieser alle Aufnahmen gespeichert. Zusätzlich können Aufnahmen aber auch in die kostenpflichtige Reolink Cloud hochgeladen oder auf einem lokalen FTP-Server gespeichert werden. FTP-Server? Dies wäre z.B. ein NAS-System oder ein angeschlossener USB-Stick an einer Fritzbox. Die Reolink Atlas arbeitet auch schon mit dem Reolink Home Hub zusammen.

 

Tadellose Bildqualität bei der Altas

Die Reolink Altas 2025 verfügt über einen 2K-Sensor (2560 x 1440) und einen Blickwinkel von 110 Grad. Damit bietet die Kamera ein angenehm weites Bild, ideal um Flächen zu überwachen. Generell würde ich die Bildqualität als gut bezeichnen.

Nein, die Kamera kann nicht ganz mit High-End-kabelgebundenen Modellen mithalten, auch die Reolink Altas PT Ultra bietet noch etwas mehr Details und Dynamik, aber generell gibt es hier nichts zu bemängeln. Das Bild ist absolut klar und sauber. Wichtig allerdings: Die Atlas besitzt KEINE IR-LEDs! In der Nacht ist diese auf Umgebungslicht bzw. ihre eigenen LED-Scheinwerfer angewiesen.

 

LED-Scheinwerfer

Die Reolink Altas muss sich nachts auf integrierte LED Scheinwerfer verlassen, da diese keine IR LEDs besitzt.

Diese sorgen zum einen für eine farbige Nachtsicht und können auch als Wegbeleuchtung genutzt werden.

 

Akkulaufzeit

Ich hatte ja schon die Akkulaufzeit der Atlas angesprochen, im Zusammenhang mit dem Pre-Recording-Feature. Grundsätzlich besitzt die Kamera einen sehr großen 20.000 mAh Akku.

Dieser reicht, um die Kamera auch ohne Solarunterstützung über 1 Jahr konstant zu betreiben. Wie lange genau, hängt von der Nutzung ab, wie oft die Kamera auslösen muss usw. Reolink wirbt sogar mit 540 Tagen, also fast 1,5 Jahren. Mit Solarunterstützung kann die Kamera also komplett unabhängig vom Strom betrieben werden.

 

Fazit

Die Reolink Altas 2025 ist eine fantastische Überwachungskamera, vor allem durch die extrem gute Akkulaufzeit! So wird die Kamera in aller Regel über 1 Jahr Akkulaufzeit bieten! Mit Solarpanel brauchst du dir über das Laden gar keine Gedanken machen, außer du nutzt das Pre-Recording-Feature. Grundsätzlich haben wir hier funktional eine typische Reolink-Überwachungskamera vor uns, mit guter AI-Erkennung, ohne Account-Zwang und flexiblen Speichermöglichkeiten.

Es gibt hier kein Zwangsabo oder Ähnliches. Dabei ist die Kamera auch technisch modern, mit Bluetooth für eine schnellere Einrichtung, WLAN-6-Support usw. Sicherlich einer der spannendsten Punkte ist aber das Pre-Recording. Wenn du möchtest, kann die Kamera bereits bis zu 10 Sekunden vor dem eigentlichen Erkennen einer Bewegung aufzeichnen. Hierdurch bietet die Kamera effektiv eine herausragende Reaktionsgeschwindigkeit für eine Akku-Überwachungskamera.

Allerdings kommt dies mit einem deutlichen Einschnitt bei der Akkulaufzeit. Das kann etwas durch den 20.000 mAh Akku und das Solarpanel kompensiert werden, aber gerade im Winter auch das nicht vollständig. Hier musst du wissen, ob das Feature die Reduktion bei der Akkulaufzeit wert ist.

Du musst es aber nicht nutzen und dann von der massiven Akkulaufzeit der Altas profitieren. Lediglich den Verzicht auf IR-LEDs muss ich etwas kritisieren. Bei Nacht muss die Kamera ihre Scheinwerfer einschalten, um eine Sicht zu haben. Unterm Strich kann ich die Reolink Altas und generell Reolink-Überwachungskameras mit gutem Gewissen empfehlen!

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Michael Barton
Michael Barton
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