Anker hat mit dem Prime Charger 160W ein neues kompaktes High-End-USB-Ladegerät auf den Markt gebracht.
Dieses verfügt über 3x USB-C-Ports, ein Display, 160 W Leistung und Bluetooth, bei einem Gewicht von lediglich 205 g!
Klingt im ersten Moment ziemlich fantastisch! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist dies ein gutes USB-Ladegerät oder gibt es aufgrund der kompakten Abmessungen Kompromisse?
Finden wir dies im Test heraus!
Der Anker Prime Charger 160W im Test
Sicherlich eins der Highlights des Anker Prime Charger 160W sind die Abmessungen und das Gewicht. So misst das Ladegerät gerade einmal 65 x 52 x 36 mm und wiegt laut meiner Waage 205 g.
Dies sind extrem beeindruckende Werte für ein Ladegerät dieser Klasse!
Dies sehen wir auch im Vergleich zu anderen 140/160 W Modellen, welche merkbar größer und schwerer sind.
Ein weiterer Pluspunkt für den Prime Charger 160W sind einklappbare Stecker, was gerade beim Verstauen im Rucksack ein Vorteil ist.
Auch qualitativ ist das Ladegerät absolut tadellos! Anker-typisch ist dieses massiv und stabil gebaut.
Das Display
Auf der Front des Steckdosenladegerätes finden wir ein relativ großes LCD-Farbdisplay, wie auch eine Touch-Taste zur Steuerung.
Das Display zeigt dir eine Vielzahl an Informationen an.
- Aktuelle Leistung in Watt
- Leistung pro Port in Watt
- Art des genutzten Kabels (60W/100W/240W)
- Aktueller Lademodus
- Temperatur-Skala
Das Display ist also nicht nur schön, sondern auch wirklich informativ! Gerade wenn du versuchst, Probleme zu diagnostizieren, ist dieses sehr praktisch, auch dass es beim Einstecken anzeigt, was für einen Kabeltyp du nutzt.
Anschlüsse des Anker Prime Charger 160W
Der Anker Prime Charger 160W verfügt über 3x USB-C. Auf einen USB-A-Port verzichtet das Ladegerät leider.
- USB-C – 140 W USB Power Delivery – 5V/3A, 9V/3A, 15V/3A, 20V/5A, 28V/5A
Grundsätzlich bieten alle USB-C-Ports des Ladegerätes eine Leistung von satten 140 W. 140 W ist so viel Leistung, dass dieses Ladegerät sich auch für größere Notebooks anbietet, wie die 16-Zoll-MacBooks.
Aber natürlich kannst du das Ladegerät auch unbesorgt für Smartphones, Tablets usw. nutzen. Wir haben hier den normalen und universellen USB-PD-Standard.
Anmerkung, die USB C Ports können bis zu 150 W liefern, dies ist aber ein proprietärer Standard der nur mit Anker Produkten funktionieren kann.
Verstellbare Leistungsverteilung
Wir haben 3x 140 W USB-C-Ports, aber eine maximale Leistung von 160 W. Entsprechend drosselt sich das Ladegerät herunter, wenn du mehrere Geräte auf einmal nutzt.
Es gibt hier mehrere Modi. Es gibt z.B. einen „AI“-Modus, bei welchem das Ladegerät versucht, die angeschlossenen Geräte zu erkennen, um dann optimal die Leistung zu verteilen.
Du kannst aber auch auf einen herkömmlichen Modus umstellen, bei welchem die Leistung gleichmäßig verteilt wird oder z.B. Port 1 bevorzugt wird. Dieser herkömmliche Modus macht vor allem Sinn, wenn du etwas exotischere Geräte hast.
Mit Bluetooth und App!
Der Anker Prime Charger 160W hat Bluetooth integriert! Dies erlaubt eine Verbindung zur Anker-App, welche neben weiteren Informationen dir auch das Anpassen einiger Einstellungen ermöglicht.
Du kannst z.B. die Timeout-Zeit für das Display festlegen, einen Timer für die Ports festlegen (z.B. dass ein Port nach X Stunden abgeschaltet wird), die Leistungsverteilung konfigurieren usw.
FW-Update empfohlen!
Über die App kannst du auch Firmware-Updates einspielen. Bei mir war auch gleich ein dickes Update verfügbar, welches die Leistung merkbar verbessert hat.
Schau also nach, ob es für dein Ladegerät auch noch ein Update gibt.
PPS
Der Anker Prime Charger 160W bringt natürlich auch eine PPS-Unterstützung mit. Diese scheint sich aber etwas zu unterscheiden, je nachdem ob du das Ladegerät im AI-Modus oder im normalen Modus nutzt.
AI-Modus
- 5 – 11 V bei bis zu 5 A
Normaler Modus
- 5 – 11 V bei bis zu 5 A
- 5 – 16 V bei bis zu 5 A
- 4,5 – 21 V bei bis zu 5 A
Im „normalen“ Modus haben wir eine fantastische PPS-Range! Mit bis zu 21 V und bis zu 5 A ist diese perfekt! Damit kann das Ladegerät praktisch alle Samsung-, Apple- und Google-Pixel-Smartphones mit dem vollen Tempo laden.
Hervorragend!
Aber warum ist die PPS-Stufe im AI-Modus kleiner? Gute Frage, aber es ist einfach möglich, dass hier das Ladegerät versucht zu erkennen, was für ein Smartphone verbunden ist und entsprechend die PPS-Stufe anpasst, während im normalen Modus alle PPS-Stufen immer freigeschaltet sind.
Auch mit AVS
Erfreulicherweise unterstützt das Ladegerät auch den PPS-Nachfolgestandard AVS. AVS wird derzeit noch nicht aktiv genutzt, aber für die Zukunftssicherheit ist es gut, dass dieser Standard unterstützt wird.
- 15 – 28 V bei bis zu 140 W
Keine 12-V-Stufe
Wie so oft bei Anker üblich, verzichtet auch dieses Ladegerät auf die 12V-Spannungsstufe. Dies wird für 99,5 % aller Nutzer kein Problem sein.
Die 12V-USB-Power-Delivery-Stufe wird nur von sehr wenigen und exotischen Geräten genutzt. Daher bleibt das Weglassen dieser Stufe meist folgenlos für den Endnutzer. Allerdings ist es dennoch merkwürdig, warum Anker als einer der wenigen Hersteller dies oft bei seinen Produkten macht.
Belastungstest
Beim Belastungstest gab es eine große Überraschung. So konnte der Prime Charger 160W zunächst konstant 140 W ausgeben!
Dies hätte ich nicht erwartet. Sehr viele USB-Ladegeräte können nicht konstant die volle Leistung oder auch nur ansatzweise die volle Leistung ausgeben. Gerade dann, wenn diese sehr kompakt gebaut sind wie hier das Anker-Ladegerät.
Daher Daumen hoch! Konstant 140 W sind bei einer normalen Raumtemperatur konstant kein Problem, weshalb sich das Ladegerät auch für Notebooks sehr gut eignet.
160 W allerdings scheinen konstant nicht immer möglich zu sein. Hier scheint es etwas auf die „Tagesform“ und vor allem die Umgebungstemperatur anzukommen.
Aber dass alleine schon 140 W konstant vorhanden sind, ist aus meiner Sicht ein absoluter Gewinn.
Spannungen
Bei der Spannung auf der 5-V-Stufe wird es etwas schwierig. So erreichte das Ladegerät bei mir im Test auf der 5-V-Stufe maximal 5,318 V. Laut des USB-Standards sind aber maximal 5 V +- 5 % erlaubt. Wobei dieser Wert anscheinend angehoben wurde, auf 5,5 V, laut Wikipedia.
„With the release of the USB Type-C specification in 2014 and its 3 A power capability, the USB-IF elected to increase the upper voltage limit to 5.5 V to combat voltage droop at higher currents.“
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/USB_hardware
Hier finden sich unterschiedliche Angaben. Ich kann allerdings aus eigener Erfahrung sagen, dass sich viele Hersteller anscheinend eher an den maximal 5,5 V orientieren und die +- 5 % nur für die anderen Spannungsstufen gelten.
In diesem Fall würde das Ladegerät alle Spannungsangaben einhalten.
Leerlauf-Stromverbrauch
Im Leerlauf müssen wir unterscheiden, ob das Ladegerät das Display aktiv hat oder nicht.
- Ohne Display – ca. 0,64 W
- Mit Display – ca. 2,0 W
2 W wäre ein sehr hoher Leerlauf-Stromverbrauch. Allerdings dimmt sich das Display nach wenigen Sekunden und dann sinkt der Verbrauch auf +- 0,64 W. Dies ist weiterhin nicht wenig, aber für ein Ladegerät dieser Art akzeptabel.
Effizienz
Wie steht es aber um die generelle Effizienz?
Diese schwankte bei mir im Test zwischen 73,3 % und 94,7 %. Gerade die 94,7 % bei 140 W Last sind absolut herausragend und erklären auch, warum das Ladegerät trotz der kompakten Abmessungen diese Last konstant standhalten konnte.
Aber auch die durchschnittliche Effizienz über alle Leistungsstufen hinweg war mit 89,4 % sehr gut.
So können wir sehen, dass dies das effizienteste Ladegerät in der 140-W-Klasse ist, das ich jemals im Test hatte, und das sogar deutlich.
Fazit
Der Anker Prime Charger 160W ist ein absoluter Hit! Hier hat Anker mal wieder gezeigt, was sie können.
So haben wir hier ein sehr kompaktes und leichtes Ladegerät für die Leistung von bis zu 160 W. Dieses geht dabei aber auch technisch keine Kompromisse ein.
So haben wir Unterstützung für den 140-W-USB-PD-Standard, welche das Ladegerät auch trotz der super kompakten Abmessungen konstant liefern kann. Dies bei einer hervorragenden Effizienz von bis zu 94,7 %!
Hinzu kommt eine perfekte PPS-Abdeckung, Support für den neuen AVS-Standard und das Display, wie auch die App-Features.
Anker hat hier einfach alles reingepackt, was geht!
Pro
- Extrem kompakte Abmessungen (65 x 52 x 36 mm) und geringes Gewicht (205 g)
- Hervorragende Effizienz von bis zu 94,7 % (beste in der 140-W-Klasse)
- 3x USB-C-Ports mit je 140 W Leistung
- Konstante 140-W-Leistung ohne Drosselung bei normaler Raumtemperatur
- Informatives LCD-Farbdisplay mit detaillierten Informationen (Leistung, Kabeltyp, Temperatur)
- Einklappbare Stecker für einfaches Verstauen
- Perfekte PPS-Abdeckung (bis zu 21 V bei 5 A im normalen Modus)
- Unterstützung für den neuen AVS-Standard (zukunftssicher)
- Bluetooth und App-Steuerung für erweiterte Einstellungen
- Flexible Leistungsverteilung (AI-Modus und herkömmlicher Modus)
- Hochwertige, massive und stabile Verarbeitung
- Firmware-Updates über App möglich
Kontra
- Hoher Preis (über 100 €)
- Kein USB-A-Port vorhanden
- Keine 12-V-USB-PD-Stufe (betrifft nur wenige exotische Geräte)
Gibt es aber auch Kritikpunkte? Wenige. Anker verzichtet auf die selten genutzte 12-V-USB-PD-Stufe und 160 W konstant können zu einer Temperatur-Drosselung führen (140 W konstant gehen).
Das war es auch schon, abseits davon haben wir ein ziemlich perfektes Ladegerät vor uns. Dies kommt allerdings mit über 100 € auch zu einem durchaus saftigen Preis.



















