Das Motorola One Vision im Test

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Motorola ist eine feste Größe im Smartphone Markt, gerade wenn es um Mittelklasse Smartphones geht. Neben der beliebten „G“ Serie versucht Motorola nun auch die neue „One“ Serie zu etablieren, welche eine Klasse höher spielt.

Das Flaggschiff der One Serie, das One Zoom, konnte bereits im Test voll überzeugen. In diesem Test ist nun der kleinere Bruder, das One Vision, an der Reihe zu zeigen was es kann.

Motorola One Vision Im Test 9

Das One Vision soll mit einem schicken Design und einem bezahlbaren Preis von rund 300€ überzeugen. Aber gelingt dies auch? Finden wir es im Test heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an Motorola für das Ausleihen des One Vision für diesen Test!

 

Das Motorola One Vision im Test

Das Motorola One Vision ist zwar „nur“ ein Smartphone der Mittelklasse, setzt aber hier auch schon auf eine durchaus gehobene Haptik. Front und Rückseite sind aus Glas gefertigt, während der Rahmen wie üblich aus Aluminium besteht.

Motorola One Vision Im Test 1

Der Rahmen ist allerdings poliert bzw. mit einem Hochglanz Lack beschichtet. Hierdurch ist der gefühlte Übergang zwischen gebogener Glasrückseite und Rahmen sehr minimal.

Wir haben also durchaus einen kleinen „Handschmeichler“ vor uns. Im Gegenzug ist das Smartphone aber auch sehr rutschig.

Ich würde dieses nicht ohne Hülle nutzen. Wie praktisch das Motorola gleich eine mit in den Lieferumgang legt.

Motorola One Vision Im Test 4

Was die generelle Verarbeitungsqualität angeht, kann ich nicht klagen. Hier macht Motorola einen guten Job. Auch das Design gefällt mir! Gerade die Farben, welche einen starken Glanz besitzen, stechen doch ein gutes Stück aus der Masse hervor.

Ja das One Vision ist ein Smartphone für Extrovertierte.

Was das Display angeht, setzt Motorola auf einen angenehm kleinen, aber auch nicht absolut minimalen Rahmen. Eine Notch am oberen Bildrand gibt es nicht! Dafür setzt Motorola auf einen Ausschnitt für die Front Kamera, ähnlich wie man diesen beim Samsung Galaxy S10+ findet.

Motorola One Vision Im Test 5

Ich bevorzuge tendenziell eher eine Notch. Dieses Loch im Display stört mich irgendwie mehr, aber das fällt unter Geschmackssache. Die Ohrmuschel ist oben im Rahmen über dem Display versteckt.

Einschalter und Lautstärkewippe sind beim One Vision an der üblichen Position am rechten Rand angebracht.

Motorola One Vision Im Test 3

Lautsprecher und USB C Ladeport sind auf der Unterseite. Der Kopfhöreranschluss, welcher mittlerweile ja glatt eine Seltenheit ist, ist auf der Oberseite zu finden.

Dual-Kamera, LED Blitz und Fingerabdruckscanner sind auf der Rückseite, an der üblichen Position zu finden.

 

Display

Das One Vision verfügt über ein 6,3 Zoll 2520×1080 Pixel IPS Display. Auf dem Papier ließt sich dies vernünftig für ein Smartphone der 250-300€ Preisklasse.

Hier kann man noch kein OLED Panel erwarten und selbst die Full HD Auflösung ist nicht selbstverständlich.

Subjektiv sieht das Display auf dem ersten Blick gut aus! Farben sind klar und kräftig, Kontraste Okay und auch die Helligkeit passt. Auf dem zweiten Blick sieht man aber in paar Schönheitsfehler.

So findet sich zwischen dem Ausschnitt der Kamera und dem Rahmen ein leichter Schatten. Ein ähnlicher Schatten ist auch am unteren Rand des Displays zu erkennen.

Kein No Go, aber perfekt ist damit das Display des One Vision nicht. Ich will dies aber nicht über bewerten. Das Ganze fällt nur auf weißem Hintergrund auf. Medienwiedergaben usw. sehen auf dem Display klasse aus!

 

Klang

Leider nutzt das One Vision nicht seine Ohrmuschel auch für die Wiedergabe von Medien. Hier kommt ausschließlich der Lautsprecher auf der Unterseite zum Einsatz.

Nicht perfekt, ein richtiger Stereo Klang ist immer zu bevorzugen, aber der vorhandene Lautsprecher klingt gut! Für ein Smartphone ist dieser recht voll und „satt“.

Nein man darf keine Wunder erwarten, aber ich habe schon sehr viel Schlechteres gehört. Auch die maximale Lautstärke ist gut bis sehr gut!

 

Kamera(s)

Das Motorola One Vision verfügt an sich über zwei Kameras. Kamera Nr.2 ist aber nur „Show“. Bei dieser handelt es sich um ein 5 Megapixel Modul, welches für die Tiefenunschärfe ist.

Leider ist die künstliche Tiefenunschärfe bei günstigen Smartphones immer so eine Sache. Ich vermute die Kamera ist hier nur angebracht worden um zwei Kameras zu haben. Das muss ja jedes Smartphone im Jahr 2019 haben.

Motorola One Vision Im Test 6

Immerhin die Hauptkamera ließt sich auf dem Papier sehr gut! Wir haben hier ein 48 Megapixel Modul mit F1.7 Blende. Vermutlich handelt es sich um den IMX582 von Sony. Ein sehr guter Sensor!

Dieser ist sogar mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, welcher in dieser Preisklasse normalerweise extrem selten ist.

48 Megapixel Bilder werdet Ihr aber dennoch nie sehen. Es werden hier vier Pixel jeweils zu einem zusammengerechnet.

Schauen wir uns ein paar Testbilder an.

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Die Kamera des Motorola One Vision hinterlässt weitestgehend positive Gefühle. Grundsätzlich haben wir eine fähige Kamera vor uns, welche in der Lage ist hervorragende Bilder zu machen.

Diese sind bei gutem Licht scharf, detailliert, mit guten Kontrasten und starken Farben. Letztere neigt das One Vision etwas zu boosten, was aber vermutlich die wenigsten stört. Ich bevorzuge etwas buntere Bilder, als zu matte.

Auch im Low Light kann die Kamera überzeugen! Nein wir sind hier nicht auf Flaggschiff Level, aber so gute Nachtaufnahmen wären vor 2-3 Jahren auf keinem Fall mit einem Mittelklasse Smartphone möglich gewesen.

Die Kombination aus großem Sensor, großer Blende und optischem Bildstabilisator verhilft hier dem Motorola One Vision zu einer überdurchschnittlich guten Performance. Lediglich die Rauschunterdrückung hat noch Luft nach oben.

Aber nicht alles ist perfekt. In den meisten Bildern hat das One Vision eine gute bis sehr gute Dynamik, dann wenn sich HDR zuschaltet. Ohne HDR neigen gerade weiße Flächen etwas zum Überstrahlen.

Dies passiert vor allem in komplexeren Lichtsituationen. Beispielsweise die Kombination aus Schatten und einzelnen hellen Flecken können die Kamera etwas überfordern. Hier verfälschen die Farben etwas. Teilweise driften diese ins Bräunliche ab, oder der Weißabgleich wird deutlich zu kühl.

Diese Schwächen sind aber nicht unnormal in dieser Preisklasse. Generell ist die Kamera bei eindeutigen Lichtverhältnissen (pralle Sonne, oder Dunkelheit) top, bei komplexeren Lichtverhältnissen durchschnittlich bis weiterhin leicht überdurchschnittlich für die Mittelklasse.

 

Leistung und Benchmarks

Motorola hat einen sehr interessanten und exotischen Prozessor bzw. SoC für das One Vision gewählt. Hier verbaut ist der Samsung Exynos 9 Octa 9609.

Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um einen Acht- Kerner mit 4x 2,20GHz und 4x 1,60GHz.

Der Samsung Exynos 9 Octa 9609 ist ein noch recht neuer Chip, welcher für Mittelklasse Smartphone entwickelt wurde. Dieser basiert auf einem aktuellen 10nm Prozess und besitzt die Mali-G72 MP3 GPU.

Im One Vision ist der Exynos 9 Octa 9609 mit 4GB RAM und 128GB Speicher kombiniert.

Schauen wir ein paar Benchmarks des Exynos 9 Octa 9609 bzw. Motorola One Vision an, um die Leistung besser einschätzen zu können.

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Das Motorola One Vision liefert in Benchmarks eine ganz gute Vorstellung! Je nach Benchmark liegt dies knapp über Smartphones mit dem Snapdragon 660 (Nokia 7.2, BQ Aquaris X2 Pro usw.) oder knapp drunter.

One Vision

  • Im Geekbench Test ist der Snapdragon 660 6% schneller Exynos 9 Octa 9609.
  • Im Antutut Test ist der Exynos 9 Octa 9609 6% schneller als der Snapdragon 660.
  • Im PC Mark Work 2.0 Test ist der Exynos 9 Octa 9609 8% schneller als der Snapdragon 660.

Kurzum, der Samsung Exynos 9 Octa 9609 ist vergleichbar mit dem Qualcomm Snapdragon 660. An sich ist das nicht schlecht, aber es gibt auch schnellere Smartphones für 250-300€. Dies zumindest auf dem Papier!

 

Die Praxis

Motorola hat bei der Software des One Vision einen hervorragenden Job gemacht! Diese setzen hier auf Android One. Bei Android One handelt es sich um eine besonders schlanke Android Version, welche weitestgehend auf spezielle Herstelleranpassungen verzichtet. Hierdurch soll diese besonders gut und flüssig laufen. Auch beschleunigt dies Software Updates.

Praktisch gibt es aber durchaus ein paar Anpassungen seitens Motorola. Neben anderen Klingeltönen usw. setzt Motorola auf eine eigene Kamera-App und eine erweiterte Gesten/Bewegungssteuerung. Ich würde die Anpassungen als dezent und Mehrwert bringend einstufen.

Die Kombination aus schlanker Software und durchaus fähiger Hardware, sorgt in der Praxis für eine gute Nutzererfahrung! Die Benutzeroberfläche läuft absolut flüssig und sauber.

Motorola One Vision Im Test 7

Auch das Starten der üblichen Apps verläuft flott und die Apps selbst laufen gut! Dies gilt auch für viele komplexere Apps.

Nein das Motorola One Vision ist kein reinrassiges Gaming Smartphone, aber ich war positiv überrascht wie gut viele Spiele laufen. Generell konnte ich kein Spiel finden, welches gar nicht lief. Die üblichen Verdächtigen laufen auch soweit perfekt.

Sehr aufwendige Spiele können hier und da mal ruckeln bzw. die Qualität reduzieren, aber dies ist bei einem Mittelklasse Smartphone nicht unerwartet.

Was mich im Alltag etwas gestört hat, war die Frontkamera! Damit meine ich nicht einmal den Kamera Ausschnitt im Display selbst, sondern die Software Seite.

Damit die Kamera nicht ins Bild ragt, hat Motorola die obere Statusleiste dicker gemacht. Die Icons in dieser sind aber nicht größer, nur die Leiste. Dies raubt zum einen etwas Bildschirmplatz und sieht zum anderen merkwürdig aus.

Ich hätte hier eine normale Notch oder größeren Rahmen bevorzugt. Ein NoGo ist das Ganze aber auch nicht.

 

Akku

Motorola setzt im One Vision auf einen durchaus ordentlich großen 3500mAh Akku. Aber es kommt nicht nur auf die Kapazität des Akkus an. Fast noch wichtiger ist die Energieeffizienz der verbauten Komponenten.

Wie schlägt sich hier das Motorola One Vision?

Recht durchschnittlich. Ich kam auf rund 6-7 Stunden Display on Time, mit leichtem Webbrowsen, etwas Video Wiedergabe und Social Media.

Die meisten Nutzer werden rund einen Tag gut mit dem One Vision durchhalten können, ein kompletter zweiter Tag könnte aber eng werden.

 

Fazit

Zum Preis von 250-300€ ist das Motorola One Vision ein spannendes Smartphone! Dies kann vor allem mit einem schicken und ungewöhnlichen Design überzeugen. Das One Vision sticht klar aus der Masse an Mittelklasse Smartphones hervor, auch aufgrund der interessanten Farben.

Aber natürlich kann das Smartphone nicht nur aufgrund des Designs überzeugen. Wir haben hier einen starken Allrounder vor uns.

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Die Kombination aus schlankem Android One und leistungsfähigem Exynos 9 Octa 9609 SoCs sorgt für eine gute Alltagserfahrung! Standard Apps starten schnell und laufen nahezu perfekt. Selbst Spiele laufen auf dem One Vision gut!

Ja es gibt durchaus in der Mittelklasse noch leistungsfähigere Smartphones, aber wir sind hier in einem Bereich wo +- 15% Leistung in der Praxis kaum noch eine rolle Spielen. Auch das Display und der verbaute Lautsprecher können überzeugen.

Ein wichtiger Punkt ist bei allen Smartphones ist die Kamera. Nein das Motorola One Vision kann hier nicht mit dem One Zoom mithalten, macht aber einen ordentlichen Job. Gerade bei klaren Lichtbedingungen, egal ob Sonnenschein oder Dunkelheit, können Aufnahmen überzeugen. Der Weißabgleich könnte aber in schwierigen Lichtbedingungen souveräner sein.

Das einzige was ich wirklich am One Vision kritisieren würde, wäre die im Display eingelassene Kamera. Diese hat mich mehr gestört als eine Notch oder ein etwas dickerer Rahmen. Hier wollte Motorola einfach nur „innovativ“ sein.

Dennoch, unterm Strich ist das Motorola One Vision ein gutes Mittelklasse Smartphone in der 250-300€ Preisklasse!

Motorola One Vision

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Michael Barton
Michael Barton
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