Mittlerweile ist es nicht mehr unüblich ein Notebook auch am Schreibtisch als „Desktop-PC“ zu nutzen. Wer dies allerdings macht wird früher oder später Bedarf an einer Docking Station haben. Gerade dank Thunderbolt 3 sind diese einfacher denn je. Ein Kabel mit seinem Notebook verbinden und das Notebook wird geladen, das Display Signal übertragen und jede Menge USB Ports verbunden.
Leider sind Thunderbolt 3 Docks aber aufgrund der teils sehr hohen Preise eher ein „exotisches Produkt“. Dennoch möchte Anker mit seinem PowerExpand Elite 13-in-1 diesen Markt nun etwas aufräumen.
Das PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock ist dabei aus einer Zusammenarbeit von Anker und Intel entstanden. Wie der Name schon vermuten lässt erweitert dieses Dock Euer Notebook um bis zu 13 Ports. Allerdings kostet dieser Spaß mit 299€ auch eine stolze Summe.
Wollen wir uns da in der Praxis einmal ansehen wie gut das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 wirklich ist! An dieser Stelle vielen Dank an Anker für das Zurverfügungstellen des Docks für diesen Test.
Die Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Docking Station im Test
Wie es sich auch für eine Docking Station gehört die 299€ kostet ist der Anker PowerExpand Elite auch äußerlich sehr wertig gehalten. Die Docking Station ist aus einem massiven Aluminium gefertigt, welches nicht nur schick aussieht, sondern auch bei der Wärmeabfuhr hilft.
Dabei erinnert mich der Formfaktor etwas an das CalDigit TS3 Plus Dock. Auch der Anker PowerExpand Elite ist vergleichsweise klein, aber recht dick aufgebaut. Das Dock misst 125 x 42 x 88mm und ist primär für eine Hochkant-Nutzung ausgelegt.
Auf der Front des Docks finden wir zunächst eine Status LED wie auch einen Einschalter. Des Weiteren sind hier folgende Ports zu finden:
- 1x SD-Kartenleser
- 1x microSD-Kartenleser
- 1x 3,5mm Kopfhörer/Headset Anschluss
- 2x USB C 10Gbit
- 1x USB A 5Gbit
Einer der USB C Ports ist sogar als ein Power Delivery Ladeport mit bis zu 18W ausgelegt. Ideal falls Ihr Euer Smartphone Synchronisieren und schnellladen wollt.
Auf der Rückseite sind folgende Ports zu finden:
- 1x DC Eingang
- 1x Gbit LAN
- 1x HDMI 2.0
- 3x USB A 5Gbit
- 1x TB3 Eingang
- 1x TB3 Ausgang
Der Thunderbolt 3 Eingang kann parallel Euer Notebook mit bis zu 85W versorgen. Dementsprechend ist das beiliegende Ladegerät auch etwas mächtiger gewählt. Anker ist hier auch komplett auf Nummer sicher gegangen und legt ein 180W Netzteil bei. Das Dock hat also mehr als genug Leistung auch leistungshungrigere Geräte an allen USB Ports zu versorgen. 180W maximale Leistung ist wirklich großzügig gewählt.
Neben dem Netzteil und dem Dock liegt auch ein 1 Meter Thunderbolt 3 Kabel bei.
Die Praxis
Ganz ehrlich gesagt Thunderbolt 3 kann recht zickig sein! Dies gilt nicht nur für das Anker PowerExpand Elite, sondern generell für Thunderbolt 3 Docks. So kann es passieren, dass sich das Dock von alleine trennt wenn ich dieses an den linken Thunderbolt 3 Ports meines XPS 17 nutze. An den rechten Thunderbolt 3 Ports funktioniert es hingegen problemlos. Dieses Problem hat im Übrigen nicht nur das Anker PowerExpand Elite, sondern auch beispielsweise das CalDigit TS3 Plus Dock. Damit will ich nur sagen es gibt bei Thunderbolt 3 ab und zu mal ein paar „Merkwürdigkeiten“. Für solche kann das Dock aber in der Regel nichts.
Generell gesprochen funktionierte das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock gut! Ich habe dies am Dell XPS 13 9380, Dell XPS 17 9700 und Apple MacBook Pro 16 getestet. Am XPS 13 und MacBook Pro 16 konnte ich keine Probleme bemerken und am XPS 17 9700 nur das oben genannte. Damit gehört das PowerExpand Elite 13-in-1 sogar zu den unproblematischeren Thunderbolt 3 Docks die ich bisher in den Fingern hatte.
Laden
Grundsätzlich kann das PowerExpand Elite 13-in-1 Euer Notebook über den USB C Port mit bis zu 85W Strom versorgen. Wie viel aber effektiv in Eurem Notebook landet hängt vom Notebook ab.
Dell XPS 17 9700 | Dell XPS 13 | Apple MacBook Pro 16 |
67W | 45W | 83W |
Das XPS 17 gönnt sich von den 85W die verfügbar sein leider nur 67W, ausreichend in 90% der Fälle, aber unter Volllast kann es passieren, dass sich das Notebook trotz Dock entlädt.
Beim XPS 13 und Apple MacBook Pro 16 ist dies hingegen kein Problem! Das XPS 13 gönnt sich 45W, braucht aber auch nur 45W. Das Apple MacBook 16 lädt mit +- 83W. Zwar hat das originale Ladegerät des MacBooks 96W, aber zumindest bei meiner kleineren Version des MacBooks ist dies kein Problem! Das Notebook hat sich auch unter Last nicht entladen.
Wichtig! Es gibt Thunderbolt 3 Kabel die nur 3A unterstützen, hier ist das Laden auf 60W limitiert. Kauft also ein 5A Kabel oder nutzt das beiliegende, welches natürlich auch 5A unterstützt.
Monitor
Ihr könnt einen Monitor via HDMI mit dem Dock verbinden. Dabei unterstützt das Dock maximal eine 4K Auflösung bei 60Hz! Ich hatte hier keinerlei Probleme. Der Monitor wurde zu 100% erkannt und umgeschaltet. Ein zweiter Monitor kann via USB C angebunden werden, laut Anker ebenfalls mit 4K/60Hz.
- Anker schreibt in der Produktbeschreibung „Gönn dir erstklassige HDMI-Auflösung von 4K@30Hz per HDMI und 5K@60Hz per Thunderbolt 3 Eingang.“ Dies impliziert das via HDMI nur 4K@30Hz möglich wären, dies ist aber nicht richtig!
Netzwerk
Im Anker Dock ist ein Gbit LAN Port verbaut. Dieser wird von einem Realtek RTL8153 gespeist. Probleme gab es hier keine. Zu meinem lokalen NAS konnte ich Datenraten von bis zu 108MB/s erreichen, was dem üblichen Gbit Standard entspricht.
SD Kartenleser
Der verbaute SD-Kartenleser unterstützt lauf Anker den UHSII Standard und kann somit bis zu 300MB/s erreichen. Leider habe ich gerade keine UHSII Speicherkarte auf Lager, daher kann ich dies nicht praktisch testen. Allerdings mit einer UHSI Speicherkarte wurden sehr gute 97MB/s lesend und 88MB/s schreibend erreicht.
USB Ports
Wir haben auf der Front des Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Docks 2x USB C 3.1 Gen 2 Ports wie auch einen normalen USB 3.1 Gen 1 Port. Beide Port Typen haben, wie zu erwarten war, performt.
Mit einer Crucial X8 externen SSD konnte ich bis zu 973MB/s erreichen, was dem üblichen Tempo entspricht.
Power-Verhalten
Im Gegensatz zu vielen anderen Thunderbolt 3 Docks verfügt das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Dock über einen Einschalter auf der Front. Dieser Einschalter merkt sich seine Position NICHT! Zieht Ihr das Dock aus der Steckdose und steckt es wieder ein ist es immer zunächst aus.
Komplett ausgeschaltet benötigt dieses rund 0,8W. Eingeschaltet, ohne das dieses Euer Notebook lädt aber mit einem Monitor, LAN und einem USB Gerät, liegt der Verbrauch bei ca. 13-14W.
Im Inneren
Ich konnte es mir nicht nehmen lassen mir auch einmal das Innere des PowerExpand Elite anzusehen.
- Als Thunderbolt 3 Controller kommt der Intel JHL7540 zum Einsatz. Keine große Überraschung, dieser ist der „Standard“ Thunderbolt Controller.
- Die USB 3.1 Gen 1 Ports kommen von einem bzw. zwei VIA VL817-Q7 Jeder Controller kann vier USB 3.1 Gen 1 Ports bereitstellen.
- Der SD Kartenleser hängt an einem Genesys Logic GL3226 Controller, welcher intern an einem USB 3.1 Gen 1 Port hängt. Der Controller unterstützt den SD 4.0 UHS-II Standard.
- Die LAN Karte hat mich etwas enttäuscht, denn hier handelt es sich um einen Realtek RTL8153. Die LAN Karte ist intern ebenfalls via USB angebunden. Viele Thunderbolt 3 Docks setzten hier auf Intel LAN Karten, die an einem PCIe Slot hängen, was in der Regel „eleganter“ ist.
- Bei der Soundkarte wird es sich vermutlich um die Realtek ALC3263 Diese ist via USB 2.0 intern angebunden.
Fazit
Das Anker PowerExpand Elite 13-in-1 ist ein klasse Thunderbolt 3 Dock! Dies liegt an drei Punkten.
- 85W Ladeleistung und ein großzügiges 180W Netzteil
- Große Portausstattung inklusive SD Kartenleser
- Wertiges Aluminium Design
Aufgrund der Ladeleistung von bis zu 85W über den Thunderbolt 3 Anschluss könnt Ihr Euch bei sehr vielen Notebooks wie dem Dell XPS 13 oder den Apple MacBooks das originale Ladegerät komplett sparen. Einfach ein Kabel einstecken und Euer Notebook ist angedockt.
Wichtig ist hier natürlich die Portausstattung, welche fast perfekt ausfällt! Ein SD Kartenleser auf der Front, 2x USB C 10Gbit und 5x USB A, Gbit LAN und HDMI um nur das wichtigste zu erwähnen. Gerade der SD Kartenleser wird die Fotografen unter Euch freuen.
Dabei funktionieren alle Ports so wie dies zu erwarten ist! Einer der USB C Ports unterstützt sogar das Schnellladen von iPhone und Co. Probleme sind mir mit dem Anker PowerExpand Elite 13-in-1 keine begegnet, auch wenn Thunderbolt 3 generell ab und zu mal etwas zickig sein kann.
Kurzum, ich kann die Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Docking Station mit gutem Gewissen empfehlen, auch wenn es z.B. in Form des CalDigit TS3 Plus Dock starke Konkurrenz gibt. Der Preis wirkt zwar mit 299€ (zum Zeitpunkt des Tests) recht hoch, passt aber für ein Thunderbolt 3 Dock dieser Klasse.
hi,
– kann man über die TB3 oder USB-C auch DisplayPort an einen normalen Monitor bekommen und wieviele Monitore?
– Lassen sich Thunderbolt und USB-C Monitore auch per USB-PD mitversorgen?
– Können die Front-USB-C auch alt-modes? Also DisplayPort, Sound und Ethernet?
– Welche USB-PD Spannungen werden unterstützt über TB3 und über Front USB-PD.
– Kann das Dock auch über USB bus-powered werden ohne Netzteil per Notebook oder mit angeschlossenem USB-PD Netzteil?
VG
– Lassen sich Thunderbolt und USB-C Monitore auch per USB-PD mitversorgen?
Nur wenn 5V/1,5A reichen (also wohl eher nicht)
– Welche USB-PD Spannungen werden unterstützt über TB3 und über Front USB-PD.
5V/3A, 9V/2A
– Kann das Dock auch über USB bus-powered werden ohne Netzteil per Notebook oder mit angeschlossenem USB-PD Netzteil?
Nein du musst das Netzteil verwenden
– Können die Front-USB-C auch alt-modes? Also DisplayPort, Sound und Ethernet?
Bin mir da nicht zu 100% sicher, aber ich glaube es handelt sich um normale USB C Ports