Das IODD ST400 ist eines der exotischsten Produkte, die ich jemals im Test hatte! Beim IODD ST400 handelt es sich um ein externes SSD-Gehäuse, welches aber einige Tricks draufhat! So besitzt das Gehäuse ein Display und ein Tastenfeld. Dieses erlaubt eine Hardware-Verschlüsselung der verbauten SSD, sowie das Emulieren eines CD-Laufwerks!
Eines CD-Laufwerks?! Ja, du kannst ISOs auf dem IODD ST400 ablegen und dann mithilfe des Displays auswählen. Diese wrtdrn dann vom angeschlossenen System als reguläres CD-Laufwerk erkannt. Wann ist das nützlich? Beim Installieren von Betriebssystemen! So kannst du einfach Betriebssystem-ISOs auf das IODD ST400 ablegen, auswählen und diese werden dann als CD-Laufwerk im jeweiligen System eingebunden, als hättest du diese auf eine echte CD/DVD gebrannt.
Klingt doch interessant! Wollen wir uns einmal das IODD ST400 im Test ansehen!
Das IODD ST400 im Test
Aufgrund seiner zusätzlichen Features fällt das IODD ST400 SSD-Gehäuse etwas größer aus. Dabei ist die Verarbeitung echt nichts Besonderes.
Das Gehäuse ist komplett aus einem sehr einfachen Kunststoff gefertigt und fühlt sich eher mäßig wertig an. Sagen wir es so, das Gehäuse spiegelt den Preis von +- 100€ nicht wider.
Allerdings sollte auf den ersten Blick klar sein, dass es sich beim IODD ST400 nicht um ein einfaches SSD-Gehäuse handelt. So besitzt dieses auf der Oberseite ein Display wie auch ein Tastenfeld. Bei dem Display handelt es sich um ein LCD-Farbdisplay.
Das Tastenfeld erlaubt die Eingabe eines PINs sowie die Steuerung des Menüs. Angeschlossen wird das IODD ST400 über einen USB-C-Port an der Seite.
2,5-Zoll-SSD auf der Unterseite
Um das IODD ST400 zu nutzen, musst du in diesem eine SSD verbauen. Das Gehäuse besitzt auf der Unterseite eine Klappe, in welcher du eine 2,5-Zoll-SSD einsetzen musst.
Laut Hersteller werden SATA-SSDs mit bis zu 2TB unterstützt, aber bei mir funktionierte auch eine Verbatim Vi550 S3 SSD 4TB problemlos.
Zunächst eine normale externe SSD
Verbindest du das IODD ST400 mit deinem PC oder Notebook, geht zunächst das Display an und ein paar Sekunden später wird die verbaute SSD von deinem Computer normal als “Speicherlaufwerk” erkannt. So kannst du das IODD ST400 dann auch komplett normal als externe SSD nutzen.
Ein CD/DVD/BD-Laufwerk?!
Das spannende Feature ist allerdings das virtuelle Laufwerk. So wird das IODD ST400 nicht nur als externe SSD erkannt, sondern auch als CD/DVD/BD-Laufwerk!
Von Haus aus ist dieses leer, aber kopierst du ISOs auf die externe SSD, dann kannst du diese über das Display laden. Dabei erkennt das IODD ST400 automatisch die Ordnerstruktur, durch welche du zu deinen ISOs browsen kannst. Ausgewählte ISOs werden dann eingelesen, als hättest du eine CD/DVD eingelegt.
Dies erlaubt dir beispielsweise das Installieren von Betriebssystemen, ohne für jedes ISO einen eigenen USB-Stick zu präparieren oder z.B. Ventoy zu nutzen. Daher funktioniert dies auch für alle von mir getesteten ISOs sehr schnell und zuverlässig, von diesen zu booten, da dein System denkt, es wäre ein CD-Laufwerk. Du musst lediglich schnell das entsprechende ISO beim Start auswählen bzw. es ist auch möglich, das gemountete ISO sich zu merken.
VHDs lassen sich auch nutzen
Das IODD ST400 erlaubt es auch, bis zu drei VHDs gleichzeitig zu den anderen Funktionen zu mounten. Was sind VHDs?
VHD steht für Virtual-Hard-Disk-Format und ist ein Format von diversen Virtualisierungsprogrammen.
SSD-Verschlüsselung!
Ein weiteres Feature der IODD ST400 ist die Möglichkeit, SSDs bzw. Daten zu verschlüsseln. So kannst du einen PIN festlegen, welcher eingegeben werden muss, ehe Zugriff auf die Daten besteht. Dabei wird eine AES256-XTS-Verschlüsselung genutzt, welche in der Theorie mit einem ausreichend starken PIN als sicher einzustufen ist.
Ob diese Verschlüsselung auch 100% richtig eingesetzt wird, kann ich leider nicht beurteilen, aber sie verwehrte zumindest mir effektiv den Zugriff auf die Daten. Du kannst übrigens mehrere Benutzer anlegen.
Etwas langsamer Start
Ein Kritikpunkt: Nach dem Verbinden des ST400 dauert es eine kleine Weile, bis die Laufwerke wirklich erkannt werden, da anscheinend das System erst kurz booten muss.
Gute Anleitung
Erfreulicherweise gibt es eine gute Anleitung in Deutsch hier: https://www.iodd.shop/mediafiles/downloads/IODD_ST400-Manual_DE.pdf
Performance, mäßig!
Prinzipiell nutzt das IODD ST400 eine USB 3.1 Gen 1 5 Gbit-Verbindung. Entsprechend ist die Leistung praktisch auf 400-500 MB/s limitiert, was im Anbetracht der SATA-Schnittstelle im Inneren soweit passt. Allerdings kommen wir in der Praxis nicht ansatzweise auf diese Werte!
So erreichte die “externe SSD” 208 MB/s lesend und 261 MB/s schreibend. Dabei macht es im Übrigen keinen Unterschied, ob das Laufwerk verschlüsselt ist oder nicht, die Datenraten von +- 200 MB/s bleiben gleich. 200 MB/s ist zwar für eine externe SSD nicht sonderlich viel, aber in der Praxis für die meisten Anwendungen ausreichend.
Fazit
Das IODD ST400 ist natürlich ein super exotisches Produkt, welches primär für Systemadministratoren oder Computer-Enthusiasten interessant ist, die oft Betriebssysteme neu installieren. Die Möglichkeit, einfach ISO-Daten auf die externe SSD zu schieben und dort zu mounten, sodass diese als externe CD/DVD-Laufwerke erkannt werden, ist klasse! Du kannst so in Windeseile dutzende Betriebssysteme installieren, ohne auf Software-Tools wie Ventoy zurückgreifen zu müssen, welche ja auch nicht mit allen Betriebssystemen funktionieren. Zudem kannst du das IODD ST400 als normale externe SSD nutzen, welche auch eine Hardware-Verschlüsselung unterstützt!
Wenn du möchtest, können Daten auf der SSD mithilfe eines PINs geschützt werden, den du über das Tastenfeld eingibst. Das alles ohne Treiber oder andere “Komplikationen”. Klingt ja alles soweit richtig gut! Aber hat das IODD ST400 auch Nachteile? Ja, die Datenrate! Ich kam hier in der Praxis lediglich auf 200 MB/s bis 260 MB/s, was jetzt nicht furchtbar ist, aber auch nicht fantastisch.