Du hast noch einen guten HiFi-Verstärker, welcher aber über keine „smarten“ Funktionen oder Netzwerkanbindung verfügt? Dann brauchst du eventuell einen Netzwerkstreamer, ein externes Gerät, welches sich genau um solche digitalen Funktionen kümmert.
Der englische Hersteller Majority bietet mit dem „Fitzwilliam 2024“ genau solch einen Netzwerk-Streamer an, welcher zudem aber auch DAB und FM Radio und einige weitere Funktionen unterstützt.
Wollen wir uns den Majority Fitzwilliam 2024 doch einmal im Test ansehen! Kann dieser überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an Majority für das Zur-Verfügung-Stellen des Fitzwilliam 2024 für diesen Test.
Der Majority Fitzwilliam 2024 im Test
Auf den ersten Blick war ich etwas überrascht von der Größe des Fitzwilliam und ja, der Name ist interessant gewählt.
Wir haben hier einen Netzwerkstreamer in der Größe eines größeren DVD/Bluray-Players. So misst dieser 43 x 20 x 7,6 cm.
Ich bin mir sehr sicher, dass dieser ein gutes Stück kleiner zu bauen wäre, hätte es Majority gewollt. Wir haben hier keinen Verstärker oder Ähnliches integriert, dies ist ein reiner Netzwerkstreamer mit Radio-Funktion.
Bei der generellen Haptik bin ich etwas hin- und hergerissen. Einerseits macht Majority hier an sich nichts falsch, so haben wir ein großes Display und zwei Drehräder, was immer begrüßenswert ist, aber dennoch wirkt der Fitzwilliam 2024 auf mich auch nicht wie „High End“ Audio-Equipment.
Obwohl an sich Majority nichts falsch gemacht hat, wirkt der Fitzwilliam 2024 auf mich einfach etwas „günstiger“.
Neben den beiden großen Drehrädern zur Steuerung, unter anderem der Lautstärke, verfügt der Fitzwilliam 2024 über ein relativ großes LCD-Farbdisplay und 8 Tasten zur Steuerung direkt am Gerät.
Mit im Lieferumfang ist auch eine Fernbedienung, welche aber sehr einfacher Natur ist!
Ansonsten ist im Lieferumfang lediglich die Anleitung und das 5,9 V Netzteil (eine ungewöhnliche Spannung).
Anschlüsse des Fitzwilliam
Der Fitzwilliam 2024 verfügt auf der Rückseite über folgende Anschlüsse:
- Cinch Audio-Ausgang
- 3,5 mm Audio-Ausgang
- 3,5 mm Audio-Eingang
- Optischer Ausgang (Toslink)
- Coaxial (SPDIF)
- DC-Eingang 5,9V
Zudem haben wir auf der Rückseite zwei Antennen, eine für die Radio-Funktion, die andere für einen besseren WLAN-Empfang.
Auf der Front haben wir zudem zwei weitere Anschlüsse:
- USB A
- 3,5 mm Kopfhörer-Ausgang
Zwar wäre noch ein LAN-Port schön gewesen, aber generell ist die Anschluss-Vielfalt ein großer Pluspunkt beim Majority Fitzwilliam 2024.
Keine App-Pflicht
Beim Majority Fitzwilliam 2024 gibt es keine App-Pflicht oder die Pflicht, dich in irgendeiner Form beim Hersteller zu registrieren.
Du kannst alles (außer Spotify) direkt am Gerät machen, inklusive der WLAN-Einrichtung.
Optionale App
Es gibt aber dennoch die Option, den Majority Fitzwilliam 2024 via Smartphone und App zu steuern, wenn du dies möchtest.
Die entsprechende App heißt „UNDOK“. Diese ist eine universelle App, welche es erlaubt, mehrere Geräte verschiedener Hersteller zu steuern, die auf die Frontier Smart Technologie-Plattform setzen, was hier im Hintergrund auch der Fall ist.
Über die App kannst du die aktuelle Quelle für die Wiedergabe festlegen, was gerade beim Durchsuchen der Internet-Radios praktisch ist.
Funktionsumfang
Aber was kann der Majority Fitzwilliam 2024 nun alles? Bei diesem handelt es sich um eine Mischung aus Netzwerkstreamer und Radio.
- DAB/DAB+ Radio
- UKW / FM Radio
- Internetradio
- Bluetooth 4.2
- Spotify Connect
- Podcast-Player
- USB-Wiedergabe von Musikdateien
3x Radio
Das Hauptthema des Majority Fitzwilliam 2024 ist sicherlich Radio. So verfügt dieses über ein analoges FM-Radio, wie auch ein digitales Radio und die Möglichkeit für Webradio.
Grundsätzlich ist der Empfang von analogem wie auch digitalem Radio ordentlich. Hier hilft die recht große Antenne.
Allerdings ist bei mir auf dem Land im Innenbereich gerade Digitalradio so eine Sache. Am Fenster geht’s, aber im „inneren“ Bereich meiner Wohnung finden sich da nicht viele Sender.
Grundsätzlich ist der DAB+-Empfang auf dem guten Niveau des Teufel BOOMSTER 2021, aber leicht unter dem Pure Evoke Home.
Im heimischen Umfeld würde ich ganz klar zum Internet-Radio greifen. Dieses ist qualitativ +- genauso gut wie DAB+ und du brauchst dir wegen des Empfangs keine Sorgen zu machen.
Spotify Connect
Der Fitzwilliam 2024 unterstützt Spotify Connect, was auch absolut tadellos funktioniert. Du kannst einfach Musik direkt über die Spotify-App an den Streamer senden.
Leider wird aber nur Spotify Connect unterstützt. Es gibt keine Unterstützung für Tidal, Apple AirPlay oder Ähnliches. Dies ist sehr schade!
Enttäuschende USB-Funktion
Leider hat mich die USB-Funktion etwas enttäuscht. Zunächst unterstützt der Majority Fitzwilliam 2024 nur USB-Sticks, die FAT32 formatiert sind.
Im Jahr 2025 schwach. Aber was mich viel mehr enttäuschte, ist, dass FLAC-Dateien beispielsweise nicht unterstützt werden, nur MP3.
Hier lässt der Fitzwilliam doch einiges an Potenzial liegen.
Klangqualität?
Zunächst müssen wir bei der Klangqualität unterscheiden, ob du einen der digitalen Ausgänge nutzt oder die analogen Ausgänge.
Grundsätzlich scheint der Fitzwilliam mit einer 24 Bit / 48000 Hz Sample Rate zu arbeiten. Das ist auch völlig okay, wir haben Radio oder Spotify als „beste“ Quelle und hier würde eine höhere Sample Rate eh nichts bringen.
Entsprechend haben wir über die digitalen Ausgänge grundsätzlich eine gute Qualität. Und gerade beim Digital-Radio oder Webradio denke ich nicht, dass hier viel mehr möglich ist.
Beides sind nicht die absoluten HiFi-Audio-Quellen, egal mit welchem Streamer/DAB-Radio.
Auch über die analogen Cinch-Ausgänge war die Audioqualität soweit tadellos. Der verbaute DAC macht einen guten Job im Zusammenspiel mit den verfügbaren Audio-Quellen.
Leistungsaufnahme
Im Leerlauf benötigt der Fitzwilliam unter 0,5 W und das trotz aktivem Display, welches dir die Uhrzeit usw. anzeigt.
Selbst im Betrieb bleibt der Verbrauch im Bereich 1-2 W!
Fazit: Majority Fitzwilliam 2024
Der Majority Fitzwilliam 2024 ist ein solider Netzwerkstreamer mit Radiofunktion, der sich an Nutzer richtet, die ihren bestehenden HiFi-Verstärker um moderne Streaming-Funktionen und vor allem Radio erweitern möchten. Das Gerät punktet dabei mit seiner vielseitigen Anschlussausstattung und der benutzerfreundlichen Bedienung ohne App-Zwang.
Die Stärken
Vielseitige Konnektivität: Der Fitzwilliam bietet eine beeindruckende Anschlussvielfalt mit analogen und digitalen Ausgängen sowie flexiblen Eingangsmöglichkeiten. Besonders die Kombination aus Cinch, optischem und koaxialem Ausgang macht das Gerät universell einsetzbar.
Keine App-Pflicht: Lobenswert ist, dass sich alle Funktionen (bis auf Spotify) direkt am Gerät bedienen lassen. Die WLAN-Einrichtung erfolgt ohne Registrierungszwang beim Hersteller – ein klarer Pluspunkt für die Privatsphäre.
Dreifach-Radio: Mit DAB+, UKW und Internetradio deckt der Streamer alle gängigen Radiostandards ab. Die Empfangsqualität ist ordentlich, wobei Internetradio oft die praktischere Wahl darstellt.
Energieeffizienz: Mit unter 0,5W im Standby und maximal 2W im Betrieb ist der Stromverbrauch vorbildlich niedrig.
Die Schwächen
Verpasste Streaming-Chancen: Hier zeigt sich die größte Schwäche des Geräts. Nur Spotify Connect wird unterstützt – Tidal, Apple AirPlay oder andere populäre Dienste bleiben außen vor. Das schränkt die Zielgruppe unnötig ein.
Schwache USB-Implementation: FAT32-Beschränkung und fehlende FLAC-Unterstützung wirken im Jahr 2025 antiquiert. Hier wurde Potenzial verschenkt, besonders für HiFi-Enthusiasten.
Haptik-Kompromisse: Obwohl funktional durchaus gelungen, vermittelt das Gerät nicht das Premium-Gefühl, das man sich bei HiFi-Equipment wünscht.
Empfehlung
Der Majority Fitzwilliam 2024 eignet sich gut für Nutzer, die primär Radio hören und gelegentlich Spotify streamen möchten. Wer jedoch vielseitige Streaming-Dienste nutzt oder Wert auf High-Resolution-Audio legt, sollte sich nach Alternativen umsehen. Für den Einstieg in die Welt der Netzwerkstreamer ist das Gerät durchaus eine Überlegung wert – vorausgesetzt, die Funktionsbeschränkungen passen zu deinen eigenen Nutzungsgewohnheiten.