Mit der PS12 bietet VOLTERO eine spannende Powerstation in der gehobenen Mittelklasse an. So verfügt die PS12 über 992Wh Kapazität und eine maximale Ausgangsleistung von 1200W.
Dabei setzt diese auf einen LiFePo4 Akku, welcher laut Hersteller über 3500 Zyklen aushalten soll. Liest sich doch spannend!
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist hier PS12 so gut wie es VOLTERO verspricht? Hält die Powerstation ihre Kapazität ein und wie schlägt Sie sich verglichen mit der Konkurenz?
Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an VOLTERO für das Zurverfügungstellen der Powerstation für diesen Test.
Die VOLTERO PS12 im Test
Die VOLTERO PS12 setzt im Kern auf das gleiche Design wie ihre Schwestermodelle. Wir haben eine mittel kompakte Powerstation, welche auf ein schwarzes Gehäuse mit blauen Akzenten setzt.
Die Powerstation misst 330 x 220 x 289 mm und bringt ein Gewicht von 11,16Kg auf die Waage. Für einen besseren Transport besitzt die Powerstation einen großen Griff auf der Oberseite.
Rein haptisch und optisch ist diese ordentlich, wenn auch nicht spektakulär.
Die Anschlüsse der VOLTERO PS12
Alle Anschlüsse befinden sich bei der Powerstation auf der Front. Hier haben wir Folgendes:
- 2x 230V Steckdose mit bis zu 1200W (3600W Peek)
- 1x Zigarettenanzünder 12V/10A
- 2x DC Ausgänge 12V/10A
- 1x USB C 60W Power Delivery
- 1x USB C 18W Power Delivery
- 2x USB A Quick Charge 18W
Dies ist doch eine mehr als solide Portausstattung! Vielleicht hätte ich mir einen 100W USB C Port gewünscht, aber abseits davon ist alles vorhanden, was ich bei einer Powerstation dieser Klasse erwarte.
Ebenfalls auf der Front ist ein DC Eingang für das Netzteil, KFZ Anschluss und Solarpanels.
Mit Display
Die PS12 besitzt ein Display auf der Front, welches dir folgende Informationen zeigt:
- Ladestand in %
- Verbleibende Laufzeit/Ladezeit
- Aktive Anschlüsse
- Leistung in Watt Eingang
- Leistung in Watt Ausgang
Voltero nutzt LiFePo4 Zellen
Erfreulicherweise nutzt Voltero bei all seinen aktuellen Powerstations die so genannten LiFePo4 Akkuzellen.
LiFePo4 steht für Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator, mehr Detail Infos findest du bei Wikipedia.
LiFePo4 ist eine alternative Akkutechnologie zu Lithium Ionen Akkus. LiFePo4 Akkus haben eine niedrigere Energiedicht, sind also bei gleicher Kapazität größer und schwerer.
Hierdurch sind diese aber auch um einiges haltbarer! So halten normale Lithium Ionen Akkus 500-1000 Zyklen, LiFePo4 schaffen 3000+ Zyklen. Voltero wirbt sogar mit 3500+ Zyklen.
Zudem sind LiFePo4 Akkus weniger empfindlicher und können viel schwerer entflammen.
Durch die höhere Sicherheit und Haltbarkeit sehe ich diese sehr gerne in Power Stations, wie der PS12!
Wie testet techtest.org Powerstations?
Ich habe mittlerweile für Techtest.org mehr als ein duzend Powerstations getestet. Neben der ersten optischen Betrachtung und Einschätzung nimmt vor allem das Testen der Kapazität viel Zeit ein.
Hierbei lade ich die Powerstation wahlweise über das beiliegende Netzteil oder via KFZ Netzteil zunächst auf. Dies meist an einer kleinen Off-Grid Solaranalge im Techtest-Büro, um ein wenig Energie zu sparen.
Anschließend wird die Powerstation über die diversen Ports und Anschlüsse entladen, wieder geladen usw. Dabei messe ich die Energie (in Wh) welche ich aus der Powerstation entnehmen kann, ehe diese sich abschaltet. Diese Messungen wiederhole ich bei unterschiedlichen Leistungsstufen, an AC und DC Ports usw.
Während des Tests wird so eine Powerstation zwischen 5 und 15 Zyklen machen.
Als Messgerät für die AC Messungen kommt das UNI-T UT230B-EU zum Einsatz, wie auch das ATORCH AC3680W. Für die DC Messungen nutze ich die ATORCH DLB-600W 200V 40A DC Elektronische Last und weitere Messgeräte wie das Power-Z KM003C oder das ATORCH AT24.
Parallel teste ich, ob die verschiedenen Anschlüsse auch ihre Leistungswerte einhalten können. Zudem logge ich Ladezeiten und benötigte Energie für das Laden zwischen den einzelnen Entladevorgängen mit, um später die Ladeeffizienz berechnen zu können.
Anschließend folgt ein Praxistest, wie auch ein Test der “USV” Eigenschaften.
Die Kapazität der VOLTERO PS12
VOLTERO bewirbt die PS12 mit einer Kapazität von 992Wh. Die Kapazität schwankt wie in der Praxis üblich stark, je nachdem welchen Port der Powerstation du nutzt.
Wh | |
USB C 60W | 887 |
DC 12V/5A | 740 |
AC 50W | 703 |
AC 200W | 875 |
Im Test schwankte die Kapazität der Powerstation zwischen 703 Wh und 887 Wh. Dies entspricht 71% bis 89% der Herstellerangabe, was eine recht große Spanne ist. Dies ist aber auch nicht ganz ungewöhnlich, denn Powerstations sind sehr oft bei niedrigen Lasten recht ineffizient.
So erreicht die PS12 den schlechtesten Wert von 703 Wh bei einer Last von 50W über die Steckdosen. Die Steckdosen bei Powerstations sind eh immer etwas ineffizienter. Das liegt an der Wandlung von DC zu AC und dem doch recht starken Anheben der Spannung.
Gerade wenn du dann auch noch langsam über die Steckdosen entlädst, sinkt die Effizienz deutlich. Heben wir die Last auf den Steckdosen an, hier im Test auf 200W, dann sehen wir wie die nutzbare Energie auch deutlich steigt.
Nutze wenn möglich USB C
Hast Du ein Notebook, das sich via USB C laden lässt, dann nutze im besten Fall den USB C Port der Powerstation! Dieser ist deutlich effizienter als wenn du das reguläre Notebook-Ladegerät über die Steckdosen nutzen würdest.
Der USB C Port der PS12 besitzt eine Leistung von 60W. Normalerweise würde ich bei einer Powerstation dieser Klasse schon einen 100W Port bevorzugen, aber 60W ist erst einmal ausreichend für 99% aller Notebooks, Smartphones, Spielekonsolen usw.
Dabei kann der Port folgende Leistungen nach dem USB Power Delivery Standard liefern:
- 5V/3A
- 9V/3A
- 12V/3A
- 15V/3A
- 20V/3A
Zudem unterstützt der USB C Port PPS!
PPS 5-11V bei bis zu 3A
Erneut keine riesige PPS Range, aber ausreichend beispielsweise Samsung Smartphones, welche auf PPS wert legen, flott zu laden.
In der Praxis war ich mit dem USB C Port der Powerstation sehr zufrieden. Dieser hat bei mir im Zusammenspiel mit dem Dell XPS 13, MacBook Pro 13 und Google Pixel 7 Pro tadellos funktioniert.
12V Ports stabilisiert
Die 12V Ausgänge bei der PS12 sind stabilisiert! Das heißt die Spannung schwankt nicht gemeinsam mit der internen Spannung der Akkuzellen, sondern bleibt recht konstant.
Allerdings konnte ich durchaus ein paar Schwankungen beobachten, aber nichts übermäßig Wildes.
Nutzung als USV möglich?
Es ist natürlich möglich, die VOLTERO PS12 gleichzeitig zu laden und zu entladen!
Dies ist gerade bei der Nutzung mit Solarpanels sehr wichtig. Hier macht das gleichzeitige Laden und Laden absolut Sinn.
Ist es aber möglich, die PS12 auch als USV zu nutzen? Prinzipiell: Ja. Du kannst das Netzteil angeschlossen lassen und die Ausgänge der Powerstation nutzen. Das Netzteil lädt dann permanent nach.
Allerdings hat das Netzteil maximal ca. 200W. Die USV Funktion ist dabei nicht übermäßig effizient. Hast du eine Last von über ca. 120W, würde sich die Powerstation entladen, trotz angeschlossenem Ladegerät.
Daher ist die VOLTERO PS12 nur sehr bedingt als USV zu empfehlen. Dabei sind aber die Umschaltzeiten beim Abziehen des Netzteils sehr gut. Genau genommen hatte ich mit meinen Geräten (PCs) hier keine Probleme.
Laden der VOLTERO PS12
Die VOLTERO PS12 besitzt einen DC Eingang. Der DC Eingang erlaubt einen Spannungsbereich von 12-30V bei maximal 200W. In der Praxis scheinen wir aber ein +- 8A Limit zu haben.
Du hast im Kern drei Optionen die Powerstation zu laden.
- Über das beiliegende 200W Netzteil
- Über einen Zigarettenanzünder (12V/8A)
- Über ein Solarpanel mit Standard MC4 Steckern 12-30V/8A
Ein 200W Netzteil bei einer 992Wh Powerstation geht soweit in Ordnung. Dieses sorgt für ein flottes Laden, ist aber auch nicht rasant, wenn wir dies mit einigen der Power Stations mit integriertem Netzteil vergleichen.
So dauert eine Ladung der Powerstation am Netzteil ca. 6:30h. Nicht extrem langsam, aber auch nicht übermäßig schnell.
An einer 12V Quelle ging das Laden mit maximal +- 100W. So dauert eine Ladung 13:30h, was für das Laden an einer 12V Quelle völlig OK ist.
Fazit
Die VOLTERO PS12 ist eine sehr gute “Basic” Powerstation. Diese besitzt gute Akkuzellen, eine gute Kapazität und eine super Auswahl an Anschlüssen.
So konnte ich bei dieser Powerstationen eine Kapazität von bis zu 887 Wh messen, was super ist! Dabei bieten sogar die Steckdosen eine gute Effizienz, so lange die Last auf diesen nicht zu gering ist.
Die Steckdosen funktionierten im Test absolut problemlos, auch mit empfindlicheren Geräten. Ebenfalls sehr gut ist der USB C Port, welcher mit 60W auch für mittelgroße Notebooks genug Leistung hat. Ein 100W Port wäre natürlich schön gewesen, aber 60W mit PPS ist schon ordentlich.
Hinzu kommen diverse DC Ausgänge und das praktische Display. Auch loben möchte ich den Lüfter, welcher hier angenehm dezent ist.
Bei alledem sorgen die LiFePo4 Akku Zellen für eine sehr hohe Haltbarkeit und Zuverlässigkeit.
Was spricht aber gegen die VOLTERO P12? Zum einen besitzt diese Powerstation keine Luxus Feature. Wir haben keinen App Support oder Ähnliches. Auch das Display und die Optik sind eher einfach gehalten. Allerdings sehe ich dies nicht als großen Kritikpunkt.
Was ich eher als richtigen Kritikpuntk sehe ich das etwas langsamere Laden. So haben wir hier ein 200W externes Netzteil. 200W bei einer 992 Wh Powerstation geht in Ordnung, eine Ladung dauert rund 5 Stunden, es ist aber auch nicht extrem schnell.
Legst du also Wert auf ein extrem schnelles Laden der Powerstation oder auf eine USV Funktion, dann ist dieses eher weniger was für dich.
Abseits davon ist die PS12 aber spitze! Und gerade, wenn du eine einfache Powerstation mit LiFePo4 Zellen, guter Kapazität und einer guten Anschluss-Ausstattung suchst, wirst du mit der VOLTERO P12 sehr zufrieden sein!