Das kabellose Übertragen von Displaysignalen ist ein relativ schwieriger Prozess. HDMI nutzt ein weitestgehend unkomprimiertes Displaysignal, welches daher bei Full HD satte 1,782 GBit/s Bandbreite verschlingt.
Hierdurch ist es nicht einfach möglich „HDMI via WLAN“ zu übertragen. Es gibt natürlich diverse Möglichkeiten dies zu realisieren. Die meisten nutzen, wenn nicht sogar alle, irgendeine Form von Kompression.
Kompression bedeutet aber zum einen ein schlechteres Bild und zum anderen benötigt diese Rechenleistung. Auch darf man hier nicht den Komfort vergessen. Gerade bei Präsentationen kann und darf man nicht erwarten, dass alle Sprecher erst einmal X Programme auf ihre Notebooks installieren.
Für diesen Zweck bietet BenQ das Instashow System an. Instashow bietet die Möglichkeit über einfache Hardwareadapter ein HDMI Signal an einen Beamer oder Monitor zu übertragen, ganz ohne Software oder aufwendige Einrichtung usw.
Instashow richtet sich dabei weniger an privat Nutzer, was spätestens beim Preis klar sein sollte. BenQ Instashow ist klar für Unternehmen die regelmäßig Präsentationen, auch gegebenenfalls von Dritten abhalten und hier eine einfache kabellose Übertragungsmethode suchen.
Wollen wir uns doch einmal das BenQ Instashow WDC10 System im Test ansehen, hält dieses was es verspricht?
Info: BenQ hat mich gefragt ob ich mir das Instashow WDC10 System in einem kleinen Test ansehen möchte. Wer mich kennt, wird wissen, dass ich da doch nicht nein sagen kann. Ich habe für diesen Test kein Geld erhalten, auch wurde das Testsystem nach Abschluss an BenQ zurückgesendet.
Das BenQ Instashow WDC10 System im Test
Das Instashow System besteht im Groben aus zwei Komponenten. Zum einen gibt es einen Empfänger der an Euren Beamer angeschlossen wird und zum anderen einen Sender, welcher an Euer Notebook kommt.
Starten wir bei den Sendern. Ja es ist möglich mehrere Sender mit einer „Basis“ zu koppeln. Hierdurch können die Sender on the Fly hin und her wechseln, praktisch wenn man mehrere Sprecher bzw. Notebooks hat, oder wenn man den Übergang zwischen zwei Notebooks so flüssig wie möglich gestallten will.
Die Sender sind kleine viereckige Kunststoffboxen, welche nicht größer sind als eine Handfläche. Diese besitzen nur zwei Anschlüsse und eine Taste. Bei den Anschlüssen handelt es sich um HDMI und USB, welche in Form von fest integrierten Kabeln daherkommen.
Das HDMI Kabel dient natürlich dem Annehmen des Bildsignals, während das USB Kabel nur die Stromversorgung sicherstellt. Erneut, es ist keine spezielle Software oder Ähnliches nötig!
Etwas komplexer aufgebaut ist der Empfänger bzw. die Basis. Diese wird via HDMI an Euren Beamer oder Monitor angeschlossen und wie auch die Sender via USB mit Strom versorgt.
Hier sind allerdings 5V 1,5A nötig. Nicht jeder Beamer bietet solch einen USB Ausgang, daher liegt zusätzlich ein USB Netzteil mit im Lieferumfang.
Im Gegensatz zu den kleinen Sendern, welche integrierte Antennen besitzen, hat der Empfänger zwei große externe Antennen.
Mithilfe dieser sollen bis zu 8 Meter Reichweite möglich sein.
Zusätzlich verfügt der Empfänger auch über einen LAN Port. Dieser ermöglicht die Steuerung des Instashow Systems via Netzwerk.
Wie gut funktionierts?
Ein wichtiger Punkt am BenQ Instashow System ist die einfache Bedienung. Und dem kann ich vollkommen zustimmen!
Beamer/Monitor an den Empfänger anschließen, Empfänger via USB mit Strom versorgen, Sender an das Notebook anschließen, Taste auf der Oberseite drücken, fertig.
Es ist keinerlei Konfiguration oder sonstige Einstellungen nötig. Ihr könnt aber natürlich ein paar Einstellungen anpassen.
Hierfür müsst Ihr den Empfänger via LAN mit Eurem Netzwerk verbinden. Anschließend wird auf dem Bildschirm die IP Adresse dieses angezeigt, welche Ihr im Webbrowser aufruft.
Dort erwartet Euch eine einfache Benutzeroberfläche.
Das Interessanteste sind hier die „Advance Settings“ unter welchen Ihr Einstellungen bezüglich der Bildqualität tätigen könnt.
Was die Bildqualität angeht, gibt es drei Stufen, „Präsentation“, „Video“ und „Low Power“.
Präsentation bietet die höchste Bildqualität. Hier ist fast kein Unterschied zu einer kabelgebundenen Verbindung zu erkennen. Ja man kann bei sehr kleinen Icons erkennen, dass durchaus eine gewisse Kompression zum Einsatz kommt, aber dies ist wirklich sehr minimal.
Allerdings sinkt hier die Bildrate gefühlt auf 10Hz. Für Videos oder eine normale Desktop Nutzung taugt dies nicht!
Hierfür gibt es den Video Modus. Der Videomodus senkt die Bildqualität etwas ab bzw. erhöht die Kompression des Bildsignals, erhöht aber zeitgleich die Bildrate.
Gefühlt sind wir hier zwar immer noch nicht bei 60Hz, aber 30-45Hz erreichen wir. Wie der Name des Modus schon sagt für Videos ausreichend. Allerdings merkt man dennoch einen gewisse Verzögerung der Verbindung.
Für meinen Desktop Monitor würde ich BenQ Instashow nicht nutzen wollen!
Was die Verzögerung angeht, mit einer direkten Verbindung zu meinem Monitor konnte ich 6,8ms Reaktionszeit bzw. Input lag messen.
Mit dem Instashow System dazwischen steigt diese Reaktionszeit bzw. Input lag auf 69-250ms an.
Für Präsentationen oder Video wiedergaben ist das völlig okay, aber spielen oder Desktoparbeit ist so nur sehr bedingt möglich.
Fazit
Das BenQ Instashow WDC10 System ist super speziell! Anders kann man dies wirklich nicht sagen.
Starten wir aber am Anfang. Der größte Pluspunkt des kabellosen Übertragungssystems ist die einfache Nutzung. Hier verspricht BenQ wirklich nicht zu viel, einfach einstecken und losgeht es! Es ist keine aufwendige Konfiguration oder Ähnliches nötig.
Habt Ihr einen Gastredner, gebt diesen einfach einen Funkadapter. Die Nutzung von BenQ Instashow ist wirklich idiotensicher und hier muss man ehrlich sein, im geschäftlichen Umfeld kann dies schon viel wert sein. Nicht jeder ist ein IT Profi.
Auch die Reichweite und die Signalstabilität ist top. Ihr müsst Euch keine Sorgen machen, dass plötzlich das Bild hängt oder Ähnliches.
Die Bildqualität ist soweit völlig okay. Ja es findet eine gewisse Kompression statt, aber ich glaube nicht, dass diese irgendwen stört. Sowohl im Präsentationsmodus, wie auch Videomodus muss man schon nach den kleinen Kompressionsartefakten suchen.
Allerdings hat das System auch Schwächen! Dies wäre die Bildrate bzw. der Inputlag. Im Videomodus passt die Bildrate für Video oder Medienwiedergabe. Generell stört es hier nicht ob das Bild nun 10ms oder 100ms benötigt angezeigt zu werden.
Allerdings für „Live“ Anwendungen wie Gaming, eine Desktopnutzung oder Ähnliches taugt Instashow WDC10 nicht!
Wir haben hier wirklich ein System das für Präsentationen und eine ähnliche „geschäftliche“ Nutzung zugeschnitten ist und nix für Heimnutzer.
Dies sieht man auch spätestens beim Preis. 1200€ ist schon eine Stange Geld, welche sich nur im Geschäftlichen Umfeld lohnt, wo die einfache und unkomplizierte Nutzung essenziell ist!