Powerstations erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dies auch zu Recht! Eine große Powerstation, also ein großer Akku mit 230V Ausgängen usw., ist sehr vielseitig einsetzbar. Du kannst diese beim Camping nutzen, um Kühlboxen zu betreiben, im Wohnmobil oder als Notstromaggregat.
Gerade in den letzten Monaten wurde uns doch deutlich vorgeführt, wie praktisch so ein Notstromaggregat sein kann.
Eins der durchaus größeren und auch leistungsstärkeren Modelle aktuell auf dem Markt ist die Power Oak AC200P. Die Power Oak AC200P ist eine 2000€ Powerstation, welche mit folgenden Eckpunkten überzeugen soll:
- 2000Wh Kapazität
- 2x 2000W AC Ausgänge
- 700W Eingang (auch via Solar)
- LiFePO4 Batteriezellen
Damit ist die PowerOak AC200P der mit Abstand größte Akku den wir bei Techtest.org bisher im Test hatten.
Wollen wir uns doch einmal anschauen wie gut der PowerOak AC200P in der Praxis wirklich ist.
An dieser Stelle vielen Dank an PowerOak für das Zurverfügungstellen des AC200P!
Die PowerOak AC200P Powerstation und Notstromaggregat im Test
Mit 420 × 280 × 386mm und einem Gewicht von rund 28Kg ist die PowerOak AC200P Powerstation kein Leichtgewicht! Dies ist nichts was du mal eben mit zum Camping nimmst.
Damit die Powerstation aber dennoch halbwegs transportabel ist, hat Power Oak dieser zwei Handgriffe verpasst. Hierdurch ist es durchaus einer Person möglich die Powerstation vom Auto zum Zeltplatz zu transportieren.
Was die Verarbeitung und Haptik angeht hat Power Oak einen guten Job gemacht. Die Powerstation wirkt massiv und gut gebaut, was dem Preis angemessen ist.
Eins der auffälligsten Merkmale der AC200P ist klar das Display. Dieses ist recht prominent auf der Front angebracht und gibt Dir Informationen über den Ladestand, wie viel Leistung gerade über welchen Port geht usw.
Da es sich hier um einen Touchscreen handelt, kannst du auch einige Einstellungen tätigen oder Ports abschalten.
Anschlüsse der PowerOak AC200P
Spannend sind natürlich die Anschlüsse. Hiervon hat die PowerOak AC200P einige!
- 2x AC 220-240V/50Hz Steckdose bis zu 2000W
- 1x DC 12V/25A (mir unbekannter Stecker)
- 1x KFZ Stecker 12V/10A
- 3x DC 12V/3A Rundstecker
- 4x USB A 5V/3A
- 1x USB C mit 60W
- 2x Kabellose Ladepads
Das wichtigste sind natürlich die beiden Steckdosen. Diese können im Maximum jeweils bis zu 2000W liefern. Theoretisch können diese sogar eine Spitzenlast von 4800W kurz zur Verfügung stellen.
Hinzu kommt ein großes Angebot an DC Ausgängen. 4x USB A, 1x USB C mit 60W und 2x kabelloses Laden deckt Deine Smartphones ab. Zusätzlich haben wir noch einige normale DC Ausgänge mit 12V
LiFePO4 Akkus!
In der PowerOak AC200P sind so genannte LiFePO4 “Lithium-Eisenphosphat” Akkuzellen verbaut. Warum kein Lithium Ionen Akkus wie normalerweise üblich?
In diesem Fall halte ich die LiFePO4 für besser als normale Lithium Ionen Akkus! LiFePO4 Akkuzellen besitzen eine deutlich stabilere Akku-Chemie. Hierdurch haben diese eine deutlich höhere Zyklen- Leistung und sind weniger brandgefährlich.
So sollen die Akkus in der AC200P 3500+ Zyklen aushalten, was absolut möglich ist. Ein vergleichbarer Akku auf Lithium Ionen Basis würde nur um die 1000 Zyklen gut aushalten.
Zudem können LiFePO4 Akkus nicht so leicht brennen und verzeihen mehr Fehler im Umgang. Warum nutzen wir dann nicht überall LiFePO4 Akkus? LiFePO4 Akkus sind in der Regel teurer und vor allem größer und schwerer. Daher machen diese vor allem in Anwendungen Sinn wo es auf Sicherheit und Haltbarkeit ankommt.
Zusammengefasst Vor und Nachteile von LiFePO4 Akkus:
- Deutlich höhere Zyklen Haltbarkeit (3500+ Zyklen)
- Robuster und weniger brandgefährlich
- Etwas einfacher beim Laden und entladen
- Größer und schwerer als klassische Lithium Ionen Akkus
- Etwas teurer als Lithium Ionen Akkus
Reine Sinuswelle
Wie die meisten “großen” Powerstations verfügt auch die AC200P laut Hersteller über eine reine Sinuswelle. Was macht eine reine Sinuswelle “besonders”?
Bei AC wechselt die Spannung bekanntlich konstant die Richtung, wir haben also in einem Wechsel von 50Hz 230V oder –230V. Der Wechsel zwischen diesen Spannungen ist aber nicht sofort, sondern fließend.
Bei einfachen DC zu AC Wandlern wird dies einfach in Stufen gemacht. Das macht die Schaltungen deutlich weniger komplex. Bei einem Wandler mit reiner Sinuswelle sollte der Wechsel ähnlich flüssig wie bei einer normalen Steckdose erfolgen.
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Die Sinuswelle sieht soweit schon sehr gut und auch sauber aus! Dies ist vor allem für Geräte mit Schaltnetzteil wichtig. Diese können an Steckdosen ohne reine Sinuswelle “komisches Verhalten” zeigen.
Die Kapazität
Das Wichtigste bei der PowerOak AC200P ist natürlich die Kapazität. Laut Hersteller soll die Powerstation 2000Wh besitzen. Folgendes konnte ich messen:
Wh | % der HA | |
USB PD 60W | 1441 | 72% |
DC 12V/5A | 1531 | 77% |
AC 750W | 1734 | 87% |
AC 1800W | 1715 | 86% |
Ich konnte eine Kapazität zwischen 1441Wh und 1734Wh messen. Auffällig, die Kapazität bei den 230V Steckdosen ist laut meinen Messungen tendenziell besser als bei den DC Ausgängen, was ungewöhnlich ist.
Eventuell ist die Powerstation auch einfach für höhere Lasten optimiert, denn gerade bei niedriger Last ist die PowerOak AC200P vergleichsweise ineffizient.
Wiederaufladen
Du hast diverse Optionen um die AC200P zu laden. Du kannst die AC200P:
- Via Steckdosen Adapter laden
- Via 12V KFZ Stecker
- Via Solar
Power Oak legt der AC200P ein recht mächtiges 58,8V / 8A (470W) Netzteil bei.
Mit diesem kannst du die Powerstation in rund 4:45h komplett laden.
Via Solarpanels kannst du die Powerstation sogar mit bis zu satten 700W laden! Hierfür ist ein MPPT Ladecontroller verbaut und PowerOak legt passende Adapter bei.
Hier akzeptiert die AC200P interessanterweise 35-150V und maximal 12A. Laut Aufdruck musst du also ein 24V Solarsystem nutzen (bzw. 2x 12V in Reihe schalten).
Grundsätzlich akzeptiert die Powerstation aber auch 12V, dies z.B. via KFZ-Ladegerät.
Als USV nutzen?
Du kannst die PowerOak AC200P auch als USV nutzen, also gleichzeitig laden und entladen. Dank der LiFePO4 Akkus macht dies sogar durchaus Sinn.
Bedenke aber, dass du hierfür die Powerstation schneller laden musst als diese von dir entladen wird.
Laute Lüfter (im Netzteil)
Die Powerstation besitzt einen integrierten Lüfter. Dieser ist aber temperaturgesteuert und vergleichsweise wenig aggressiv. Er springt erst bei Lasten von ca. 120-250W+ an und ist dann erträglich.
Selbiges kann ich aber nicht über das Ladegerät sagen. In dem großen Ladegerät sitzt ein 40mm Lüfter der permanent auf voller Power vor sich hin brüllt. Dies halte ich leider für eine kleine Designschwäche.
Fazit
Die PowerOak AC200P ist schon ein geiles Stück Technik, so deutlich muss ich es sagen!
- 2000Wh Kapazität (1734Wh maximal praktisch nutzbar)
- LiFePO4 Akkuzellen und somit sehr haltbar und sicher
- Eine große Anschlussvielfalt inklusive 2x 2000W Steckdosen und USB C mit 60W
- Schnelles Wiederaufladen
Das Wichtigste ist natürlich die Kapazität. PowerOak spricht von 2000Wh, ich konnte bis zu 1734Wh praktisch messen. Dies ist natürlich eine sehr hohe Kapazität, aber überschätze diese auch nicht! Einen Fernseher der 100W benötigt würdest du hier auch “nur” rund 17 Stunden betreiben können. Eine Kühlbox würde aber viele Tage laufen, genau wie ein Notebook, Tablets usw.
Sehr gefreut hat mich die Nutzung von LiFePO4 Akkuzellen. LiFePO4 Zellen sind zwar teurer und größer/schwerer, haben aber eine deutlich höhere Haltbarkeit und sind sicherer, da nicht so brandgefährlich.
Sofern die Elektronik hält, kannst du damit rechnen, dass die PowerOak AC200P eine ca. 3x höhere Lebenserwartung hat als eine klassische Lithium Ionen Powerstation! Dies relativiert den höheren Preis etwas und freut auch die Umwelt.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Anschlussvielfallt. 2x 230V Steckdosen mit 2000W, diverse DC Ausgänge, USB C mit 60W und 2x Kabellose Ladepads, was kann man sich mehr wünschen?! Alle Anschlüsse funktionieren auch tadellos.
Pluspunkte gibt es für das recht hohe Aufladetempo, auch via Solar.
Was spricht aber gegen die PowerOak AC200P?
- Das hohe Gewicht
- Der laute Lüfter im Netzteil
Hier habe ich nur zwei Punkte. Dies wäre das hohe Gewicht und der recht laute Lüfter im beiliegenden Netzteil.Das hohe Gewicht ist natürlich zu großen Teilen der LiFePO4 Akkus geschuldet.
Dennoch unterm Strich kann ich die PowerOak AC200P mit sehr gutem Gewissen empfehlen! Dies vor allem aufgrund der großen Kapazität, der hohen Ausgangsleistung und vor allem der hohen Haltbarkeit dank der LiFePO4 Akkuzellen!
- Sehr hohe Lebenserwartung dank LiFePO4 Akkuzellen
- Sehr sicher dank LiFePO4 Akkuzellen
- Gutes und detailliertes Steuerungsdisplay
- Kapazität zwischen 1441 und 1734 Wh
- Schnelles laden, sowohl via Netzteil, wie auch via Solar
- Lüfter im Ladegerät leider sehr penetrant
DAS soll ein Test sein??? Eher Product Placement, unwürdig und weitgehend unbrauchbar.
Nebenbei: ein Notstromaggregat ist per Definition ein Gerät das Primärenergieträger (Bensin, Diesel, Gas etc.) in Strom umwandelt und nix anderes!
Recht hat er!
An den beiden Kommentaren erkennt man das die Dummheit der Menschen grenzenlos ist!
Sehr guter Kommentar, völlig faktenbefreit. Quack, quack, quack…
Das erscheint mir doch eher dumm.
WAS genau haben SIE aus dem angeblichen Test gelernt?
Helmut S.
Hallo, ich kann mich der Kritik der vorangestellten Schreiber nur anschließen. Ich habe über Poweroak den Bluetti 2000 MAX gekauft. Das ist wohl der größere Bruder mit 4 Stück 230 V AC Steckdosen. Die Absicht war, eine Thermische Solaranlage zu puffern bei Stromausfall. Das Gerät soll also im Kleinleistungsbereich < 50 VA arbeiten. Was mir der Verkauf vorher nicht beantworten konnte, ob das möglich ist, habe ich dann durch ausgiebige Testreihen nachgewiesen.
Die zwei wichtigsten Punkte:
1. die Selbstentladung bei freigegebenem AC- Ausgang ist so groß, dass der Akku nach 2 Tagen leer ist, obwohl keine Leistung abgenommen wurde. In diesem Betriebsmodus läuft erstaunlicherweise fortwährend der Lüfter! Auf Nachfrage erhielt ich die Angabe: 22 W (VA) Leistungsverlust bei eingeschaltetem AC Ausgang , ohne Last! Die Wahrheit ist doppelt so groß.
2. Das Gerät ist offenbar gut, aber nur geeignet für große Lasten bei kurzen Betriebszeiten. Dann fällt nämlich der miserable Wirkungsgrad des Wechselrichters + Lüftermotors nicht ins Gewicht. Bei AC- Lasten z.B. 35 VA ist die Verlustleistung größer als die Nutzleistung!
3. Die genannten gravierenden Mängel werden ausschließlich durch den Wechselrichter verursacht. In einem weiteren Test habe ich einen externen Wechselrichter an den 12 DC Gleichstromausgang angeschlossen und dort die thermische Solaranlage mit ihrer Ladepumpe angeschlossen (gleich, wie in den vorherigen Fällen auch). Die Entladung ließ sich berechnen an Hand der angegebenen Batteriekapazität. So gut wie keine Verlustleistung.
Der Verkäufer / Hersteller gibt zu, dass es Verlustleistungen gibt auch ohne angehängte Lasten, je nachdem welche Ausgänge aktiviert sind, und kann die auch definieren. Leider werden diese Mängel im Angebotstext nicht aufgeführt und verschwiegen.
Fazit. Der A2000 MAX ist für den Pufferbetrieb nicht geeignet. Um nur die Batterie zu nutzen, dafür ist das Gerät mit 2000 € zu teuer, da gibt es preiswertere Lösungen.
Erstmal: GUT das Nutzer mit positiver oder negativer Erfahrung sich zu Wort melden!
Das hilft anderen…
Meines Wissens haben alle DC/AC-Wechselrichter einen relativ schlechten Umsetzungs-Wirkungsgrad im Bereich von 60-85% (je nach Typ und genutzter Last) und einen hohen Eigenverbrauch auch ohne Last.
Deswegen ist die individuelle Auswahl der „richtigen“ Wechselrichter-Maximalleistung auch unbedingt zu beachten – was in diesen Kompaktgeräten kaum geht und weswegen ich persönlich grundsätzlich solche Lösungen eher ablehne.
Wichtig in einem ordentlichen Test wäre die Erfassung auch dieser Werte – so wie das z.B. bei Powerbanks ja auch gemacht wird – und Darstellung dieser Zusammenhänge.
Wichtig ist auch die Angabe ob der Wechselrichter stromfrei (=abgeschaltet) werden kann.
Alle DC /AC Umsetzer mit schlechtem Wirkungsgrad? Da muss ich widersprechen. Ich habe doch den Test mit einem externen Umrichter beschrieben mit dem Resultat, dass es so gut wie keine Verlustleistung gab!
Bluetti hat einem grottenschlechten Wechselrichter verbaut, der sogar Strom frisst, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist. So was nennt man Selbstentladung. Warum schalten die den Wechselrichter nicht ab, solange, bis ein Verbraucher Leistung verlangt?
Der Test ist Schönfärberei, nichts weiter wie Verkaufsförderung für Bluetti und zum Nachteil der Käufer.