Nickel-Zink Akkus, die bessere alternative zu Nickel-Metallhydrid? Die ANSMANN Nickel-Zink Akkus im Test!

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Sucht Ihr AA oder AAA Akkus dann wird es sich in 99,9% aller Fälle um sogenannte Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren handeln. Allerdings gibt es auch AA/AAA Akkus auf Nickel-Zink Basis.

Diese Akkus sollen durch eine besonders hohe Spannung von 1,6V auch in Geräten gut funktionieren wo normale Ni-MH Akkus schwächeln.

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 6

Aber stimmt dies? Solltet Ihr anstelle von Ni-MH Ni-Zn Akkus kaufen? Wo liegen die Schwächen von Nickel-Zink? Finden wir dies im Test der ANSMANN Nickel-Zink Akku AA 1,6V 2500mWh heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an einen Leser der mich zu diesem Test angestiftet hat.

 

Warum Nickel-Zink Akkus?

Starten wir mit der theoretischen Frage, warum sollte man Nickel-Zink Akkus überhaupt verwenden? Spannung ist das Zauberwort.

Eine normale AA bzw. AAA Batterie hat eine Spannung von 1,5V, ein normaler Nickel-Metallhydrid 1,2V und ein Nickel-Zink Akku 1,6V.

Dieser Wert ist allerdings immer mit einem „?“ zu versehen, denn eine Batterie bzw. ein Akku liefern keine Konstante Spannung, sondern diese ist abhängig vom Ladestand.

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 1

Eine volle normale Batterie hat ca. 1,6V Spannung, welche dann bis auf unter 1V sinken kann, während sich die Batterie entlädt. Bereits bei ca. 1,2V ist allerdings eine normale Batterie schon recht leer und viele Geräte beginnen hier den Dienst zu verweigern, da die Spannung zu niedrig ist und die Batterie eh schon so gut wie leer ist.

Ein Nickel-Metallhydrid Akku hat voll ca. 1,4V, welche dann aber schnell auf +-1,2V sinken, eine weile dort verweilen, ehe es dann schnell Bergabgeht bis auf ca. 1V geht, ab wann der Akku als leer gilt.

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 2

Ist nun ein Gerät nicht auf Akkus optimiert kann es passieren das dieses bereits bei 1,2V oder sogar 1,3V (wo eine normale Batterie schon recht leer ist) schon nicht mehr funktioniert oder über niedrigen Batteriestand meckert.

Heißt beim Akku kann nur ein sehr geringer Teil der Kapazität eigentlich genutzt werden.

Ähnlich problematisch sind Taschenlampen oder Lichter, wo die Helligkeit meist mit der Spannung des Akkus/Batterie im Zusammenhang steht. Habt Ihr eine Taschenlampe (ohne gesonderte Spannungsregelung) und legt dort normale Batterien ein wird diese heller Leuchten als mit normalen Akkus.

Nickel-Zink Akkus bieten nun eine deutlich höhere Spannung als reguläre Akkus und sogar etwas mehr als Batterien. Heißt diese könnten besonders gut in Geräten funktionieren die normalerweise nicht gut mit Akkus funktionieren.

 

Spezielles Ladegerät nötig

WICHTIG Ihr könnt Nickel-Zink Akkus nicht in normalen Ladegeräten Laden! Ihr benötigt für diese spezielle Ladegeräte, welche auch beispielsweise von ANSMANN angeboten werden.

Ich habe für diesen Test ein ISDT N8 genutzt, welches auch NiZn Akkus laden kann.

Ebenfalls wichtig, setzt die Akkus bloß nicht in einem Schnurlostelefon ein und ladet dieses dann über die reguläre Ladestation! Solche Geräte sind für Ni-MH Akkus gemacht.

 

Können die ANSMANN Nickel-Zink Akkus im Test überzeugen?

Auf dem ersten Blick sehen die ANSMANN Nickel-Zink Akkus mit Ihren 2500mAh doch sehr konkurrenzfähig aus. Allerdings dieser Eindruck täuscht! Wir haben hier nicht 2500mAh, sondern 2500mWh!

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 5

Regulär haben wir nur 1600mAh (laut Hersteller), was natürlich durch die höhere Spannung wieder etwas ausgeglichen wird. 2500mAh bei 1,2V entsprechen ca. 3000mWh.

Um die Nickel-Zink Akkus zu testen habe ich diese, wie auch einen normalen Ni-MH Akku von ANSMANN und eine Duracell Ultra Batterie mit 0,2A, 0,5A und 1A entladen. Die Akkus wurden jeweils entladen bis diese 1V erreichten, dann wurde gestoppt.

Ehe wir zu diesem Vergleich kommen hatte ich allerdings ein kleines Problem. Von meinen 4 gekauften Akkus war einer direkt kaputt (hatte nur noch 0,09V Spannung) und einer erreichte nur die hälfte der Kapazität der anderen.

Ansmann Nickel Zink Vergleich

Und leider ist selbst bei den Akkus die leben die Kapazität eher mäßig.

Interessant ist aber natürlich primär der Vergleich mit den anderen Akkus.Ansmann Nickel Zink 0,2a Ansmann Nickel Zink 0,5a Ansmann Nickel Zink 1a

Zunächst möchte ich mich etwas von der Duracell Ultra Batterie enttäuscht zeigen. Gerade bei 1A Last bricht diese mehr oder weniger sofort weg und erreicht nicht ansatzweise die Kapazität des Ni-MH Akkus oder auch des Nickel-Zink Akkus.

Der Nickel-Zink Akku macht zunächst das was er soll, eine sehr hohe Spannung haben. Diese übertrifft dabei die Duracell Ultra deutlich! Allerdings wie heißt es so schön, wer hochsteigt fällt tief.

Im Gegensatz zum regulären Akku oder der Batterie sinkt die Spannung des Nickel-Zink Akkus nicht langsam ab, sondern fällt ab einem gewissen Punkt ins Bodenlose.

Dieser Punkt ist auch bereits recht früh erreicht.

Erstaunlicherweise entspricht die Spannung des modernen 2800mAh ANSMANN Ni-MH Akkus eher der klassischen Batterie als die des Nickel-Zink Akkus.

Der Nickel-Zink Akku hat im Schnitt eine Spannung von +- 1,7V, was sehr hoch ist! Bedenkt dies! Ich könnte mir vorstellen das es durchaus elektrische Geräte gibt denen das eine zu hohe Spannung ist.

 

Haltbarkeit fragwürdig

ANSMANN wirbt bei seinen Nickel-Zink Akkus mit „Ein einziger AA Akku ist bis zu 1000x wiederaufladbar“. 1000 Zyklen wäre schon klasse für einen Akku!

Wikipedia sieht dies allerdings etwas anders. Hier werden Nickel-Zink Akkus als recht kurzlebig bezeichnet, was sich auch mit den Amazon Bewertungen deckt.

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 3

„Erste Nickel-Zink-Akkus hatten nur eine geringe Anzahl an Ladezyklen, da die Zinkelektrode durch Passivierung ihre Funktion verlor.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nickel-Zink-Akkumulator

Ich konnte den Akkus noch nicht genug Zyklen verpassen um mir hier eine endgültige Meinung zu bilden, allerdings mein „Start“ war nicht sonderlich gut.

Einer von vier Akkus war bei Lieferung schon defekt! Ich hatte in den letzten Jahren duzende wenn nicht sogar hunderte regulärer Akkus und das hier welche kaputt gehen ist nicht unnormal, aber das ein Akku von Anfang an defekt war ist hier nie vorgekommen.

 

Fazit

Nein ich kann die ANSMANN Nickel-Zink Akkus nicht wirklich empfehlen. Von meinen vier Akkus war bei Lieferung einer defekt und einer hatte nur halbe Kapazität (ca. 450mAh). Aber selbst die volle Kapazität ist immer noch sehr wenig!

Vielleicht habe ich hier ein 4er Set bekommen bei welchem alle Akkus etwas „angeschlagen“ waren, aber keiner der Akkus konnte 9xxmAh übersteigen. Dies ist rund die Hälfte eines gängigen AA Akkus, selbst wenn wir die höhere Spannung mit einkalkulieren.

Ansmann Nickel Zink Akkus Test 7

Dabei stimmt allerdings der wichtigste Punkt warum man eventuell einen Nickel-Zink Akku kaufen sollte, die Spannung. Diese ist in der tat hoch und auch konstant hoch, wodurch Taschenlampen usw. sehr hell arbeiten, zu mindestens für kurze Zeit. Aufgrund der geringen Kapazität und des plötzlichen Spannungsabfalls sind die ANSMANN Nickel-Zink Akkus wahrlich keine Dauerläufer.

Habt Ihr also sehr spezielle Anforderungen und Euch reicht ein kurz Läufer Akku, dann sind die Nickel-Zink Akkus vielleicht etwas für Euch?!  Ich würde allerdings in 99,99% der Fälle einen guten normalen Akku jederzeit vorziehen. Dies auch aufgrund der Haltbarkeit, welche bei den Nickel-Zink Akkus höchst fragwürdig ist und da hier keine speziellen Ladegeräte notwendig sind.

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  • Hohe Spannung und somit sehr gute Leistung in diversen Geräten
  • Kapazität mittelmäßig
  • Spezial Ladegerät nötig
  • Zuverlässigkeit sehr fragwürdig

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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7 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Testbericht!
    Ich wollte gerade zuschlagen und wäre beinahe auf die Angabe von mWh statt mAh reingefallen.

  2. Hallo liebe Leute, den Bericht kann ich nur bestätigen. Habe mehrere AAA und AA gekauft – davon sind schon etliche defekt. Sollte der Akku, das ja öfter passiern kann, tiefentladen, dann ist laut Beschreibung der Akku möglicherweise schnell defekt. Vor allem sind die Akkus ja nicht gerade billig ! Zudem funktioniert das Laden mit dem Ladegerät von Ansmann nicht wirklich gut. Ich habe die Akkus dann mit dem ELV-ALC8500-2 Expert geladen – aber das kann die defekten Akkus auch nicht mehr wiederbeleben. Für mich ist das Thema NIZN-Akkus vom Tisch. Viel Grüße, Walter Z.

  3. Hallo liebe Leser, ich habe den Bericht gelesen und bin nicht ganz der Meinung vom Verfasser.
    Ich verwende seit ca. 10 Jahren NiZn-Akkus. Die ersten habe ich von CONRAD bezogen.
    Allgemein muss ich erwähnendas es sehr häufig vorkommt das unbrauchbare NiZn-Akkus
    als Neuware vorhanden sind. Die meisten NiZn-Akkus sind aber brauchbar und mit einem
    inteligenten NiZn-Akkuladegerät für längere Zeit benutzbar. Ich habe noch einige
    NiZn-Akkus die sind bereits 8 Jahre alt, wurden ungefähr 200-mal geladen und haben
    noch eine Kapazität von annähernd 80%.
    Meine Erfahrung: Händler nehmen gekaufte Ni-Zn-Akkus nicht mehr zurück und verweigern
    ein austauschen. Bleibt nur noch der Weg zur Fa. ANSMANN damit neuwertig dekekte
    NiZn-Akkus auf Kulanz ersetzt werden.
    Ich sehe die Problematik in einem mangelhaften Produktionsprozess bei der Herstellung
    der NiZn-Akkus.
    Ich bin meinen NiZn-Akkus voll zufrieden.

  4. Zunächst mal danke für den schönen Testbericht.
    Hinsichtlich der Kapazität solltet Ihr beachten, dass diese tatsächlich in mWh und NICHT in mAh anzugeben ist. Die Kapazität berechnet sich aus Wh = Ah*V. Damit ist der Vergleich aus Abbildung 2 (0.2mA Entladestrom) nicht mehr ganz so negativ. Würde man die Kapazität (als entnommene Leistung = V*A) über die Zeit auftragen, käme man auf beinahe denselben Wert wie bei den NiMH Akkus! Und dass ie Entladekurve am Ende möglichst steil abfällt ist gewünscht und gut so, denn so kann man den größten Teil der Energie auf dem gewünschten Spannungsniveau abgreifen.

  5. Ich habe mir insgesamt 8 Nickel-Zink Akkus schon vor 1 Jahr gekauft. Beim Gebrauch derselben ist mir aufgefallen das es extrem wichtig ist immer mindestens für 2 Ampere Ladestrom (sowie 5 Volt) zu sorgen. Bei dem „Ladegerät“ das mir für die Batterien mitgeliefert wurde war eben nur eine „Ladeschale“ mit Mikro USB Anschluss für das Netzgerät vorhanden. Einmal versehentlich das falsche Netzgerät (mit nur 1 Ampere Leistung) angeschlossen und alle 4 Nickel Zink Batterien waren „Schrott“… Die verbliebenen 4 AA-Zellen jedoch tun nach wie vor ihren Dienst in meiner Konica Digitalkamera und ich bin wirklich sehr zufrieden damit. „Normale“ Akkus konnte ich hier nämlich für maximal 30 Aufnahmen benutzen – dann war die Spannung auf 1,2 Volt abgesunken und die Akkus somit für die Kamera unbrauchbar. Mit den Nickel Zink Akkus schaffe ich locker 200 Aufnahmen (ohne Blitz). Nicht ganz so viele wie mit Einweg Batterien aber auf Dauer umweltschonender und vor allem günstiger als dieselben.

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