Der Netgear Orbi Outdoor im Test

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Netgear baut sein Orbi System weiter aus. Das neuste Modell im Lineup ist der Orbi Outdoor.

Beim Netgear Orbi Outdoor handelt es sich wie der Name bereits vermuten lässt um einen Outdoor Satelliten für das Netgear Orbi System.

Dieser wasserfeste Satellit soll es Euch erlauben auch Euren Garten ideal mit WLAN zu versorgen. Für diesen Spaß möchte Netgear aber auch ganze 280€ haben!

Ein saftiger Preis, welcher von einer guten Leistung gedeckt wird? Finden wir dies im Test des Netgear Orbi Outdoors heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an Netgear für das Zurverfügungstellen des Orbi Outdoor.

 

Der Netgear Orbi Outdoor im Test

Das erste was mich zugegeben etwas am Orbi Outdoor überrascht hat, war seine Größe. Mit 20,5cm x 26cm x 6,5cm ist der Orbi Outdoor ein ziemlicher Brocken!

Dieser ist ein gutes Stück größer als ein normaler Orbi Access Point, allerdings auch ein Stück weit dünner. Dies liegt sicher an der geplanten Montage Art.

Netgear bietet Euch zwei Möglichkeiten den Orbi Outdoor aufzustellen. Zum einen liegt ein normaler Standfuß mit im Lieferumfang, womit Ihr diesen auf einen Tisch oder Ähnliches aufstellen könnt.

Alternativ liegt aber auch Montagematerial für eine Befestigung an einer Wand bei.

Hier steht es Euch frei was am besten in Euren Garten passt.

Rein vom Design bleibt sich Netgear beim Orbi Outdoor treu. Sein Gehäuse besteht aus einem einfachen, aber schicken matt weißen Kunststoff. Auf der Front gibt es zudem lediglich ein kleines und dezentes Orbi Logo.

Abseits von seiner Größe wird der Orbi Outdoor im Garten oder am Haus nicht deplatziert wirken.

Spannend ist die Rückseite des Orbi Outdoors. Netgear setzt hier auf einen gerade zu riesigen Kühlkörper aus massivem Aluminium. Dieser soll vermutlich auch bei Sonneneinstrahlung im Sommer eine ausreichende Wärmeabfuhr sicherstellen. Netgear gibt den Temperaturbereich des Accesspoint mit -20 bis +50 Grad an, was für unsere Regionen mehr als ausreichend sein sollte.

Ebenfalls auf der Rückseite ist ein Ein/Ausschalter wie auch eine WPS Taste und natürlich der Anschluss für das Netzteil.

Dieses Netzteil besitzt eine spezielle Isolierung und ein extra langes Kabel. Sofern Ihr eine passende Außensteckdose habt, könnt Ihr diese nutzen, ansonsten wäre eine Fensterdurchführung sicherlich auch möglich.

Etwas schade, dass Netgear auf PoE oder Ähnliches verzichtet hat, dies wäre sicherlich praktisch gewesen. Allgemein verfügt der Orbi Outdoor über keine LAN Ports, dieser muss also auch kabellos ins Netzwerk eingebunden werden.

 

Technik des Orbi Outdoors

Der Netgear Orbi Outdoor ist ein Tri-Band WLAN AccessPoint bzw. Repeater. Dieser besitzt wie alle aktuellen Modelle ein 2,4GHz Band und ein 5GHz Band. Zusätzlich ist allerdings auch noch ein zweites 5Ghz Band vorhanden.

Wofür?

Normale WLAN Repeater nutzen das gleiche WLAN Band für die Kommunikation mit den verbunden Clients und der Basis Station. Dies halbiert effektiv die maximale Geschwindigkeit, da das gleiche WLAN Modul immer mit zwei Geräten gleichzeitig kommunizieren muss.

Teils wird sogar beim Fehlen von MU-MIMO sogar das Tempo mehr als halbiert.

Der Orbi Outdoor nutzt wie viele Orbi Geräte ein gesondertes 5Ghz Funkmodul für den Rückkanal, daher wird ein Modul nicht doppelt belastet und das volle Tempo steht zur Verfügung.

Hierdurch ist der Orbi Outdoor technisch einem 0815 Repeater schon deutlich überlegen.

Im Optimalfall nutzt Ihr den Orbi Outdoor natürlich in Kombination mit einem Netgear Orbi System, im besten Fall mit einem Tri-Band Orbi System für das Maximum an Leistung.

Aber es ist auch möglich den Orbi Outdoor mit einem normalen WLAN Router zu nutzen. Sucht Ihr also einen Outdoor Repeater für Eure FritzBox usw. ist der Orbi Outdoor auch eine möglich Option. Zu mindestens steht dies auf der Box. Leider habe ich den Orbi Outdoor NICHT mit einem anderen Router als einem Orbi Gerät zum laufen bekommen.

 

Performance

Der Orbi Outdoor verfügt über drei WLAN Bänder, einmal 2,4Ghz mit 400Mbit, einmal 5GHz mit 867Mbit und noch einmal 5Ghz aber mit 1733Mbit.

Letzteres 5GHz Band ist ausschließlich für die interne Kommunikation.

Nach außen hin sichtbar ist also lediglich 400 +867Mbit. Verglichen mit High End WLAN Routern ist dies sicherlich nicht überragend, aber ist das in der Praxis schlimm?

Jein! Die meisten WLAN Clients wie Notebooks, Smartphones oder Tablets erreichen maximal 867Mbit. Beispielsweise ein 1000€ Samsung Galaxy Note 9 schafft auch nicht mehr als 867Mbit.

Lediglich einige Apple Tablets und Notebooks schaffen etwas mehr, aber auf der Windows oder Android Seite sieht es sehr dünn aus.

Ihr könnt also in der Praxis meist eh nicht mehr als 867Mbit nutzen. Allerdings ist natürlich etwas Luft nach oben, gerade wenn mehrere Clients gleichzeitig im WLAN hängen auch nicht das Schlechteste.

Ich habe den Orbi Outdoor einmal mit dem RBK20 WLAN System getestet. Sicherlich nicht das Optimum, dies wäre ein RBK50, aber dies gibt uns eine gute Tendenz.

Getestet habe ich eine Distanz von 12 Metern zwischen Orbi Outdoor und Client, in diesem Fall ein Alienware 15 Notebook mit Killer 1550 WLAN Karte.

Die Basis Station war dabei im Abstand von rund einem Meter zum Outdoor Satellit.

Der Orbi Outdoor hat auf diese Distanz ein gutes Stück mehr Leistung gezeigt als der Standard Satellit des RBK20 Systems.

Dies kann einerseits aufgrund des gesonderten 5GHz Bands für den Backlink liegen aber auch an den verbauten Antennen.

Der Orbi Outdoor scheint etwas direktionaler zu arbeiten als die normalen Orbis. In meinem Test zeigte sich in direkter Front zum Satellit ein eindeutig stärkeres Signal als hinter oder seitlich von diesem.

Durch diese leichte Fokussierung ist die Reichweite des Orbi Outdoors auch vergleichsweise hoch!

Achtet also bei einer Montage darauf, wenn möglich, dass die Front des Routers zu einer Lieblings Position im Garten zeigt.

Wobei ich vermute die Hauptnutzung des Orbi Outdoors ist eher als WLAN Brücke gedacht, beispielsweise von einem Haupthaus zu einem Nebenhaus, wo dann gegeben falls ein normaler Netgear Orbi das Signal aufschnappt.

Hier macht auch das etwas fokussierte Design viel Sinn! Ich würde zwar den Orbi Outdoor nicht als direktionalen WLAN Access Point bezeichnen, hierfür gibt es bessere Modelle, aber dennoch, wollt Ihr vielleicht 10-20 Meter Luftlinie überbrücken taugt der Satellit.

 

Stromverbrauch

Ähnlich wie alle Netgear Orbi Systeme ist auch der Orbi Outdoor relativ sparsam. In meinem Test benötigte dieser im normalen Leerlauf rund 5,4W, was okay ist.

Unter Volllast kann dieser Verbrauch auf bis zu 6,8W ansteigen.

 

Fazit

Der Orbi Outdoor ist ein wirklich besonderes Produkt, welches eine vermutlich recht kleine Zielgruppe hat.

  1. Ihr solltet bereits über ein Netgear Orbi System verfügen.
  2. Ihr wollt eine vergleichsweise große Distanz überbrücken bzw. abdecken.
  3. Oder seid für die Optimale WLAN Abdeckung in Eurem Garten bereit 280€ zu zahlen.

Ich denke für die meisten Normalnutzer ist der Orbi Outdoor gar nicht nötig um vernünftiges WLAN in den Garten zu bekommen.

Sofern Euer Garten nicht riesig ist wird vermutlich ein normaler Netgear Orbi vor einem Fenster bereits ausreichen.

Wo macht der Orbi Outdoor dann Sinn? Habt Ihr beispielsweise ein Nebengebäude das mit WLAN versorgt werden soll? Vielleicht auch ein Gartenhaus das ein gutes Stück entfernt steht?

Dort denke ich macht der Netgear Orbi Outdoor primär Sinn. Dieser kann deutlich besser Distanzen überbrücken als die normalen Orbi Router. Hier einfach ein sehr passendes Beispiel von Netgear selbst, welches ich auch so unterschreiben würde.

Wie meistens bei solch speziellen Produkten zahlt Ihr hier auch einen gewissen Aufschlag. Der Orbi Outdoor ist mit 280€ alles andere als günstig! Die Leistung passt allerdings.

Sofern Ihr also zu der potenziellen Nutzergruppe des Orbi Outdoor passt, bietet dieser die typische Orbi Qualität zu einem zugegeben premium Preis.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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