Externe SSDs sind etwas extrem Praktisches, nicht nur um Daten von A nach B zu transportieren, sondern auch für Backups und Sicherungen. Dabei sind externe SSDs zum einen natürlich deutlich schneller aber vor allem unterwegs auch deutlich zuverlässiger.
Die beliebtesten Modelle stammen hier ohne Frage von Samsung. Allerdings gibt es duzende Modelle von vielen Herstellern, welche auch zu großen Teilen eine höhere Leistung als die Modelle von Samsung versprechen.
Genau dies wollen wir uns einmal im Test ansehen! In diesem schicken wir 5x USB C externe SSDs von Samsung, Kingston, ADATA und SanDisk ins Rennen.
Welche ist die beste und schnellste externe SSD 2022? Finden wir es heraus!
Die Testkandidaten
Folgende externe SSDs schicken wir in den Vergleich:
1TB | 2TB | |
ADATA SE900G 1TB | 100 € | 315 € |
Kingston XS2000 2TB | 135 € | 220 € |
Samsung Portable SSD T7 Shield | 115 € | 210 € |
Samsung Portable SSD T7 | 110 € | 210 € |
SanDisk Professional G-DRIVE SSD 2TB | 160 € | 280 € |
(Stand 03.08.22)
Die teuerste SSD in diesem Vergleich ist klar die SanDisk Professional G-DRIVE SSD mit 160€/1TB und 280€/2TB bzw. die 2TB Version der ADATA SE900G.
Die 2TB Version der ADATA SE900G ist aktuell schlecht verfügbar, was vielleicht den Preis erklärt. Ansonsten kosten die 1TB Versionen von Samsung, Kingston und ADATA +- gleich viel.
Dabei nutzt sowohl Kingston wie auch ADATA die neuere USB 3.2 Gen 2 2×2 20Gbit Verbindung, was diesen ein höheres Tempo erlauben sollte.
ADATA SE900G 1TB
Mit 109 x 66 x 14,2 mm und einem Gewicht von 160 g die größte und schwerste SSD in diesem Vergleich.
ADATA richtet die SE900G weniger an Content Creator, sondern mehr an Gamer. So soll sich die SSD laut dem Marketing auch für diverse Spielekonsolen eignen. Zudem hat ADATA der SSD auf der Oberseite eine RGB Beleuchtung spendiert.
Leider setzt ADATA hierfür auf der Oberseite auf eine Hochglanzabdeckung, welche schnell zerkratzen kann. Das eigentliche Gehäuse besteht aus massivem Aluminium.
Bei der ADATA SE900G handelt es sich im Kern natürlich um eine NVME SSD, welche aber bis zu 2000MB/s dank des USB 3.2 Gen 2 x2 Standards erreichen soll.
Angeschlossen wird diese entsprechend via USB C.
Kingston XS2000 2TB
Von der größten SSD zur kleinsten SSD. Mit gerade einmal 69 x 32 x 15,5 mm und 30g ist die XS2000 eindeutig die kleinste SSD im Vergleich.
Dies ist sehr überraschend, denn neben der SE900G ist die XS2000 die einzige USB 3.2 Gen 2 x2 SSD im Vergleich.
Allerdings was die “Massivität” und Stabilität angeht wirkt die Kingston XS2000 etwas schwächer als die anderen Modelle im Vergleich. So ist zwar auch hier das Gehäuse aus Aluminium, dieses ist aber dünner als bei ADATA, Samsung und SanDisk.
Immerhin legt Kingston eine Art Gummi-Hülle mit in den Lieferumfang. Diese soll die SSD etwas resistenter gegen Stürze machen.
Angeschlossen wird die Kingston XS2000 natürlich via USB C.
Samsung Portable SSD T7
Die Samsung T7 ist sicherlich der “Klassiker” unter den externen SSDs. So ist die T7 gut gebaut und besteht äußerlich komplett aus Aluminium.
Das Auffälligste ist sicherlich die Dicke. Mit 85 x 57 x 7,8 mm ist die T7 die zweit kleinste SSD in diesem Vergleich. Auch das Gewicht von 61,7g ist ausgesprochen angenehm.
Samsung Portable SSD T7 Shield
Die T7 Shield ist die T7 nur mit einem Gehäuse mit einer Art Silikon-Überzeug, welcher sich aber nicht entfernen lässt. Zudem ist der USB C Port versiegelt und somit die SSD “wasserdicht”.
Dies führt aber auch dazu, dass die T7 Shield mit 88 x 58 x 13 mm und 94,5g ein gutes Stück größer und schwerer ist.
SanDisk Professional G-DRIVE SSD 2TB
Wo sich die ADATA SE900G an Gamer richtet, ist die SanDisk Professional G-DRIVE SSD ganz klar an professionelle Nutzer und Content Creator gerichtet.
Dies ist vor allem bei der Haptik und Optik zu erkennen. Die G-DRIVE SSD wirkt extrem wertig und gut gebaut! So haben wir ein Gehäuse, dass aus einer Mischung aus Kunststoff und Aluminium besteht. Der Kern ist aus Aluminium, welcher aber mit einem wertigen Kunststoffgehäuse verkleidet ist.
Mit 95 x 50 x 14,6 mm und einem Gewicht von 93g eine der größeren SSDs im Vergleich.
Das Testsystem
Folgendes Testsystem kommt zum Einsatz:
- AMD Ryzen 3600x
- 16GB RAM
- Samsung 970 Pro SSD
- ASMedia ASM3242 (LC-Power LC-PCI-C-USB32-2X2)
- Windows 11
Der ASMedia ASM3242 wird als USB Controller genutzt, da dieser USB 3.2 20Gbit “2×2” unterstützt, welches für die volle Leistung der Kingston XS2000 und ADATA SE900G 1TB notwendig ist.
USB 3.2 20Gbit
Die Kingston XS2000 und ADATA SE900G nutzen die USB 3.2 20Gbit Verbindung. Diese können natürlich auch an normalen USB Ports betrieben werden, sogar USB 2.0 Ports, aber dann wird das Tempo der SSDs natürlich entsprechend gedrosselt.
USB 3.2 20 Gbit “2×2” war in der Vergangenheit gerne mal etwas zickig.
Die Kombination aus Kingston XS2000 und ASM3242 Chipsatz hat in meinem Test auch perfekt funktioniert. Die ADATA SE900G war allerdings etwas “zickiger”. Diese hatte 2x während meines Tests die Verbindung verloren (und direkt wiederhergestellt). An USB 3.1 Ports gab es dieses Problem nicht. Nach einem update der Treiber des ASM3242 Chipsatzes hatte ich auch hier keine Probleme mehr bzw. diese zeigten sich nicht mehr.
Der erste Benchmark
Starten wir in die Benchmarks mit einem einfachen Durchlauf von CrystalDiskMark, welcher sicherlich der beste Test ist die maximale Leistung der Laufwerke zu ermitteln.
Beim sequenziellen Lesen von Daten können wir unsere SSDs in zwei Gruppen unterteilen. Die USB 3.2 2×2 SSDs mit 20Gbit und unsere 10Gbit SSDs.
Die Samsung Portable SSD T7, T7 Shield und die SanDisk G-DRIVE SSD 2TB erreichen mit 1084 MB/s praktisch das gleiche maximale Lesetempo. Hier ist ganz klar die USB Verbindung der limitierende Faktor. Allerdings bei kleineren Dateigrößen und zufälligen Zugriffen, fällt die Samsung T7 etwas zurück. Gerade bei den zufälligen Zugriffen zeigt sich die SanDisk SSD stark.
Bei sequenziellen Zugriffen können sich die SSDs von ADATA und Kingston aber klar absetzen. Mit 2059 MB/s und 2044 MB/s erreichen diese das doppelte Tempo der anderen SSDs und nutzen die USB C 3.2 2×2 Verbindung voll aus.
Schreibend haben wir +- das gleiche Bild. Bei den maximalen Werten sind die beiden Samsung SSDs und die Sandsik erneut +- gleich auf.
Die ADATA und Kingston SSDs kommen allerdings nur auf +- 1800 MB/s schreibend. Eventuell ist hier der USB Chipsatz der limitierende Faktor?
PC Mark und 3D Mark
PC Mark bietet mit seinem Data-Drive Test einen speziellen Test für externe Laufwerke an. Dieser soll eine etwas praxisnähere Nutzung simulieren und nicht einfach nur maximal Werte ermitteln.
Die Samsung T7 ist im PC Mark Test eindeutig die schwächste SSD, gefolgt von der T7 Shield und etwas überraschend der Kingston XS2000 2TB.
Warum die Kingston XS2000 hier vergleichsweise schlecht abschneidet, war mir im ersten Moment nicht ganz klar, wurde dann aber später ersichtlich. Selbiges gilt für das sehr gute Abschneiden der SanDisk G-DRIVE SSD 2TB.
Die Kingston XS2000 hat einen sehr aggressiven Schreibcache, währen die SanDisk G-DRIVE SSD eine sehr konstante Leistung hat, dazu aber später mehr.
Platz 1 geht hier aber klar an die ADATA SE900G 1TB.
Bem 3D Mark SSD Test sehen die Ergebnisse etwas anders aus. 3D Mark testet Folgendes auf den SSDs:
Folgendes testet der 3D Mark SSD Test:
- Loading Battlefield™ V from launch to the main menu.
- Loading Call of Duty®: Black Ops 4 from launch to the main menu.
- Loading Overwatch® from launch to the main menu.
- Recording a 1080p gameplay video at 60 FPS with OBS (Open Broadcaster Software) while playing Overwatch®.
- Installing The Outer Worlds® from the Epic Games Launcher.
- Saving game progress in The Outer Worlds®.
- Copying the Steam folder for Counter-Strike®: Global Offensive from an external SSD to the system drive.
Damit scheint 3D Mark ein etwas lese-Intensiverer Test zu sein.
Hier schneidet die Samsung T7 und T7 Shield zunächst +- identisch ab, landen aber am Ende des Testfelds.
Auf Platz 3 landet die SanDisk G-DRIVE SSD, auf Platz 2 die ADATA SE900G und etwas überraschend auf Platz 1 die Kingston XS2000.
Schreibcache
Aber woher kommen diese starken Schwankungen bei den Testergebnissen, vor allem bei der Kingston XS2000?
Alle modernen SSDs nutzen einen so genannten SLC Cache. Heißt ein Teil der SSD, welcher im Hintergrund immer wieder freigeschaufelt wird, ist deutlich schneller zu beschreiben als die gesamte SSD.
Dies ist gerade bei hochgezüchteten internen SSDs sehr deutlich, wirkt sich aber auch auf externe SSDs aus. Zunächst habe ich die 2TB SSDs in unserem Test/Vergleich einmal mit H2TestW gefüllt.
Und hier sehen wir deutliche Unterschiede! Die Samsung T7 und auch die Kingston XS2000 sind um den Faktor 2-3x langsamer gefüllt als die T7 Shield und die SanDisk G-DRIVE SSD.
Die Samsung T7 und die Kingston XS2000 nutzen einen sehr aggressiven SLC Cache! Ist dieser voll, weil du mehr als 50-200GB auf einmal auf die SSD kopierst, dann wird’s langsam! Bei der Samsung T7 unter 200 MB/s, bei der Kingston XS2000 um die 300MB/s.
Die T7 Shield und auch die SanDisk G-DRIVE SSD halten Ihr Schreibtempo deutlich besser. Selbiges gilt auch für die ADATA SE900G, welche ebenfalls keinen übermäßig aggressiven Schreibcache besitzt.
Füllst du und leerst du deine SSDs regelmäßig, dann solltest du lieber zur ADATA SE900G, SanDisk G-DRIVE SSD oder Samsung T7 Shield greifen.
In der Praxis
Aber wie wirkt sich das Ganze in der Praxis aus? Hierfür kopiere ich zwei Datei Pakete auf die SSDs und von diesen.
- Dateipakt 1 – eine 38,5GB große Datei
- Dateipaket 2 – 47.000 Dateien mit einer Gesamtgröße von 38,5GB
Dateipaket 2 ist eine Kopie meiner Lightroom Library, weshalb diese aus vielen kleinen Dateien besteht.
Beim Kopieren der großen Datei sehen wir das zu erwartende Bild. Die beiden 20Gbit SSDs können sich vor die 10Gbit Modelle setzen.
Lesend ist dabei der Unterschied durchaus groß! Die SanDisk Professional G-DRIVE SSD 2TB schaffte die 38,5GB Datei in 46 Sekunden und war damit die schnellste 10GBit SSD, die ADATA SE900G brauchte gerade einmal 28 Sekunden.
Wir können also festhalten, SSDs die in Benchmarks schneller sind, sind auch in der Praxis schneller, wenn es sich um große Dateien handelt.
Aber wie sieht es bei den kleineren Dateien aus?
Hier bleiben die Kingston XS2000 2TB und die ADATA SE900G zwar weiterhin an der Spitze, aber das Testfeld schrumpft doch ein gutes Stück zusammen!
Lesend benötigte die schnellste SSD (Kingston XS2000) 384 Sekunden und die langsamste SSD (Samsung T7 Shield) 432 Sekunden. Dies ist kein relevanter Unterschied.
Beim Kopieren von so vielen kleinen Dateien ist einfach der Windows Explorer der limitierende Faktor.
Fazit
Welche die beste externe SSD für dich ist hängt davon ab was du mit dieser machen willst.
- ADATA SE900G <- die schnellste SSD im Vergleich, mit konstant guter Leistung.
- Kingston XS2000 <- der Preis/Leistungstipp, sehr hohe Lesegeschwindigkeit, weniger für sehr große Dateien geeignet (schreibend aufgrund des Cache).
- SanDisk G-DRIVE SSD <- die schnellste 10Gbit USB SSD mit konstant hoher Leistung
- Samsung T7 <- die “langsamste” SSD im Vergleich, aber zu teilen sehr günstig zu bekommen
- Samsung T7 Shield <- die T7 in verbesserter Form mit mehr Leistung
Die generell schnellste SSD im Test war die ADATA SE900G vor der Kingston XS2000. Dies aber auch nur wenn du die USB 3.2 Gen 2 2×2 “20Gbit” Verbindung nutzen kannst. Diese erlaubt es beiden SSDs Datenraten im Bereich 2000MB/s / 1800MB/s zu erreichen, was knapp das Doppelte ist von normalen externen SSDs wie der Samsung T7 ist.
Die ADATA SE900G zeigte dabei eine konstant hohe Leistung. Die Kingston XS2000 war zu teilen (lesend) sogar schneller als die ADATA nutzt aber einen Schreibcache.
Kopierst du sehr große Datenmengen auf einmal auf die SSD, dann kann bei der Kingston XS2000 die Datenrate auf +- 300MB/s einbrechen. Damit ist die Kingston XS2000 weniger geeignet, wenn du beispielweise große Videos von A nach B überträgst.
Ein ähnliches Problem, vielleicht sogar noch etwas stärker, hat die Samsung T7. Nach den ersten GB sinkt bei dieser die Schreibrate auf unter 200MB/s.
Dies macht die Samsung T7 Shield und auch die SanDisk G-DRIVE SSD besser! An sich würde ich die SanDisk G-DRIVE SSD klar den Samsung T Modellen vorziehen. Diese ist minimal schneller und bietet eine gute konstante Leistung.
Allerdings hier kommt der Preis ins Spiel. Du bekommst die Samsung T7 gerade in Angeboten einfach sehr günstig. Die SanDisk G-DRIVE SSD hingegen ist sehr teuer und aus meiner Sicht nicht den Aufpreis wert. Hier würde ich gleich zur ADATA SE900G oder der ebenfalls recht günstigen Kingston XS2000 greifen.
Von daher, ADATA SE900G wenn du die maximale Leistung suchst, Kingston XS2000 für die beste Leseleistung und Samsung T7(Shield) für den oftmals sehr günstigen Preis.