Mit dem UltraGear 34GK950F hat LG auf dem Papier einen der besten 21:9 Monitore im Sortiment die Ihr bekommen könnt.
Der UltraGear 34GK950F bietet eine hohe Helligkeit, 144Hz und ein IPS Panel. Gerade die Kombination IPS Panel + 144Hz ist leider recht exotisch und teuer bei 21:9 Monitoren.
Auch der LG UltraGear 34GK950F schlägt mit rund 1000€ zu buche. Ein stolzer Preis, der aber gerechtfertigt ist? Klären wir doch diese Frage im Test!
An dieser Stelle vielen Dank an LG für das Ausleihen des UltraGear 34GK950F für diesen Test!
Der LG UltraGear 34GK950F im Test
LGs UltraGear Serie richtet sich primär an Gamer, was Ihr dem 34GK950F auch ansehen könnt. Während LGs reguläre Monitore recht hell gehalten sind, bietet der 34GK950F ein schwarz/rot Farbschema.
Auf der Front seht Ihr allerdings nicht viel davon. Wie es sich für einen modernen Monitor gehört besitzt auch der LG 34GK950F schmale Displayrahmen. Diese sind hier nicht absolut winzig, aber klein genug. Zudem geht das Panel glatt in die Rahmen über, wodurch gerade ausgeschaltet es so wirkt als gäbe es keine Rahmen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Monitoren ist beim 34GK950F zudem der untere Rahmen recht schmal. LG hat hier auf ein großartiges Branding verzichtet. Dieses ist dafür am Standfuß angebracht.
Der Standfuß ist schön minimalistisch und bietet die üblichen Ergonomie Optionen, inklusive Höhenverstellung.
Was die Massivität angeht ist der Standfuß Okay. Habe hier schon Besseres, aber auch Schlimmeres gesehen. Sagen wir es so er ist kein Luxus, macht aber seinen Job.
Etwas ungewöhnlich ist die Anschlussverteilung. Die Anschlüsse sind gerade auf der Rückseite angebracht und nicht wie üblich nach unten ausgerichtet. Hierdurch lassen sich die Anschlüsse besser erreichen, aber Ihr könnt den Monitor nicht flach gegen eine Wand montieren.
Auf Seiten der Anschlüsse finden wir:
- 2x HDMI 2.0
- 1x DisplayPort
- 1x USB 3.0 Eingang
- 2x USB 3.0 Ausgänge
- 1x 3,5mm Kopfhöreranschluss
Damit ist der LG UltraGear 34GK950F solide ausgestattet. Zugegeben so ganz verstehe ich den Sinn der beiden USB Ports nicht, da Ihr Effektiv nur einen Port mehr erhaltet. Ihr könnt allerdings FW Updates über den USB Port machen, was vermutlich die primäre Nutzung ist.
Auflösung und Panel
Wenig überraschend nutzt LG bei seinem UltraGear 34GK950F ein Panel aus eigener Produktion, vermutlich das LM340UW5-SSA1. Hierbei handelt es sich um ein IPS Panel mit einer Auflösung von 3440×1440 Pixel und einer Bildwiederholungsrate von 144Hz.
Letztere ist klar die Besonderheit am UltraGear 34GK950F, welche auch den gehobenen Preis rechtfertigt. Das gleiche Panel steckt vermutlich auch im Alienware AW3420DW. Hier ist dieses aber auf 120Hz herunter getaktet, für den G-Sync Support.
Auch diesen verzichtet LG und setzt stattdessen auf AMD FreeSync 2 mit 55-144Hz.
Die Auflösung von 3440×1440 entspricht einer 2K Auflösung welche in die Breite gezogen wurde. Damit ist dies eine sehr schöne Auflösung! Eine 4K bzw. 5K Auflösung wäre zwar noch schärfer, aber in Spielen kaum zu betreiben, geschweige denn mit 144 Bildern die Sekunde.
Helligkeit und Ausleuchtung
LG bewirbt die Helligkeit mit 400cd/m², was auch für die kleinste HDR400 Zertifizierung reicht. Ja der Monitor unterstützt in der Theorie HDR, aber dieses ist nicht „echt“. Für ein volles HDR Erlebnis werden höhere Helligkeiten benötigt.
Welche Helligkeit erreicht der UltraGear 34GK950F aber in der Praxis?
Messen konnte ich eine maximale Helligkeit von 353cd/m². Nicht ganz der beworbene Wert, aber mehr als ausreichend hell. Gerade in Kombination mit dem matten Panel.
Selbst mit einem Fenster im Rücken reicht die Helligkeit vollkommen aus.
Bei der Ausleuchtung bin ich etwas hin und her gerissen. Hier scheint es eine gewisse Serien-Streuung zu geben. Einige Berichte sprechen von einer eher schlechteren Ausleuchtung, andere von einer guten.
Ich würde mich in der Mitte einordnen.
Wir Ihr erkennen könnt ist die Ausleuchtung, wenn durch eine Langzeitbelichtung betrachtet, nicht perfekt. Gerade in den linken Ecken finden sich helle Flecken.
Sind diese praktisch sichtbar? Kaum! Sofern Ihr nicht nach diesen Lichtflecken sucht, werdet Ihr sie im Alltag nicht bemerken. Selbst auf meinem schwarzen Desktophintergrund sind diese nicht mehr sichtbar, spätestens dann wenn Ihr die Helligkeit auf 80% runter dreht.
Kontrast und Blickwinkel
LG wirbt mit dem üblichen statischen Kontrast von 1:1000. Dies ist erfahrungsgemäß keine Angabe die einen großen Wert hat. Haben wir einen IPS Monitor vor uns? Dann geben die Hersteller zu 95% einfach 1:1000 als Kontrast an. Bei VA Panels hingegen 1:3000.
Aber wie sieht es in der Praxis aus?
Mit 1:740 ist der Kontrast des UltraGear 34GK950F nicht glorreich, aber in Ordnung. Gerade dann wenn wir bedenken, dass das Schwestermodell von Alienware nur auf 1:590 kam.
Subjektiv geht der Kontrast völlig in Ordnung! Bei Monitoren die einen Kontrast oberhalb von 1:500 erreichen, beginnt die subjektive Abstufung immer kleiner zu werden.
Allerdings sind die Blickwinkel beim UltraGear 34GK950F eher mäßig! Seitlich betrachtet neigt das Schwarz etwas ins Bläuliche zu rutschen.
Absolut kein Problem wenn Ihr gerade vor dem Monitor sitzt, aber sollten nochmals drei Personen neben Euch sitzen könnte Person 3 etwas auffallen. Das geht besser.
Farbraum Abdeckung und Kalibrierung
LG spricht beim UltraGear 34GK950F von einer 135% Abdeckung des sRGB Farbraums und 98% von DCI-P3. Die meisten Inhalte die Ihr im Internet findet setzen auf den sRGB Farbraum. Erreicht ein Monitor hier keine 100% Abdeckung kann es sein, dass Farben nicht korrekt dargestellt werden, sondern nur die nächste mögliche Farbe. Daher ist es gerade bei der Foto und Video Bearbeitung sehr wichtig einen Farbraum möglichst vollständig abzudecken.
DCI-P3 spielt unter Windows kaum eine Rolle. DCI-P3 ist blöd gesagt mehr oder weniger ein Apple Ding. Unter Windows ist neben sRGB AdobeRGB noch relevant.
Schauen wir uns mal an wie gut die Farbraumabdeckung beim UltraGear 34GK950F wirklich ist.
sRGB | ARGB | |
LG UltraGear 34GK950F | 100% | 89% |
Alienware AW3420DW | 100% | 89% |
ASUS MX38VC | 99% | 75% |
ASUS ROG Strix XG35VQ | 100% | 78% |
BenQ EX3501R | 100% | 78% |
Dell U3419W | 98% | 73% |
LC-Power LC-M34-UWQHD-100-C | 92% | 71% |
LG 34UC99-W | 98% | 76% |
Samsung C34F791 | 100% | 82% |
Anmerkung, mein Messgerät kann keine Wert über 100% anzeigen, also nicht wundern, dass die sRGB Abdeckung nur bei 100% liegt.
„Nur“ ist hier auch sehr relativ. 100% Abdeckung des sRGB Farbraums ist zwar nichts mehr ganz Ungewöhnliches, aber weiterhin eine top Leistung. Auch die 89% des AdobeRGB Farbraums sind klasse! Ich hatte bisher wenige Monitore im Test die mehr erreichten und wenn richteten diese sich nicht an Gamer, sondern an Content Ersteller.
Die Kalibrierung des 34GK950F im Standard Modus ist Okay mit einem Delta E von = oder kleiner.
Damit eignet sich der LG 34GK950F auch für Foto und Video-Bearbeitung im einem semi-professionellen Rahmen.
Die Praxis
Wie steht es in der Praxis um den LG UltraGear 34GK950F? Das Wichtigste ist hier zunächst das Format. 21:9 ist toll! Ich nutze seit ein paar Jahren einen 21:9 Monitor und fühle mich auf 16:9 Monitoren glatt etwas eingeengt.
Aus sicht der Produktivität würde ich zunächst ein zwiegespaltenes Fazit ziehen. Beim Webbrowsen, Word, Excel usw. im Vollbild habt Ihr viel leeren Raum. Um diesen sinnvoll zu nutzen müsst Ihr mit mehreren Fenstern arbeiten. Hier bevorzuge ich aber eher zwei 16:9 Displays über einen 21:9 Monitor.
Was allerdings klasse auf einem 21:9 Monitor ist, sind Spiele und Anwendungen wie Photoshop, Lightroom usw. In Letzteren könnt Ihr deutlich besser ein 16:9 Bild bearbeiten und noch x Toolbars usw. offen haben, ohne dass diese das Bild beschneiden.
Das wahre Highlight auf einem 21:9 Monitor sind Spiele. Ihr könnt Euch deutlich mehr in diesen verlieren und ins Geschehen eintauchen. Dies gilt gerade bei besonders schönen Spielen alla The Witcher 3 usw. In Shootern habt Ihr teils sogar Vorteile aufgrund des größeren Blickfeldes.
Die Unterstützung für 21:9 Monitore ist dabei erfreulich groß. Teils sind die Menüs noch in 16:9, aber abseits von Dark Souls 3 ist mir gerade kein neueres Spiel bekannt welches 21:9 gar nicht unterstützt.
Die leichte Krümmung des UltraGear 34GK950F ist hier durchaus hilfreich auch die Ecken des Bilds besser im Blick zu halten.
Was die Reaktionszeit angeht kann ich nicht klagen. Laut meinen Messungen sind diese zwar geringfügig schlechter als beim Alienware AW3420DW, aber ganz klar auf einem Top Level für einen 21:9 Monitor.
Zumal wir hier ein IPS Panel vor uns haben, welches auch recht wenig Motion Blur erzeugt.
Stromverbrauch
Kommen wir zum Abschluss noch auf den Stromverbrauch zu sprechen.
Je nach Helligkeit liegt der Stromverbrauch des LG UltraGear 34GK950F bei 29,9W bis 84,4W. Bei rund 250 cd/m² ergibt sich ein Stromverbrauch von um die 61W. Dies ist etwas höher als bei konkurrierenden Modellen. Diese benötigen in der Regel um die 5xW bei dieser Helligkeit.
Fazit
Der LG UltraGear 34GK950F ist ein herausragender 21:9 Monitor! Dies liegt primär am sehr guten Panel. IPS + 144Hz + 3440×1440 ist eine tolle Kombination!
Zumal wir hier auch ein wirklich wertiges Panel vor uns haben. Dieses ist mit knapp über 350cd/m² schön hell, bietet eine 100%+ Abdeckung des SRGB Farbraum, 89% von AdobeRGB und einen guten Kontrast. Letzterer ist allerdings auch nicht Weltklasse. Sucht Ihr einen möglichst hohen Kontrast, dann greift zu den VA Panel Modellen.
Zwar eignet sich der LG UltraGear 34GK950F durchaus auch für Foto und Video Bearbeitung, sogar im semi-professionellem Bereich, dieser ist aber natürlich eher an die Gamer gerichtet.
Hier macht der Monitor dank des 21:9 Formats, der hohen Bildwiederholungsrate von 144hz und der guten Reaktionszeit auch richtig Spaß.
Gibt es aber auch etwas am LG UltraGear 34GK950F zu bemängeln? Ja, die Ausleuchtung ist lediglich Okay und der Standfuß/Gehäuse liegen etwas unter der Konkurrenz von Alienware und ASUS. Das wars aber auch schon.
Kurzum, ja ich würde meinen Monitor sofort gegen den UltraGear 34GK950F tauschen. Ist der UltraGear 34GK950F aber auch der beste 21:9 Monitor? Er gehört zu den besten, vielleicht ist der Alienware AW3420DW aber noch einen Ticken besser. Dieser ist generell etwas wertiger gebaut und setzt auf das gleiche Panel, kostet aber auch gute 200-300€ mehr. Ist das Euch das Alienware Branding und die höhere Massivität wert? Nein, dann ist der UltraGear 34GK950F die bessere Wahl.