Die Omnicharge Omni 20+ im Test, Power Delivery + Steckdose = Erfolg?

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Omnicharge wird vermutlich nur den „Powerbank-Experten“ unter Euch etwas sagen. Omnicharge hat vor einigen Jahren eine extrem erfolgreiche Kickstarter-Kampagne gestartet, in welcher eine sehr kompakte aber leistungsstarke Powerbank erschaffen wurde.

Omnicharge Omni 20+ Im Test 5Diese wurde im Laufe der Zeit noch verbessert und unter anderem mit USB C ausgestattet. Es gibt sogar eine Version mit kabellosem Laden!

Freundlicherweise hat mir ein Leser von Techtest Angeboten ob ich nicht einmal die Omnicharge Omni 20+ testen möchte. Hier konnte ich natürlich nicht nein sagen!

Daher hier der Test zur Omnicharge Omni 20+!

 

Die Omnicharge Omni 20+ im Test

Für die Kapazität von 20100mAh ist die Omni 20+ auf den ersten Blick eine vergleichsweise große Powerbank. Diese besitzt eine rechteckige aber sehr flache Form. Die größeren Abmessungen liegen natürlich an der sehr hohen Leistung der Powerbank, dazu später mehr.

Omnicharge Omni 20+ Im Test 4Das Gehäuse ist aus einem Softtouch Kunststoff gefertigt. Dieser fühlt sich sehr gut an und wirkt auch generell wertig. Allerdings zeigt dieser auch recht schnell Schmutz und Fingerabdrücke. Hätte ich die Wahl würde ich vermutlich einen etwas resistenteren Kunststoff wählen, auch wenn dieser nicht ganz so edel anmutet.

Das wirklich spannende an der Omnicharge Omni 20+ sind aber die Anschlüsse und Feature.

Auf der Front finden wir zunächst den Einschalter wie auch ein kleines LCD Display und zwei USB Ports. Auf dem Display wird Euch % genau der Ladestand angezeigt, wie auch die Leistung die gerade über die diversen Anschlüsse aufgerufen wird. Spannenderweise wird auch die Temperatur angezeigt, wie auch ein Countdown bis die Powerbank leer ist. Letzterer basiert auf Eurem aktuellen Verbrauch und soll Euch helfen einzuschätzen wie lange Ihr noch Energie habt. Nett!

Omnicharge Omni 20+ Im Test 1Bei den beiden USB A Ports handelt es sich um Quick Charge 3.0 Ports mit jeweils 18W Leistung.

Drehen wir die Powerbank nach Links finden wir eine Art „Steckdose“. Es handelt sich hierbei um eine universelle Steckdose in welche sowohl unsere europäischen Stecker wie auch die amerikanischen passen.

Die Steckdose kann 230V und maximal 100W liefern. Allerdings produziert die Steckdose nur eine modified sine wave! Modified sine wave Wandler sind in der Regel deutlich kleiner und günstiger als richtige pure sine wave Wandler, daher ist es nicht überraschend das dieser hier zum Einsatz kommt.

Omnicharge Omni 20+ Im Test 3Was bedeutet dies? Ganz blöd gesagt die Wechselspannung aus der Omni 20+ ist nicht eine saubere Kurve von +230V zu -230V, sondern verfügt über Zacken. Für viele Geräte ist dies kein Problem, aber einige mögen solch eine „unsaubere“ Sinus-Welle nicht.

Die meisten modernen Geräte kommen damit klar, ich kann aber meine Hand nicht für alle ins Feuer legen.

Omnicharge Omni 20+ Im Test 2Des Weiteren besitzt die Omni 20+ einen USB C Port der den Power Delivery Standard unterstützt. Hier können 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A oder 20V/3A also maximal 60W geleifert werden. Ideal für kleinere bis mittelgroße Notebooks. Der USB C Port kann auch als Eingang verwendet werden, um die Powerbank zu laden.

Zusätzlich ist aber auch noch ein DC Anschluss vorhanden. Dieser kann 5-25V/5A bzw. maximal 100W ausgeben oder 4,5-36V/3A aufnehmen.

 

Temperatur und Steckdose

Grundsätzlich hat die Omnicharge Omni 20+ keine großen Temperatur Probleme, außer Ihr belastet die Steckdose stark!

Omnicharge Omni 20+ Im Test 8Ich habe diese mit 85W belastet (100W sind maximal laut Hersteller möglich) und nach ca. 60% Kapazität hat sich die Powerbank wegen „Over Temperature“ abgeschaltet (40% verbliebene Restladung). Puh! Heißt die Powebank kann die 100W nur als Peak Leistung bieten und selbst 85W sind konstant zu viel.

Immerhin, dass es überhaupt eine Temperaturabschaltung gibt, ist nicht das Schlechteste.

TemperaturÄußerlich konnte ich eine maximale Temperatur von rund 71 Grad messen. Ja dies ist durchaus als „flauschig warm“ für eine Powerbank zu bezeichnen.

 

Die Kapazität

Omnicharge verspricht aufseiten der Kapazität 20000mAh bzw. 71Wh. In der Praxis schwankt die Kapazität massiv je nachdem welchen Anschluss Ihr nutzt.

KapazitätDie Kapazität der Omnicharge Omni 20+ schwankt zwischen 48Wh und 60Wh. Dies ist deutlich weniger als die angegebene Kapazität. Leider ist dies allerdings normal, denn die angegebene Kapazität bezieht sich auf die Kapazität der im Inneren verbauten Akkuzellen. Ihre Entladung  geschieht aber nicht zu 100% Effizienz! Gerade das Wandeln der Spannung auf 230V AC ist nicht übermäßig effizient.

Bedenkt dies beim Kauf der Omnicharge Omni 20+! 48Wh = Ihr könnt ein Gerät mit 48W Verbrauch eine Stunde betreiben bzw. ein Gerät mit 24W 2 Stunden usw.

 

Das Ladetempo

Folgende Geräte habe ich an der Omnicharge Omni 20+ getestet:

  • Apple iPhone 11 Pro Max
  • Apple MacBook Pro 13
  • Apple MacBook Pro 16
  • Dell XPS 13 9380
  • Huawei P40 Pro
  • OnePlus 8 Pro
  • Samsung Galaxy S20 Ultra
  • Xiaomi Mi 10 Pro

LadetempoDie Kombination aus Quick Charge 3.0 Ports und USB Power Delivery erlaubt es der Omni 20+ alle diese Geräte in irgendeiner Form schnell oder schneller zu laden. Allerdings können sowohl das Xiaomi Mi 10 Pro, das OnePlus 8 Pro und das Huawei P40 Pro zwar an den proprietären herstellereigenen Ladegeräten noch schneller laden, aber diese erreichen dennoch an der Powerbank ein „höher als normal“ Ladetempo. Ich nenne dies gerade „schneller laden“.

Ähnliches gilt auch für das S20 Ultra und generell die S20 Serie. Diese benötigen für das volle Ladetempo USB Power Delivery mit der PPS Erweiterung. Letztere wird von der Powerbank leider nicht unterstützt. Daher gibt es auch hier nur ein langsameres Schnellladen.

Im Falle von 13 Zoll Notebooks kann die Powerbank das originale Netzteil meist komplett ersetzen bzw. das gleiche Ladetempo bieten. Sowohl das XPS 13 wie auch das MacBook Pro 13 laden mit dem vollen Tempo!

Lediglich große Notebooks wie das MacBook Pro 16 erreichen nicht das volle Ladetempo, laden aber immer noch ausreichend schnell.

 

Das Wiederaufladen

Ihr könnt die Omnicharge Omni 20+ wahlweise via DC Eingang oder über den USB C Port mit Energie versorgen. Leider hatte ich gerade kein passendes DC Ladegerät auf Lager, daher hier nur die Werte des USB C Ports.

USB PD 60W 44.95W
USB PD 30W 45.05W
USB PD 18W 18.32W
USB A 5V/2,4A 10.54W

Mit maximal 45W lädt die Powerbank durchaus flott! Ihr könnt mit einer Ladung von 0 auf 100% in ca. 2 Stunden rechnen.

 

Fazit

Die Omnicharge Omni 20+ ist eine Luxus Powerbank! Diese vereint neben Quick Charge 3.0 und USB Power Delivery auch eine 230V Steckdose, in einem vergleichsweise kompakten Gehäuse.

Der Quick Charge und USB PD Port erlauben es fast alle aktuellen Smartphones schnell oder „schneller“ zu laden. Sogar viele Notebooks lassen sich sehr schnell an der Powerbank laden, wie z.B. das Dell XPS 13 oder die Apple MacBook Pro Serie. Kompatibilitätsprobleme konnte ich hier keine entdecken.

Omnicharge Omni 20+ Im Test 9Hinzu kommt die Steckdose für alle Geräte die kein Laden via USB unterstützen. Allerdings ist die Omnicharge Omni 20+ auch nicht perfekt! So setzt die Steckdose nur auf eine modified sine Wave und kann auch nur temporär voll belastet (80-100W) werden, da es ansonsten zu einer Temperatur bedingten Abschaltung kommt.

Das dickste Problem der Omni 20+ ist aber vermutlich die Kapazität. Praktisch konnte ich zwischen 48Wh (12972mAh) und 60,5Wh (16351mAh) messen. Dies ist weniger als es klingt! Ein aktuelles Notebook bekommt Ihr damit nicht voll, teilweise nicht einmal bis zur Hälfte. Belastet Ihr die Steckdose voll, hält die Powerbank keine halbe Stunde.

Technisch bin ich also prinzipiell mit der Omni 20+ sehr zufrieden, die Frage ist primär ob Euch die Kapazität der Powerbank ausreicht. Falls ja gibt es keine mir bekannte bessere Powerbank die alles kann was die Omni 20+ bietet. Daher würde ich hier sogar eine Kaufempfehlung aussprechen. Ist Euch die Kapazität was wenig, schaut Euch vielleicht einmal die PowerOak PS1 an.

Omni 20+ Power Bank - 20000mAh AC/DC/USB-C Kabellose tragbare...

  • 60W USB C Power Delivery Port
  • Schickes und praktisches Display
  • Gutes Ladetempo
  • Große Anschlussvielfallt
  • Steckdose hat nur maximal 100W
  • Kann überhitzen (schaltet sich hierdurch ab)
  • Hoher Preis

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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3 Kommentare

  1. Ich habe selber auch so eine PowerBank was man vielleicht noch positiv erwähnen könnte ist das es einen High DC Modus gibt der sich sehr gut für Schaltnetzteile eignet.
    Mir gefällt die Powerbank sehr gut das ich mir gleich noch den kleinen Bruder gekauft habe (Omni 13).

    Was ich aber bis heute nicht herausgefunden habe, warum hat die Powerbank Bluetooth??

    • Wenn Interesse besteht kann ich die Omni 13 für einen Test bereit stellen obwohl ich denke das da kein großer Unterscheid vorhanden ist.

  2. Ich muss hier ein wenig ausholen.

    Ich habe die 20+ selber und muss hier auf einige falsche Angaben und ein Problem dieser Powerbank hinweisen, welches der Vorgänger nicht hatte. Denn Ihr habt hier teilweise die Spezifikationen von der normalen Omni20 übernommen, die für die neue 20+ nicht mehr anwendbar sind. Das sind eher Kleinigkeiten, dennoch weise Ich mal darauf hin.

    Korrekturen:
    – Die Powerbank hat in der Omni20+ Version immer Wireless Charging, es gibt dort keine „Pro“-Version mehr oder Ähnliches, die dies nicht mehr hat.
    – Die Powerbank hat OLED anstatt LCD; sieht man daran, dass die schwarzen Pixel „richtig“ schwarz sind.
    – Den Countdown gibt es in der neuen Version nicht mehr, aufgrund des Problems (welches Ich weiter unten anspreche)
    – Die Powerbank kann mit 5-25V DC aufgeladen werden, nicht 4,5-36V; das war die alte Version.

    Jetzt komme Ich zum Problem mit der Kapazität. Denn wenn man etwas eingehender zu dieser Powerbank recherchiert, bemerkt man, dass Omnicharge mit seiner Omni20+ angefangen hat, herum zu pfuschen.

    Es ist nämlich so, dass die 20+ in Wahrheit keine 20100mAh bzw. 71Wh hat, sondern nur 17400mAh bzw. 62,6Wh., was ein beachtlicher Unterschied ist. Aber warum ist das so?
    Naja, Omnicharge hat in seiner alten Omni20 (da wo noch der Lüfter verbaut war usw.) noch 6 hochwertige Zellen von Sanyo verbaut, die jeweils 3350mAh hatten. Aber Omnicharge hat sich offenbar in seinem neuen Modell gefragt, wie man wohl Geld sparen könnte. Und da kamen Sie wohl auf die Idee, keine hochwertigen Sanyo-Zellen mehr zu verwenden, wie man es bei einer 200€ Powerbank erwarten würde, sondern billige China-Zellen von BAK zu verwenden (N18650CL-Zellen um genau zu sein), die nur noch 2900mAh haben (das Gehäuse soll wohl bei der alten Omni20 auch in der Hinsicht hochwertiger gewesen sein, dass es nicht so Fingerabdruck und Schmutzanfällig war wie dieses). Darum fehlt auch der Countdown und die genaue Wh-Anzeige, wie es Sie beim alten Modell gab, da man durch einfaches Zurückrechnen auf die echte Kapazität Rückschlüsse ziehen könnte.
    Zu der Thematik gab es auch eine große Diskussion auf Reddit (da ging es zwar um die Omni Ultimate, jedoch wurde in einem Disassembly auf YouTube bewiesen, dass es in der 20+ die gleichen schlechten Zellen sind). Das heißt de facto, dass Omnicharge bei seiner Kapazität mittlerweile lügt, da die angegebene Kapazität bei den verbauten Zellen nicht erreicht wird.

    Schade eigentlich, da der sehr gute Ruf von Omnicharge durch solche Geschichten nach unten gezogen wird.

    Die Omnicharge Omni20+ ist immer noch eine sehr gute Powerbank und Ich finde im Allgemeinen die Produkte von diesem Unternehmen sehr gut, trotz dessen finde Ich, hat Omnicharge mit diesem Modell kein Upgrade, sondern ein Downgrade hingelegt. Ein USB-C Anschluss wurde hinzugefügt, aber der Lüfter, ein Teil der Kapazität, der „Countdown“, ein hochwertigeres Gehäuse und ehrliche Angaben wurden entfernt.

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