TP-Link bietet mittlerweile ein sehr umfangreiches Smart Home Ökosystem unter seinem Tapo Branding an. Hierzu zählen auch Überwachungskameras.
So sieht beispielsweise die Tapo C460 auf dem ersten Blick sehr spannend aus. Wir haben hier eine Akku-betriebene 4K Überwachungskamera mit diversen KI-Features, lokaler Speicherung von Daten usw. zu einem recht attraktiven Preis von 130€.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist hier die TP-Link Tapo C460 wirklich ein guter Deal oder nur etwas für Nutzer, die bereits im TP-Link Ökosystem unterwegs sind? Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an TP-Link für das Ausleihen der Tapo C460 für diesen Test.
Die TP-Link Tapo C460 im Test
Bei der TP-Link Tapo C460 handelt es sich um eine Akku-betriebene WLAN-Überwachungskamera.
Diese ist aus einem weißen Kunststoff gefertigt und besitzt eine runde längliche Form. Dabei ist diese durchschnittlich groß für ein Modell dieser Art. Generell ist aber die Verarbeitungsqualität und Haptik erfreulich hochwertig.
Montiert wird diese über ein Schraubgewinde auf der Rückseite oder Unterseite, wie es am besten für dich passt. Ebenfalls mit im Lieferumfang ist eine magnetische Wandhalterung.
Auf der Unterseite der Kamera ist eine kleine Gummi-Abdeckung. Unter dieser finden wir den USB-C Ladeport, wie auch den Steckplatz für eine microSD Speicherkarte.
Akku und Solar
In der TP-Link Tapo C460 steckt ein Akku mit 10.000 mAh Kapazität. Dieser erlaubt eine Nutzungsdauer, laut Hersteller, von bis zu 200 Tagen.
In der Praxis schwankt die Akkulaufzeit wie bei allen Akku-Kameras aber massiv! Denn es kommt hier darauf an, wie oft die Kamera auslöst und wie oft du auf den Live-Stream zugreifst.
Hast du die Kamera an einer belebten Einfahrt installiert, kann diese auch in wenigen Monaten oder im Worst Case Wochen leer sein. Das gilt nicht nur für die C460, sondern für alle Akku-Modelle.
Nach meinen Tests halte ich die Akkulaufzeit von 200 Tagen für möglich. Ich würde aber in der Praxis eher von +- 4-5 Monaten ausgehen.
Tapo bietet allerdings auch ein Solarpanel an. Korrekt ausgerichtet sorgt dies für eine konstante Ladung, welche sogar im Winter für einen Betrieb ausreichen sollte, in Kombination mit dem guten Akku.
Die Tapo App
Um die Kamera zu nutzen, musst du dir die TP-Link Tapo App installieren und dort ein Konto beim Hersteller anlegen. Wir haben hier also leider die meist übliche Zwangsregistrierung.
Neben den Tapo Überwachungskameras unterstützt die App auch eine Vielzahl an weiteren Tapo Smart Home Produkten und auch Smart Home Produkte unter dem TP-Link Kasa Branding.
Wir haben hier also eine universelle App für mehrere Gerätetypen. Ideal, wenn du bereits im Tapo oder Kasa Ökosystem unterwegs bist.
Auf der Startseite der App finden wir zunächst eine Übersicht über alle verbundenen Produkte, ob nun Überwachungskameras oder smarte Steckdosen.
Tippst du das gewünschte Produkt an, öffnet sich die jeweilige Steuerungsseite. Für Kameras gibt es aber auch noch einen gesonderten Tab. Im Kamera-Tab findest du alle Überwachungskameras mit einem Vorschaubild. Dieses ist zwar nicht live, aber die Live-Ansicht lässt sich mit einem Tipp starten.
In der Detailansicht siehst du ebenfalls den aktuellen Live-Stream und hast die Möglichkeit, manuell Aufnahmen und Fotos zu tätigen.
Ebenfalls kannst du von hier aus in eine 2-Wege-Kommunikation einsteigen.
Generell macht die App einen erfreulich hochwertigen und stabilen Eindruck. Zwar ist der Aufbau recht klassisch, aber gerade was die Details angeht, hat Tapo bzw. TP-Link einen guten Job gemacht.
Ich denke, dies ist eine der besseren universellen Smart Home Apps mit Kamera-Support.
Bewegungserkennung und KI
Wie 99% aller Akku-Überwachungskameras nimmt auch die C460 nur Videos auf, wenn diese eine Bewegung erkennt. Ansonsten ist die Kamera in einem Standby-Zustand. Daher ist die Bewegungserkennung sehr wichtig bei Akku-Kameras.
Leider leidet die C460 hier auch etwas unter dem Reichweitenproblem. So musst du dich auf ca. 4-6 Meter der Kamera nähern, damit diese zuverlässig „auslöst“. Damit ist die C460 nicht gut geeignet, weit entfernte Bereiche zu überwachen. Ein sehr gängiges Problem bei Akku-Kameras.
Wenn du allerdings in die Reichweite der Kamera kommst, funktioniert die Erkennung sehr gut. Auch die KI-Funktionen sind gelungen.
So kann die Kamera zwischen Personen, Tieren, Fahrzeugen und sonstigen Bewegungen zuverlässig unterscheiden. Dies macht die Durchsicht der Aufnahmen schneller, da diese entsprechend markiert werden, und reduziert die Fehlalarme.
Speicherung der Aufnahmen
Grundsätzlich werden Aufnahmen bei der C460 auf einer microSD Speicherkarte gespeichert, die du einsetzen musst.
Diese lokale Speicherung ist dann natürlich kostenfrei.
Allerdings bewirbt Tapo auch sein „Tapo Care“ sehr aggressiv. Tapo Care ist ein Cloud-Speichersystem. Abonnierst du dieses, werden Aufnahmen zusätzlich in der Cloud gespeichert, für 7 oder 30 Tage.
Dies kostet allerdings rund 30€ bzw. 42€ im Jahr.
Eine Cloud-Speicherung kann Sinn machen, einfach um deine Aufnahmen zu schützen, denn die Speicherkarte könnte jemand aus der Kamera klauen.
Du hast hier die Wahl, was immer etwas Positives ist.
Die Aufnahmen
Aufnahmen werden bei der Tapo C460 in einer Art kleinen Timeline dargestellt. Dabei werden die Aufnahmen auch direkt ersichtlich markiert, mit der Art der Erkennung.
Wurde also z.B. eine Person oder ein Tier erkannt usw. Aufnahmen lassen sich für eine permanente Sicherung aufs Smartphone herunterladen.
Die Bildqualität
Ein wichtiger Punkt bei der Tapo C460 ist die 4K Auflösung. Diese wird mit einem recht weiten 134° Blickwinkel kombiniert.
Damit ist die C460 ideal, um beispielsweise über einer Haustür angebracht zu werden.
Und ja, die Bildqualität ist tadellos! Wir haben ein sehr klares und scharfes Bild bei Tag.
Bei Nacht hast du die Wahl, willst du ein Schwarz/Weiß-Bild mit den IR-LEDs, welche recht kräftig sind, oder eine farbige Nachtsicht. Letztere setzt auf zwei LED-Scheinwerfer, um das Bild zu erleuchten.
Diese können auch als ein „Spotlight“ verwendet werden. Unterm Strich enttäuscht also die Bildqualität nicht.
Fazit
Die TP-Link Tapo C460 zeigt sich im Test als solide Akku-Überwachungskamera mit durchaus interessanten Features. Die 4K-Auflösung überzeugt mit klaren, scharfen Bildern, während der 134° Blickwinkel für eine gute Abdeckung sorgt. Besonders gelungen sind die KI-Funktionen zur Bewegungserkennung, die zuverlässig zwischen Personen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden können.
Die Stärken der C460:
- Exzellente 4K-Bildqualität bei Tag und Nacht
- Robuste Verarbeitung und hochwertige Haptik
- Starker 10.000 mAh Akku mit guter Laufzeit
- Gelungene KI-Funktionen reduzieren Fehlalarme
- Flexible Speicheroptionen (lokal + optional Cloud)
- Stabile und durchdachte Tapo-App
Die Schwächen:
- Begrenzte Reichweite der Bewegungserkennung (4-6 Meter)
- Zwangsregistrierung beim Hersteller erforderlich
- Cloud-Speicher kostenpflichtig (aber optional)
Die Tapo C460 ist eine empfehlenswerte Überwachungskamera. Besonders für Nutzer, die bereits im TP-Link Smart Home Ökosystem unterwegs sind, ist die C460 eine ausgezeichnete Ergänzung. Die universelle Tapo-App vereint alle Geräte unter einem Dach und macht die Verwaltung zum Kinderspiel.
Für 130€ bekommt man hier eine technisch ausgereifte Kamera, die zwar den Markt nicht revolutioniert, aber vor allem in puncto Bildqualität und Funktionsumfang sehr gut abschneidet. Wer jedoch große Bereiche überwachen möchte, sollte die begrenzte Erkennungsreichweite bedenken.