China Tablets gibt es gefühlt duzende auf dem Markt. Die meisten ähneln sich sehr stark, Intel Atom, 2GB oder 4GB RAM, 9,7 Zoll Display und rund 300€.
Auch das Cube Mix Plus sieht auf den ersten Blick recht „gewöhnlich aus“. Jedoch hat dieses ein Ass im Ärmel. Das Tablet verfügt über einen Intel M3-7Y30, dies ist ein vergleichsweise starker Prozessor, welcher das Cube Mix Plus durchaus gut befeuern sollte.
Aber ist das Cube Mix Plus damit automatisch eine Empfehlung? Nein, schauen wir uns dafür lieber an wie sich das Tablet im Test schlägt!
Cube Mix Plus 2 in 1 Tablet PC im Test
Das Cube Mix Plus ist ein vergleichsweise großes und schweres Tablet. Ich würde glatt sagen, dass dieses auf iPad 1 Level ist was Gewicht und gefühlte Masse angeht.
Für die Nutzung es in der Hand zu halten, ist das Cube Mix Plus also nur bedingt geeignet, zumindest nicht für lange und nicht nur mit einer Hand.
Dafür bietet aber Cube ein Tastatur Dock an, zu diesem später mehr.
Das Tablet besitzt eine Rückseite aus Aluminium mit Ausnahme eines Plastikstreifens auf der Oberseite. Dieser verbirgt die Antennen für WLAN, Bluetooth usw.
Das ganze Tablet wirkt ausreichend massiv und stabil gebaut. Die Front wird selbstverständlich von dem 10,6 Zoll Full HD Display eingenommen.
Dieses besitzt den klassischen 16:9 Formfaktor. Im Gegensatz zu vielen anderen Tablets ist das Cube Mix Plus auch ganz klar für den Betrieb im Querformat ausgelegt. Etwas merkwürdig ist zwar, dass das Tablet über zwei Lautsprecher verfügt und diese beide auf der rechten Seite sind, dies ist vermutlich damit mehr Platz für die Anschlüsse auf der linken Seite bleibt.
Hier verfügt das Cube Mix Plus über einen Netzteilanschluss, einen microUSB 3.0 Port, einen USB C Port und einen Kopfhöreranschluss. Auch ist auf der linken Seite der microSD Kartensteckplatz.
Leider ist es nicht möglich das Cube Mix Plus via USB C zu laden. Man muss den gesonderten Netzteilstecker verwenden (12V).
Der Einschalter und die Lautstärkewippe ist auf der Oberseite des Tablets angebracht. Auf der Unterseite befindet sich lediglich ein Dock Connector.
Für das Cube Mix Plus ist ein Tastatur Dock verfügbar. Dieses kostet rund 40€ und bietet neben der Tastatur ein Trackpad und zwei USB 2.0 Ports.
Hierbei handelt es sich um ein „massives“ Dock mit einem richtigen Notebook Scharnier.
Leider ist wie üblich das Tastaturdock nur mit dem Amerikanischen qwerty Layout verfügbar.
Ich glaube das größte Problem des Cube Mix Plus ist leider das Gewicht und die Größe. Mit Tastaturdock ist das Tablet ein ziemlicher Brocken!
Software
Das Cube Mix Plus setzt ganz klassisch auf Windows 10 in der Home Version. Interessanterweise war das Betriebssystem von Haus aus bereits fertig eingerichtet.
Ich vermute dies liegt an der China Version des OS, welche einmal in Asien aktiviert werden muss damit diese auch bei uns funktioniert. Immerhin das Windows auf dem Tablet scheint original zu sein.
Auch verzichtet Cube auf das Vorinstallieren irgendwelcher „Bonus“ Software. Dementsprechend fällt der freie Speicher mit 104GB (von 128GB) auch recht groß aus.
Ein Dual Boot System ist hier nicht vorhanden.
Von Haus aus steht das Windows auf Englisch, lässt sich aber auf Deutsch umstellen.
Display
Das Cube Mix 2 verfügt über ein 10,6 Zoll Full HD Display. Dieses ist als ordentlich zu bezeichnen! Schärfe ist soweit gut, ähnliches gilt auch für Kontraste und die Farbdarstellung.
Allerdings neigt mein Mix Plus zu einem leicht grünen Farbstich, was allerdings nicht schlimm ist.
Sehr positiv überrascht hat mich die maximale Helligkeit, welche vergleichsweise stark ist.
Ich würde das Tablet dennoch für den Outdoor Einsatz nur sehr bedingt empfehlen (das Display spiegelt sehr stark).
Unterm Strich kann man sich hier aber nicht beschweren was man für rund 200-300€ bekommt.
Eingabegeräte
Wie bereits erwähnt ist das Tastatur dock ein optionales Zubehör! Die Tastatur bietet das normale amerikanische QWERTY Layout. Hierbei ist die Tastatur aber abseits des Layouts hervorragend! Die Tasten bieten einen sehr schön knackigen und festen Druckpunkt.
Tippen macht auf der Tastatur wirklich Spaß!
Das Touchpad hingegen ist eine weniger spaßige Angelegenheit. Dieses ist soweit okay und das Tracking ist nicht mal schlecht. Jedoch wird sehr oft einfaches antippen als Klick oder Geste erkannt. Kurzum es ist nutzbar, aber auch nicht das Gelbe vom Ei.
Der integrierte Touchscreen arbeitet ziemlich genau so, wie man es erwartet.
Lautsprecher
Das Cube Mix 2 verfügt über zwei Lautsprecher auf der rechten Seite. Wie klingen diese?
Na ja das wahre sind die Lautsprecher nicht. Sie sind „Okay“ aber schlechter als die meisten Smartphone Lautsprecher.
Ihr bekommt einen recht klaren aber sehr dünnen Klang, welcher zudem selbst auf 100% vergleichsweise recht leise ist.
Der Kopfhörerausgang ist allerdings soweit okay. Hier setzt das Tablet auf einen Standard Realtek Sound Chip.
Leistung und Alltag
Im Gegensatz zu den aller meisten 2 in 1 Asia Tablets setzt Cube beim Mix Plus 2 in 1 nicht auf den 08/15 Intel Atom Chip.
In diesem Tablet kommt der etwas leistungsfähigere Intel Kaby Lake Core M3-7Y30 Dual Core mit 1.61GHz zum Einsatz.
Unterstützt wird der M3-7Y30 von 4GB RAM. Aber wie schnell ist der Intel M3 wirklich? Schauen wir uns dafür ein paar Benchmarks an.
Ich glaube es sollte nicht die große Überraschung sein, dass das Cube Mix Plus keine „Rennmaschine“ ist.
Zwar bietet dieses durchaus ein gutes Stück mehr Leistung als ein Intel Atom X5 Tablet, aber dennoch ist man auch ein gutes Stück von der „Spitze“ der Nahrungskette entfernt.
Was mir bei den Benchmarks aufgefallen war, ist eine recht hohe Erhitzung des Tablets. Unter dauerhafter Last wird der Bereich unterhalb des Einschalters so heiß des unangenehm sein kann das Tablet hier zu berühren.
Bei einem Blick auf die CPU Temperaturen wird auch der Grund für diese Erwärmung klar. Unter konstanter Volllast erreicht die CPU Temperaturen von 95 Grad, ehe diese anfängt zu throtteln.
Kurzum das Kühlkonzept des Tablets ist sehr Hart an der Grenze!
Im normalen Alltagseinsatz, Webbrowsen, Videos Schauen, Office usw. ist dies selbstverständlich kein Problem.
Hier reagiert und läuft das Tablet erfreulich schnell und flüssig! Spiele sind natürlich auf dem Cube Mix Plus nur sehr bedingt möglich.
2D Spiele sind hierbei meist kein Problem genau wie ältere 3D Spiele. Auch Dinge wie Minecraft (mit dem Life in the Woods Mod Pack) laufen mit 20-30FPS, also durchaus spielbar. Ähnliches gilt auch für League of Legends oder CS GO, sofern die Detailstufe angepasst ist (also auf niedrig).
Ein weiterer Punkt welcher mich sehr positiv überrascht hat, ist der Speicher. Gefühlt ist in den meisten der 2 in 1 China Tablets intern einfach eine etwas besser SD Speicherkarte verlötet, nicht so hier. Cube setzt auf eine M.2 SATA SSD, welche sich natürlich nicht austauschen lässt, aber dementsprechend brauchbare Geschwindigkeiten liefert.
Lesend konnte ich 484MB/s und schreibend 190MB/s messen. Schreibend ist zwar noch etwas Luft nach oben, lesend sieht aber sehr gut aus!
In der Praxis führen diese hohen Lesegeschwindigkeiten zu schnellen Startzeiten von Programmen und auch Windows 10 selbst.
Etwas weniger positiv ist wiederum das WLAN. Zwar unterstützt das WLAN Modul 2,4GHz, wie auch 5GHz, jedoch ist das Tempo eher mäßig. Bei der Nutzung von 2,4GHz erreichte ich maximal 30Mbits und bei der Nutzung von 5GHz rund 60Mbits.
In der Praxis ausreichend für Netflix und Co. jedoch wer Daten, viele Daten im lokalen Netzwerk überträgt, wird etwas Geduld mitbringen müssen.
Akku
Das Cube Mix verfügt über einen 4.300mAh Akku. Dies ist nicht viel, gerade für ein China Tablet, das ansonsten mit gigantischen Akkus protzt. Dies in Kombination mit dem Intel Core M3 sorgt nicht unbedingt für die aller beste Akkulaufzeit.
Im normalen Officebetrieb konnte ich rund 5-6 Stunden Akkulaufzeit erreichen. Wenn diverse Programme im Hintergrund laufen und die Displayhelligkeit hoch ist, kann die Laufzeit aber auch auf 3-4 Stunden sinken.
Unter Volllast schmilzt hingegen der Akku einfach weg. Viel mehr als eine Stunde ist unter Volllast kaum möglich.
Was mich aber viel mehr stört, als die eher mittelmäßige Akkulaufzeit ist das Aufladen. Dieses ist nur über ein 12V Netzteil möglich und nicht über den USB C Port. Dies kostet doch ein gutes Stück Flexibilität.
Fazit
Es gibt beim Cube Mix Plus viele positive aber auch negative Punkte. Beginnen wir bei den positiven Punkten, die größten wären hier das Display, die Tastatur, das Gehäuse und die Leistung.
Das 10,6 Zoll Full HD Display sieht gut, wenn nicht sogar sehr gut aus! Damit ist für einen angenehmen Konsum von Medien, Videos usw. gesorgt, sofern man Kopfhörer verwendet! So gut wie das Display ist, so mäßig sind die Lautsprecher!
Für Nutzer, denen ein Office/produktiv Betrieb wichtig ist, gibt es das Tastatur Cover. Mit diesem bin ich an sich sehr zufrieden. Der Druckpunkt der Tasten ist top und auch das Scharnier macht einen guten Eindruck. Das Trackpad ist zwar nicht das aller Beste, aber auch nicht schlecht.
Leider ist aber die Tastatur nur mit englischem Layout verfügbar, was für viele sicherlich suboptimal ist. Abgesehen davon ist das Cover definitiv empfehlenswert.
Ich denke, der dickste Pluspunkt ist sicherlich der M3-7Y30. Die Performance des Tablets stimmt und liegt deutlich über dem, was man von den diversen Intel Atom Tablets kennt. Dies liegt nicht nur am M3-7Y30 sondern auch an der recht flotten verbauten SSD.
Wenn es Euch also um Leistung geht, seid Ihr hier richtig.
Leider kann ich dennoch das Cube Mix Plus nur bedingt empfehlen. Das Problem ist hier etwas die Zielgruppe. Ihr sucht ein leistungsfähiges Tablet? Gut das ist das Cube Mix Plus, aber es ist auch groß und schwer und die Akkulaufzeit ist mäßig.
Ihr sucht eine Art Notebook Ersatz? Okay, jedoch mit Tastaturcover ist das Cube Mix Plus noch mal ein Stück schwerer und größer. Es ist so schwerer wie ein 15“ MacBook Pro, also auch suboptimal.
Letztendlich ist der einzige wirklich dicke Pluspunkt die Leistung und der 2 in 1 Form Faktor. Ist Euch beides wirklich so wichtig, dass Ihr auch bereit seid die Größe und die mäßige Akkulaufzeit dem Cube Mix Plus zu verzeihen, ja dann ist das Tablet für Euch!
Ich würde Euch allerdings raten vielleicht sich mal das VOYO VBOOK V3 oder das Xiaomi Air 12 anzusehen. Beides sind unter dem Strich vermutlich bessere Optionen.