Die Biwin Black Opal NV7400 im Test, die ideale Games-SSD!

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BIWIN bietet mit der NV7400 eine interessante preis-/leistungsorientierte SSD an. So setzt diese auf den beliebten Maxiotek MAP1602A Controller, kombiniert diesen aber mit Micron TLC NAND.

Dies ist eine recht exotische Kombination! Damit soll die SSD bis zu 7.450 MB/s lesend und 6.500 MB/s schreibend erreichen.

Für eine SSD mit einer sehr guten Preis-Leistung ist dies beachtlich. Wollen wir uns im Test einmal ansehen, wie gut die SSD ist, auch im Vergleich zum Lexar NM790.

An dieser Stelle vielen Dank an Biwin für das Zur-Verfügung-Stellen dieser SSD für den Test.

 

Die Biwin Black Opal NV7400 im Test

Erfreulicherweise setzt Biwin bei der Black Opal NV7400 auf ein sehr schickes Design. So besitzt diese natürlich das typische M.2 2280er Format.

Dabei ist das PCB schwarz gefärbt, was sich natürlich nicht auf die Funktionalität auswirkt, aber die SSD wertiger erscheinen lässt.

Auch der Aufkleber auf der SSD macht einen guten und recht wertigen Eindruck.

Pluspunkte gibt es für den Lieferumfang. So liegt eine Schraube wie auch ein kleiner Schraubendreher im Lieferumfang bei, was alles andere als selbstverständlich ist.

Ein Kühlkörper oder Ähnliches liegt allerdings nicht bei.

 

Technik der Biwin Black Opal NV7400

Das Herzstück der Biwin Black Opal NV7400 stellt der Maxiotek MAP1602A dar.

Maxiotek MAP1602A:

  • PCIe 4.0 Controller
  • 4 NAND-Kanäle
  • ARM Cortex-R5 Quad Core
  • 12 nm Fertigung
  • Ohne DRAM / HMB

Der Maxiotek MAP1602A erfreut sich vor allem in chinesischen SSDs großer Beliebtheit. Dies auch aus gutem Grund. Es handelt sich bei diesem um einen sehr soliden Controller, welcher eine gute Leistung mit niedriger Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung verknüpft.

Leistungstechnisch ist dieser zwar nicht ganz in die High-End-Klasse einzuordnen, aber durchaus in der gehobenen Mittelklasse.

Kombiniert wird der MAP1602A hier mit TLC NAND von Micron.

Micron B58R:

  • TLC NAND
  • 232 Layer
  • ONFI-Übertragungsrate bis 2.400 MT/s

Dies ist eine recht exotische Kombination. Meist wird der MAP1602A mit YMTC NAND genutzt. In der Theorie ist aber der Micron B58R ein sehr mächtiger und guter NAND.

Lesend Schreibend
512 GB 7050 MB/s 4200 MB/s
1 TB 7400 MB/s 6500 MB/s
2 TB 7450 MB/s 6500 MB/s
4 TB 7400 MB/s 6500 MB/s

 

Biwin bietet die Black Opal NV7400 mit 512 GB bis zu 4 TB Kapazität an.

Dabei kann diese je nach Version bis zu 7.450 MB/s lesend und 6.500 MB/s schreibend erreichen. Damit ist die SSD dicht am PCIe 4.0 Limit.

 

Testsystem

Folgendes Testsystem wurde für die Benchmarks verwendet:

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16 GB RAM
  • Windows 11 Pro 22H2

4TB Version: Ich habe hier die 4 TB Version der NV7400 im Test.

 

Benchmarks der NV7400 (CrystalDiskMark, AS SSD, Anvil’s Storage Utilities)

Beginnen wir den Test mit CrystalDiskMark. Dieser ist derzeit der beste Test, um die maximale Leistung eines Speicherlaufwerks zu testen. CrystalDiskMark ist zwar nicht immer ganz alltagsnah, ermöglicht aber, die SSD unter optimalen Bedingungen voll auszureizen und die Herstellerangaben zu überprüfen.

Leider konnte die NV7400 in meinem Test nicht ganz die Herstellerangabe erreichen. So konnte ich lesend 7.388 MB/s im Maximum erreichen und schreibend 6.421 MB/s.

Damit ist diese allerdings extrem dicht an der Herstellerangabe, welche ich damit als +- erfüllt ansehe.

Wenig überraschend ist damit die NV7400 dicht an den Werten der Lexar NM790.

CrystalDiskMark kann neben den Datenraten auch IOPS und Zugriffszeiten messen. Diese Werte sind teils etwas speziell und merkwürdig, da einige Controller hier vergleichsweise schlecht abschneiden, obwohl die SSDs an sich gut sind. Trotzdem werfen wir einen Blick auf die Werte.

Dies ist tatsächlich ein Testteil, welcher der Black Opal NV7400 sehr gut liegt. So kann diese sich hier klar im obersten 1/4 des Testfeldes platzieren.

Bei AS SSD sieht es wieder etwas durchwachsener aus. Hier landet die SSD im unteren Mittelfeld. Etwas schwächer als ich es erwartet hätte, aber auch kein furchtbares Abschneiden.

Bei Anvil’s Storage Utilities sieht es ähnlich aus. Auch hier sehen wir ein Abschneiden im Mittelfeld, knapp unter der Lexar NM790.

 

PCMark

Kommen wir von den reinen Tests der Datenraten zu Tests, die etwas mehr den Alltag simulieren sollen. Der PCMark-Test zielt darauf ab, alltägliche Anwendungen wie Bürosoftware und Spiele zu simulieren, was ihn alltagsnäher macht als reine Benchmarks.

Drei Testoptionen stehen zur Verfügung: die „Quick“-Variante, „Data“ und die „volle“ Version. Die „volle“ Version verwendet größere Dateigrößen, was SSDs mit langsameren Schreibgeschwindigkeiten oder aggressiven Schreibcaches schlechter abschneiden lässt.

Der Trend setzt sich fort. Auch im PCMark-Test, zumindest beim „vollen“ Durchlauf, platziert sich die Black Opal NV7400 im Mittelfeld. Erneut dicht bei der Lexar NM790, aber tendenziell etwas hinter dieser.

 

3DMark SSD-Test

3DMark konzentriert sich auf die Messung von Spieleladezeiten, die intern simuliert werden. Der Test umfasst:

  • Laden von Battlefield™ V vom Start bis zum Hauptmenü
  • Laden von Call of Duty®: Black Ops 4 vom Start bis zum Hauptmenü
  • Laden von Overwatch® vom Start bis zum Hauptmenü
  • Aufzeichnen eines 1080p-Gameplay-Videos bei 60 FPS mit OBS während des Spielens von Overwatch®
  • Installieren von The Outer Worlds® aus dem Epic Games Launcher
  • Speichern des Spielfortschritts in The Outer Worlds®
  • Kopieren des Steam-Ordners für Counter-Strike®: Global Offensive von einer externen SSD auf das Systemlaufwerk

Erfreulicherweise sehen wir hier ein leicht überdurchschnittliches Abschneiden. So kann sich die Black Opal NV7400 im „Spieletest“ im oberen Mittelfeld bzw. unteren Oberfeld platzieren. Dies diesmal sogar knapp vor der Lexar NM790.

Damit macht sich die SSD auch als „Spiele-SSD“ interessant.

 

Praxis-Test: Kopier- und Entpackleistung im Detail

Zum Abschluss kopieren wir zwei große Archive auf die SSD und entpacken sie dort. Dieser Test ist repräsentativ für das Installieren von Spielen und Programmen.

  • Datei-Paket A – Installation von Tiny Tina’s Wonderlands, ca. 52 GB
  • Datei-Paket B – Installation von Tiny Tina’s Wonderlands, Total War: Warhammer 3 und GW2, ca. 231 GB

Hier ordnet sich die NV7400 mit den anderen Oberklasse-PCIe-4.0-SSDs ein. Wenn es um das Entpacken oder auch Installieren von Spielen geht, wirst du keinen großen Unterschied zwischen diesem Modell und den absoluten Flaggschiffen spüren.

Erst wenn wir zu den High-End-PCIe-5.0-Modellen gehen, gibt es wieder einen kleinen sichtbaren Leistungssprung.

 

Performance bei konstanter Last (SLC Cache)

Ein wichtiger Punkt ist der SLC-Cache. Moderner NAND ist schreibend oft langsamer als man erwartet. Kaum eine SSD erreicht konstant mehr als 2.000 MB/s; alles darüber ist meist dem SLC-Cache zu verdanken.

Die meisten aktuellen SSDs nutzen TLC- oder QLC-NAND mit 3 oder 4 Bit pro Zelle. Je mehr Bits pro Zelle, desto komplexer und langsamer wird der Schreibvorgang, insbesondere bei QLC-SSDs, die nach dem Cache sehr langsam sein können.

Daher nutzen SSDs hier einen Trick: Ein Teil des NANDs wird „nur“ mit einem Bit pro Zelle beschrieben, um eine höhere Leistung zu erzielen. Allerdings ist dies natürlich nicht über die gesamte Kapazität möglich.

In diesem Diagramm sehen wir die Schreibrate der NV7400, wenn wir diese konstant füllen. Wichtig: dies über den Windows-Datei-Explorer, daher fallen die maximalen Datenraten etwas niedriger aus aufgrund des Overheads.

Für die ersten +- 680 GB bekommen wir die maximalen Datenraten. Danach sinkt diese auf +- 2.200 MB/s ab.

Nach weiteren 2,4 TB haben wir einen weiteren Drop der Datenrate auf +- 800 – 900 MB/s, welche dann bis zum Ende durchgehalten werden.

Dies ist tatsächlich ein sehr gutes Abschneiden.

So erreichte die SSD eine durchschnittliche Schreibrate von 1.664 MB/s. Damit liegt diese klar über der Lexar NM790, welche nicht so lange eine solch hohe Schreibrate schafft.

 

Hitzeentwicklung

Ein generell großer Pluspunkt der SSDs mit dem Maxiotek MAP1602A ist die Hitzeentwicklung (und Effizienz). So ist dies einer der kühlsten und effizientesten PCIe-4.0-Controller auf dem Markt.

Somit ist die NV7400 auch wunderbar für Notebooks geeignet.

 

Fazit

Die Biwin Black Opal NV7400 zeichnet sich vor allem durch eine sehr gute Preis-/Leistung aus. So ist diese generell ähnlich wie die Lexar NM790 einzuordnen.

Wir haben hier eine leistungsfähige und kühle SSD, welche derzeit vor allem mit 4 TB Kapazität zu einem sehr guten Preis erhältlich ist.

Bei allem Lob haben wir hier jetzt aber keine High-End-SSD. Die NV7400 ordnet sich eher in der aktuellen Mittelklasse ein. Damit würde ich diese vor allem für Office-/Media-Notebooks oder als sekundäre „Spiele“-SSD in High-End-Systemen empfehlen. Hier wird diese eine sehr gute Figur machen.

Wie steht es um den Vergleich mit der Lexar NM790? Beide SSDs sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich primär durch den NAND. Wo Lexar den chinesischen YMTC NAND nutzt, setzt BIWIN auf Micron. In Benchmarks war der YMTC NAND meist etwas flotter, aber so wenig, dass es in der Praxis nicht spürbar ist. Wo wir aber einen kleinen Vorteil für Micron sehen, ist bei der konstanten Schreibleistung, welche bei der NV7400 besser ist.

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Unterm Strich kann ich aber die Biwin Black Opal NV7400 mit gutem Gewissen empfehlen.

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Michael Barton
Michael Barton
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