EcoFlow ist bekannt für seine hervorragenden Powerstations und Solarladeprodukte. EcoFlow erweitert aber zunehmend seine Produktpalette. Das neueste Mitglied der EcoFlow Famile ist die Glacier, eine Akkubetriebene, via Solar-ladbare Kühlbox! Und im Gegensatz zu einem anderen bekannten Hersteller benötigte die Glacier keine Kickstarter-Kampagne.
Dabei bietet die Glacier einen gigantischen Funktionsumfang für eine Kühlbox.
- Kompressor Kühlbox
- Integrierter und austauschbarer Akku für bis zu 24 Stunden Laufzeit
- Eiswürfelfunktion! (18 Eiswürfel in 12 Minuten)
- Akku via Solar in der Kühlbox ladbar
- App-Support
Dies liest sich doch fantastisch! Gerade das Du die Kühlbox sogar via Solar laden kannst. Theoretisch ist so eine “unbegrenzte” Laufzeit möglich, sofern die Sonne mitspielt.
Auch eine Eiswürfel funktion habe ich bisher noch bei keiner Kühlbox gesehen. Cool, im wahrsten sinne des Wortes! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Funktioniert die EcoFlow Glacier Kompressor Kühlbox wirklich so gut?
Funktioniert das Laden via Solar? Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an EcoFlow für das Zurverfügungstellen der Glacier für diesen Test.
Die EcoFlow Glacier Akku Kühlbox im Test bei techtest.org
Bei der EcoFlow Glacier handelt es sich um eine Kompressorkühlbox! Entsprechend nutzt diese das gleiche, deutlich effizientere, technische Design eines Kühlschranks, verglichen mit günstigen Kühlboxen, welche meist auf ein Peltier-Element setzen.
Allerdings ist die Glacier hierdurch auch um einiges größer! So misst die Kühlbox satte 776 x 385 x 445 mm und bringt vor allem 23,3 Kg auf die Waage!
Gerade das hohe Gewicht kann ein großer Nachteil sein. Voll beladen, mit Akku usw. kann die Kühlbox locker um die 30 Kg auf die Waage bringen.
Optional bietet EcoFlow ein Set aus Räder und Griff für die Glacier an, zu welchem ich auch ganz klar raten würde!
Im inneren bietet die Kühlbox 36L Platz, aufgeteilt in zwei Bereiche. Ein Bereich ist mit einem Korb ausgestattet.
Neben dem Hauptbereich findest Du den Eiswürfelmacher und das Steuerungsdisplay, wie auch die Tasten zur Steuerung.
Am rechten Rand der Kühlbox findest Du den einzigen Anschluss, einen XT60 Port. XT60 ist ein “Standardanschluss” (Adapterkabel findest Du z.B. bei Amazon in Massen, Affiliate Link) und Du bekommst hier problemlos Adapter auf beispielsweise die typischen MC4 Solarstecker.
Mit im Lieferumfang liegt ein passendes Steckdosen Netzteil, wie auch ein KFZ Stecker.
Die Kühlleistung der Glacier
Die Glacier ist eine Kompressor-Kühlbox, entsprechend kann sie sehr niedrige Temperaturen erreichen. EcoFlow wirbt mit bis zu -20 Grad und ja ich kann bestätigen die Kühlbox kann diese Temperatur erreichen!
Dabei besitzt diese sogar zwei Kühlzonen, die Du in einem gewissen Rahmen unabhängig voneinander steuern kannst.
Aber wie lange dauert das Kühlen des Innenraums? Hierfür habe ich die Temperatur im Innenraum gemessen und mitgeloggt. Das Abkühlen geht sehr schnell, daher habe ich den innenraum einmal auf -10 Grad und einmal auf -20 Grad gekühlt.
Die Temperatur von -10 Grad wird bereits nach rund 1h erreicht. Allerdings stoppt die Glacier bereits nach rund 30 Minuten das Kühlen. Die Differenz zwischen Kühl Stopp und Erreichen der Temperatur ist einfach die Zeit die das Messgerät und die Luft im Inneren benötigen herunterzukühlen.
-20 Grad wird nach ca. 1:20h bis 1:25h erreicht. Ich würde sagen, dies ist super flott! Klar, bei einer höheren Ausgangstemperatur würde es länger dauern, aber ich denke die Unterschiede wären auch nicht gigantisch.
Allerdings war dies auch ohne Inhalt. Mit Inhalt sieht die Welt natürlich etwas anders aus. Hier die Werte mit 6x 1,5L Wasserflaschen.
Hier sehen wir, dass es deutlich länger dauert
Der Akku, satte 296 Wh! Und via USB C ladbar!
In der EcoFlow Glacier steckt ein 298 Wh großer Akku! Dies ist ein recht mächtiger Akku und soll laut EcoFlow die Kühlbox bis zu 24 Stunden versorgen.
Der Akku ist komplett optional und lässt sich einfach aus der Kühlbox herausnehmen.
Dabei hat EcoFlow einen wirklich herausragenden Job gemacht! So wird der Akku wahlweise in der Kühlbox geladen oder via USB C!
Ja der Akku besitzt einen 100W USB C Port! Dies ist ein Ein und Ausgang. Ja! Du kannst den Akku auch als riesen Powerbank verwenden. Hier hat EcoFlow aus meiner Sicht richtig gut mitgedacht, denn so ist der Akku wunderbar flexibel.
An einem 100W USB C Ladegerät braucht der Akku ca. 3 Stunden zu laden. An einem kleinerem Ladegerät dauert es entsprechend länger.
Aber diese Werte passen bzw. sind sogar recht flott für einen Akku der 296Wh hat und die Flexibilität, einfach ein beliebiges USB C Ladegerät zu nutzen, ist Weltklasse!
Aber hat der Akku auch wirklich die beworbene Kapazität? Ich habe diese im Style meiner Powerbank Tests am USB C Port gemessen.
Hier kam ich bei 20V/3A auf 268,57Wh. Die Kapazität passt also. Gerade da die Effizienz über die Kontakte auf der Rückseite des Akkus noch besser sein wird.
Wie lange hält der Akku?
Die Akkulaufzeit der EcoFlow Glacier schwankt natürlich extrem nach Umgebungstemperaturen, gewünschte Zieltemperatur, Inhalt usw.
Folgende Werte konnte ich ermitteln:
- 20 Grad Raumtemperatur auf 5 Grad mit 6x 1,5L Inhalt 43:30h
- 20 Grad Raumtemperatur auf -5 Grad mit 6x 1,5L Inhalt 13:45h
Bei einer Kühlung auf 15 Grad unter Raumtemperatur hielt der Akku satte 43:30h! Bei 25 Grad unter Raumtemperatur hielt der Akku rund 13:45h.
Ich schätze, der Akku wird die 24 Stunden bei ca. 20 Grad unter Raumtemperatur erreichen. Super!
Via Solar betreiben
Sicherlich eins der spannendsten Feature ist die Möglichkeit die EcoFlow Glacier via Solar zu betreiben/zu laden. Hierfür muss ein Akku in der Kühlbox eingebaut werden.
Zudem benötigst Du ein XT60 auf MC4 Kabel, wie z.B. dieses https://amzn.to/3UplQxM (Werbelink).
Prinzipiell akzeptiert die Kühlbox laut Hersteller 11-60V, Du kannst hier beliebige Solarpanels in diesem Spannungsbereich nutzen oder das EcoFlow eigene Solarpanel. Laut EcoFlow soll diese mit bis zu 240W laden können.
Ich habe diese am 160W EcoFlow Panel ausprobiert und ja das Solarladen klappt gut! Selbst an einem leicht bedeckten, aber ansonsten schönen Tag wird der Akku trotz dem Halten der Temperatur geladen.
In meinem Test konnte ich an einem leicht bedeckten Tag ca. 17% Ladung pro Stunde halten, während die Kühlbox parallel eine Temperatur von 0 Grad hielt.
Leider zeigt dir die Kühlbox aber nicht den aktuellen Ladestrom an! Es leuchtet lediglich ein Icon um dich wissen zu lassen, dass gerade geladen wird und Du siehst halt die % Angabe hochticken.
Mit Bluetooth und WLAN!
Die EcoFlow Glacier besitzt ein Bluetooth und WLAN Modul. Du kannst die Kühlbox mit deinem WLAN verbinden um diese mithilfe der App zu steuern.
Über die App kannst Du die aktuelle Temperatur sehen, die eingestellte Temperatur anpassen usw.
Die App ist sicherlich ein Mehrwert, dies aber hier weniger als beispielsweise bei den EcoFlow Powerstations.
Kühlbox mit Eiswürfelmacher?
Neben dem Hauptfach findest Du ein gesondertes Fach für den Eiswürfelmacher. In diesem findest Du ein herausnehmbares “Sieb” wie auch 18 Metallspitzen.
Dieses Fach füllst Du mit Wasser. Anschließend werden die Metallspitzen von der Glacier heruntergekühlt. An den Spitzen sammelt sich das Eis und Du kannst dieses später entnehmen.
Was heißt später? Später heißt ca. 15 Minuten! Ja, die Kühlbox kann in +- 15 Minuten 18 Eiswürfel produzieren.
Dabei wird nicht das ganze Wasser gefroren, sondern nur um die Metallspitzen. Du erhältst entsprechend runde Eiswürfel mit einem Loch in der Mitte.
Überschüssiges Wasser kann über einen Schlauch auf der Rückseite abgelassen werden.
Wie viel Strom benötigt die EcoFlow Glacier?
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den Stromverbrauch. Dieser hängt natürlich von vielen Faktoren ab!
Mit 6x 1,5L Inhalt benötigte die Kühlbox bei einer Kühlung von 20 auf 0 Grad in 24 Stunden 399 Wh Energie aus der Steckdose!
Bei einer Kühlung auf 5 Grad lag der Verbrauch bei 279 Wh.
Das reine Runterkühlen, ohne Inhalt, auf -10 Grad kostete 52Wh und auf -20 Grad 83Wh.
Hier siehst Du die Leistungsaufnahme über Zeit beim Runterkühlen und halten von -20 Grad.
Im Test benötigte die Kühlbox beim kühlen rund 80-100W. Zwischen den aktiven Kühlphasen sinkt die Leistungsaufnahme auf rund 4-5W.
Fazit
Die EcoFlow Glacier ist richtig gut! Abseits vom hohen Leergewicht ist die Kühlbox perfekt.
- Hochwertige Optik und Haptik
- Kühlung auf bis zu -20 Grad in ca. 1:25h
- Mit Eiswürfelmacher (18 Eiswürfel in ca. 15 Minuten)
- Mit optionalen Akku (Laufzeit zwischen 13h und 43h)
- Via Solar aufladbar (im Sommer mit Akku Dauerbetrieb möglich)
- Mit App Support (WLAN und Bluetooth)
Suchst Du einfach eine gute Kompressor-Kühlbox, dann gibt es auch andere, günstigere Alternativen.
Das Besondere an der EcoFlow Glacier, neben dem Eiswürfel-Macher, ist der Akkubetrieb. Der optionale 296 Wh Akku konnte die Kühlbox in meinem Test zwischen 43:30h bei 15 Grad unter Raumtemperatur und 13:45h bei 25 Grad unter Raumtemperatur betreiben.
Der Akku lässt sich dabei komfortabel via USB C mit bis zu 100W laden und kann sogar deine Geräte mit bis zu 100W via USB C aufladen. Toll! EcoFlow nutzt hier den normalen USB PD Standard.
Alternativ kann der Akku natürlich auch in der Kühlbox geladen werden oder via Solar! Ja du kannst ein Solarpanel mit der Kühlbox verbinden und diese so “konstant” betreiben, sofern das Wetter natürlich etwas mitspielt.
Der Stromverbrauch der Kühlbox schwankt dabei natürlich stark je nach Temperatur und Beladung. Maximal benötigte diese bei mir zwischen 80 und 100W in den Phasen in welchen der Kompressor läuft.
Innerhalb von 24h kannst du mit ca. 250-400Wh rechnen, je gewünschter Temperatur, Füllung usw.
Hinzu kommen spannende Bonus Feature wie der Eiswürfelmacher, welcher auch sehr gut funktioniert, und der App Support.
Das einzige, was vielleicht etwas gegen diese spricht, ist das Gewicht. Mit 23 Kg Leergewicht ist diese ein ziemlicher Brocken!
Ebenfalls etwas gegen diese spricht natürlich der Preis. 1100€ für eine Kühlbox ist ein Preis bei dem man erst einmal schlucken muss. Ist dieser Preis gerechtfertigt? Die EcoFlow Glacier ist derzeit einmalig und sicherlich die beste Kühlbox auf dem Markt, daher ist der sehr hohe Preis auch nicht ganz verwunderlich.
kannst du bitte die Box von Anker auch testen sobald diese verfügbar ist?
Mich würde auch interessieren wie gut die Abschiermung zwischen den 2 Zonen funktioniert. Wäre hier eine Erweiterung des Tests möglich?