Mit der T7 Touch hat Samsung vor kurzem seine neuste externe SSD auf den Markt gebracht. Diese ist eine Antwort auf die kürzlich erschienen Modelle auf NVME Basis, wie die Crucial X8.
Waren SATA basierte externe SSDs noch auf rund 500MB/s limitiert, können Modelle auf NVME Basis Geschwindigkeiten von rund 1000MB/s erreichen. Um für einen weiteren Mehrwert und mehr Sicherheit zu sorgen hat Samsung zudem einen Fingerabdruckscanner in der T7 Touch integriert.
Klingt doch interessant oder? Aber dies kommt zu einem Preis und dies meine ich wörtlich. Die Samsung Portable SSD T7 Touch gehört zu den teuersten externen SSDs.
Sind aber die 145€/500GB bzw. 215€/1TB für die gebotene Leistung gerechtfertigt oder zahlt Ihr für den Namen Samsung drauf? Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Samsung für das Ausleihen der T7 Touch.
Die Samsung Portable SSD T7 Touch im Test
Was das Design angeht ähnelt die T7 Touch ihrem Vorgänger, der T5. Ihr erhaltet eine sehr schicke und kompakte SSD externe SSD.
Samsung setzt bei dieser auf ein Aluminiumgehäuse, welches gerade einmal 8mm dick ist! Damit ist die T7 Touch die flachste externe SSD die ich bisher gesehen habe. Allerdings ist die T7 Touch etwas länger als beispielsweise die T5 von Samsung.
Trotz des sehr „filigranen“ Gehäuses soll die T7 Touch Stürze von bis zu 2 Metern ohne Schäden überstehen. Nicht verwunderlich
Eine große Besonderheit der T7 Touch ist der Fingerabdrucks Scanner auf der Oberseite. Dieser erlaubt es Euch Eure SSD mit einem Fingerabdruck zu sichern, klasse, sofern softwareseitig gut umgesetzt. Dazu aber später mehr.
Habt Ihr die SSD mit Eurem PC Verbunden leuchtet die Umrandung des Scanners, was auch als Status LED dient.
Als Anschluss nutzt die Portable SSD T7 Touch natürlich USB C. Samsung legt freundlicherweise auch ein USB C auf USB C Kabel wie auch ein USB A auf USB C Kabel bei.
Der Test
Samsung verspricht bei der T7 Touch Leseraten von bis zu 1050MB/s und Schreibraten von bis zu 1000MB/s.
Diese Werte entsprechen dem Maximum, das Ihr von einer USB 3.1 Gen 2 Verbindung erwarten könnt. Damit ist nicht die SSD der Limitierende Faktor, sondern der USB Anschluss.
Aber werden diese 1000MB/s+ auch praktisch erreicht? Starten wir mit CrystalDiskMark, als ersten Benchmark.
Lesend kann hier die Samsung T7 tatsächlich überschreiten, mit 1002MB/s. Schreibend sieht die Sache mit 758MB/s etwas schwächer aus.
Ich tippe, dass dies an meiner 500GB Testversion liegt. Erfahrungsgemäß sind größere externe SSDs schneller, es wäre also nicht verwunderlich, wenn Samsungs Angabe sich auf die 1TB oder 2TB Version bezieht.
Aber was bringen uns diese theoretischen Werte? Die Praxis ist viel wichtiger und dort geht es etwas langsamer zu.
Der Windows Explorer kann bei einer einfachen Datenübertragung meist nicht das volle Potenzial einer SSD ausreizen, dazu aber später mehr.
Als Testsystem kam folgendes zum Einsatz:
- AMD Ryzen 3600X
- ASUS Prime X570-P
- 8GB RAM
- Corsair MP600 1TB SSD
- Windows 10 1909
Mithilfe dieses Test-Systems habe ich vier Tests durchgeführt und die Zeiten gestoppt.
- Das übertragen einer 40GB Datei
- Das übertragen einer Spiele Installation (25,4GB 6685 Dateien)
- Das übertragen meiner Lightroom Bibliothek
- Das übertragen einer sehr großen Datei (231GB)
Warum diese unterschiedlichen Tests? Jeder Test besitzt eine andere Dateizusammenstellung. Eine SSD kann im Vergleich beim Übertragen einer großen Datei besser oder schlechter abschneiden als bei einer etwas bunteren Dateimischung. Viele externe SSDs nutzen zudem einen Cache, also ein Teil der SSD ist schneller beschreibbar als der Rest. Dies würde bei Test NR. 4 auffallen.
Beginnen wir damit mit den Tests.
Wie zu erwarten war ist die Samsung T7 Touch eine sehr flotte externe SSD! Diese gehört eindeutig zu den schnellsten Modellen aktuell auf dem Markt.
Allerdings ist die Crucial X8 konstant einen Hauch schneller als die T7 Touch. Die T7 Touch setzt sich +- auf das Level der ADATA SE800.
Tendenziell ist die T7 Touch aber etwas stärker bei kleineren Dateigrößen, als die ADATA SE800.
Sehr interessant aber Test Nr. 4.
Schreibend bricht hier die Crucial X8 völlig weg, wie auch etwas die Samsung T7! Beide nutzen einen Schreibcache!
Bei der 500GB Version der T7 ist dieser ca. 50-60GB, wonach die Schreibgeschwindigkeit auf rund 350MB/s sinkt. Dies ist sogar noch ein akzeptabler Wert! Das Schreibtempo der X8 nach dem ca. 180GB großen Cache ist gerade einmal 100MB/s.
MacOS
Schauen wir uns kurz nach zwei Tests an einem Apple MacBook Pro 13 an.
Schreibend konnte die T7 Touch erstaunlicherweise nur bedingt überzeugen. Hier landete diese auf dem Level der älteren T5. Lesend hingegen zeigt die T7 Touch sich stark und konnte sich vor die Crucial X8 setzen.
Leistungsaufnahme
Wenn Ihr Euch eine externe SSD kauft, dann ist es wahrscheinlich, dass Ihr diese auch unterwegs an einem Notebook nutzt. Hier könnte die Leistungsaufnahme durchaus relevant sein!
„Aber hat eine externe SSD überhaupt einen Einfluss auf die Akkulaufzeit?“ Ja! Nehmen wir an Ihr habt ein aktuelles Ultrabook, ein Dell XPS 13 2-in-1. Dieses hat einen 52Wh Akku und hält mit diesem ca. 8 Stunden durch. 52Wh / 8h = 6,5W, verbraucht das Notebook. Benötigt nun eine externe SSD 2W, dann würde diese die Akkulaufzeit um 30% senken. Nur um für ein wenig Kontext zu sorgen wie groß durchaus der Einfluss eines externen Laufwerks auf die Akkulaufzeit sein kann.
Machen wir hier zwei Versuche.
- Die Messung des Leerlauf und Last Stromverbrauchs.
- Die Messung des Stromverbrauchs beim Übertragen einer 100GB Datei.
Die Leistungsaufnahme der T7 Touch ist angenehm niedrig, gerade lesend.
Sicherheitsmodus
Kommen wir zum Fingerabdrucks Sensor. Die Samsung Portable SSD T7 Touch besitzt einen so genannten Sicherheitsmodus.
Hierbei wird der Inhalt der SSD „on the fly“ verschlüsselt und wird erst nach der Eingabe eines Passworts bzw. des Auflegens eines Fingerabdrucks preisgegeben.
Um diesen Modus zu aktivieren müsst Ihr die passende Samsung Software installieren, in welcher Ihr das Passwort und gegebenenfalls den Fingerabdruck anlegt. Diese Software ist für Windows und MacOSX verfügbar.
Trennt Ihr nun die SSD und verbindet diese neu, bekommt Ihr nur eine ca. 50MB große „Read Only“ Partition zu sehen. Ihr müsst erst das Passwort in der Software eingeben oder Euren Finger auflegen.
Habt Ihr den Fingerabdruck eingerichtet braucht Ihr die Software im Übrigen nicht! Verbindet Ihr die T7 Touch mit einem Fremden PC reicht das Auflegen des Fingerabdrucks um die SSD zu entsperren, sehr praktisch!
Fazit
Die Samsung T7 Touch ist eine hervorragende externe SSD! Was das reine Tempo angeht, kann diese zwar nicht ganz mit der Crucial X8 mithalten (außer bei sehr großen Dateimengen), dafür ist diese aber deutlich kompakter und bietet spannende Sicherheitsfeature!
Der Fingerabdruckscanner ist bei der T7 Touch ein großer Mehrwert! Einmal eingerichtet reicht das Auflegen des Fingers und die SSD wird entsperrt, selbst an Computern auf denen nicht die Samsung Software läuft.
Sucht Ihr also eine sehr schnelle externe SSD und legt viel wert auf Datensicherheit bzw. seid viel unterwegs, weshalb es durchaus zu einem Verlust der SSD kommen könnte, dann ist die Samsung T7 Touch eine hervorragende Wahl!
Seltsamerweise muss der Sicherheitsmodus deaktiviert werden, um Firmware-Updates einzuspielen. Dabei gehen gemäss den Warnmeldungen auch die verschlüsselten Daten verloren. Nach dem Update müssen das Passwort und der Fingerabdruck neu erfasst und die Daten wieder auf die Disk geschrieben werden. Insofern muss man sich also entscheiden: Verschlüsseln oder die Firmware aktuell halten – beides geht nicht vernünftig.
Wenn man bedenkt, dass die Verschlüsselung das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen T7 und T5 ist, so würde ich dafür einen deutlichen Punkteabzug machen.