Qualitätsverlust durch Google Foto? Vorhanden und falls ja wie stark? (für Fotos)

-

Eigentlich bin ich kein Fan davon meine Daten in die Cloud zu laden, gerade dann, wenn es um vertrauliche Dinge wie Bilder geht. Allerdings ist Google Foto ein derartig guter Service, dass ist hier nicht nein sagen kann.

Für alle die die Google Foto nicht kennen sollten, Google Foto erlaubt es Euch Bilder mit den Google Server zu synchronisieren und so zu sagen ein Backup anzulegen.

Das Praktische, Ihr habt nicht nur ein Backup, sondern die Bilder lassen sich auch in einer Gallery auf dem Smartphone, dem PC usw. betrachten.

Solltet Ihr mehrere Geräte haben, funktioniert dies auch über mehrere Geräte übergreifend, Ihr habt ein Foto mit Gerät A gemacht, dann wird dieses Foto auch bei Gerät B in der Gallery angezeigt, ohne dass dabei das Foto auf diesem Gerät gespeichert wird.

Was die Menge an speicherbaren Bildern angeht, habt Ihr die Wahl. Ihr könnt sagen, dass die Bilder in voller Qualität gesichert werden sollen, dann nehmen diese allerdings Speicherplatz in Eurem Google Drive Konto weg oder Ihr wählt die „hohe Qualität“ Option. In diesem Fall könnt Ihr UNENDLICH Fotos speichern ohne zusätzliche Kosten und dies in der Theorie für immer.

Selbst in 20 Jahren könntet Ihr in die Google Foto App gehen und alle Bilder die Ihr jemals gemacht habt, sind da, ohne dass Ihr Euch Gedanken über Backups, Speicherplatz usw. machen musstet.

Klingt doch fast zu gut, um wahr zu sein, aber wo ist der Haken? Speicherplatz kostet Geld, auch Google, um diese Kosten in der „Gratis Version“ so gering wie möglich zu halten, werden Eure Bilder beim Hochladen in die Google Cloud komprimiert.

Nun stellt sich die Frage, wie sehr werden die Fotos komprimiert? Lohnt es sich vielleicht doch eher die „kostenpflichtige“ Version (welche Platz im Google Drive einnimmt) zu wählen, zugunsten der Bildqualität?

Diese Frage habe ich mir auch selbst gestellt und ein paar Vergleiche angefertigt, welche Euch vielleicht auch interessieren.

Inhaltsverzeichnis

Theorie

Beginnen wir mit der Theorie. Google schreibt Folgendes „Hohe Qualität, hervorragende Bildqualität bei verringerter Dateigröße“. Zudem gibt Google an das Bilder mit mehr als 16 Megapixel auf maximal 16 Megapixel heruntergerechnet werden.

Bedeutet dies also wenn man eh weniger als 16 Megapixeln hat, dass es keinen Qualitätsverlust gibt?

Nein! Das Entscheidende ist „bei verringerter Dateigröße“. Das bedeutet Google komprimiert Eure Bilder, um Speicherplatz zu sparen. Verständlich, schließlich ist dies ein gratis Angebot.

Wie stark ist aber diese Kompression? Anhand der Dateigröße kann man schon erkennen, dass die Kompression recht groß ist! Für diesen kleinen Test habe ich ein LG G6 und das iPhone 7+ gewählt.

Die Bilder des LG G6 sind 4-6 MB groß, die Google Foto Versionen sind hingegen nur 1,5-3MB groß.

Beim LG G6 besitzen die bei Google gespeicherten Bilder im Schnitt nur 40% der original Dateigröße! Also eine 60% Kompression.

Beim iPhone ist der Unterschied nicht ganz so groß. Dies liegt aber daran, dass die Fotos des iPhones eh relativ klein sind. Hier liegt die Kompression allerdings immer noch bei rund 30%.

Es bleibt dabei Google komprimiert die Bilder in der Regel auf um die 2MB herunter.

 

Die Praxis

Das ist natürlich eine sehr saftige Kompression! Da kann man doch auch einen deutlichen Einschnitt bei der Bildqualität erwarten?!

Um ehrlich zu sein, das habe ich! Dies ist auch der Grund, warum ich überhaupt diesen Vergleich mache. Wenn ein Bild von 6MB auf 2,xMB komprimiert wird, muss es doch einen gewissen Qualitätseinschnitt geben.

Beginnen mir einfach mal mit ein paar Testbildern:

Google Foto
Original
Original
Google Foto
Original
Google Foto
Original
Google Foto

Erkennt Ihr einen Unterschied? Nein? Richtig, ich auch nicht! Zoomen wir einmal auf 100%, wenn es Unterschiede gibt, müssen diese jetzt erkennbar sein.

Google Foto
Original

Erkennt Ihr einen Unterschied? Nein? Richtig, ich auch nicht! Hier bei mir die erste Verwunderung, selbst in der 100% Ansicht erkenne ich trotz deutlich reduzierter Dateigröße keinen Unterschied.

Ich bilde mir vielleicht ein, dass das Bild von Google Foto etwas mehr geglättet ist. Dies kann an einer Kompression liegen, aber der Unterschied ist derart minimal das er keine Rolle spielt! Und ja, ich habe dies auf noch mehr Bildern mir anschaut, als ich hier zeige, gleiches Ergebnis.

So weit so gut! Wir haben keine sichtbare Veränderung der Bildqualität, aber irgendwo muss es ja eine Reduktion von Bildinformationen geben.

Vielleicht dort wie man dies nicht sieht? Oftmals gibt es in Bildern Bildinformationen auch an Stellen wo man diese nicht sieht, also beispielsweise in einer schwarzen Fläche, die, wenn man das Bild via Software aufhellt, sichtbar macht.

Genau dies habe ich auch gemacht. In diesem Fall mit einem Bluetooth Lautsprecher, der etwas zu dunkel geworden ist.

Google Foto
Original

Ah endlich, in der 200% Ansicht des aufgehellten Bilds ist ein Unterschied! Man erkennt, dass das Lautsprechergitter beim Originalfoto etwas feiner gezeichnet ist. Im Google- Foto Bild ist das ganze etwas verwaschener. Auch in der immer noch schwarzen Fläche erkennt man nun eine Kompression, welche die Fläche etwas mehr glättet.

Letztendlich ist dies aber auch ein super minimaler Unterschied, welcher in der Praxis keine Rolle spielen wird.

 

Fazit

Ganz ehrlich für Fotos könnt Ihr unbesorgt auf das gratis Angebot von Google zurückgreifen und müsst nicht Euren Google Drive Speicherplatz nutzen.

Im Normalfall gibt es keinen Qualitätsverlust, obwohl Google die Bilder doch recht gut runter komprimiert (je nach Smartphone auch 40% der original Dateigröße). Erst wenn Ihr die Bilder nachbearbeitet und deutlich aufhellt um Details aus den Schatten zu holen, kann es auf der 100% Ansicht kleinere Unterschiede geben. Aber das auch nur bei einer wirklich deutlichen Nachbearbeitung.

Natürlich wenn Ihr ein Sony Smartphone mit 23MP Kamera habt, kann es durch die Limitierung auf 16 Megapixel größere Qualitätseinbußen geben. Aber die meisten aktuellen Smartphones haben zwischen 12 und 16 Megapixel, und selbst bei mehr ist der Qualitätsunterschied immer noch nicht gigantisch. Lediglich bei Panoramas muss man etwas vorsichtig sein.

Ich hätte kein Problem damit meine Urlaubsbilder später via Google Foto herunterzuladen und dann auszudrucken.

Eine sichtbarer Qualitätsverlust bei Bildern ist selbst bei der gratis Version von Google Foto also nicht vorhanden!

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Powerbanks für den Blackout? Eine gute Idee? Welche Modelle sind empfehlenswert?

Die Gefahr eines längeren Stromausfalls nimmt zunehmend zu. Entsprechend gibt es immer mehr Vorsorge- Tipps und auch die Industrie und die Händler stürzen sich...

Hat eine Hülle eine (negativen) Einfluss auf das kabellose Laden? Mit Messwerten!

Kabelloses Laden ist sehr komfortabel und angenehm. Leider ist kabelloses Laden aber auch deutlich langsamer und ineffizienter. Mehr dazu im Artikel “Welche Stromkosten verursachen...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Neuste Beiträge

Das beste QNAP NAS für den Heimnutzer/kleines Büro 2024, QNAP TS-462 Test

Mit der Turbo Station TS-462 bietet QNAP ein ausgesprochen interessantes NAS an. So bietet dieses einen Intel Prozessor, 2,5 Gbit LAN, 4 Festplatten Schächte...

Langzeiterfahrung mit LiFePO4 Akku von Power Queen (und ECO-Worthy), wie hat die Kapazität sich gehalten?

Vor rund einem Jahr habe ich den Power Queen 12,8V 100Ah LiFePO4-Akku Auto-Heating auf Techtest getestet. Dort war ich mit dem Akku sehr zufrieden....

Test und Erfahrungsbericht, Dreame A1 Mähroboter

Nach Ecovacs hat nun auch Dreame seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, den A1. Wie auch schon das Modell von Ecovacs verzichtet auch der...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

9 Kommentare

  1. Was passiert, wenn man ein Foto mehrmals hoch und runterläd und vielleicht dazwischen bearbeitet? Wird es dann jedesmal wieder komprimiert?

    Um das komprimieren zu verhindern könnte man sich überlegen, ob man einfach eine andere Cloud nutzt. Vielleicht bei Dropbox eine automatische Synchronisation einstellen und auf dem PC/Mac dann ein Script laufen lassen, dass immer, wenn neue Bilder hinzugefügt werden, diese auf eine angehängte Festplatte oder ein NAS kopiert, sodass wenn die 2GB bei Dropbox erreicht sind und die alten Bilder gelöscht werden und neue hochgeladen werden, dass dann die alten bereits auf einer Festplatte oder einem NAS abgespeichert sind. So wäre in Dropbox immer genug Platz und es gehen keine Bilder verloren.

    Man müsste hier auch mal einen Vergleich verschiedener kostenloser Cloud-Services machen und schauen, was damit möglich wäre.

    PS: ein Test mit Bildern einer 23MP Kamera eines Sony oder Nubia Z11 Mini S, wäre tatsächlich auch interessant.

  2. also ganz ehrlich, da sind doch große Unterschiede erkennbar. Original-Fotos haben viel mehr Detail-Treue, das sieht man in den Bildern oben doch sehr deutlich ! Die Kirmes-Stände als Beispiel, da sieht man doch gut die Menschenund Details im Original, bei Google viel dunkler und weniger Details

  3. Wie sieht es aus, wenn man bei google fotos 1.000 oder 10.000 fotos hochgeladen hat..? Steigt mit der Anzahl der Fotos auch der Faktor der Komprimierung..?

  4. Hast Du auch die dpi Zahl gecheckt? Diese ist nachher nämlich extrem wichtig, sollte man die Fotos ausdrucken wollen. 72dpi = Bildschirmdarstellung 300dpi und größer = Druckauflösung! Es kommt also immer darauf an, was mit den Fotos passieren soll! Gruß Daniel

    • Sofern ich mich hier nicht ganz irre hat ein Foto keinen fixen DPI Wert?!

      DPI = dots per inch und wie viele Bildpunkte man pro Zoll beim drucken bekommt hängt hier von der Auflösung und der Druckgröße ab und nicht vom eigentlichen Foto ?!

  5. Kleine Anmerkung dazu noch: Die Fotos von meiner Kamera DMC-G2 (nur 12MP, aber trotzem natuerlich weitaus hoehere Qualitaet als das Handy) werden von Google nicht verkleinert oder komprimiert und sind absolut identisch beim wieder herunterladen (und nein, auf mein Kontingent wird nichts angerechnet – habe z.Zt. irgendwas um die 30-50GB hochgeladen).
    Aber auch wenn ich das Handy ebenfalls auf 12MP runterstelle, werden die Fotos – wie von dir beschrieben – stark komprimiert (unabhaengig davon, ob Upload via App oder photos.google.com).
    Ich weiss noch nicht, woran es liegt. Es waere vielleicht mal einen Versuch wert, dem Handybild die EXIF-Daten der Kamera zu verpassen und zu sehen, was Google dann damit gemacht – das hab ich aber noch nicht ausprobiert.

    Also wer ohnehin nur mit

Schreibe einen Kommentar zu Michael Barton Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.