Eufy gehört zu den interessantesten Herstellern von Überwachungskameras aktuell am Markt. Gerade die außen Überwachungskameras konnten schon im Test voll überzeugen! Nun hat eufy endlich sein Lineup vervollständigt und zwei Innen-Überwachungskameras auch auf den deutschen Markt gebracht.
Eine davon ist die eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt. Wie der Name schon vermuten lässt soll die Kamera zum einen mit einem 2K Sensor überzeugen, wie auch mit einer Pan und Tilt Funktion. Dies zu einem Preis von 50€. Klingt doch erst einmal gut, aber wie sieht es im der Praxis aus? Finden wir es heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an eufy für das Zurverfügungstellen der Kamera für diesen Test.
Test: eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt
Bei der Indoor Cam 2K Pan and Tilt handelt es sich um eine reine Innen-Überwachungskamera. Dementsprechend verfügt diese über keinen Wasserschutz und benötigt eine permanente Stromversorgung.
Aufgrund der Pan and Tilt Funktion ist die Kamera einen Hauch größer als die normale Indoor Cam 2K von eufy. Mit 109 x 75 x 75 mm ist die Kamera auch nicht riesig, diese gehört genau genommen zu den kleineren Modellen mit Motor.
Dabei ist das Design der Kamera als schlicht zu bezeichnen. Die Kamera selbst ist weitestgehend aus einem weißen Kunststoff gefertigt, der stark abgerundet ist. Im oberen Bereich sitzt das Kameramodul aber in einer schwarzen Kugel, welche sich vertikal schwenken lässt.
Auf der Front der Indoor Cam 2K Pan and Tilt findet sich eine kleine Status-LED. Auf der Rückseite ist ein microUSB Anschluss wie auch eine Sync-Taste. Der microUSB Anschluss dient der Stromversorgung. Ein passendes Netzteil und Kabel liegt bei, allerdings könnt Ihr prinzipiell jedes USB Ladegerät mit mindestens 5V/2A nutzen.
Einrichtung und App
Um die Cam 2K Pan and Tilt zu nutzen müsst Ihr Euch zunächst ein Konto bei eufy anlegen. Dafür reicht wie üblich eine eMail Adresse und ein Passwort. In der App wählt unter Hinzufügen die Indoor Cam 2K Pan and Tilt und scannt der QR Code auf der Unterseite der Kamera.
Anschließend verbindet die Kamera mit dem Strom und Euer Smartphone verbindet sich zunächst via Bluetooth mit der Kamera. Anschließend werden Eure WLAN Daten übertragen und nach einer Zuordnung zu einem Raum ist die Einrichtung fertig.
Die Eufy Security App ist erfreulich gut und wertig aufgebaut! Auf der Startseite findet Ihr eine Übersicht über alle verbundenen Kameras, inklusive einer Vorschau der letzten aufgenommenen Aktivität. Wichtig, alle Eufy Kameras nutzten natürlich die gleiche App und lassen sich dort auch alle zeitgleich nutzen. Ein Limit an maximal verbundenen Kameras scheint es nicht zu geben.
Tippt Ihr diese Vorschau an landet Ihr in der Live-Ansicht. Das Laden der Live-Ansicht dauert gerade mal eine Sekunde, geht also extrem schnell. In der Live-Ansicht könnt Ihr manuell Fotos und Videos aufnehmen, die 2-Wege Kommunikation einleiten und natürlich die Kamera drehen und steuern.
Aufnahme und Feature
Die eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt nimmt Videos wahlweise konstant auf oder nur beim Erkennen einer Bewegung. Das konstante Aufnehmen macht die Auswertung aber nur recht schwer und nutzt Eure Speicherkarte schnell ab.
Ich würde Euch viel mehr empfehlen die Bewegungserkennung zu nutzen, welche hier auch recht gut ist! Die Kamera kann dank KI aktiv zwischen Mensch und Tier unterscheiden. Aktiv = anstelle eines nur passiven Sensors der einfach nur auf Menschen reagiert analysiert die Kamera jedes Bild und versucht auf diesem Umrisse von Menschen/Tieren zu erkennen.
Hierdurch könnt Ihr auch gezielt Benachrichtigungen erhalten, nur für Menschen, Mensch + Tier oder für alle Arten von Bewegungen. In der Benachrichtigung steht auch gleich was erkannt wurde.
Dies ermöglicht auch ein lustiges Feature namens „Haustier-Befehl“. Betritt Euer Haustier einen zuvor in der App festgelegten Bereich kann automatisch ein von Euch eingesprochener Befehl abgespielt werden. Frei nach dem Motto „nein nicht auf die Couch springen“.
Die Bewegungserkennung funktioniert generell gut bis sehr gut! Auch die Erkennung von Haustieren, in diesem Fall meines Hundes, funktionierte ordentlich. Wie gut diese wirklich funktioniert hängt aber stark von der Positionierung der Kamera und auch von den Lichtverhältnissen ab.
Datenschutz und Speicherung
Der Datenschutz ist gerade bei Innen-Überwachungskameras sehr wichtig! Eufy verspricht hier die höchsten Datenschutz-Standards und eine durchgehende Verschlüsselung. Super! Allerdings welcher Hersteller verspricht keinen hohen Datenschutz?
Minuspunkte gibt es zunächst für den Registrierungszwang. Nicht unüblich, aber dies gibt einem Angreifer die Möglichkeit gezielt einen Account anzugreifen. Wählt also ein sicheres Passwort oder nutzt die 2 Faktor-Authentifizierung die Eufy anbietet.
Ein sehr wichtiger Punkt bei der Datensicherheit ist der Speicherort der Aufnahmen. Hier bietet die eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt drei Optionen:
- Lokal auf einer microSD Speicherkarte
- In der Eufy Cloud (kostenpflichtig)
- Auf einem NAS mit RTSP Unterstützung
In der Cloud ist generell gesprochen ein reicht komfortabler Speicherort für Aufnahmen. Eufy speichert auch alle Aufnahmen verschlüsselt in einem deutschen Rechenzentrum. Allerdings wie gut die Verschlüsselung ist und vor allem wie gut die Schlüssel gesichert sind kann ich Euch nicht sagen. Allerdings bietet die Cloud einen hohen Schutz auch im Falle einer Zerstörung der Kamera. Die Cloud-Aufzeichnung kostet Euch faire 2,99€ pro Monat bzw. 29,99€ pro Jahr.
Langfristig günstiger ist hier die Speicherung auf einer lokalen Speicherkarte. Diese bietet auch aus Sicht der Datensicherheit Vorzüge. Sicherlich wenn jemand in Euren Account kommt, kann diese Person weiterhin an die Aufnahmen kommen, aber das Risiko ist nochmals verringert verglichen mit der Speicherung auf einem letztendlich fremden Server. In meinem Test funktionierte eine 64GB Speicherkarte absolut problemlos.
Wollt Ihr das Maximum an Datenschutz, dann müsst Ihr zu RTSP greifen. RTSP erlaubt es 3. Anbieter Systeme direkt auf das Video-Signal zuzugreifen. Dies wäre z.B. ein Synology oder QNAP NAS, mit den jeweiligen Surveillance Station Anwendungen. In diesem Fall kann beispielsweise die Synology Surveillance Station direkt den Video-Stream abgreifen und sich um die Aufnahme kümmern. In der Eufy App landen dann keine Aufnahmen, sondern auf Eurem lokalen NAS. Diese Option ist allerdings eher etwas für „Profis“. Den Normalnutzern würde ich zur Nutzung der Speicherkarte raten.
Bildqualität
Eufy wirbt bei der Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt mit einer 2K Auflösung. Bei dieser handelt es sich um 2304 x 1296 Pixel, welche damit wirklich ca. 44% über Full HD liegt!
Und ja in der Praxis ist die Bildqualität wirklich sehr ordentlich! Ich habe zwar schon eine noch bessere Bildqualität gesehen, aber in dieser Preisklasse ist mir nichts Besseres bekannt.
Die Bildschärfe ist gut, auch wenn es sicherlich bei der Detaildarstellung noch etwas Luft nach oben gibt. Dafür ist die Dynamik und Bildausleuchtung aber gut!
Fazit
Die eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt ist voll zu empfehlen. Viel mehr brauchen wir gar nicht mehr zu sagen. Die Mischung aus günstigem Preis, guter Software und flexibler Speichermöglichkeiten ist aktuell schwer zu schlagen.
Gerade die Speichermöglichkeiten heben die eufy Security Indoor Cam 2K Pan and Tilt etwas von der Konkurrenz ab. So bietet Eufy Euch die Möglichkeit Aufnahmen auf einer Speicherkarte, in der Cloud oder auf einem lokalen NAS abzulegen. Hinzu kommt die sehr gute Bewegungserkennung mit KI Unterstützung, Unterstützung von Apple HomeKit usw.
Das Ganze zu einem Preis von +- 50€ ergibt eine wirklich hervorragende Überwachungskamera! Überlegt nur ob Ihr wirklich den Motor zum Drehen benötigt. Die eufy Security Indoor Cam 2K ist technisch identisch, nur ohne Motor und dafür etwas günstiger.
- Gute Bildqualität mit 2K Sensor
- Speicherung der Aufnahmen lokal, auf einem NAS oder in der Cloud
- Gute App