Mit dem PN50 bietet ASUS einen schicken mini PC an, welcher vor allem aufgrund des Preises und auch der Leistung eins der interessantesten Modelle aktuell auf dem Markt ist.
Für unter 400€ erhaltet Ihr die Barebone Version mit AMD Ryzen 3 4300U! Der AMD Ryzen 3 4300U ist ein 4 Kern Prozessor der Zen 2 (7nm) Generation mit bis zu 3,7Ghz, also technisch 1a und völlig ausreichend für einen Office/Media-PC. Für rund 50€ mehr erhaltet Ihr die Version mit 8GB RAM und 256GB Speicher.
Also für 450€ bietet Euch ASUS hier auf den ersten Blick einen wirklich schicken Office/Media PC an, ideal fürs Home Office.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann hier der ASUS PN50 überzeugen? Finden wir es heraus!
Barebone oder komplett
Ihr könnt den ASUS PN50 entweder als „komplett-PC“ oder als Barebone bekommen.
- Barebone = Ihr erhaltet nur das Gehäuse, Mainboard, Netzteil, CPU und GPU. Ihr müsst Arbeitsspeicher, SSD und Windows 10 selbst kaufen und verbauen. Die Barebone Version hört auf die Modellnummer „PN50-BBR343MD“.
- Komplett= Alternativ bietet ASUS Euch den PN50 auch bereits mit RAM und SSD an. Der Mini-PC wäre also „fertig“. Lediglich Windows 10 müsstet Ihr selbst beisteuern. Diese Version hört auf „PN50-BR036MD“.
Der ASUS PN50 im Test
Mit der gerade einmal 115 x 115 x 49 mm (0,65L Volumen) ist der PN50 ein absolut winziger PC. Selbst verglichen mit anderen Mini PCs ist dies ein sehr kompakter Formfaktor.
Was das Design angeht ist der ASUS PN50 aber als „unspektakulär“ zu bezeichnen. Dieser verfügt über ein einfaches schwarzes Gehäuse, welches etwas mit diversen gebürsteten Elementen verziert ist.
Sagen wir es so den PN50 kauft Ihr eher für die inneren Werte. Zu diesen zähle ich auch einfach einmal die Anschlüsse.
Auf der Front finden wir folgende Ports:
- 1x 3,5mm Headset-Anschluss
- 1x USB C 3.2 Gen2 (10Gbit)
- 1x USB 3.2 Gen1 (5Gbit)
- 1x IR Port
- 1x microUSB Kartenleser
Damit finden wir auf der Front schon einmal alle wichtigen Anschlüsse. Ein regulärer SD Kartenleser wäre allerdings noch nett gewesen.
Folgende Anschlüsse finden wir auf der Rückseite:
- 2x USB 3.2 Gen1 (5Gbit)
- 1x Gbit LAN
- 1x USB C 3.2 Gen2 (10Gbit, mit Display-Out)
- 1x HDMI 2.0
- 1x DisplayPort 1.4
- 1x DC in
Damit hat der ASUS PN50 eine absolut tadellose Portausstattung! Eventuell wäre ein Audioausgang auf der Rückseite noch ganz nett gewesen, aber das ist Kritik auf einem hohen Level. Audio-aus via HDMI wird natürlich unterstützt.
Mit Strom versorgt wird der Mini PC über ein externes Netzteil. Je nachdem welche CPU Ihr gewählt habt liegt ein 65W oder 90W Netzteil bei. Bei mir ist es das 65W Netzteil.
Aufrüsten/Barebone
Solltet Ihr die Barebone Version gekauft haben, dann wird Eure erste Frage sein „was für Hardware kann ich im ASUS PN50 verbauen?“.
Grundsätzlich erlaubt Euch das System zugriff zu folgenden Komponenten:
- 2 x So-DIMM DDR4-3200 (max. 64GB)
- 1x M.2 NVME
- 1x 2,5 Zoll SATA SSD/HDD
- 1x M.2/E-Key (WLAN Karte, bereits belegt)
In meinem Fall habe ich hier zwei 8GB RAM Module verbaut, die ich noch „herumliegen“ hatte (aus meinem Dell XPS 17 9700) und eine Crucial P5 NVME SSD.
Hier aber direkt eine Warnung! Solltet Ihr eine NVME SSD verbauen, Vorsicht, diese läuft im PN50 extrem heiß, gerade wenn Ihr noch eine 2,5 Zoll SSD/HDD zusätzlich verbaut.
Alle austauschbaren Komponenten sitzen auf der Unterseite des Mainboards, wo es keinerlei Luftstrom gibt! Nehmt also wenn irgendwie möglich eine NVME SSD die nicht übermäßig heiß läuft, wie die WD Blue SN550.
Leistung, Notebook Hardware im Desktop
Im ASUS PN50 steckt immer ein AMD Ryzen. Welcher Ryzen hängt etwas von Eurer Version ab. Bei mir ist es der AMD Ryzen 3 4300U.
Der AMD Ryzen 3 4300U ist ein 7nm Chip der Zen 2 Generation mit 4 echten Kernen und bis zu 3,7Ghz. Dies sind sicherlich keine super imposanten Werte im Jahr 2021, aber für einen unter 400€ PC ist dies völlig Okay!
Bei den „U“ Chips handelt es sich um Notebook CPUs! Dementsprechend ist auch die TDP auf lediglich 15W limitiert.
Auf Seiten der GPU haben wir eine AMD Radeon Graphics „Vega“ mit 5CU/320SP. Ganz klar gesagt, dies ist KEIN Gaming PC, aber für eine eine Onbord GPU sollte die AMD Vega halbwegs ordentlich sein.
Schauen wir uns ein paar Benchmarks an.
Ich würde die Performance des PN50 als gut bis durchwachsen einstufen. Grundsätzlich ist der ASUS PN50 eher am unteren Ende des Leistungsspektrum angesiedelt. Dieser ist +- auf einem Level mit dem Intel i5-1035G7, i7-8565U und Co.
Die TDP von rund 15W limitiert hier den Ryzen 3 4300U leider etwas.
Wie steht es aber um die Grafikleistung? Immerhin haben wir hier eine AMD Vega GPU!
Ältere Titel wie Skyrim, Left 4 Dead oder auch CS GO laufen ganz ordentlich auch bei höheren Einstellungen auf dem PN50.
Neuere Titel werdet Ihr in der Regel auch auf dem ASUS PN50 zum Laufen bekommen, aber nur mit niedrigen Einstellungen und teils auch nur bei 720p Auflösung. Ein Gaming PC ist der ASUS also wahrlich nicht.
Temperatur und Lautstärke
Schauen wir uns zunächst einmal die CPU Temperatur an.
Im ersten Moment unter Last steigt die CPU Temperatur des PN50 auf rund 94 Grad an, ehe der Lüfter hochdreht und die CPU auf rund 75 Grad bringt.
75 Grad wird dann auch ziemlich genau unter Last gehalten, was ich als eine unproblematische Temperatur bezeichnen würde.
Im Leerlauf ist das ASUS PN50 als leise bis fast lautlos zu bezeichnen. Der Lüfter dreht sich zwar konstant, ist aber in diesen Situationen fast nicht hörbar. Unter Last dreht der Lüfter ein gutes Stück hoch und ist so laut wie von einem leiseren Notebook, also hörbar aber nicht übermäßig aufdringlich.
Heiße NVME SSDs
Ich habe im ASUS PN50 die Crucial P5 verbaut, eine vergleichsweise leistungsstarke NVME SSD. Dies ist aber nicht empfehlenswert!
Die NVME SSDs im PN50 bekommen fast keinen Luftstrom und laufen damit extrem heiß! Hier einfach mal die Temperaturen der P5 während des CrystalDiskMark Benchmarks.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch des ASUS PN50 schwankt natürlich je nach Konfiguration und Last. In meinem Fall benötigte der PC im normalen Leerlauf (auf dem Windows Desktop) rund 8-9W. Unter Last der CPU lag der Stromverbrauch bei ca. 35W. Im absoluten Maximum (CPU und GPU Last) konnte ich knappe 43W beobachten.
Fazit
Ihr sucht einen kleinen und durchaus ordentlichen Office/Media PC und seid in der Lage den Arbeitsspeicher, SSD und Windows 10 selbst zu installieren? Dann ist der ASUS PN50 eine klasse Wahl!
Für knapp über 400€ erhaltet Ihr hier einen absolut brauchbaren Mini-PC mit solider Leistung. Nein der PN50 ist ein „Performance-Wunder“, sondern liegt eher auf dem Level eines 1000€ UltraBooks, aber auch dies ist mehr als genug für Office/Web und einfache Foto/Video-Bearbeitung.
Dabei weiß vor allem der Formfaktor zu überzeugen. Der Computer ist super kompakt und lässt sich glatt in jeder Ablage verstauen. Dabei hat ASUS den PN50 sogar für den Dauerbetrieb „zertifiziert“. Solltet Ihr diesen als kleinen Server nutzen wollen, dann steht dem nichts im Wege.
Zumal der super niedrige Stromverbrauch von rund 8W im Leerlauf den PC hierfür auch prädestiniert.
Sofern Ihr Euch also nicht im Gebrauchtmarkt umsehen wollt, dann wird es Euch schwer fallen für weniger Geld einen besseren mini PC zu bekommen.
Positiv
- Super kompaktes Design
- Für den 24/7 Betrieb zertifiziert
- Einfach aufrüstbar (SSD/HDD/RAM)
- Gute Anschlussauswahl
- Sehr niedriger Stromverbrauch
- Solide CPU und GPU Leistung für den Preis
Neutral
- Lüfter unter Last hörbar
Negativ
- CPU Kühlung auf dem Level eines Notebooks
- NVME SSDs laufen extrem heiß!
Habe mir diesen PC vor zwei Wochen gekauft und bin sehr zufrieden. Es ist schon unglaublich was man heutzutage aus 15Watt quetschen kann. Der PC ist so klein, sehr leise, aber schnell.
Danke für diesen Artikel der mich zu einer Neuanschaffung bewegt hat.
Ich habe mir vor ca. 4 Wochen diesen kleinen 115 x 115 x 49 mm PN51 zugelegt und dieser PC ist wirklich ein absolut Winzling.
Meinen neuen Asus Pn51 habe ich mit einen AMD Ryzen 7 *** und mit 32 GB Arbeitsspeicher ausgestattet und muss sagen, dieser kleine PC ist wirklich ein kleines „Biest“. Mein neuer Asus Mini hat meinen alten ASUS Zen AiO Pro [21,5″, Intel Core i5 2,2GHz, 8GB RAM] abgelöst. Bei normaler Arbeit ist das Gerät fast lautlos und „cool“ dazu wirklich sehr schnell und läuft bei mir mit Windows 11.
Update Oktober 2022
Das neue PC-System lief bisher sehr gut. Nun war es an der Zeit einen weiteren Schritt zu gehen und den neuen PC (gerade mal 6 Monate alt) umzubauen auf absolute Stille (Lüfterlos)
Dafür habe ich mir ein Akasa Turing Chassis bestellt.
Es war sehr schwierig, das Motherboard aus dem Standardgehäuse zu entfernen, aber dieser operative Eingriff hat sich total gelohnt.
Keine beweglichen Teile befinden sich jetzt noch im neuen PC und ich habe eine absolut still damit erreicht.
Die CPU Ryzen 7 läuft nun passiv gekühlt und ab jetzt ungedrosselt.
Die Temperaturen sind super … um die 32-36 Celsius im Leerlauf … und 60-70c bei Volllast, ????????
Ich kann das Lüfterlose Akasa Gehäuse jedem empfehlen, der sich vom Lüfter des PN50/51 gestört fühlt.