XMG ist primär für seine Gaming-Notebooks bekannt. Mit der neuen EVO-Serie will XMG sein Portfolio etwas erweitern, um so genannte „Ultrabooks“.
So verfügt weder das EVO 14 noch das größere EVO 15 über eine gesonderte GPU. Im Gegenzug sind beide Notebooks sehr kompakt und schick, besitzen aber weiterhin eine mächtige CPU.
Hierdurch sollen diese gerade für professionelle Anwender, Studenten und alle, die ein besonders portables Notebook suchen, interessant sein.
Wollen wir uns das XMG EVO 14 einmal im Test ansehen!
An dieser Stelle vielen Dank an XMG für das Zurverfügungstellen des EVO für diesen Test.
Das XMG EVO 14 im Test
XMG setzt beim EVO 14 auf ein hochwertiges Gehäuse aus Aluminium. Dieses ist mit 17 mm durchaus flach, aber das EVO ist jetzt auch nicht das dünnste Notebook aller Zeiten. Ähnliches gilt auch für das Gewicht von 1,4 kg.
Im Gegenzug ist das EVO 14 aber auch sehr gut gearbeitet. So wirkt das Notebook massiv und stabil. Auch ist es sehr verwindungssteif, super!
Auch bei den Anschlüssen gibt es keine Kompromisse. So besitzt das EVO 14 folgende Ports:
- 2x USB A 3.2 Gen 1 (5 Gbit)
- 1x USB 4 / Thunderbolt 4
- 1x USB C 3.2 Gen 2 (10 Gbit)
- 1x HDMI 2.0b
- 1x Gbit LAN
- 1x SD-Kartenleser
- 1x 3,5 mm Audio-Anschluss
Ich würde sagen, für ein Ultrabook ist dies eine ziemlich perfekte Ausstattung. Gerade der USB 4-Port bei der AMD-Version bzw. Thunderbolt 4 bei der Intel-Version ist ein großer Pluspunkt, welcher auch das Anschließen einer eGPU erlaubt.
Zudem haben wir 2x USB A und auch vollwertiges HDMI und Gbit LAN.
Bedenke allerdings, dass das Notebook auch über einen der beiden USB-C-Ports geladen werden muss und dieser dir daher praktisch nicht immer zur Verfügung steht.
Intel oder AMD
XMG bietet das EVO 14 wahlweise mit AMD Ryzen 7 8845HS oder Intel Core Ultra 7 155H an.
Tendenziell wird hier die AMD-CPU (bei preislichem Gleichstand) die bessere Wahl sein.
Das Display
XMG bewirbt das EVO 14 auch für „kreative“ Nutzer, für Foto- und Videobearbeitung. Entsprechend ist hier ein besonders gutes Display wichtig.
Auf dem Papier sieht das Display auch gut aus.
- 14.0″ IPS | 2880×1800 px | 16:10 | 120 Hz | 400 Nits | 100 % sRGB
Wir haben hier ein 14-Zoll-IPS-Display, welches mit hohen 2880 x 1800 Pixeln auflöst. Zudem haben wir eine Bildwiederholungsrate von 120 Hz, was auch bei einem Office-Rechner nett ist.
Die Helligkeit liegt auf dem Papier mit 400 Nits auf einem guten Niveau.
Auch praktisch sieht das Display gut aus. Die Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln auf 14 Zoll ist wunderbar scharf, und das 16:10-Format hilft bei der Produktivität. Dabei sehen Farben subjektiv stark aus und auch die Helligkeit ist gut, gerade da das Display matt ist.
Ich konnte praktisch eine Helligkeit von 425 cd/m² messen und einen Kontrast von 1330:1, was beides gute Werte sind. Damit ist das Notebook im Freien (zumindest im Schatten) gut verwendbar.
Die Farbraumabdeckung lag im Test bei soliden 100 % sRGB, 76 % AdobeRGB und 76 % DCI-P3.
Dies ist ein zufriedenstellendes Abschneiden für ein Allround-Notebook bzw. ein Notebook, welches auch für Content-Creator geeignet sein soll. Auch die Kalibrierung ist vom Werk aus gut.
Entsprechend ist das Notebook durchaus für Foto- und Videobearbeitung geeignet.
XMG und Lautsprecher
XMG und Notebook-Lautsprecher ist so eine Sache. Wie steht es hier um das EVO 14?
Auch das EVO 14 glänzt nicht mit seinen Lautsprechern. Diese sind auf der vorderen Unterseite angebracht.
Praktisch klingen diese akzeptabel, aber auch nicht mehr. Sie sind ausreichend laut und qualitativ ausreichend. Aber es fehlt ganz klar an Fülle und Dynamik.
Ich würde sagen, das XMG EVO 14 ist klanglich auf dem Level eines älteren Lenovo ThinkPads.
Solide Eingabegeräte
Das XMG EVO 14 setzt auf eine recht klassische QWERTZ-Tastatur im typischen deutschen Layout. Qualitativ ist die Tastatur gelungen. Wir haben ein festes Tastatur-Deck und eine schöne Tasten/Tastatur-Größe.
Das Tippgefühl ist angenehm, auch wenn die Tasten etwas knackiger sein könnten. So ist das Feedback beim Tippen relativ „leicht“.
Dennoch ist die Tastatur absolut okay und auch für Vielschreiber gut geeignet.
Fast noch etwas besser ist das Trackpad. Dieses hat eine schöne Größe, und das Tracking ist absolut tadellos. Selbiges gilt für das Gefühl am Finger und den Klick. Die integrierten Maustasten sind schön straff und haben ein gutes Gefühl.
Mittlerweile haben die „Windows“-Hersteller anscheinend Trackpads gut im Griff, so auch XMG beim EVO 14.
Leistung des XMG EVO 14
XMG bietet das EVO 14 als AMD- oder Intel-Version an. Ich habe hier die AMD-Version.
AMD Ryzen 7 8845HS | 8 Kerne/16 Threads | bis zu 5,1 GHz | 16 MB Cache | Ryzen AI
AMD Radeon 780M | 12 Compute Units | integriert
2x DDR5 SO-DIMM bis zu 96 GB
2x M.2 2280 SSD-Slots
Das Herzstück des XMG EVO 14 ist der AMD Ryzen 7 8845HS. Dieser ist ein recht mächtiger 8-Kerner, welcher hier auch über ein bis zu 60 W Powerlimit verfügt.
Wir haben hier also eine vollwertige CPU und nicht irgendein „Low-Power“-Modell. Was wir allerdings nicht haben, ist eine gesonderte GPU.
Allerdings verfügt der AMD Ryzen 7 8845HS über die relativ fähige AMD Radeon 780M. Diese sollte für Foto- und Videobearbeitung ausreichend sein.
Dabei bietet das Notebook 3 Leistungsmodi, welche du über die XPG-Software steuern kannst.
- Overboost
- Enthusiast
- Balanced
Je nach Profil bekommt der Prozessor unterschiedliche Wattleistung, und entsprechend schwankt auch die Leistung.
(die Spitzen nach unten sind normal bei Cinebench und treten nach jedem Loop auf)
Du kannst sehen, wir haben im Overboost-Modus 60 – 65 W Leistung, im Enthusiast-Modus um die 45 W und im Balanced-Modus 25 W.
Entsprechend schwankt auch die Leistung massiv je nach Modus. Im Folgenden schauen wir uns die Leistung im Overboost-Modus an.
Das XMG EVO 14 verfügt über eine sehr mächtige CPU-Leistung! So ist es eines der schnellsten Notebooks derzeit auf dem Markt, was die CPU betrifft.
Einige Intel-Maschinen können das XMG EVO 14 durchaus übertreffen, dies aber ausschließlich durch Powerlimits von teils 100 W und mehr und einen kompletten Verzicht auf Energieeffizienz.
Was ist aber mit der Grafikkarte?
Das XMG EVO 14 ist kein Gaming-Notebook! Die AMD Radeon 780M ist zwar durchaus in der Lage, so ziemlich alle Spiele bei niedrigen bis mittleren Details (und reduzierter Auflösung) wiederzugeben, aber Gaming sollte hier absolut nicht deine Priorität sein.
Wofür die AMD Radeon 780M aber klar ausreicht, sind Dinge wie Adobe Photoshop, Lightroom oder auch Video-Schnitt in DaVinci Resolve. Diese sind mehr als ausreichend!
Ein leises Notebook
Ein weiterer Pluspunkt des EVO 14 sind die Lüfter. Im Normalbetrieb und auch bei kurzen Lastschüben bleibt das Notebook oft unhörbar oder zumindest sehr leise.
Im Overboost-Modus und bei längerer hoher Last springt der Lüfter hörbar an, bleibt aber sehr akzeptabel.
RAM und SSD aufrüstbar
Erfreulicherweise ist beim EVO 14 der Arbeitsspeicher nicht verlötet. Entsprechend kannst du diesen frei nachträglich aufrüsten.
XMG bietet allerdings bei der Bestellung bereits einige RAM-Optionen an, dies auch zu einem fairen Preis.
Ähnliches gilt auch für die SSDs. Ja, SSDs, denn das EVO 14 hat zwei NVMe-SSD-Slots. XMG bietet hier bei der Bestellung die Auswahl aus einigen populären SSD-Modellen.
Akkulaufzeit
Im XMG EVO 14 ist ein 80 Wh Akku verbaut. Dies sollte für eine ordentliche Laufzeit ausreichen, vor allem wenn wir bedenken, dass wir hier keine eGPU haben.
Bei einer Video-Wiedergabe konnte ich eine Laufzeit im Bereich von 10 Stunden unter „optimalen“ Bedingungen (halbe Displayhelligkeit, keine Hintergrundprogramme) erreichen, was ordentlich ist.
Rechne praktisch beim Webbrowsen und leichten Arbeiten (Office usw.) mit einer Laufzeit im Bereich von 6-8 Stunden, je nachdem, wie viel im Hintergrund läuft.
Fazit
Du suchst ein kompaktes Notebook, welches dennoch eine umfangreiche IO besitzt und eine sehr hohe CPU-Leistung? Dann bist du beim XMG EVO 14 an der richtigen Adresse!
Wir haben hier ein recht kompaktes und hochwertiges Gehäuse, welches aber auch nicht so kompakt ist, dass du auf Anschlüsse verzichten musst. So haben wir mehrere USB-A-Ports, USB 4, HDMI und sogar LAN.
Auch das Display fällt in die Kategorie gut bis sehr gut, selbst für Anwendungen wie Foto- oder Videobearbeitung.
Weitere Pluspunkte sind die Kühlung, Tastatur und auch das Trackpad.
Etwas differenzierter müssen wir die Leistung betrachten. Der AMD Ryzen 7 8845HS in Kombination mit hohen Powerlimits sorgt für eine herausragende CPU-Leistung in solch einem kleinen Notebook. Viel mehr geht hier Ende 2024 nicht, selbst in großen Gaming-Maschinen.
Im Gegenzug verzichtet XMG aber auf eine GPU. Daher ist das XMG EVO 14 nichts fürs Gaming. Ja, die AMD-IGPUs sind durchaus brauchbar, auch in Spielen, aber dennoch würde ich dieses Notebook keinem „Gaming First“-Kunden empfehlen.
Wofür die GPU und vor allem die CPU aber wieder gut geeignet sind, ist Foto- und Videobearbeitung, neben alltäglichen Anwendungen wie Office, Media usw.
Und ich denke, an dieses Publikum richtet sich XMG mit dem EVO 14 auch.
Was gibt es zu kritisieren? Das einzige, was ich groß kritisieren würde, wären die Lautsprecher, welche der Konkurrenz schon etwas hinterherhinken.
Generell ist das XMG EVO 14 ein sehr gelungenes Ultrabook in der 1000€-Preisklasse.